Helft gefährdeten „Schafen“!
1 Wenn du dich im Königreichssaal umblickst, kommen dir dann einige Brüder und Schwestern in den Sinn, die du schon eine gewisse Zeit nicht gesehen hast? Weißt du, weshalb sie die Zusammenkünfte nicht besuchen oder nicht am Predigtdienst teilnehmen? Vielleicht werden sie durch ernsthafte Familienprobleme oder gesundheitliche Probleme niedergedrückt, oder vielleicht sind aufgrund persönlicher Differenzen ihre Gefühle verletzt worden, oder sie sind aus irgendeinem anderen Grund niedergeschlagen und entmutigt. Oder vielleicht ist jemand in deine Nachbarschaft gezogen, der vor einiger Zeit noch mit Jehovas christlichen Zeugen verbunden gewesen ist, aber an seinem neuen Wohnort die Zusammenkünfte nicht mehr besucht.
2 Wie sollten wir zu diesen Brüdern und Schwestern eingestellt sein? Wir sollten sie so betrachten, wie dies Jesus Christus in dem in Matthäus 18:12, 13 aufgezeichneten Gleichnis zum Ausdruck brachte. Er zeigte, daß der Hirte bereitwillig die Herde verließ, um eifrig nach dem Schaf zu suchen, das sich verirrt hatte. Wie Jehova zu verirrten „Schafen“ eingestellt ist, zeigte Jesus mit den Worten: „Ebenso ist es bei meinem Vater, der im Himmel ist, nicht erwünscht, daß eines von diesen Kleinen zugrunde geht“ (Matth. 18:14). Somit sollten bestimmt auch wir in Übereinstimmung mit Jehova alles tun, was wir können, um verirrten „Schafen“ zu helfen, in die Gemeinschaft mit der Versammlung, der Herde, zurückzugelangen.
3 In ihrem Zustand der Schwäche sind verirrte „Schafe“ darauf angewiesen, daß wir — ihre Brüder und Schwestern —, die wir sie lieben, ihnen unter die Arme greifen. Ein Anruf oder ein Besuch, der nicht lediglich aus Pflichtbewußtsein erfolgt, sondern weil wir um sie besorgt sind, kann viel dazu beitragen, daß sie wieder Mut schöpfen. Ihnen nur zu sagen, daß sie die Zusammenkünfte besuchen und sich am Predigtdienst beteiligen sollten, wäre für sie nicht besonders ermutigend. Ja, es konnte sie sogar noch mehr entmutigen. Sprecht mit ihnen auf freundliche und herzliche Weise, so, wie ihr euch mit leiblichen Verwandten unterhalten würdet, die ihr sehr liebt. Bemüht euch vor allem, gute Zuhörer zu sein und Verständnis zu zeigen. Ihr könnt ihnen eine ermunternde Erfahrung erzählen oder sie zu euch nach Hause zu einer Mahlzeit oder zu erbauender Gemeinschaft an einem Abend oder an einem Nachmittag einladen. Wenn ihr sie dazu bewegen könnt, mit euch eine Zusammenkunft zu besuchen oder euch einmal im Predigtdienst zu begleiten, mögen sie dadurch sehr erbaut werden. Seid einfach etwas mit ihnen zusammen. Wenn ihr euch natürlich gebt und so sprecht, wie ihr empfindet, werden sie erkennen, daß ihr um sie besorgt seid, weil ihr sie als eure Brüder und Schwestern liebt (1. Thess. 5:14, 15).
4 Ja, in dieser Zeit des Endes sind wir auf Personen angewiesen, die uns im Glauben verwandt sind. Mögen wir daher weiterhin darüber nachdenken, was wir zur Ermunterung unserer Brüder tun können, und mögen wir für sie beten und aufrichtig an denen interessiert sein, denen es an der erforderlichen Gemeinschaft mit der Herde mangelt.
[Herausgestellter Text auf Seite 1]
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