Die gute Botschaft darbieten — Indem wir gute Zuhörer sind
1 In „Unserem Königreichsdienst“ für Juli wurde hervorgehoben, wie wichtig es ist, Gespräche mit Wohnungsinhabern zu entwickeln. Wir hoffen, daß du mit Erfolg einige der Vorschläge ausprobiert hast. Wahrscheinlich hast du dabei die Notwendigkeit erkannt, ein guter Zuhörer zu sein.
2 Die Bereitschaft zuzuhören ist ein Beweis für aufrichtiges Interesse. Die Leute gehen darauf ein. Es ist daher gut, ‘schnell zu sein zum Hören’ (Jak. 1:19). Durch aufmerksames Zuhören können wir besser erkennen, was und wie wir etwas sagen müssen. Der Wohnungsinhaber fühlt sich durch unser Interesse an seinen Worten angespornt, noch mehr zu sagen, wodurch wir zusätzliche Gelegenheiten erhalten, wirksamer Zeugnis zu geben.
3 Zuzuhören bedeutet mehr, als nur mit unseren Ohren zu hören. Es bedeutet, aufmerksam zu sein und am Wohl des Sprechenden aufrichtig interessiert zu sein. Dabei müssen die Eigenschaften der Selbstlosigkeit, Freundlichkeit, Geduld und Selbstbeherrschung angewandt werden (Gal. 5:22, 23). Beachte nicht nur die Worte, sondern auch die Stimmlage. Ist der Sprechende glücklich oder deprimiert, erfreut oder zornig, stolz oder demütig?
4 Viele Wohnungsinhaber sind irgendwie reserviert oder skeptisch, wenn wir versuchen, uns mit ihnen an der Tür zu unterhalten. Taktvoll und freundlich Fragen zu stellen ist eine der besten Methoden, sie zu ermuntern, sich zu äußern. Achte bei ihren Äußerungen immer auf Punkte, denen du zustimmen kannst, und versuche darauf aufzubauen statt gegen verkehrte Ansichten Einwände zu erheben.
5 Manchmal neigen wir dazu, zuviel zu reden und den Leuten zu „predigen“. Selbst wenn wir Fragen stellen, besteht die Neigung, nicht auf die Erwiderung zu hören, falls wir eine vorbereitete Darbietung im Sinn haben. Im Unterbewußtsein befürchten wir vielleicht, daß der Wohnungsinhaber das Interesse verlieren und sich abwenden wird, wenn wir aufhören zu sprechen. Hast du auch schon dieses Gefühl gehabt? Wir sollten nicht vergessen, daß eine herzliche Unterhaltung weit ansprechender ist als eine schablonenhafte „Predigt“ (Pred. 3:7).
6 Ein guter Zuhörer zu sein ist auch eine Hilfe bei Rückbesuchen und Bibelstudien. Die Leute möchten, daß wir sie respektvoll behandeln und ihnen persönliche Aufmerksamkeit schenken. Wenn sie einen Kommentar geben, können wir uns fragen: Versteht der Betreffende es wirklich? Überlegt er vernünftig? Begreift er, was die Bibel sagt, und glaubt er es? Dein Erfolg als Lehrer kann davon abhängen, wieviel du durch aufmerksames Zuhören „heraushörst“.
7 Da der Druck, der auf dieser Generation lastet ständig zunimmt, haben interessierte Personen oft mit vielen Problemen zu kämpfen. Sie leiden unter Depressionen und brauchen Ermunterung. Ein hörendes Ohr kann Wunder wirken. Obwohl wir uns vorsehen müssen, daß wir uns nicht in ihre Privatangelegenheiten einmischen oder für sie Entscheidungen treffen, können wir uns als wahrer Freund erweisen, der helfen möchte (Spr. 18:24).
8 Um ein guter Lehrer zu sein, muß man also ein guter Zuhörer sein. Wir können verstehen, warum Jesus seinen Jüngern den Rat gab: „Gebt daher acht wie ihr zuhört“ (Luk. 8:18). Wenn wir zuhören, dann hören vielleicht andere uns zu, und wir können ihr Leben retten (1. Tim. 4:16).