Versammlungszusammenkünfte — Teil V: Nutzen aus den öffentlichen Vorträgen ziehen
1 Während der Zweite Weltkrieg noch tobte, begann im Januar 1945 in den Vereinigten Staaten die erste organisierte öffentliche Vortragsserie. Vielleicht können wir uns an den ersten öffentlichen Vortrag erinnern, den wir besuchten. Viele von uns haben dadurch ihre erste Berührung mit der Wahrheit gehabt. Seitdem haben diese Vorträge viel dazu beigetragen, unseren Glauben zu vertiefen.
2 Die Vortragsredner selbst haben wahrscheinlich den größten Nutzen daraus gezogen. Wieso? Um die Vortragsdisposition zu ergänzen, haben sie viel in der Bibel und in den Veröffentlichungen der Gesellschaft nachschlagen müssen, damit die Ansprache belehrend und interessant wurde. Diese Nachforschung hat ihr Verständnis der Heiligen Schrift vertieft und ihren Glauben gestärkt.
3 Die Redner bemühen sich, das Beispiel Jesu Christi, des größten öffentlichen Redners aller Zeiten, nachzuahmen. Er sprach nicht nur mit Autorität, sondern auch mit Güte und Liebe, so daß das empfängliche Herz seiner Zuhörer günstig berührt wurde (Matth. 7:29). Sogar seine Gegner mußten zugeben: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“ (Joh. 7:46). Seine Ansprachen zeichneten sich dadurch aus, daß er die Gedanken und Grundsätze seines Vaters auf eine einfache, aber verständliche und überzeugende Weise ausdrückte. Die Zuhörer wurden zum Handeln veranlaßt (Matth. 7:28; 22:46). Er sprach alle Schichten der Bevölkerung an — Junge, Alte und Menschen in allen Lebenslagen — und gebrauchte Veranschaulichungen, die sie verstanden (Matth. 13:3-9, 34, 35, 45-48). Er stellte Fragen, die sie veranlaßten zu überlegen, ihre Herzen zu erforschen, eigene Schlüsse zu ziehen und sich dann danach zu richten (Matth. 16:5-16; 17:24-27; 26:52-54).
4 Wenn ein Redner heute gute Nachforschungsarbeit leistet und den Stoff so vorträgt, wie Jesus es tat, werden die Zuhörer großen Nutzen daraus ziehen. Doch wie können sie den größten Nutzen daraus ziehen? Es ist sehr wichtig, daß sie aufmerksam zuhören und nicht zulassen, daß ihre Gedanken abschweifen. Wer die Schriftstellen aufschlägt und sie in seiner eigenen Bibel verfolgt, wenn der Redner sie vorliest, bleibt aufmerksam. Schon beim Aufschlagen überlegen sich einige, was in der Schriftstelle steht.
5 Viele, die bei öffentlichen Vorträgen aufmerksam zugehört haben, wurden veranlaßt, Änderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Vor kurzem sagte eine Schwester nach einem öffentlichen Vortrag: „Endlich habe ich jetzt begriffen, warum es für mich so wichtig ist, im Umgang mit meiner Familie gütiger und nicht so gedankenlos zu sein.“ Das, was der Redner gesagt hatte, hatte ihr Herz erreicht, und entsprechende Änderungen folgten. Dadurch wird ebenfalls veranschaulicht, wie nützlich es ist, daß schriftgemäßer Rat Woche für Woche wiederholt wird (Joh. 13:17).
WELCHER NUTZEN LIEGT VOR UNS?
6 Im Monat Juni beginnt die neue Serie von 60 öffentlichen Vorträgen. Wir können uns zum Beispiel auf die folgenden Themen freuen: „Unter Verfolgung standhalten“, „Warum der Geist der Rebellion?“ und „Die Wahrheit — Verändert sie dein Leben?“ Einige dieser Themen mögen uns zwar vertraut vorkommen, doch die Dispositionen sind auf den neuesten Stand gebracht worden. Diese Dispositionen werden so bald wie möglich, wahrscheinlich in mehreren Sendungen, verschickt.
7 Die Redner werden den Wunsch haben, ihre Vorträge gut vorzubereiten, so daß der Stoff informativ und praktisch ist. Sie sollten sich bemühen, die Ansprachen begeistert vorzutragen, mit dem Wunsch, die Brüder zu belehren, zu ermuntern und zu motivieren. 45 Minuten sind für diese Vorträge vorgesehen. Jeder von uns sollte den Wunsch haben, diesen öffentlichen Vorträgen beizuwohnen und den größten Nutzen daraus zu ziehen, wodurch wir bekunden, daß wir die Belehrung von Jehova wirklich schätzen (Joh. 6:45).