Versammlungszusammenkünfte — Teil VI: Das „Wachtturm“-Studium wertschätzen
1 In biblischen Zeiten war es eine große Ehre, wenn man von einem König eingeladen worden war, an seinem Tisch Speisen zu essen, die von seinen Dienern zubereitet und serviert wurden; der König bekundete dadurch „liebende Güte“ (2. Sam. 9:7-13; 1. Kö. 2:7). Heute haben wir allen Grund, das wertzuschätzen, was der große König, Jehova, für uns getan hat. Durch seinen Sohn, Jesus Christus, hat er gesunde, nahrhafte Speisen zubereitet und lädt uns ein, ständig an seinem Tisch Platz zu nehmen. Jesus hat den „treuen und verständigen Sklaven“ beauftragt, die „Speise zur rechten Zeit“ auszuteilen (Matth. 24:45-47). Wodurch hat die „Sklaven“-Klasse dies hauptsächlich getan? Seit über 100 Jahren durch den „Wachtturm“.
WIE BETRACHTEN WIR DEN „WACHTTURM“?
2 Da wir wissen, daß sich Christus der „Sklaven“-Klasse bedient, sollten wir für den Inhalt des „Wachtturms“ sehr empfänglich sein. Wir sind sicherlich auf jede Ausgabe gespannt, da wir das Vertrauen haben, daß er sich eng an die Heilige Schrift hält (Apg. 17:11; siehe auch den „Wachtturm“-Jahrgang 1964, S. 703).
3 Schon von Anfang an ist Jehovas Volk durch den „Wachtturm“ auf wichtige biblische Lehren, zum Beispiel Gottes himmlisches Königreich, die unsichtbare Gegenwart Christi und das Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914, hingewiesen worden. „Zur rechten Zeit“ wurde die Notwendigkeit erörtert, die Botschaft vom aufgerichteten Königreich zu predigen, und der Unterschied zwischen der Organisation Jehovas und der Organisation Satans deutlich hervorgehoben. Schon von der ersten Ausgabe an bemühte man sich, die Wertschätzung des Lesers für den Wert des Loskaufsopfers zu vertiefen, was ihn dann veranlaßt, heiligen Dienst zu verrichten.
4 Während wir beobachten, daß die Welt mit jedem Jahrzehnt korrupter wird, hat Jehova uns geschützt, indem er durch den „Wachtturm“ vor Unsittlichkeit, Drogenmißbrauch usw. gewarnt hat. Es wurde gezeigt, daß Übeltätern, die nicht bereuen, die Gemeinschaft entzogen werden muß, und die Verfahrensweise hierfür ist erklärt worden. Durch den „Wachtturm“ ist uns geholfen worden, unser Gewissen in vielen Lebensbereichen zu schulen, was zu einem besseren Verhältnis zu Jehova geführt hat. Sicherlich schätzt jeder von uns Jehovas liebevolle Leitung (Spr. 4:18).
DEN VOLLEN NUTZEN DARAUS ZIEHEN
5 Wenn wir den „Wachtturm“ im Kreise der Versammlung betrachten; wird unsere Einheit im Denken gefördert und unser Glaube gestärkt (1. Kor. 1:10). Doch wie kann jeder von uns dazu beitragen, daß das „Wachtturm“-Studium der geistige Höhepunkt jeder Woche ist? Drei Dinge sind hierfür notwendig: 1. Vorbereitung (entweder persönliche oder im Familienkreis). Welche Zeit haben wir hierfür reserviert? Was ist die günstigste Zeit für die ganze Familie? Berücksichtigen wir besonders die Schriftstellen und ihre Anwendung? Wird den Kindern geholfen, einen Kommentar zu geben? Warum ist dies vorteilhaft? (2. Tim. 2:15). 2. Regelmäßige Anwesenheit. Gehen einige von uns gewohnheitsmäßig nach dem öffentlichen Vortrag nach Hause? 3. Beteiligung. Wir sollten nicht denken, daß ein langer, komplizierter Kommentar gewünscht wird. Kurze, treffende Antworten sind häufig besser. Unser Verständnis des Abschnittes wird noch vertieft, wenn wir uns bemühen, mit eigenen Worten zu antworten. Dies spornt gleichzeitig andere an. Ergreifen wir die Initiative und schlagen wir die angeführten Schriftstellen auf. Zeigen wir, wie sie angewandt werden können. Jeder schätzt Kommentare, die eine praktische Anwendung des Stoffes veranschaulichen oder treffende Erfahrungen enthalten.
WAS DIE ÄLTESTEN TUN KÖNNEN
6 Von Zeit zu Zeit sollten die Leiter des „Wachtturm“-Studiums ihre Lehrmethoden überprüfen und sich die folgenden Fragen stellen: Gebe ich selbst zu viele Kommentare? Werden die Hauptpunkte hervorgehoben? Ermuntere ich die Brüder, sich am Antwortgeben zu beteiligen? Wird die Bibel auch während des Studiums benutzt? Bin ich gut vorbereitet? Von Zeit zu Zeit sollten auch andere Älteste, die gute Lehrer sind und die die Ältestenschaft ausgewählt hat, das „Wachtturm“-Studium leiten („Unser Königreichsdienst“ für September 1977, S. 4).
7 Wer einen gesunden geistigen Appetit hat, wird zum „Tisch des Königs“ eingeladen, um sich gemeinsam mit seinem Volk der Fülle geistiger Nahrung zu erfreuen, die der „Sklave“ durch das „Wachtturm“-Studium vorbereitet hat. Mögen wir alle Jehova, unserem vorzüglichen Unterweiser, für diese Vorkehrung danken und ihn lobpreisen (Jes. 54:13).