Der Hilfspionierdienst — Hast du es schon versucht?
1 Die gegenwärtige Vorkehrung für den Hilfspionierdienst geht jetzt in das 11. Jahr. Seit der Einführung dieses Dienstes im September 1976 haben sich bereits Hunderttausende unserer Brüder und Schwestern daran beteiligt. Viele Tausende von ihnen richten es so ein, daß sie jedes Jahr in bestimmten Monaten diesen Dienst durchführen. Andere können regelmäßig für längere Zeit als Hilfspionier dienen. Alle, die sich bisher daran beteiligt haben, konnten geistigen Nutzen daraus ziehen, Jehova näherkommen und wirkungsvollere Verkündiger der guten Botschaft werden.
2 Im September 1976, als die neue Regelung in Kraft trat, führten 2 221 Verkündiger diesen Dienst durch; das waren 1 942 mehr, als im Monat davor Pionier auf Zeit gewesen waren. Die Begeisterung für den Hilfspionierdienst nahm immer mehr zu, bis im April 1985 die Zahl von über 9 000 erreicht wurde. Im April 1986 waren es zwar nicht so viele, weil sich eine ganze Reihe der früheren Hilfspioniere den allgemeinen Pionieren angeschlossen haben, aber immerhin führten über 7 600 Verkündiger den Hilfspionierdienst durch.
3 Der Hilfspionierdienst hat sich für viele als Sprungbrett für weitere Vorrechte, zum Beispiel den allgemeinen Pionierdienst oder den Betheldienst, erwiesen. Doch selbst wenn es deine gegenwärtigen Umstände nicht erlauben, eine besondere Tätigkeit durchzuführen, würdest du doch bestimmt auch gern die Freude verspüren, die viele im Hilfspionierdienst erleben.
VIELE HABEN ES GETAN
4 Hast du Familie? Mußt du ganztags arbeiten, um für den Unterhalt deiner Familie zu sorgen? Bist du vielleicht schon älter, oder sind dir in physischer Hinsicht Grenzen gesetzt? Schließe nicht vorschnell, daß du gegenwärtig kein Hilfspionier sein könntest, selbst wenn du es möchtest. Wenn du den brennenden Wunsch hast, wenigstens in ein oder zwei Monaten des Jahres den Hilfspionierdienst durchzuführen, kann sich dir die Möglichkeit dazu eröffnen.
5 Das Erfordernis von 60 Stunden im Monat scheint eine große Herausforderung zu sein, aber wenn man bedenkt, daß das nur zwei Stunden pro Tag sind und daß du dich in der übrigen Zeit um andere notwendige Verpflichtungen kümmern kannst, ist das Stundenziel eigentlich gar nicht so hoch. Kannst du in einem bestimmten Zeitraum jeden Tag etwas Zeit im Predigtdienst einsetzen?
6 Ziehe einmal in Betracht, was einige Versammlungen getan haben, um zum Hilfspionierdienst zu ermuntern, und welche schönen Ergebnisse ihre Bemühungen gezeitigt haben. In einer Versammlung führte im April fast die Hälfte der Verkündiger den Hilfspionierdienst durch. Zu ihnen gehörten drei Älteste und drei Dienstamtgehilfen. Diese ausgezeichnete Reaktion war unter anderem darauf zurückzuführen, daß man schon einige Zeit vorher in den Versammlungszusammenkünften Nachdruck auf den Pionierdienst gelegt hatte. Jedem Glied der Versammlung wurde vor Augen geführt, daß der April ein Pioniermonat sein sollte. Es gingen insgesamt 28 Bewerbungen ein. Über die Hälfte der Bewerber waren Ehepaare. Ein Ehepaar hatte fünf Kinder und ein anderes sogar sechs Kinder, aber dank sorgfältiger Planung konnten sie sowohl ihren Familienpflichten nachkommen als auch das Stundenziel erreichen. Sieben der Hilfspioniere mußten ganztags arbeiten und zwar zwischen 40 und 50 Stunden in der Woche. Ein Bruder, der zuerst gezögert hatte, seine Bewerbung abzugeben, sagte: „Es war wirklich viel leichter, als ich dachte. Voraussetzung ist nur ein guter Zeitplan.“
7 Ein Ältester schrieb, daß in seiner Versammlung 29 Verkündiger als Hilfspioniere gedient hatten. Als die Namen derjenigen, die ernannt worden waren, bekanntgegeben wurden, ermunterte dies weitere, sich ihnen anzuschließen. Von den 29, die ernannt wurden, zu denen sich noch ein allgemeiner Pionier gesellte, waren 10 Brüder und 20 Schwestern. Der Jüngste war 18 und der Älteste 71 Jahre alt.
PERSÖNLICHER NUTZEN
8 Fast ausnahmslos sprachen bisher diejenigen, die den Hilfspionierdienst zum ersten Mal durchführten, mit Begeisterung darüber, wieviel Nutzen sie persönlich aus der vermehrten Predigttätigkeit gezogen haben. Einige erwähnten, daß sie sich enger mit Jehova verbunden gefühlt, vermehrte Freude im Dienst verspürt, selbstbewußter an den Türen vorgesprochen und erbauende Erfahrungen gemacht haben, die sie sonst wahrscheinlich nicht gemacht hätten.
9 Eine Schwester konnte den Hilfspionierdienst durchführen, obwohl sie fünf Kinder hat, arbeiten geht und ihr Mann nicht getauft ist. Wie wurde sie belohnt? Ihr Mann unterstützte sie, und ihr gutes Beispiel veranlaßte ihn, im nächsten Monat den Predigtdienst aufzunehmen. Eine andere Schwester schrieb, daß sich ihr Arbeitgeber nicht an sein Versprechen halten wollte, ihr Urlaub zu geben, nachdem sie ihre Bewerbung um den Hilfspionierdienst bereits abgegeben hatte. Sie sagte ihm, sie würde kündigen, wenn er ihr nicht den nötigen Urlaub gewähren würde. Sie erinnerte ihren Arbeitgeber daran, daß sie sich ja auch einfach hätte krank melden können, wie es andere tun würden. Wie er jedoch wüßte, würde sie so etwas niemals tun, da das unehrlich sei. Er sah das ein und gewährte ihr die benötigten Urlaubstage. Welche Segnungen verspürte sie? Schon nach einigen Tagen im Hilfspionierdienst hatte sie größeres Vertrauen zu Jehova. In ihrem Brief heißt es: „Ich machte mir nicht mehr so viele Sorgen wegen meiner finanziellen Situation. Jehova lehrte mich tatsächlich, auf ihn zu vertrauen.“
10 Ein behinderter Bruder teilte der Gesellschaft mit, welchen Erfolg er und seine Frau im Hilfspionierdienst hatten. Er schrieb: „Ich bin behindert und kann jeden Tag nur eine bestimmte Zeit gehen, daher sind 60 Stunden im Monat genau richtig für mich. Wir begannen am 1. September und planten, den Dienst fortzusetzen. Wir wurden reichlich gesegnet, und zum ersten Mal hatten wir das Gefühl, daß wir im Gebiet der Versammlung, mit der wir verbunden sind, etwas erreichten.“ Das ist nur eine Auswahl der Äußerungen, die diejenigen machten, die ihren Zeitplan so einrichteten, daß sie den Hilfspionierdienst durchführen konnten.
WIRST DU ES VERSUCHEN?
11 Gehörst du zu den vielen Verkündigern, die gern Pionier wären, aber zu dem Schluß gekommen sind, daß es ihnen aufgrund der persönlichen Umstände nicht möglich ist, den allgemeinen Pionierdienst durchzuführen? Verkündiger wie dich hatte die Gesellschaft im Sinn, als sie die Vorkehrung des Hilfspionierdienstes einführte. Der Segen Jehovas und eine sorgfältige Planung deinerseits sind nötig, aber du kannst sicher sein, daß das geistige Wachstum und die Freude, die du erleben wirst, alle Anstrengungen wert sind (Neh. 8:10). Warum solltest du nicht schon jetzt definitiv planen, im März und April den Hilfspionierdienst durchzuführen? Für einige wird der Mai ein idealer Monat für den Pionierdienst sein, da er in diesem Jahr fünf volle Wochenenden hat. Vielleicht ist es daher im April und Mai günstiger für dich.
12 Behalte im Sinn, daß sorgfältige Planung erforderlich ist, um erfolgreich zu sein. Das lehren die Erfahrungen derjenigen, die trotz Familienpflichten, Ganztagsarbeit und anderer biblischer Verpflichtungen den Hilfspionierdienst durchführen konnten. Jeder kann sich selbst fragen: Warum möchte ich Pionier sein? Wie kann ich mein Ziel erreichen? Die Ernte ist noch nicht vorüber, und in manchen Gebieten ist sie wirklich „groß“ (Mat. 9:37, 38; Joh. 4:35).
13 Unsere Zeit erfordert von allen Dienern Gottes eifrige, vermehrte Tätigkeit. Könntest du dir jedes Jahr einen oder mehrere Monate für die vermehrte Predigttätigkeit im Hilfspionierdienst reservieren? (Eph. 5:16). Hunderttausende unserer Brüder haben es bereits getan. Kannst auch du dich am Hilfspionierdienst beteiligen?