Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1971
Nach Schätzungen sollen sich heute 924 274 000 Personen zum Christentum bekennen. Hast du den Eindruck, daß sich die meisten von ihnen an dem großen Kampf um den Glauben beteiligen? Haben sie das ewige Leben fest ergriffen? Oder glaubst du, daß der größte Teil der Christenheit der Auffassung ist, das Leben sei durch eine Entwicklung entstanden? In vielen Schulen der Christenheit lehrt man statt des biblischen Schöpfungsberichts, nach dem Gott alles erschaffen hat, die Abstammungslehre. Zu welcher Ansicht neigst du?
In den Glaubensgemeinschaften der Christenheit nimmt man allgemein an, Jesus sei der Gründer des Christentums gewesen. Viele sogenannte Modernisten und viele Zweifler glauben heute aber nicht, daß Jesus Christus sie vom Tod erlöst habe. Für sie ist er ein gewöhnlicher Mensch gewesen, der eine vortreffliche Weltanschauung hatte, viele gute Dinge lehrte und ein vorbildliches Leben führte. Zu glauben, daß er der Sohn Gottes war, daß er von der Jungfrau Maria geboren wurde und die ganze Menschheit losgekauft hat, geht ihnen zu weit. Ähnlich verhält es sich mit Gottes Erschaffung von Adam und Eva und mit der Geschichte von Noah und seiner Arche. Findest auch du, daß es zu weit gehe, an all das zu glauben?
Nun, was ist von Petrus zu sagen, von dem viele behaupten, er sei der erste Papst der katholischen Kirche gewesen? Er glaubte den heiligen Schriften genauso wie Christus Jesus. Er sagte: „Durch Erinnerung [wecke ich] euer klares Denkvermögen [auf] ..., damit ihr der zuvor von den heiligen Propheten gesprochenen Worte ... gedenkt. ... Denn ihrem [der Spötter] Wunsche gemäß entgeht diese Tatsache ihrer Kenntnis, daß es durch das Wort Gottes in alten Zeiten Himmel gab und eine Erde, die kompakt herausstand aus dem Wasser und inmitten des Wassers; und durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. Aber durch dasselbe Wort sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer und aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ — 2. Petr. 3:1-7.
Du hast vielleicht nicht den Glauben, den Petrus hatte, der von dem, was er über die Flut der Tage Noahs schrieb, überzeugt war, denn er glaubte an die „von den heiligen Propheten gesprochenen Worte“ und auch an die Worte Christi Jesu, der gesagt hatte: „Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn so wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet, bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie keine Kenntnis davon nahmen, bis die Flut kam und sie alle wegraffte, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ (Matth. 24:37-39) Mit diesem Ausspruch beantwortete Jesus folgende Frage seiner Jünger: „Sage uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3) Jesus Christus, der Sohn Gottes, schilderte seinen Jüngern die vielen Ereignisse, die zur Zeit des Abschlusses des gegenwärtigen Systems der Dinge oder, wie man auch sagen könnte, des „Endes der Welt“ eintreten würden. Lies einmal das vierundzwanzigste Kapitel des Matthäusevangeliums durch. Vielleicht vermag es in dir ein Feuer zu entfachen, das dich veranlaßt, den großen Kampf des Glaubens aufzunehmen, und wenn du bereits an Gottes Wort glaubst, dann hilft es dir bestimmt, den vortrefflichen Kampf für den Glauben fortzusetzen.
Jesus wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß in den letzten Tagen dieses Systems der Dinge in der ganzen Welt ein großes Predigtwerk zur Bekanntmachung des Königreiches Gottes durchgeführt werden würde. Er sagte: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:14.
Jesus ließ seine Zuhörer aufhorchen, als er zu ihnen die Worte sprach, die heute noch Millionen von Menschen nachsagen: „Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.“ (Matth. 6:9, 10, Luther) Bist du dieses Gebet gelehrt worden, und hast du es in deinem Leben hin und wieder gesprochen? Wie viele von denen, die diese Worte sprechen, haben aber wirklich den Wunsch, daß Jehovas Königreich komme und die Herrschaft über unsere Erde übernehme? Jesus Christus, der Sohn Gottes, hatte diesen Wunsch! Hast du ihn auch?
WORAN BIST DU INTERESSIERT?
Jesus war während seines ganzen irdischen Lebens ausschließlich an Gottes Königreich interessiert, und er ist es immer noch. In seiner Bergpredigt sagte er: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ (Matth. 6:33) Jesus lehrte andere, über dieses Königreich zu sprechen, und er beauftragte seine zwölf Jünger, die er aussandte, darüber zu sprechen. Er sagte zu ihnen: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt.“ (Matth. 10:7, 8) Seine Jünger sollten überall hingehen, um Menschen verstehen zu helfen, daß es für die Menschheit keine andere Hoffnung auf ewiges Leben gibt als durch Gottes Königreich. „Als Jesus nun mit den Anweisungen an seine zwölf Jünger zu Ende gekommen war, brach er von dort auf, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.“ (Matth. 11:1) Nachdem Jesus in der Synagoge in Kapernaum gelehrt und mehrere Wunderwerke vollbracht hatte, sagte er zu seinen Jüngern: „ ‚Laßt uns anderswohin, in die benachbarten Landstädte, gehen, damit ich auch dort predige, denn zu diesem Zweck bin ich ausgezogen.‘ Und er ging und predigte in ihren Synagogen durch ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.“ — Mark. 1:38, 39.
Dreieinhalb Jahre lehrte und predigte Jesus, und sein Hauptthema waren Gottes Königreich und die Segnungen, die die Menschheit dadurch empfangen wird. Dann starb er an einem Marterpfahl. Er wußte aber, daß die gute Botschaft vom Königreich weiter gepredigt werden mußte bis zum Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge. Darum sagte er nach seiner Auferstehung zu seinen Nachfolgern: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:19, 20.
Aus Apostelgeschichte, Kapitel 2 erfahren wir, daß Jesus, nachdem er in den Himmel aufgefahren war, zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. den heiligen Geist sandte und daß die 120 Jünger, die er unterwiesen und geschult hatte, alle mit dieser von Gott kommenden wirksamen Kraft erfüllt wurden. An jenem Tag trat Petrus vor eine große Volksmenge in Jerusalem und sprach freimütig zu Tausenden von Personen. Nachdem sie die Botschaft, die Petrus an jenem Tag verkündete, gehört hatten, wurden viele aus jener verkehrten Generation gerettet und wurden getauft. Von dem Tag an drang die gute Botschaft vom Königreich bis zu den Enden der Erde vor. Zur damaligen Zeit befanden sich in Jerusalem „Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und Judäa und Kappadozien, Pontus und dem Bezirk Asien, und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden Libyens, das gegen Kyrene hin liegt, und aus Rom Zugezogene, sowohl Juden als auch Proselyten, Kreter und Araber“. (Apg. 2:9-11) Es waren in der Tat fünfzehn Nationen aus den verschiedenen Teilen der damals bekannten Welt vertreten, und der Bericht zeigt, daß viele von denen, die die Botschaft des Petrus hörten, an jenem Tag getauft wurden. Diese Juden und Proselyten hatten an Jehova Gott geglaubt, und nun waren sie bereit, Christus Jesus anzunehmen, und sie freuten sich, die Botschaft, die sie gehört hatten, in die verschiedenen Länder, aus denen sie gekommen waren, mitzunehmen. Sie waren jetzt christliche Zeugen Jehovas, weil sie an Christus Jesus, den Sohn Gottes, glaubten, der sie vom Tod erlöst hatte, und sie glaubten auch an Gottes Königreich. Sie nahmen jetzt auch den großen Kampf des Glaubens auf, und das bedeutete, daß sie gegen die verschiedenen Religionen angehen mußten, denen die Menschen in ihrem Land anhingen. Das Christentum nahm einen guten Anfang. Diese Gott hingegebenen, getauften Personen sollten nun Evangelisten sein, das heißt, sie sollten versuchen, andere zum Christentum zu bekehren. Auf diese Weise sollten sich die Worte Jesu erfüllen: „Ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ — Apg. 1:8.
DIE AUSBREITUNG BEGINNT
Gottes Wort enthält viele Beweise dafür, daß Jerusalem, Judäa und Samaria damals ein vortreffliches Zeugnis erhielten. Der Evangelist Philippus ging in die Stadt Samaria hinab, und die Volksmengen hörten seinen Reden aufmerksam zu. Petrus brachte das Werk unter den Heiden in Gang, indem er mit Kornelius sprach, der — nachdem er vom heiligen Geist gezeugt worden war und bewiesen hatte, daß auch er ein Christ war — getauft wurde. Über die Predigttätigkeit des Paulus und Barnabas lesen wir: „Nachdem also diese Männer von der Versammlung ein Stück Weges das Geleit erhalten hatten, zogen sie weiter, sowohl durch Phönizien als auch durch Samaria, und sie erzählten eingehend von der Bekehrung der Leute aus den Nationen, und sie bereiteten allen Brüdern große Freude.“ (Apg. 15:3) Ein großes Ausdehnungswerk war in jenen ersten Tagen des Christentums im Gange, und diejenigen, die der Wahrheit aus dem Worte Gottes Gehör schenkten, schlossen sich zu Versammlungen zusammen und bemühten sich eifrig, den Willen Gottes zu tun. In Apostelgeschichte 9:31 lesen wir: „Nun trat in der Tat die Versammlung in ganz Judäa, Galiläa und Samaria in eine Zeitspanne des Friedens ein und wurde auferbaut; und da sie in der Furcht Jehovas wandelte und den Trost des heiligen Geistes hatte, mehrte sie sich beständig.“ Dieser friedliche Zustand herrschte vor der Bekehrung des Kornelius, und obwohl danach auch Heiden bekehrt wurden, gab es in den judenchristlichen Versammlungen keinen Unfrieden, denn die Christen wußten nun, daß das Evangelisationswerk weltweit durchgeführt werden mußte.
Der Apostel Paulus war der treue Christ, der dem jungen Timotheus geholfen hatte, unerschrocken für die Wahrheit einzutreten und den „vortrefflichen Kampf des Glaubens“ zu kämpfen. Es muß Paulus sehr gefreut haben zu sehen, wie Timotheus, noch ein junger Mann, so eifrig wurde, wie er nach dem Amt eines Aufsehers einer Versammlung Gottes strebte und seiner Aufgabe vortrefflich nachkam. Da Paulus das ewige Leben fest ergriffen hatte, konnte er Timotheus auch den eindringlichen Rat geben: „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, ... bleibe in allen Dingen besonnen, erleide Ungemach, verrichte das Werk eines Evangelisten, führe deinen Dienst völlig durch.“ (2. Tim. 4:2-5) Es gab damals viele, die wie Paulus und Timotheus die gute Botschaft vom Königreich predigten. Auch heute gibt es viele Gott hingegebene Männer und Frauen, die sich diesem Werk widmen.
Was hättest du getan, wenn du Jesus begegnet wärst, während er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog? Hättest du wie ein gewisser Mann zu ihm gesagt: „Herr, sind derer wenige, die gerettet werden?“ Jesus gab diesem Mann und denen, die bei ihm waren, die Antwort: „Ringt danach, durch die enge Tür einzugehen, denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen, werden es aber nicht vermögen.“ Hätte dich diese Antwort beunruhigt, und hättest du wie viele Leute heute gesagt: „Ich kenne Christus Jesus. Ich gehe in die Kirche und empfange regelmäßig das Abendmahl.“? Jener Mann hörte, wie Jesus von denen, die vorgaben, ihn zu kennen, sagte: „Ich weiß nicht, woher ihr seid. Geht weg von mir, all ihr Täter der Ungerechtigkeit!“ (Luk. 13:23-27) Es ist weit mehr erforderlich als Worte und äußerer Schein. Wer von Christus Jesus anerkannt werden möchte, muß seinen Glauben durch Werke beweisen. Er muß danach ringen, durch die enge Tür einzugehen. Er muß den „vortrefflichen Kampf des Glaubens“ kämpfen. Tust du das? Ist deine Religion eine bequeme Religion? Jakobus sagte: „Der Glaube ohne Werke [ist] tot.“ — Jak. 2:26.
Leider gibt es heute in der Christenheit viele Menschen, die es ablehnen, das Werk zu tun, dem sich Christus Jesus widmete, als er auf Erden war, und dem sich auch seine Jünger widmeten. Der Apostel Paulus schrieb deshalb an die Hebräer die nachdrücklichen Worte: „So seht denn zu, daß ihr den, der redet, nicht ablehnt. Denn wenn jene schon der Strafe nicht entgingen, die ihn, als er sich auf Erden offenbarte, abgewiesen haben, um wieviel weniger dann wir, wenn wir den abweisen, der aus dem Himmel zu uns redet.“ (Hebr. 12:25, Storr) Weist du das, was Gottes geschriebenes Wort sagt, ab und willst dennoch ein Christ sein? Du solltest Gott danken, daß nicht alle es abgewiesen haben, sondern daß es noch einige gibt, die einen vortrefflichen Kampf für den Glauben kämpfen und die die Nationen vor dem drohenden Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge warnen und Gottes Königreich, das nun bald über die ganze Erde herrschen wird, bekanntmachen.
DIE GUTE BOTSCHAFT GELANGT NACH AFRIKA
Einige der Personen, die in den ersten Tagen des Christentums an jenem Pfingsttag Petrus zuhörten, als er seine Rede hielt, waren aus Ägypten und Libyen gekommen. Wenn wir von diesen Ländern hören, denken wir an den afrikanischen Kontinent. Wird die gute Botschaft von Gottes Königreich heute in Afrika mit Nachdruck gepredigt? Von der Christenheit bestimmt nicht, denn sie betrachtet nicht Gottes Königreich als die einzige Hoffnung der Menschheit, sondern die Organisation der Vereinten Nationen. Haben aber die christlichen Zeugen Jehovas das Evangelium auf diesem Kontinent verkündigt und versucht, Glauben an Christus Jesus und an Gottes Königreich zu erwecken? Wir wollen sehen.
Im Jahre 1923 verließ W. R. Brown, ein Zeuge Jehovas, der später als „Bibel-Brown“ bekannt wurde, mit Frau und Kind seine Heimat Trinidad (Westindien) und reiste nach Afrika. Er hatte Glauben, Glauben an Jehova Gott, an seinen Sohn Christus Jesus und an Gottes Königreich. Er wollte, daß die Bevölkerung Westafrikas etwas über Gottes Königreich erfuhr, und so ging er dorthin, um die gute Botschaft zu predigen. Er bereiste viele Länder in Westafrika — Sierra Leone, Ghana, Nigeria, Kamerun und andere — und nahm viele Widerwärtigkeiten auf sich.
Im Jahre 1931 ließ sich „Bibel-Brown“ in Lagos (Nigeria) nieder und eröffnete ein Büro der Watch Tower Bible and Tract Society. Beim ersten Kongreß waren nur zehn Besucher anwesend. Das entmutigte „Bibel-Brown“ jedoch nicht. Obwohl ein großer Teil der Bevölkerung Nigerias englisch sprach, war er sich darüber im klaren, daß die Eingeborenen nicht besonders beeindruckt werden konnten, solange keine Schriften in ihren Sprachen zur Verfügung standen. Die Gesellschaft sorgte dafür, daß einige Veröffentlichungen in die Sprachen Joruba, Ibo, Itsekiri, Haussa und Efik übersetzt wurden. Da diese Veröffentlichungen nun in den Eingeborenensprachen vorhanden waren, konnten diese Menschen mit der Botschaft bekannt gemacht werden, und nun war es auch möglich, durch Heimbibelstudien bei ihnen Glauben an Gottes Wort zu erwecken. Im Jahre 1939 war die Zahl der Zeugen Jehovas auf 636 gestiegen. Diese Christen predigten zusammen mit „Bibel-Brown“ regelmäßig die gute Botschaft vom Königreich. Dann brach der Zweite Weltkrieg aus. Die Regierung verbot die Einfuhr der Veröffentlichungen der Gesellschaft. Im Jahre 1946 wurde das Verbot wiederaufgehoben. Doch in den Jahren 1939 bis 1946, in denen nur mit der Bibel gearbeitet werden konnte, war Jehovas Christenversammlung in Nigeria auf 3 542 Personen angewachsen.
Im Zweiten Weltkrieg eröffnete die Watch Tower Bible and Tract Society die Wachtturm-Bibelschule Gilead. Im Jahre 1943 waren die ersten Absolventen dieser Missionarschule bereit, ausgesandt zu werden, um irgendwo in der Welt das Evangelisationswerk durchzuführen. Im Jahre 1947 erhielten die ersten Absolventen der Gileadschule die Genehmigung, sich in Lagos (Nigeria) niederzulassen.
Da das Analphabetentum in diesem Land noch stark verbreitet war, mußte vielen Afrikanern erst das Lesen und Schreiben beigebracht werden, und so wurde im Jahre 1948 ein Feldzug gegen das Analphabetentum unternommen, indem in den Versammlungen der Zeugen Jehovas Leseschulen eingerichtet wurden. Tausende von Westafrikanern haben durch den unentgeltlichen Unterricht in diesen Schulen lesen und schreiben gelernt. Seither sind dem christlichen Predigtwerk viele weitere Jünger hinzugefügt worden, die die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen.
Zehntausende derer, die mit der biblischen Botschaft bekannt gemacht wurden, waren Katholiken und Protestanten, dennoch lebten manche von ihnen nach wie vor in einer Vielehe. Bevor jemand von ihnen ein christlicher Zeuge Jehovas werden konnte, mußte er sich ändern. Nach der Bibel darf ein Mann nur der „Mann e i n e r Frau“ sein, und jeder Mann sollte seine eigene Frau und jede Frau sollte ihren eigenen Mann haben. (1. Tim. 3:2; 1. Kor. 7:2) Warum gestatten die Glaubensgemeinschaften der Christenheit ihren Mitgliedern, in einer Vielehe zu leben, obwohl die Bibel den Christen diesen Brauch verbietet? Welch wunderbarer Wechsel hat sich doch im Leben vieler Nigerianer vollzogen und auch im Leben vieler Eingeborener anderer afrikanischer Länder, die sich entschlossen haben, ähnlich zu handeln, um einen vortrefflichen Kampf für den Glauben zu kämpfen. Diese wahren Christen machten sich nichts daraus, daß sie von ihren früheren angeblich christlichen Geistlichen verspottet wurden, denn sie wollten wie der Apostel Paulus sagen können: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ — 2. Tim. 4:7.
Heute, fast fünfzig Jahre nachdem „Bibel-Brown“ nach Afrika zog, um den wahren christlichen Glauben zu fördern, gibt es in sieben Ländern Westafrikas über 118 000 christliche Zeugen Jehovas, die die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündigen.
Betrachten wir Sambia, ein Land in Zentralafrika. Dort wurde mit dem Predigen des Königreiches Gottes im Jahre 1924 begonnen. Ungerechtfertigte Verbote und die Verfolgung und Belästigung der Zeugen Jehovas hinderten den Fortschritt. Erst vom Jahre 1947 an ging es in diesem Land, in dem damals 6 114 Personen die gute Botschaft vom Königreich predigten, wirklich vorwärts. Sambia war damals noch unter dem Namen Nordrhodesien bekannt. Im Jahre 1948 wurde in Lusaka ein Zweigbüro eröffnet, und in e i n e m Jahr stieg die Zahl der Verkündiger auf 11 606. Im Jahre 1948 trafen die ersten Absolventen der Gileadschule ein. Sie kamen, um die Verkündigung des Evangeliums zu fördern und die Organisation dieses christlichen Werkes zu unterstützen. Sie standen den Versammlungen auch bei der Durchführung ihres Schreib- und Leselehrprogramms bei.
Vor einiger Zeit forderte die Regierung die Wachtturm-Missionare auf, das Land zu verlassen, und im Jahre 1969 gaben die Behörden bekannt, daß Jehovas Zeugen nicht mehr von Haus zu Haus gehen dürften, um Menschen zum christlichen Glauben zu bekehren. Seither können Jehovas Zeugen nur noch mit Freunden über die Bibel sprechen, um sie im Glauben zu stärken, und mit Personen, die Aufschluß über ihr christliches Werk haben möchten. Trotz dieser Einschränkung der Tätigkeit von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf wünscht die Bevölkerung von Sambia zu hören, was Jehovas christliche Zeugen zu sagen haben, und gemäß dem aus Sambia eingegangenen Bericht über das Dienstjahr 1970 kommen Tausende von Neuinteressierten in die Königreichssäle der Zeugen. Mit insgesamt 33 699 Einzelpersonen und Familien, die begeistert sind, daß Jehovas Zeugen mit ihnen die Bibel studieren, wurde im vergangenen Jahr jede Woche ein Bibelstudium durchgeführt, und 50 655 christliche Zeugen Jehovas beteiligten sich im Jahre 1970 an der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich. Am Abend des 22. März 1970 wohnten 157 013 Sambier der Feier zum Gedächtnis an den Tod Christi bei.
Die Tätigkeit, durch die die Bevölkerung Sambias auf die Bibel hingewiesen wird, hat die Moral vieler dieser Menschen günstig beeinflußt. In der Zeitung The African Weekly vom 30. August 1950 hieß es: „Die Wachtturm-Christen in den Dorfgemeinden ... sind sehr aktiv. Aber es freut mich, berichten zu können, daß ihre Tätigkeit sich wirklich sehr gut auswirkt und die Streitigkeiten unter den Afrikanern in diesen Dorfgemeinden seltener geworden sind. Sobald sie sich dem Wachtturm anschließen ... streiten diese Christen [Zeugen Jehovas] nicht mehr unter sich. Sie gehen nicht mehr in die Bierstuben, um mit anderen Arbeitskollegen oder mit Frauen zusammen zu sein.“ Der Sittenmaßstab der Zeugen Jehovas in Sambia beruht auf der Bibel, und er unterscheidet sich in keiner Weise von dem der Zeugen Jehovas in der übrigen Welt. Heute gibt es in Sambia auf 89 Einwohner einen Zeugen Jehovas. Es kann in der Tat gesagt werden, daß jede Familie in Sambia die gute Botschaft von Gottes Königreich gehört hat. Ob der einzelne nun den vortrefflichen Kampf des Glaubens kämpfen und das ewige Leben fest ergreifen wird, hängt von seiner Entscheidung ab. Es kann jedenfalls niemand sagen, er habe keine Gelegenheit gehabt, die gute Botschaft zu hören.
Vor neunzehnhundert Jahren verließen einige Christen, nachdem sie Petrus gehört hatten, Jerusalem und gingen nach Ägypten, Libyen und vielleicht auch in andere Gebiete dieses großen Kontinents. Philippus sprach mit einem äthiopischen Eunuchen, der in seine Heimat zurückkehrte. Kann heute gesagt werden, das Zeugnis Jesu sei „bis zum entferntesten Teil der Erde“ gegeben worden — auch in Afrika? Aus der nachstehenden Aufstellung geht hervor, was Jehovas christliche Zeugen getan haben.
AFRIKA
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 11 6 612 —
1950 29 53 787 46
1960 42 131 321 177
1970 51 250 915 328
ASIEN
An jenem Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. hörten auch Bewohner von Parthien, Medien, Elam, Kappadozien und dem Bezirk Asien, was Petrus zu sagen hatte. Und heute? Der größte Teil Asiens gehört zur nichtchristlichen Welt. Die mohammedanische Religion hat ungefähr 374 000 000 Anhänger, Schintoisten gibt es etwa 70 000 000, Taoisten 54 000 000, Konfuzianer 371 000 000, Buddhisten 176 000 000 und Hindus 435 000 000. In ganz Asien gibt es ungefähr 120 000 000 Bekenner des Christentums. Beweisen diese, daß sie an Gottes Königreich glauben? Predigen sie es? Nein! Sie gehören lediglich einer Sekte der Christenheit an, und die meisten haben noch eine zweite, nichtchristliche Religion. Ist denn die gute Botschaft von Gottes Königreich in Asien überhaupt nicht zu hören? Doch!
Im Jahre 1949 war es der Wachtturm-Gesellschaft möglich, ihre ersten Missionare nach Korea zu senden, wo es seinerzeit insgesamt nur dreizehn Personen gab, die sich dem Werk widmeten, das Jehovas Zeugen durchführen, das heißt, die von Haus zu Haus gingen, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. Die Missionare lernten damals fünf christliche Frauen kennen, die ihre Treue und Standhaftigkeit sogar in einem Konzentrationslager bewiesen, wo man sie während der japanischen Besetzung in Ketten gelegt hatte, weil sie es abgelehnt hatten, sich vor dem Bild des Kaisers niederzubeugen und seine Religion anzunehmen. Sie waren furchtbar mißhandelt worden, hatten aber ihren vortrefflichen Kampf für den Glauben fortgesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie in Freiheit gesetzt, und sogleich nahmen sie die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich wieder auf, und sie verkündigen sie heute noch.
Wie reagierten die Koreaner auf die gute Botschaft? Bis zum Jahre 1960 hatte die Wachtturm-Gesellschaft zweiundzwanzig Missionare nach Korea gesandt, und über 3 800 Koreaner hatten sich ihnen bis dahin in ihrem Werk angeschlossen. Im Jahre 1970 predigten und lehrten 12 267 Personen in Korea die gute Botschaft von Gottes Königreich. Es ist wirklich erstaunlich festzustellen, daß sich in den letzten drei Jahren 6 575 Koreaner taufen ließen, was bedeutet, daß die Hälfte aller Zeugen Jehovas in Korea den großen Kampf für den Glauben seit 1967 aufgenommen hat.
Blicken wir nach Indien, einem anderen Land in Asien. Was geschah dort? Im Jahre 1914 gab es dort vier Vertreter der Zeugen Jehovas. Doch erst im Jahre 1926 eröffnete die Wachtturm-Gesellschaft ein Büro in Bombay. Dies geschah auf Veranlassung einiger sehr eifriger christlicher junger Männer aus England, die fest glaubten, daß das Evangelium auch in Indien verkündigt werden müsse. Sie fanden es indes sehr schwer, die Hindus davon zu überzeugen, daß die Bibel wirklich das Wort Gottes ist, denn die Hindus halten an jahrhundertealten Glaubensansichten fest. Dennoch machte das Werk Fortschritte, und im April 1947 konnten die ersten zwei Absolventen der Gileadschule in Indien einreisen, um denen, die bereits einen vortrefflichen Kampf für den Glauben kämpften, beizustehen.
Indien ist ein Land vieler Götter, vieler Sprachen und vieler Sitten und Bräuche. Ein Missionar muß sich anpassen, damit er das Vertrauen der verschiedenen Menschentypen gewinnt. In Jehovas Schöpfung gibt es alle Arten von Menschen, und sie müssen alle, ganz gleich, in welchem Teil der Erde sie leben, die Gelegenheit erhalten, die Botschaft von Gottes Königreich zu hören, selbst wenn nur wenige von ihnen sie annehmen. Die Bemühungen haben sich gelohnt, denn heute verkündigen in Indien 3 347 Personen das Königreich Gottes trotz größter Hindernisse. Könntest du ein Vertreter Christi und ein „Gesandter an Christi Statt“ sein in einem Land wie Indien? Das würde deine Kampffähigkeit bestimmt auf eine harte Probe stellen. — 2. Kor. 5:20.
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mußte Japan lange warten, bis es die gute Botschaft vom Königreich zu hören bekam. Im Jahre 1912 besuchte Charles T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, Japan an der Spitze eines Komitees der International Bible Students Association, um zu ermitteln, was auf religiösem Gebiet im Orient getan werden könnte. Die Männer stellten fest, daß die Missionare des orthodoxen Christentums ziemlich entmutigt waren. Pastor Russell kam zu dem Schluß, daß der japanischen Bevölkerung das Evangelium vom Königreich, das zweite Kommen Christi und die Aufrichtung seiner gerechten Königsherrschaft verkündigt werden müsse. Aber erst im Jahre 1927 wurde ein Amerikaner japanischer Herkunft nach Japan gesandt, der versuchen sollte, dort das Werk zu eröffnen. Mit der Hilfe einiger Pioniere, die hart arbeiteten, wurde im Jahre 1938 eine Höchstzahl von 110 Verkündigern erreicht. In jenem Jahr wurden 1 125 817 Exemplare der Zeitschrift Das Goldene Zeitalter (jetzt Erwachet!) unter der japanischen Bevölkerung verbreitet. Am 21. Juni 1939 wurden alle Zeugen Jehovas verhaftet. Die Mitglieder sogenannter christlicher Kirchen wurden nicht verhaftet, denn die Regierung unternahm nichts gegen sie, solange sie auch die Schintogötter, von denen es acht Millionen gab, anbeteten. Jehovas Zeugen machten sich jedoch verhaßt, weil sie die Schintogötter nicht anbeteten. Sie wurden daher „der Förderung eines Jehova-Monotheismus“ angeklagt. In einem langen Gerichtsverfahren hinter verschlossenen Türen wurden alle, die sich weigerten, ihren Gott, Jehova, zu verleugnen, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, und einige wurden, nachdem sie diese Strafe verbüßt hatten, erneut verurteilt. Alle, die zur Zeit der amerikanischen Besetzung im Jahre 1945 noch eingesperrt waren, wurden aus dem Gefängnis entlassen.
Die Gesellschaft hoffte, ihr christliches Werk unter den über 82 Millionen Japanern wieder zu eröffnen, und dies geschah auch im Jahre 1949, als einige Japaner von Hawaii, die die Missionarschule Gilead besucht hatten, nach Japan kamen. Bis zum Jahre 1950 hatte die Wachtturm-Gesellschaft sechsundzwanzig Missionare nach Japan geschickt, und bis zum Jahre 1960 waren es siebzig. Im Jahre 1970 waren es achtzig. Hatten diese Prediger der guten Botschaft vom Königreich Erfolg? Heute widmen sich insgesamt 9 478 Japaner dem Werk, das Jesus geboten hat.
Im Jahre 1951 begann die Gesellschaft, den Wachtturm und im Jahre 1956 die Zeitschrift Erwachet! in Japanisch zu drucken. Heute drucken wir im Japan jedes Jahr über 7 400 000 Zeitschriften. Es gibt dort gegenwärtig 228 Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas. Die nachstehende Aufstellung wird dir zeigen, was in den letzten dreißig Jahren in ganz Asien geschehen ist.
ASIEN
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 7 541 —
1950 15 1 485 69
1960 26 11 568 265
1970 28 30 693 257
EUROPA
An jenem Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. waren auch einige Leute aus Rom in Jerusalem, und ohne Zweifel sprachen sie mit anderen in Rom über die Königreichsbotschaft, die sie mitgebracht hatten. Doch erst viel später brachten Paulus und andere Jünger Christi Jesu die Botschaft nach Griechenland, Italien und möglicherweise auch nach Spanien und in andere Länder Europas. Heute wird die gute Botschaft von Gottes Königreich in ganz Europa, in allen Ländern dieses Kontinents, gepredigt. Sogar im Ersten Weltkrieg und auch während des ganzen Zweiten Weltkrieges, in dem sich die Angehörigen aller Glaubensgemeinschaften der Christenheit bekämpften und sich gegenseitig umbrachten, widmeten sich die wahren christlichen Zeugen Jehovas dem Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich. Weil sie sich nicht am Töten ihrer Mitmenschen beteiligten, mußten sie vieles erdulden. In Deutschland wurden Tausende in ein Gefängnis gesperrt oder in ein Konzentrationslager eingeliefert.
Als Hitler im Januar 1933 an die Macht kam, zeigte es sich bald, daß er entschlossen war, unbarmherzig gegen Jehovas christliche Zeugen vorzugehen. Er verbot ihr Werk noch im selben Jahr, und danach wurden Tausende und aber Tausende von Zeugen Jehovas wie Tiere gehetzt und festgenommen. Monatelang waren Sondergerichte damit beschäftigt, Menschen abzuurteilen, die noch nie wegen eines Vergehens vor Gericht gestanden hatten. Es wurden Gefängnisstrafen von fünf und mehr Jahren verhängt. Später kamen viele in die Konzentrationslager, und nach außen schien es, als ob Jehovas christliche Zeugen ausgerottet würden.
Im Jahre 1932, als der letzte Bericht aus Deutschland einging und bevor Jehovas Zeugen verboten wurden, beteiligten sich 14 453 Personen an der Verkündigung des Königreiches. Im Jahre 1946, nach dem Zusammenbruch der deutschen Kriegsmaschinerie und nachdem sich die Tore der Konzentrationslager — nicht der Gräber — geöffnet hatten, beteiligten sich immer noch 11 415 Gott hingegebene Christen an dem großen Kampf für den Glauben. Zehn Jahre später war diese Zahl auf 50 530 angestiegen, und im Jahre 1970 gab es in Westdeutschland 86 252 christliche Zeugen Jehovas. Die Überlebenden haben den Kampf nie aufgegeben! Sie haben gepredigt! Eine weitere Gruppe von 5 396 christlichen Zeugen, die von Haus zu Haus gehen, befindet sich in West-Berlin. In Ostdeutschland, wo das Zeugniswerk hinter der Berliner Mauer und hinter dem Eisernen Vorhang durchgeführt wird, sprechen viele weitere Tausende Zeugen Jehovas mit Ostdeutschen, die gegenwärtig unter einer kommunistischen Regierung leben, über Gottes Königreich, obwohl sie es nicht so frei tun können wie Jehovas Zeugen westlich des Eisernen Vorhangs. Tausende von Zeugen Jehovas mußten sterben, weil sie den biblischen Grundsätzen treu blieben, aber die Überlebenden haben Zehntausenden Rettung gebracht, und sie helfen heute noch Menschen, das ewige Leben fest zu ergreifen.
Frankreich war stets ein streng katholisches Land. Die Geschichte zeigt, daß es Zeiten gab, in denen einflußreiche Kardinäle die französische Politik beherrschten. Dennoch sollte in den „letzten Tagen“ die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt werden, und um das Jahr 1904 wurde damit begonnen. Es war ein kleiner Anfang. Am 27. August 1919 wurde das Werk der Zeugen Jehovas gesetzlich anerkannt. Nach der Besetzung Frankreichs durch Hitlers Truppen im Jahre 1940 waren die 320 Verkündiger der guten Botschaft gezwungen, ihr Werk unterirdisch fortzusetzen. Als aber der Krieg vorbei war und im Jahre 1947 das Verbot aufgehoben wurde, stellte es sich heraus, daß sich 2 380 Personen am Werk beteiligten. Selbst unter den schwierigen Verhältnissen der Kriegsjahre war das Predigtwerk erfolgreich fortgesetzt worden. Auf dem ersten internationalen Kongreß, der im Jahre 1951 in Paris im Palais des Sports abgehalten wurde, hörten 10 456 Personen den Vortrag des Präsidenten der Gesellschaft über das Thema „Ist die Religion der Weltkrise gewachsen?“ In jenem Jahr predigten in ganz Frankreich 7 136 Zeugen Jehovas das Königreich Gottes. Heute, ungefähr dreiundzwanzig Jahre nachdem Jehovas Zeugen im Jahre 1947 wieder gesetzlich anerkannt wurden, gibt es in Frankreich 36 721 Verkündiger, die ein gewaltiges Zeugnis für Jehova Gott und für Christus Jesus, seinen Sohn, ablegen, und ihre Organisation wächst sehr schnell.
In Italien brach für Jehovas Zeugen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Ära erfolgreicher Tätigkeit an. Schon als der Zweite Weltkrieg noch im Gange war, lud die Gesellschaft einige Amerikaner italienischer Herkunft ein, die Gileadschule zu besuchen und sich auf den Dienst in Italien vorzubereiten, damit sie, sobald es möglich werden würde, dorthin gesandt werden könnten. Im Oktober 1946 traf der erste von ihnen in Italien ein. Damals predigten dort nur 120 christliche Zeugen Jehovas. In diesem katholischen Land, in dem sich der Kommunismus rasch ausbreitet, fühlen sich die Menschen sehr unsicher, und sie sind, so merkwürdig es auch klingen mag, sehr begierig zu erfahren, was die Bibel wirklich lehrt. Im Jahre 1970 gab es in ganz Italien, von der Spitze des Stiefels bis zur Schweizer Grenze, 372 Versammlungen. Mit diesen Versammlungen waren insgesamt 18 636 christliche Zeugen Jehovas verbunden, die mit den Menschen über die Wahrheit aus Gottes Wort sprachen und die Irrlehren der im Zerfall begriffenen Organisation der Christenheit bloßstellten. Es erfordert Glauben, für Gottes Königreich einzutreten und gegen die Hierarchie des Vatikans Stellung zu beziehen.
Jehovas christliche Zeugen haben in den drei europäischen Ländern, in denen der katholische Einfluß am stärksten ist, ein großes Wachstum zu verzeichnen. Doch das trifft eigentlich auf ganz Europa zu. Jesus sagte, daß die Botschaft, die er seinen Jüngern anvertraut hatte, „bis zum entferntesten Teil der Erde“ gepredigt werden müsse. Das geschieht heute, und Tausende und aber Tausende wissen jetzt, daß wir in der Zeit leben, in der sich die prophetischen Worte Daniels erfüllen: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Glaubst du an die Worte, die Daniel unter Jehovas Inspiration niedergeschrieben hat? Die nachstehende Aufstellung sollte dir zeigen, daß Hunderttausende Gott hingegebene Personen daran glauben.
EUROPA
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 13 17 414 —
1950 24 142 675 101
1960 26 337 053 305
1970 30 442 707 339
AUF DEN INSELN IM ATLANTISCHEN OZEAN, IM KARIBISCHEN MEER UND IM MITTELMEER
Die Jünger Christi Jesu besuchten die Inseln im Mittelmeer. Von den Inseln im Atlantischen Ozean und im Karibischen Meer sowie von Nord- und Südamerika wußte man damals noch nichts. Heute gehören aber diese Gebiete ebenfalls zu dem „entferntesten Teil der Erde“.
Jehovas Zeugen fühlen sich verpflichtet, zu predigen und zu lehren, und sie haben den Wunsch, ‘Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, indem sie sie taufen und sie lehren, alles zu halten, was Christus geboten hat’. (Matth. 28:19, 20) Folglich muß auch auf den Inseln ein großes Predigt- und Lehrwerk durchgeführt werden.
Die Dominikanische Republik erhielt die ersten Missionare der Wachtturm-Bibelschule Gilead im Jahre 1945. Als diese Missionare ankamen, gab es in diesem Land niemand, der als Zeuge Jehovas bekannt war. Bis zum Jahre 1949 wurde dem Predigen des Evangeliums kaum Widerstand entgegengesetzt. In jenem Jahr nahm aber ein katholischer Priester den Kampf gegen diese Tätigkeit auf. Er drohte, einige Missionare ausweisen zu lassen. Damals wirkten in den verschiedenen Städten dieses Landes zweiundzwanzig Missionare. Die katholischen Priester warnten ihre Gläubigen davor, mit Jehovas Zeugen etwas zu tun zu haben. Später veranlaßten sie die Polizei, die Namen aller Angehörigen ihrer Kirche, die die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besuchten, aufzuschreiben. Im Juni 1950 erhielt der Zweigdiener eine Vorladung des Innenministeriums. Dort teilte man ihm mit, daß das Propagandawerk der Zeugen Jehovas gegen das Landesgesetz verstoße und verboten sei.
Solange dieses Verbot bestand, versammelten sich die Zeugen Jehovas in den Wohnungen von Personen, die an ihrem Werk interessiert waren. Im Jahre 1956 ließ der Widerstand kurze Zeit nach, doch dann setzte plötzlich eine heftige Verfolgung gegen alle Zeugen Jehovas in der ganzen Dominikanischen Republik ein. Die Zeugen wurden ausfindig gemacht, geschlagen und eingesperrt. Die katholischen Priester gingen in der Verfolgung voran. Sie fuhren schon am frühen Morgen mit Lautsprecherwagen durch die Ortschaften und sagten den Leuten, sie sollten nicht mit Jehovas Zeugen sprechen; sie sollten ihre Schriften verbrennen oder sie dem Priester zum Verbrennen geben. Einige Häuser der Zeugen Jehovas wurden von katholischen Jugendlichen, die von Priestern angestachelt worden waren, mit Steinen beworfen. Die Missionare wurden ausgewiesen. Warum? Weil sie über die Wahrheiten gesprochen hatten, die Jesus in seinen Tagen verkündet hatte.
Nach einigen Jahren wechselte die Regierung, und die katholische Kirche büßte viel von ihrer Macht und ihrem Einfluß in der Regierung und beim Volk ein. Die Wachtturm-Missionare durften im Jahre 1960 wieder zurückkehren. Zur Zeit gibt es in der Dominikanischen Republik 35 Missionare und eine vortrefflich organisierte Gruppe von 3 591 wahren Christen, und die Menschen haben ein offenes Ohr. Jehovas Zeugen auf dieser kleinen karibischen Insel haben viel gelitten, aber die Freude darüber, daß sie nun wieder zu den Menschen gehen und sie belehren können, wiegt diese Leiden bei weitem auf. Sie haben den großen Kampf für den Glauben aufgenommen und haben ihn unentwegt fortgesetzt. Jehova hat sie gesegnet, und heute predigen sie die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Insel.
Kuba, ein weiteres katholisches Land, hat ebenfalls eine interessante Geschichte. Die gute Botschaft von Jehovas Königreich gelangte schon im Jahre 1918 in dieses Land. Die erste Versammlung wurde 1922 gegründet, und 100 Personen besuchten einen Kongreß, der damals in Palma Soriano (Oriente) abgehalten wurde. Die Verkündigung der guten Botschaft ging gut voran, und im Jahre 1944 konnten einige Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead nach Kuba gesandt werden. Am Ende jenes Jahres gab es dort 1 260 Zeugen Jehovas. Das Werk wuchs ständig, und im Jahre 1959 wirkten auf dieser Insel 12 140 Zeugen Jehovas und 22 Missionare. Dann kam es zu einem Regierungswechsel, und in den nächsten paar Jahren gab es keine besonderen Schwierigkeiten. Schließlich wurde die gesamte Literatureinfuhr verboten, und im Land selbst durfte nichts mehr gedruckt werden. Das Werk des Zeugnisgebens von Gottes Königreich wurde aber fortgesetzt, indem Bibelstudien in Privatwohnungen durchgeführt wurden. Der Widerstand gegen die Verkündigung des Königreiches Gottes nahm ständig zu; viele Königreichssäle wurden geschlossen und einige niedergebrannt, aber es wurde weiter gepredigt. Heute gibt es in Kuba weit mehr Zeugen Jehovas als im Jahre 1965, als der letzte Bericht über ihre Tätigkeit im Jahrbuch der Zeugen Jehovas erschien. In jenem Jahr gab es dort 18 078 regelmäßige Verkündiger. In den Jahren 1959 bis 1965 war die Zahl der Zeugen von 12 000 auf 18 000 gestiegen. Ganz gleich, von welcher Art die Hindernisse in einem Land sein mögen, wird ein wahrer, echter Christ weiter predigen und lehren und wird das ewige Leben fest ergreifen.
Zypern liegt im Mittelmeer und ist von Christen des ersten Jahrhunderts ziemlich häufig besucht worden. Es wurden dort Versammlungen gegründet. Als nach dem Tod des Märtyrers Stephanus eine Verfolgung einsetzte und die Jünger zerstreut wurden, kamen einige nach Zypern und gaben den dort wohnenden Juden Zeugnis. Gewisse zypriotische Christen gingen dann nach Antiochien — einer Stadt, die gegenüber Zypern in der Nähe der syrischen Küste lag — und predigten mit großem Erfolg der dortigen Bevölkerung, die wie sie griechisch sprach. (Apg. 11:19, 20) Als Paulus und Barnabas, begleitet von Johannes Markus, von Antiochien aus auf ihre erste Missionsreise gesandt wurden, kamen sie zuerst nach Zypern, der Heimat des Barnabas.
Heute wirken auf dieser Insel acht Evangelisten der Gileadschule. Es sind zwölf Versammlungen gegründet worden, und 562 Verkündiger des Königreiches Gottes predigen den Bewohnern dieses von Unruhen heimgesuchten Landes Frieden.
Die nachstehende Aufstellung zeigt, welche Fortschritte auf den Inseln im Atlantischen Ozean, im Karibischen Meer und im Mittelmeer in den letzten dreißig Jahren gemacht worden sind.
INSELN IM ATLANTISCHEN OZEAN, IM MITTELMEER UND IM KARIBISCHEN MEER
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 6 803 —
1950 16 12 938 148
1960 43 25 508 187
1970 42 49 337 163
AUF DEN INSELN IM PAZIFISCHEN OZEAN
Die Inseln im Pazifischen Ozean sind sehr zahlreich, und Jehovas Zeugen sind noch nicht überall hingelangt. Betrachten wir zunächst die Philippinen. Sie bestehen aus 7 100 Inseln, die sich von Norden nach Süden über ein Gebiet von 1 850 Kilometern und von Osten nach Westen über ein Gebiet von 1 096 Kilometern erstrecken. Elf dieser Inseln bilden den Hauptteil des Gebiets. Nur 462 Inseln sind größer als eine Quadratmeile. Schon im Jahre 1912 besuchte Charles T. Russell Manila und hielt dort im Opernhaus einen öffentlichen Vortrag. Das durch diesen Vortrag erweckte Interesse bewog viele Personen, an die Wachtturm-Gesellschaft in Amerika zu schreiben und Schriften kommen zu lassen, und, davon überzeugt, daß das, was sie gehört hatten, die Wahrheit war, gaben viele diese Schriften an ihre Freunde weiter.
Am 7. Dezember 1941 brach im Pazifik der Krieg aus. Die Japaner besetzten die Philippinen. Der Zweigdiener, ein amerikanischer Staatsbürger, wurde von den Japanern interniert. Das Zweigbüro wurde geschlossen. Eine Verfolgung der Zeugen Jehovas entstand. Viele entgingen aber den Verfolgern und setzten die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich während des ganzen Krieges fort, indem sie in kleinen Ortschaften und in den Bergen, wohin viele Zeugen Jehovas mit anderen Flüchtlingen geflohen waren, predigten. Es wurde gute Arbeit geleistet.
Im Jahre 1947 besuchte N. H. Knorr, der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, das wiedereröffnete Zweigbüro und hielt vor 4 200 Personen einen öffentlichen Vortrag. In jenem Jahr beteiligten sich 2 902 Verkündiger am Dienst von Haus zu Haus. Schon nach kurzer Zeit erschienen viele Veröffentlichungen der Gesellschaft in den verschiedenen Sprachen der Philippinischen Republik. Dann wurden viele Filipino-Brüder in die Gileadschule eingeladen. Sie wurden geschult und auf die Philippinen zurückgesandt, um mitzuhelfen, das Predigtwerk besser zu organisieren. Im Jahre 1960 predigten 31 608 Zeugen Jehovas die gute Botschaft, und im Jahre 1970 waren es 54 789. Sie bilden 1 309 Versammlungen.
Die Fidschiinseln im Südpazifik sind sehr bekannt, und Touristen, die diese Inseln besuchen, beurteilen ihre Bewohner als sehr interessante Menschen. Einige Zeugen Jehovas aus Australien besuchten diese Inseln in den zwanziger Jahren, und kurz danach wurde dort eine gesunde Versammlung gegründet. Diese kleine Gruppe von Christen blieb von den Gegnern der biblischen Wahrheit nicht unbeachtet. Geistliche begannen, die Botschaft in den Schmutz zu ziehen. Im Jahre 1932 ließ der Gouverneur der Inseln einen Zeugen Jehovas sogar aufgrund dessen, daß er ein Christ war, einsperren. Kurz danach wurde ein Gesetz angenommen, das die Einfuhr von biblischen Schriften der Wachtturm-Gesellschaft verbot. Bücher, die bereits eingeführt worden waren, wurden eingezogen und verbrannt. Im Januar 1941 wurde das Einfuhrverbot für die Schriften der Gesellschaft noch strenger, und Personen, bei denen man solche Schriften fand, wurden schwer bestraft.
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, wurde das Verbot gegen die Literatur gelockert, und im Jahre 1945 gab die Regierung einen Beschluß bekannt, der die Einfuhr von Schriften, die die Regierung genehmigte, wieder zuließ. Jetzt können sich Jehovas Zeugen auf den Fidschiinseln frei versammeln. Sie mußten einen langen und ständigen Kampf für den Glauben kämpfen, aber dadurch ist ein gutes Zeugnis gegeben worden, und vom 9. bis 12. November 1969 fand in Suva ein internationaler Kongreß statt, bei dem 1 621 Personen anwesend waren.
Die Bewohner der Inseln im Südpazifik lieben Gerechtigkeit und auch das Leben. Sie haben ein Recht darauf, die Botschaft vom ewigen Leben zu hören. Veranlaßt dich dein Glaube, deine Hilfe anzubieten? Die nachstehende Aufstellung zeigt, welche Fortschritte Jehovas Zeugen in diesem Gebiet, das vielen als der entfernteste Teil der Erde erscheinen mag, erzielt haben.
INSELN IM PAZIFISCHEN OZEAN
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 4 3 819 —
1950 6 16 807 25
1960 17 52 671 82
1970 30 91 782 150
NORDAMERIKA
Im fünfzehnten Jahrhundert wurde eine „Neue Welt“ entdeckt, und in den darauffolgenden Jahrhunderten zogen viele Europäer westwärts. Viele, die sich nach Glaubensfreiheit sehnten, flohen nach Nordamerika. Sie schauten nach einem Land aus, in dem es keine Regierungen gab, die zuließen, daß das Volk von Kirche und Staat, die miteinander liebäugelten, unterdrückt wurde. Im Laufe der Jahre entstanden viele Glaubensgemeinschaften. Heute gibt es allein in den Vereinigten Staaten über 270, und die meisten davon bemühen sich, von den Traditionen einflußreicher Kirchenführer frei zu werden. Im Jahre 1884 schloß sich eine kleine Gruppe ernsthafter Bibelforscher zu einer Körperschaft zusammen, die heute als die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania bekannt ist. Ihr Zweck sollte die Verbreitung biblischer Wahrheiten in verschiedenen Sprachen und vor allem die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich sein. Diese Gesellschaft hat sehr klein begonnen, ist aber in den vergangenen sechsundachtzig Jahren gewachsen, so daß die mit ihr Verbundenen heute in der Lage sind, das weltweite Zeugnis zu geben, das, wie Jesus sagte, in den „letzten Tagen“ gegeben werden sollte. Charles T. Russell, ihr erster Präsident, war ein bekannter Prediger und ein Kämpfer für den wahren Glauben. Er reiste kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten und hielt in vielen Ländern rund um die Welt Vorträge, in denen er auf die zweite Gegenwart Christi und auf Gottes Königreich unter Christus Jesus als die einzige Hoffnung der Menschheit auf Rettung hinwies. Er zeigte auch, daß die Lehren der orthodoxen Geistlichkeit — der protestantischen, katholischen und jüdischen — auf menschlichen Überlieferungen beruhen. Er bewies anhand der Bibel, daß es keine Hölle gibt, in der Menschenseelen nach dem Tod in Feuer und Schwefel gequält werden. Es wurde sogar oft geschrieben, Russell habe das Höllenfeuer ausgelöscht. Er bewies anhand der Heiligen Schrift, daß der Mensch keine Seele hat, sondern daß er eine Seele ist, und daß er, wenn er stirbt, in das allgemeine Grab der Menschheit kommt und dort bleibt bis zur Auferstehung der Toten auf einer paradiesischen Erde. Er bewies, daß es keine Dreieinigkeit gibt. Pastor Russell regte vor allem zum Bibelstudium an und veranlaßte die Menschen, an Gott und sein geschriebenes Wort, nicht an die Theorien und Phantasiegebilde von Menschen zu glauben. Das beschwor den Zorn der Geistlichkeit gegen ihn und gegen alle seine Mitarbeiter herauf. Jehovas christliche Zeugen sind aber immer noch da und verkündigen immer noch die Wahrheiten der Bibel.
Im Jahre 1918, noch während des Ersten Weltkrieges, wurde J. F. Rutherford, der zweite Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, mit einigen anderen leitenden Mitgliedern der Gesellschaft eingesperrt wegen seiner eifrigen Verkündigung des Königreiches Gottes als einzige Hoffnung der Menschheit. Anstifter zu diesem Vorgehen war die Geistlichkeit. In den Jahren 1919/20 wurden diese treuen Männer durch ein Berufungsgericht von der Anklage, staatsgefährdend zu sein, jedoch völlig freigesprochen, und man konnte sie wieder in der Öffentlichkeit sehen und hören, wie sie Tausenden die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündeten.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Jehovas Zeugen wiederum verfolgt. In den Vereinigten Staaten wurden viele eingesperrt. Königreichssäle wurden niedergebrannt. Man vertrieb Jehovas Zeugen aus Städten und Dörfern, in denen sie von Haus zu Haus gegangen waren und mit den Menschen über die Botschaft der Bibel gesprochen hatten. Die Jahre 1939 bis 1945 waren für Jehovas Zeugen mit die schlimmsten Jahre. Sie kämpften indes einen vortrefflichen Kampf des Glaubens. Als im Jahre 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, gab es in den Vereinigten Staaten 41 902 Königreichsverkündiger. Im Jahre 1946 waren es dagegen 65 922, und heute sind es 388 920. Hast du einige von ihnen kennengelernt? Hast du sie schon angehört, wenn sie bei dir vorgesprochen haben? Sie werden sich auch im Jahre 1971 und solange „diese gute Botschaft vom Königreich“ gepredigt werden muß, bemühen, bei dir ein hörendes Ohr zu finden.
Kanada kann eine ähnliche Geschichte erzählen. Am 4. Juli 1940 — es gab damals 6 813 Zeugen Jehovas in diesem Land — erließ die kanadische Regierung ein Verbot gegen das Werk. Das Zweigbüro in Toronto wurde geschlossen. Sämtliche Schriften wurden beschlagnahmt, aber die christlichen Zeugen setzten ihre Predigttätigkeit mit der Bibel fort und benutzten auch die Veröffentlichungen, die sie noch bei sich zu Hause hatten. Im Jahre 1944 wurde schließlich das Verbot gegen die Gesellschaft aufgehoben, und als wieder von allen Versammlungen Berichte eingingen, zeigte es sich, daß viele hinzugekommen waren, denn nun waren 10 345 Personen mit den Versammlungen verbunden. In den vier Jahren, in denen sie unterirdisch tätig waren, hatten sie einen harten Kampf für den Glauben gekämpft und hatten Erfolg gehabt. Die Berichte zeigen, daß sie auch heute eifrig tätig sind und echten Glauben beweisen. In Kanada gibt es zur Zeit 46 808 Zeugen Jehovas.
Betrachte einen Augenblick das Wachstum in Nordamerika, denn es ist ein gutes Zeugnis für die Predigttätigkeit von Haus zu Haus und für die Durchführung von Heimbibelstudien. Wenn du dem Worte Gottes Beachtung schenkst, wird vielleicht auch in dir der Wunsch wach, den großen Kampf für den Glauben aufzunehmen.
NORDAMERIKA
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 7 65 577 —
1950 12 138 108 492
1960 12 319 560 858
1970 12 498 736 823
SÜDAMERIKA
Südamerika ist von jeher ein Bollwerk der katholischen Kirche gewesen, doch dieses Bollwerk ist nun im Zerfall begriffen. Die Bildungsmöglichkeiten, die der Katholizismus seinen Anhängern in den Vereinigten Staaten und in Europa bot, versagte er der südamerikanischen Bevölkerung. Warum hielt die katholische Kirche ihre Anhänger jahrhundertelang bewußt in Unwissenheit, und warum unternahm sie nichts gegen das Analphabetentum? Hunderte von Evangelisten der Wachtturm-Bibelschule Gilead lernten Spanisch und Portugiesisch und lehrten dann Tausende von Katholiken in Lateinamerika lesen und schreiben, damit sie an Gottes geschriebenes Wort glauben konnten, und sie glauben heute auch daran. Fast alle Zeugen Jehovas in Südamerika waren früher Katholiken. Jetzt kämpfen sie den vortrefflichen Kampf des Glaubens.
Im Jahre 1945 waren in Argentinien 415 Personen mit Jehovas Zeugen verbunden. Nachdem im Jahre 1947 die ersten Missionare in dieses Land gesandt worden waren, ging das Werk sehr schnell voran. Selbst als es unter religiösem Druck im Jahre 1950 verboten wurde, machte es weiter gute Fortschritte. Nach der Revolution im Jahre 1955 erlangten die Zeugen Jehovas im Predigtwerk von Haus zu Haus größere Freiheit. Im Jahre 1970 predigten 18 763 die gute Botschaft von Haus zu Haus.
Die katholische Bevölkerung Brasiliens hungert nach der Wahrheit aus Gottes Wort. Im Jahre 1923 gab es in diesem großen Land nur acht Personen, die Gottes Königreich als die einzige Hoffnung der Menschheit predigten. Die ersten Evangelisten der Gesellschaft kamen im Jahre 1945 nach Brasilien, und damals gab es laut Berichten in diesem Land 394 Zeugen Jehovas. Diese wenigen Prediger zogen nach allen Richtungen und wirkten unter Katholiken. Viele davon hörten auf das, was Jehovas Zeugen zu sagen hatten. Auf diese Weise wurde in Brasilien unter wahrheitsliebenden Menschen ein gewaltiges Einsammlungswerk durchgeführt. Im Jahre 1960 waren mit den Versammlungen der Zeugen Jehovas insgesamt 20 321 Personen verbunden. Im Jahre 1970 waren es 64 199 — ein großer Verlust für die katholische Kirche! Doch diese vielen Neuen helfen wieder anderen Katholiken, Glauben an Gottes Wort zu erlangen und den vortrefflichen Kampf des Glaubens zu kämpfen. Südamerika könnte ebenfalls als zum entferntesten Teil der Erde gehörend betrachtet werden. Die nachstehende Aufstellung spricht jedoch für sich selbst, indem sie zeigt, welche Fortschritte erzielt worden sind, weil Zeugen Christi in diese fernen Länder gesandt wurden.
SÜDAMERIKA
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 8 561 —
1950 13 7 630 205
1960 13 38 651 381
1970 13 119 260 501
DAS WELTWEITE ZEUGNISWERK IM JAHRE 1970
Jesus sagte, das Feld sei die Welt. (Matth. 13:38) Jehovas Zeugen sind demnach verpflichtet, die gute Botschaft vom Königreich in der ganzen Welt zu verkündigen, und das tun sie auch. Nur standhafte, treue und entschiedene Männer und Frauen sind in der Lage, Jahr für Jahr dieses Werk durchzuführen. Paulus schrieb an Timotheus: „Jage ... nach Gerechtigkeit, Gottergebenheit, Glauben, Liebe, Ausharren, Mildgesinntheit. Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben, wozu du berufen worden bist und wofür du die vortreffliche öffentliche Erklärung vor vielen Zeugen abgegeben hast.“ (1. Tim. 6:11, 12) Das ist ein guter Rat, und Jehovas Zeugen haben „die vortreffliche öffentliche Erklärung vor vielen Zeugen abgegeben“. Gibt es Beweise dafür, daß sie dies im Jahre 1970 getan haben? Lassen wir den Bericht über ihre weltweite Tätigkeit antworten. Tun diese christlichen Zeugen heute das, was sie nach den Worten Jesu tun sollten? Sind sie ‘Zeugen von ihm bis zum entferntesten Teil der Erde’? (Apg. 1:8) Zunächst sei erwähnt, daß Jehovas Zeugen laut Berichten im Jahre 1970 in 206 Ländern — und das schließt alle wichtigen Länder der Welt ein — tätig gewesen sind. Dann haben sich in diesem Jahr nicht weniger als 1 483 430 Personen an dem weltweiten Zeugniswerk beteiligt. Sie haben 267 581 120 Stunden darauf verwendet, von Haus zu Haus zu gehen, um mit den Menschen über die Bibel zu sprechen, und das bedeutet, daß sie mit ihnen auch über die gute Botschaft von Gottes Königreich gesprochen haben. Es wurde aber noch viel mehr getan. Den Personen, die an der Bibel wirklich interessiert waren, halfen Jehovas christliche Zeugen, indem sie mit ihnen kostenlose Heimbibelstudien durchführten. Von den vielen Heimbibelstudien, die vereinbart wurden, sind, wie der Jahresbericht zeigt, 1 146 378 wöchentlich durchgeführt worden. Unter einem Heimbibelstudium versteht man, daß der Lehrer gebeten wird einzutreten, daß er sich mit den interessierten Personen hinsetzt und daß sie dann gemeinsam anhand der Bibel ein bestimmtes biblisches Thema betrachten. Ein solches Studium dauert mindestens eine Stunde und wird sechs Monate oder sechsundzwanzig Wochen jede Woche durchgeführt. Diese christlichen Zeugen Jehovas nehmen sich die Zeit, den Menschen die Bibel zu erklären und ihnen ihre Fragen zu beantworten. Was ist durch diese Heimbibelstudientätigkeit im Jahre 1970 erreicht worden? Ein erstaunliches Ergebnis, denn 164 193 Personen haben ihre frühere Religion aufgegeben, sie haben ihre Lebensweise geändert und Stellung auf der Seite Jehovas bezogen, indem sie sich ihm hingegeben haben, um seinen Willen zu tun. Sie sind Jünger Jesu Christi geworden und haben sich auch wie Jesus taufen lassen. Diese 164 193 erst vor kurzem getauften Zeugen Jehovas predigen bereits die gute Botschaft von Gottes Königreich in der ganzen Welt. Sie stammen aus allen Rassen, Völkern und Zungen, und sie versammeln sich dreimal in der Woche mit Jehovas Zeugen, um durch die dem Bibelstudium gewidmeten fünf Programme, die die 26 524 Versammlungen in der ganzen Welt durchführen, noch mehr zu lernen. Bist du an diesem wöchentlichen Studienplan interessiert? Wenn du einen vortrefflichen Kampf für den Glauben kämpfen möchtest, mußt du dich an der biblischen Lehrtätigkeit beteiligen.
Zwischen den Angehörigen der Religionsgemeinschaften der Christenheit und Jehovas Zeugen besteht ein großer Unterschied. Die Religionsgemeinschaften der Christenheit verlangen von ihren Mitgliedern außer Geldspenden für die Kirche wenig oder überhaupt nichts. Zu Weihnachten und Ostern sind die Gottesdienste weit besser besucht als sonst. Was jemand glaubt und welchen Lebenswandel er führt, spielt keine Rolle. Man braucht sich Gott nicht hinzugeben, um seinen Willen zu tun, und es wird auch nicht verlangt, daß man den Fußstapfen Jesu Christi nachfolgt. Die Mitglieder der katholischen und protestantischen Kirchen und ihre Geistlichen wissen nicht mehr, was Jesus mit den Worten meinte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Das war keine unbedeutende Äußerung Christi Jesu. Er wollte damit sagen, daß jeder seiner Nachfolger, ganz gleich, wo er lebt, für ihn Zeugnis ablegen sollte und daß viele bis zu den entferntesten Teilen der Erde gehen würden, um zu predigen und Jünger zu machen. So verstehen Jehovas Zeugen diese Worte. Sie nehmen ihren Auftrag ernst. Deshalb müssen sie alle ‘den vortrefflichen Kampf des Glaubens kämpfen und das ewige Leben fest ergreifen’.
Viele Männer und Frauen, die Zeugen Jehovas sind, fühlen sich gedrängt, ihre ganze Zeit dem Predigen der guten Botschaft zu widmen, und 13 426 sind in dem sogenannten Sonderpionierwerk eingesetzt. Das bedeutet, daß sie im Monat mindestens 150 Stunden dem Predigen der guten Botschaft widmen, und zwar in einem Gebiet, in dem sie benötigt werden und in dem es oft noch keine Versammlung der Zeugen Jehovas gibt. Außerdem waren jeden Monat durchschnittlich 1 295 911 Versammlungsverkündiger tätig, die nicht ihre ganze Zeit dem Predigtdienst widmen können. Sie leisten in Wirklichkeit in der ganzen Welt den größten Teil der Arbeit, denn sie wenden im Durchschnitt monatlich zehn bis zwanzig Stunden auf, um mit anderen über die biblische Botschaft zu sprechen. Sie verwenden, nachdem sie ihren Familienpflichten nachgekommen sind, von ihrer arbeitsfreien Zeit soviel wie möglich darauf, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. Ferner waren 75 445 Pioniere tätig, die diesem von Gott verordneten Werk im Monat ungefähr 100 Stunden widmen. Demnach beteiligten sich jeden Monat durchschnittlich insgesamt 1 384 782 Zeugen Jehovas an der Predigttätigkeit. Ist das nicht wunderbar? Es interessieren sich aber noch viele weitere Menschen für Jehovas Zeugen und ihre Tätigkeit. Das zeigte sich darin, daß der Feier zum Gedächtnis an den Tod Christi Jesu, die am 22. März 1970 begangen wurde, in der ganzen Welt insgesamt 3 226 168 Personen beiwohnten.
Die Leser der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! wird es interessieren zu erfahren, daß Jehovas Zeugen im vergangenen Jahr in der ganzen Welt 2 464 196 neue Abonnements auf diese Zeitschriften erlangten. Darüber hinaus gaben sie interessierten Personen, die diese beiden vortrefflichen Veröffentlichungen nicht abonniert haben, 204 758 521 Einzelexemplare dieser Zeitschriften ab.
Personen, denen Jehovas Zeugen Schriften abgegeben haben, dürfen erwarten, wieder besucht zu werden und eine Antwort auf Fragen, die sie haben mögen, zu erhalten. Im Laufe des Jahres führten Jehovas Zeugen 121 226 605 solche Nachbesuche durch. Der Zweck dieser gesamten Tätigkeit besteht darin, den Glauben anderer zu stärken und ihnen zu helfen, das ewige Leben fest zu ergreifen. Aus der nachstehenden Aufstellung geht hervor, was im Laufe der Jahre getan wurde. (Einzelheiten über die gesamte Tätigkeit sind aus der Tabelle auf den Seiten 36 bis 43 ersichtlich.)
BERICHT ÜBER DIE TÄTIGKEIT IN DER GANZEN WELT
LÄNDER, ZAHL DER ZEUGEN, ZAHL DER
JAHR WO GEPREDIGT WURDE DIE PREDIGTEN GILEADABSOLVENTEN
1940 56 95 327 —
1950 115 373 430 1 086
1960 179 916 332 2 255
1970 206 1 483 430 2 561
Die Watch Tower Bible and Tract Society hat in der ganzen Welt mehrere Druckereien, in denen ausschließlich Zeugen Jehovas arbeiten. Die größte davon befindet sich in Brooklyn (New York). Sie unterhält ferner Druckereien in Kanada, England, Schweden, Finnland, Deutschland, in der Schweiz, in Südafrika und Australien sowie einige kleinere Anlagen in anderen Ländern. In gewissen Ländern läßt sie ihre zur Verbreitung bestimmten Schriften bei weltlichen Firmen drucken.
Insgesamt wurden in den zwölf Monaten des Dienstjahres 1970 29 138 291 gebundene Bücher zum Bibelstudium gedruckt, ferner 13 965 784 Broschüren, 177 038 027 Exemplare des Wachtturms und 171 719 337 Exemplare der Zeitschrift Erwachet! Welche Freude war es doch für diese Christen, diese vielen Schriften zu drucken und bei ihrer Verbreitung mitzuhelfen! Es ergeht ihnen wie dem Apostel Paulus, der sagte: „Ich schäme mich der guten Botschaft nicht; sie ist in der Tat Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der Glauben hat.“ (Röm. 1:16, 17) Gerechtigkeitsliebende Menschen müssen sich heute dem Worte Gottes zuwenden und unablässig darin forschen. Sie dürfen nicht davon zurückweichen. Paulus sagte: „ ‚Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben‘, und ,wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm‘. Wir nun sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele.“ (Hebr. 10:38, 39) Paulus wußte, daß diese Art von Glauben im Laufe der Jahrhunderte erforderlich wäre, und diese Art von Glauben ist heute wirklich erforderlich. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben, aber auch nicht nachlassen. Denken wir an die Worte Habakuks: „Denn das Gesicht steht noch aus bis zur bestimmten Zeit, aber es drängt dem Ende entgegen und trügt nicht. Wenn es auch zögert, so harre doch seiner: Es kommt ganz gewiß; es bleibt nicht aus!“ — Hab. 2:3, Henne.
Werfen wir nochmals einen Blick in die Vergangenheit. Juda wurde, wie vorhergesagt, von Babylon zerstört, und Babylon selbst wurde, wie vorhergesagt, von den Medern und Persern eingenommen. Die Kinder Israel wurden, wie vorhergesagt, befreit und in ihre Heimat entlassen. Der Sohn Gottes, den die Juden verworfen und an einen Marterpfahl geschlagen hatten, wurde, wie vorhergesagt, von Jehova, seinem Vater, von den Toten auferweckt. Petrus zögerte nicht, den Juden, die in Salomos Säulenhalle im Tempel in Jerusalem zusammengekommen waren, zu sagen, daß sie den Hauptvermittler des Lebens getötet hätten, daß Gott ihn aber von den Toten auferweckt habe und daß sie, die Jünger, von dieser Tatsache Zeugen seien. (Apg. 3:15) Der Tempel in Jerusalem und die Stadt Jerusalem wurden zerstört, wie Jesus es prophezeit hatte, als er sagte: „Wahrlich ich sage euch: Bestimmt wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“ (Matth. 24:2) Geschah es nicht genauso? Was Jehova Gott über Zeiten vorhersagte, die heute in der Vergangenheit liegen, ist eingetroffen. Wie kann man dies aber wissen, wenn man sein Wort nicht studiert hat?
Gab Jesus seinen Jüngern nicht eine umfassende Antwort auf ihre Frage: „Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“? (Matth. 24:3) Hast du das vierundzwanzigste Kapitel des Matthäusevangeliums gelesen, und glaubst du, daß wir jetzt die größere Erfüllung dieser prophetischen Worte sehen und daß wir in den „letzten Tagen“ leben? Glaubst du, daß Christus Jesus wiedergekommen und in seinem himmlischen Königreich gegenwärtig ist und daß er seinen Thron in den neuen Himmeln eingenommen hat? (Apg. 2:34, 35; Offb. 11:17) Siehst du nicht, daß das Ende der Zeit des Abschlusses dieses Systems der Dinge sehr nahe bevorsteht? Betest du immer noch darum, daß Gottes Wille auf Erden geschehen möge wie im Himmel, und glaubst du auch daran? Wirst du ‘den vortrefflichen Kampf des Glaubens unentwegt fortsetzen und das ewige Leben fest ergreifen, wozu du berufen worden bist und wofür du die vortreffliche öffentliche Erklärung vor vielen Zeugen abgegeben hast’? Bist du überzeugt, daß ‘das Gesicht nicht trügt’? Hast du den Glauben, den wir nach den Worten Habakuks haben sollten, nämlich die feste Erwartung, daß es, wenn es auch zögert, nicht ausbleibt? Denke ferner an die Worte des Apostels Petrus: „Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen ... Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen.“ — 2. Petr. 3:8, 9.
Es erfordert Glauben, ein Christ zu sein, denn Christen wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen. (2. Kor. 5:7) Jehovas christliche Zeugen werden, wo immer sie sein mögen, fortfahren, Gottes Königreich zu predigen, weil sie den Worten Jesu nachkommen: „Ihr werdet Zeugen von mir sein ... bis zum entferntesten Teil der Erde.“ Das bietet einem jeden von ihnen auch die Gelegenheit zu beweisen, daß er „den vortrefflichen Kampf des Glaubens“ kämpfen kann, daß er „das ewige Leben“ ergriffen hat und bereit ist, Tausenden seiner Mitmenschen zu helfen, dies ebenfalls zu tun. — 1. Tim. 6:12.
KONGRESSE
Hier folgt eine Fortsetzung des Berichts über die internationalen Kongresse der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“, die 1969 stattfanden. Das Dienstjahr der Watch Tower Bible and Tract Society endet mit dem Monat August, und im Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1970 brachten wir eine zweiunddreißigseitige Zusammenfassung jener schönen Kongresse, die vom 6. Juli bis zum 17. August in den Vereinigten Staaten und in Europa stattgefunden hatten. Jetzt ist es uns eine Freude, euch einen kurzen Bericht über die zwölf weiteren internationalen Kongresse zu geben, die am 12. Oktober in Korea anfingen, im gesamten Fernen Osten veranstaltet wurden und mit dem Kongreß im Mexiko endeten, der vom 24. bis zum 28. Dezember 1969 in zehn verschiedenen Städten stattfand.
In den Monaten Juli und August waren 840 572 Personen bei den Kongressen zugegen, und vom 12. Oktober bis zum 28. Dezember 1969 waren es weitere 235 594 Besucher, so daß insgesamt 1 076 166 Personen den internationalen Kongressen der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“ beiwohnten.
Eine weitere für Jehovas Zeugen höchst interessante Zahl ist die der Getauften. In den Sommermonaten Juli und August ließen sich 27 442 Personen taufen. Und Berichten, die du lesen wirst, kannst du entnehmen, daß sich 9 171 Personen im Fernen Osten, auf den Inseln des Pazifischen Ozeans und in Mexiko taufen ließen. Dadurch betrug die Gesamtzahl der auf den internationalen Kongressen des Jahres 1969 Getauften 36 613. Dies an sich zeigt schon, wie sehr die Menschen sich für das Werk der Zeugen Jehovas interessieren. Diese Kongresse brachten dem Volk Jehovas in vielen Ländern des Ostens, im südlichen Pazifik und in Mittelamerika viel Freude.
Genau das gleiche Programm, das in den Monaten Juli und August des Jahres 1969 so gewaltige Scharen in Nordamerika und Europa erlebt hatten und über das im Jahrbuch 1970 berichtet worden ist, erfreute nun viele weitere Menschenmengen in noch nie dagewesener Zahl. Menschen mit einer ganz unterschiedlichen Vergangenheit und sehr voneinander abweichenden Traditionen hörten mit Freuden den Rat, Frieden mit Jehova Gott zu suchen, um an dem Frieden auf Erden teilzuhaben, den zu schaffen er verheißen hat. Die ausgezeichnete Unterweisung durch Vorträge, Dramen und Demonstrationen war auf all diese Zuhörer anwendbar, die allen Nationen und Rassen angehörten. Wieso war sie auf so wunderbare Weise anwendbar? Weil sie vollständig einem Buch entnommen war, das Gott schreiben ließ und mit dessen Niederschrift schon früh in der Geschichte der Menschheit begonnen wurde, einem Buch, das alle Menschen auffordert, sich nach einem einzigen Maßstab für das Leben auszurichten, und dieses Buch ist die Heilige Schrift.
SEOUL (KOREA)
Obwohl es durch die Ausgangssperre in dieser Stadt von 4,8 Millionen Einwohnern Behinderungen gab, konnten die Kongreßabteilungen ohne Schwierigkeiten in die Tschangtschung-Sporthalle verlegt werden, und für den Eröffnungstag, den 12. Oktober, war alles bereit. Wie begeisternd war es doch, zu sehen, daß die Zahl der Zuhörer anstieg, bis beim öffentlichen Vortrag eine Höchstzahl von 14 644 Anwesenden den Saal füllte — etwa 4 000 mehr als die Gesamtzahl der Zeugen Jehovas in ganz Südkorea! Es erschienen 1 511 Taufbewerber zum öffentlichen Zeugnis ihres Entschlusses, ihr Leben von nun an in Übereinstimmung mit den Forderungen des alleinigen Gottes des Friedens zu leben.
Für die koreanischen Zeugen Jehovas war es eine Freude, Flugzeuge voller Zeugen Jehovas aus anderen Ländern zu sehen, die gekommen waren, um mit ihnen an den guten Dingen des Kongresses teilzuhaben. Zum Nutzen dieser Besucher führten sie ein besonderes Programm in Englisch durch, das die Geschichte der Zeugen Jehovas in Korea und einige ihrer Erfahrungen behandelte. Die Besucher erfuhren zum Beispiel, daß es 1914 in ganz Korea nur zwei Zeugen Jehovas gegeben hatte. Welch eine Freude war es doch, Jehovas Segen in Form von Mehrung und Reife in diesem typisch östlichen Land zu sehen!
TOKIO (JAPAN)
Das Königreichswerk hat sich in Japan schnell ausgebreitet. Aus diesem Grund wurde es notwendig, nach einer geräumigeren Stätte für den Kongreß „Friede auf Erden“ Ausschau zu halten. Das Korakuen-Radrennstadion wurde gemietet, und die Delegierten fragten sich, wie ihr erster großer im Freien veranstalteter Kongreß in Japan ablaufen würde. Obwohl es windig war und gerade ein Taifun an Tokio vorübergezogen war, lief alles gut ab. Alle waren erfreut, zu sehen, daß beim öffentlichen Vortrag 12 614 Personen das Stadion füllten. 798 ließen sich taufen.
Wir erinnern uns daran, daß der Präsident der Gesellschaft, N. H. Knorr, bei seinem ersten Besuch in Japan im Jahre 1951 der Zeit entgegenblickte, in der es schwer sein würde, unter all den vielen japanischen Zeugen Jehovas einen Wachtturm-Missionar zu finden. Diese Zeit ist nun da, denn man findet nur einen Missionar unter je 110 japanischen Zeugen. Die einheimischen Zeugen Jehovas tragen jetzt den größten Teil der Verantwortung für die Verbreitung der guten Botschaft in ihrem eigenen Land. Es erübrigt sich zu sagen, daß sich die Missionare alle hierüber freuen, denn es ist ein Beweis dafür, daß Jehova ihre Bemühungen gesegnet hat.
TAIPEH (TAIWAN)
In Taipeh betrug die Besucher-Höchstzahl beim öffentlichen Vortrag im Landeskunstzentrum von Taiwan 799 Personen. Dies zeigt, daß nicht alle 1 087 Zeugen Jehovas, die es auf Taiwan gibt, gekommen waren. Ja, viele Angehörige des Stammes der Ami, die eine Kultur und Sprache haben, die sich ziemlich von der chinesischen Kultur und Sprache unterscheiden, blieben daheim, da sie das Programm „Friede auf Erden“ im Dezember in ihrer eigenen Sprache auf einem Kongreß haben sollten, der an der Ostküste stattfinden sollte. Dennoch erschienen viele Ami in Taipeh allein um des Vorrechtes willen, sich mit Zeugen Jehovas vieler Nationalitäten zu versammeln, selbst wenn sie vom Programm sehr wenig verstanden.
Auf diesem Kongreß waren siebenundzwanzig Taufbewerber. Die Änderungen, die diese Menschen in ihrem Leben vornehmen mußten, um wahre Christen zu werden, waren wirklich sehr groß. Dinge wie Ahnenkult, engherziger Nationalismus und das Festhalten an Überlieferungen mußten dem hohen biblischen Maßstab für Wandel und Anbetung weichen. Besucher aus anderen Ländern interessierten sich lebhaft für die Prüfungen und Erlebnisse der Missionare und einheimischen Zeugen Jehovas von Taiwan.
HONGKONG
Obwohl Hongkong vielleicht dichter bevölkert ist, als es anderswo der Fall sein mag, scheint jeder die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! zu kennen. Ja, wenn auch die wenigen Zeugen Jehovas hier wie einzelne Ameisen auf einem großen Ameisenhügel sind, ist es ein wunderbarer Gedanke, daß sie in der Lage gewesen sind, einen Eindruck zu hinterlassen. Auf dem Kongreß „Friede auf Erden“, der in der Stadthalle von Hongkong stattfand, waren 678 Besucher beim öffentlichen Vortrag zugegen. Als siebzehn neue Zeugen aufstanden und die Fragen, die gewöhnlich vor der Taufe gestellt werden, mit Ja beantworteten, war das für Jehovas Zeugen von Hongkong ein freudiger Anlaß, denn dies waren mehr als im ganzen Vorjahr getauft worden waren.
MANILA (PHILIPPINEN)
Es wurden zwei große Stadien der Rizal-Memorial-Sportanlagen in Manila und noch viel weiterer Platz benötigt, um dort den Kongreß „Friede auf Erden“ durchzuführen. Damit die Menschenmengen Schatten hatten und geschützt waren, wurden die gesamten dreihundert Meter unüberdachte Zuschauerplätze bis zu einer Breite von zwölf Metern überdacht. Für die einheimische Bevölkerung war es bestimmt eine Überraschung, so viele Zeugen Jehovas zu sehen und zu erfahren, daß beim öffentlichen Vortrag des Kongresses 64 715 Personen zugegen gewesen waren, obwohl es im ganzen Land nicht einmal 50 000 Zeugen Jehovas gab!
Zeugen Jehovas aus entfernten Gegenden, zum Beispiel von der Insel Mindanao und den Visayaninseln, brachten große persönliche Opfer, um den Kongreß zu besuchen, und bekundeten so ihre Wertschätzung. Mehrere verkauften Landflächen, einer verkaufte sein Haus, ein anderer sein Schaf, und noch andere verkauften ihre carabaos (Wasserbüffel, die von Bauern, die keine Maschinen haben, unbedingt benötigt werden) — nur um kommen und ihre Familie mitbringen zu können. Einige nahmen sogar einen ganzen Monat Urlaub von ihrer weltlichen Arbeit, um die Zeit für die Reise zu haben und sicher zu sein, daß sie bei allen Veranstaltungen des fünftägigen Kongresses zugegen sein könnten.
Die Tatsache, daß sich auf diesem Kongreß 1 835 neue Zeugen taufen ließen, weist auf den erstaunlichen Fortschritt des Predigtwerkes der treuen Anbeter Jehovas auf den Philippinen hin. Im Jahre 1933 gab es nur fünfundzwanzig Zeugen Jehovas. Im Jahre 1963 war diese Zahl auf 32 049 angestiegen, und im Jahre 1969, dem Jahr des großen Kongresses, waren es 49 257. Kein Wunder, daß hier keine Missionare aus anderen Ländern benötigt werden. Ja, viele gehen fort, um in anderen Ländern des Ostens, wo ihre Hilfe dringend benötigt wird, zu dienen.
PORT MORESBY (PAPUA)
Ehe der Kongreß in Manila endete, begann in Port Moresby (Papua) ein weiterer Kongreß „Friede auf Erden“. Auf dieser vom Dschungel bedeckten Insel, die teilweise gar nicht erforscht ist, erlebten Delegierte, die zu Besuch weilten und mit F. W. Franz, dem Vizepräsidenten der Watch Tower Society, gekommen waren, eine große Überraschung. Vielleicht hatten einige erwartet, Menschen vorzufinden, die zu einem großen Teil primitive Analphabeten wären. Aber die Reaktion eines Besuchers aus dem Westen war wie folgt: „Diese Brüder [die einheimischen Zeugen Jehovas] haben ein gutes Verständnis der [biblischen] Wahrheit und wenden sie offensichtlich in ihrem Leben ebenso an wie ihre [geistigen] Brüder in anderen Teilen der Welt. Wir waren überrascht und begeistert, die Eindringlichkeit und Überzeugung zu sehen, mit der die einheimischen Brüder während des Programms ihre Ansprachen hielten.“
Zweiundzwanzig Kilometer außerhalb von Port Moresby stellten einheimische Zeugen Jehovas ihre eigene Kongreßstätte her, wobei sie Bambusstangen sowie Trennwände aus geflochtenem gespaltenem Bambus verwendeten und Palmblätter für Überdachungen benutzten. Menschen vieler Stammesgruppen, gewöhnlich feindselig oder zumindest unfreundlich, kamen zusammen, mischten sich untereinander und lebten während aller Kongreßtage in einer herzlichen, freundlichen Atmosphäre. Die Besucherzahl beim öffentlichen Vortrag betrug 1 116, und siebzig Taufbewerber wurden in einem nahe gelegenen Fluß untergetaucht.
MELBOURNE (AUSTRALIEN)
Der Kongreß in Melbourne begann am 26. Oktober. Es war kühl und feucht, aber im Gegensatz dazu waren die Delegierten der Zeugen Jehovas begeistert und voller Freude über die Gelegenheit, mit anderen Zeugen aus vielen Teilen ihres eigenen Landes sowie aus vielen fernen Ländern zusammenzukommen. Wie viele der 20 624 Zeugen Jehovas, die mit dem Zweigbüro der Watch Tower Society in Sydney zusammenarbeiten, mochten wohl kommen?
Zur Freude aller begannen die Kongreßveranstaltungen mit einer Schar von 25 000. Eine Höchstzahl wurde erreicht, als 26 072 das biblische Drama „Respektiere Jehovas Ernennungen“ hörten und sahen. Und trotz ungünstigen Wetters kamen 25 837 Personen im Regen, um den öffentlichen Vortrag zu hören. Die Taufe fand im bekannten Olympic Pool statt. Im Jahre 1963, nur sechs Jahre zuvor, hatten dort 359 Personen ihre Hingabe an Gott symbolisiert. Diesmal, im Jahre 1969, gingen 1 315 neue Prediger zuversichtlich die Stufen des Beckens ins Wasser hinab.
AUCKLAND (NEUSEELAND)
Am 4. November 1969 wurde der Kongreß „Friede auf Erden“ in der Alexandra-Park-Rennbahn, die 2 000 000 Dollar gekostet hatte, eröffnet. Wie von einem Riesenmagneten angezogen, kamen Hunderte von Wagen mit bunten Stoßstangen- und Fensterplakaten zur Kongreßstätte. Busse aus entfernten Orten und Städten rollten mit Delegierten heran. An jenem ersten Nachmittag waren bereits 7 115 Personen zugegen, einschließlich der etwa 900 Delegierten aus Übersee. Das waren schon 1 000 mehr als die Besucher-Höchstzahl des Kongresses im Jahre 1963.
Eine aufregende Einlage zum Programm war es, als zehn Missionare vorgestellt wurden, die von weit auseinander liegenden Orten wie Hongkong, Venezuela, Singapur, Ceylon und Indien für kurze Zeit in ihr Heimatland und zu ihren Verwandten zurückgekommen waren. Viele Neuseeländer kamen zum erstenmal mit ihnen zusammen, da eine Anzahl von ihnen sehr lange fort gewesen war.
Den öffentlichen Vortrag „Der Weg zurück zum Frieden im Paradies“, den der Präsident der Watch Tower Society, N. H. Knorr, hielt, hörte eine Höchstzahl von 8 400 Anwesenden. Dies zeigt, daß mindestens 2 000 Neuinteressierte aus Auckland zugegen waren. Insgesamt wurden 421 Personen getauft, so daß dies die größte Taufe irgendeiner religiösen Gruppe auf Neuseeland war. Bilder von der Taufe wurden durch das Fernsehen ins ganze Land ausgestrahlt.
SUVA (FIDSCHIINSELN)
In der zweigeschossigen neuen Stadthalle in Suva waren die Besucher des Kongresses „Friede auf Erden“ in zwei Zuhörersälen versammelt; in dem einen befand sich die Hauptbühne, und der andere war durch Fernsehübertragung angeschlossen. Sie waren von vielen Inseln des Pazifischen Ozeans gekommen, und zu ihrer Freude trafen sie Zeugen Jehovas aus Europa und Amerika, die ebenfalls gekommen waren, um an ihrem Kongreß teilzunehmen.
Bei dem weit und breit bekanntgemachten Hauptvortrag, den der Präsident der Watch Tower Society, N. H. Knorr, hielt, hörten 1 621 Personen gespannt der großartigen biblischen Verheißung eines durch Gottes Königreich herbeigeführten weltweiten Friedens zu. Und die siebenundsiebzig, die hier getauft wurden, waren mehr als während irgendeines ganzen Dienstjahres auf den Fidschiinseln je getauft worden waren.
PAPEETE (TAHITI)
Inzwischen hatte in Papeete ein weiterer Kongreß „Friede auf Erden“ begonnen, auf dem das Programm hauptsächlich in Französisch und Tahitisch dargeboten wurde. Die Delegierten hatten mit dem Schiff oder dem Flugzeug große Entfernungen zurückgelegt und kamen zusammen mit dem Vizepräsidenten der Gesellschaft, F. W. Franz, sie hatten den Wunsch, sich zu versammeln und einander zu noch größeren Anstrengungen in der Verbreitung der guten Botschaft der Bibel anzuspornen. Dies war das erstemal, daß überhaupt ein internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas auf dieser friedlichen, von der Sonne beschienenen, blumenreichen Insel abgehalten wurde.
Die Zahl der einheimischen Zeugen Jehovas von Tahiti betrug nur 132. Die Zahl der Besucher der öffentlichen Zusammenkunft auf diesem Kongreß stieg jedoch auf 488 an, unter denen sich viele interessierte Einheimische und auch Delegierte aus dem Ausland und von anderen Inseln befanden, die zum Teil Hunderte von Kilometern entfernt liegen. Es war auch äußerst ermutigend, zu sehen, daß neunundzwanzig neue Zeugen Jehovas durch die Wassertaufe zeigten, daß sie sich Gott hingegeben hatten.
HONOLULU (HAWAII)
Schwankende Palmen im tropischen Honolulu — ist das nicht der passende Ort für einen Kongreß „Friede auf Erden“? Doch, und die über 9 000 Delegierten, die am Eröffnungstag, dem 11. November, das „International Center“ füllten, werden von Herzen zustimmen. Stelle dir aber die Freude aller vor, als es sich zeigte, daß insgesamt 15 443 Personen den Hauptvortrag des sechstägigen Kongresses gehört hatten! Etwa 7 000 Delegierte waren mit dem Flugzeug eingetroffen und auf die herkömmliche hawaiische Art willkommen geheißen worden.
Begeisternd war auch jene Szene am Strand, als sich 314 Personen aus verschiedenen Rassen und Ländern zum Zeichen ihrer Hingabe, dem Gott des Friedens, Jehova, zu dienen, im Wasser taufen ließen. Vor allem herrschte große Freude darüber, daß der Bevölkerung von Hawaii das bisher größte Zeugnis zur Ehre des Namens Jehovas gegeben wurde.
DIE ZEHN KONGRESSE IN MEXIKO
Die mexikanischen Zeugen Jehovas und Neuinteressierten brauchten nicht so weit zu reisen, um einem Kongreß „Friede auf Erden“ beizuwohnen, denn in zehn verschiedenen günstig gelegenen Städten wurde gegen Ende Dezember gleichzeitig dasselbe Programm dargeboten. Aus entfernten Teilen des Landes, aus den Küstengebieten und aus den Bergen, strömten die Delegierten herbei. Ja, allein in der Stadt Mexiko betrug die Besucher-Höchstzahl 28 580, während an allen zehn Orten insgesamt 89 239 Personen denselben öffentlichen Vortrag hörten.
Der Kongreß in der Stadt Mexiko war ganz besonders international. Es waren achtundzwanzig Länder durch Delegierte vertreten, von denen einige sogar aus Israel, Australien und Neuseeland gekommen waren. Das gesamte Programm wurde in Spanisch durchgeführt, während es für diejenigen, die kein Spanisch konnten, besondere englischsprachige Veranstaltungen gab. Und wie wurde es einem doch warm ums Herz, als man sah, wie 1 037 Personen aufstanden und die Fragen beantworteten, die entscheiden sollten, ob sie für die Taufe in Frage kämen. Ja, auf allen zehn Kongressen wurden insgesamt 2 757 Personen untergetaucht.
Die Kongresse in ganz Mexiko erwiesen sich im Leben unserer Mitzeugen in jenem Land als ein wunderbares Ereignis. Für Besucher aus anderen Ländern war es ein unvergeßliches Erlebnis, denn sie trafen eine Menge von angenehmen, demütigen, Jehova hingegebenen Dienern, die trotz vieler Schwierigkeiten aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse und obwohl sie keine höhere Schulbildung gehabt haben, Gott auf annehmbare Weise anbeten.
Der internationale Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“, der in der ganzen Welt stattfand, hat sich als eines der hervorragendsten Treffen des Volkes Gottes erwiesen, und dieser Kongreß zeigte bestimmt die Einheit und den Frieden, die unter Jehovas Zeugen von einem Ende der Erde bis zum anderen herrschen. Nachstehend folgt eine Aufstellung der Kongresse, die im Oktober, November und Dezember 1969 abgehalten wurden, sowie die Gesamtzahl für die Kongresse, die im Juli und im August 1969 stattfanden.
BESUCHER BEIM
KONGRESSORT ZEIT ÖFFTL. VORTRAG GETAUFTE
Korea 12. bis 16. Okt. 14 644 1 511
Japan 14. ʺ 19. ʺ 12 614 798
Taiwan 18. ʺ 21. ʺ 799 27
Hongkong 18. ʺ 21. ʺ 678 17
Philippinen 22. ʺ 26. ʺ 64 715 1 835
Papua 24. ʺ 27. ʺ 1 116 70
Australien 26. ʺ 31. ʺ 25 837 1 315
Neuseeland 4. ʺ 9. Nov. 8 400 421
Fidschiinseln 9. ʺ 12. ʺ 1 621 77
Tahiti 9. bis 12. Nov. 488 29
Hawaii 11. ʺ 16. ʺ 15 443 314
Mexiko 24. ʺ 28. Dez. 89 239 2 757
Insgesamt 235 594 9 171
13 KONGRESS-STÄDTE, JULI, AUGUST 840 572 27 442
GESAMTZAHL FÜR 24 STÄDTE IN DER GANZEN 1 076 166 36 613
WELT
BEZIRKSKONGRESS DER ZEUGEN JEHOVAS „MENSCHEN GUTEN WILLENS“
Auch im Sommer 1970 fand eine ausgezeichnete Serie viertägiger Kongresse der Zeugen Jehovas statt, und das Motto des Kongresses wurde in dem Schlüsselvortrag mit dem Thema „Die letzte Gelegenheit im ,Jahr des Wohlwollens’ wahrnehmen“ hervorgehoben. Das neuzeitliche Werk der Zeugen Jehovas begann vor hundert Jahren, im Jahre 1870, und die göttliche Leitung des Werkes der Zeugen Jehovas wurde den Kongreßbesuchern schon am ersten Tag vor Augen geführt. Welch eine Freude ist es doch, zu wissen, daß dieses Werk, Menschen von der Wahrheit des Wortes Gottes in Kenntnis zu setzen, so wunderbare Fortschritte gemacht hat! Das Werk hatte im Jahre 1870 einen sehr kleinen Anfang in Pittsburgh (Pennsylvanien), und jetzt kannst du dem Bericht dieses Jahrbuches entnehmen, welche wunderbaren Fortschritte in hundert Jahren gemacht worden sind. Wie in einem der Hauptvorträge, „Wir beten an, was wir kennen“, gezeigt wurde, haben Jehovas Zeugen hinsichtlich dessen, was sie glauben, ganz gewiß Beweise aus dem geschriebenen Wort Gottes, und sie stützen ihre Lehren nicht auf menschliche Traditionen noch auf Fabeln oder Scheintheorien, die im Laufe der Generationen überliefert worden sind. Wir haben das unfehlbare Wort der Prophezeiung, und wenn wir an die Bibel glauben, wie es Jehovas Zeugen ja tun, und zwar vom ersten Buch der Bibel, dem ersten Buch Mose, bis zum letzten, Offenbarung genannt, haben wir gute Beweise für das, was wir den Menschen sagen. Jehovas Zeugen können wahrheitsgemäß sagen: „Wir beten an, was wir kennen.“
Natürlich sind Jehovas Zeugen sehr an Menschen aller Nationen, Stämme, Völker und Sprachen interessiert, und die Kongresse wurden überall in der Welt abgehalten, in allen Ländern, in denen es Zeugen Jehovas gibt. Wie es der öffentliche Vortrag auf diesen Kongressen anzeigte, sind wir sehr an der „Rettung des Menschengeschlechts durch Gottes Königreich“ interessiert. Welch eine Freude ist es doch, mit Menschen verbunden zu sein, die Gott hingegeben sind und Millionen und aber Millionen Stunden damit verbracht haben, bei ihren Nachbarn und Bekannten vorzusprechen, ja bis an die Enden der Erde zu gehen, um die Menschen von Gottes Königreich in Kenntnis zu setzen, das die einzige Hoffnung für die Menschheit ist. In geistiger Hinsicht war der Kongreß „Menschen guten Willens“ höchst auferbauend. Es gab so viel praktischen Aufschluß, daß jeder, der zugegen war, zuhörte und aufmerksam war, etwas auf sein eigenes Leben anwenden konnte, um ein besserer Christ und ein besserer Diener Gottes, Jehovas, des Höchsten, zu sein.
Kongresse sind etwas, woran Jehovas Zeugen wirklich Freude haben. Überall sehen sie alle jedes Jahr den Sommermonaten entgegen, da sie wissen, daß sie Gelegenheit haben werden, einer großen Zusammenkunft des Volkes Jehovas beizuwohnen. Sie wissen, daß die Gesellschaft immer ein besonderes Programm vorbereitet, das auferbauend und in geistiger Hinsicht aufschlußreich sein wird. Alle internationalen Kongresse, Landes- und Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas führen die einzelnen in dieser weltweiten Organisation, die heute den Menschen in allen Nationen der Erde ein Zeugnis gibt, enger zusammen. Jehovas Zeugen wissen, daß die gute Botschaft von Gottes Königreich in der ganzen Welt allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt werden muß und dann „das Ende“ kommen wird.
DREI SCHULEN
Jehovas Zeugen interessieren sich sehr für Ausbildung. Darum versucht sozusagen jeder von ihnen irgendwann im Jahr, einen Kongreß zu besuchen. Es gibt jedoch etwas, was sie alle tun müssen, um geistig stark zu bleiben, und das ist der Besuch der Versammlungszusammenkünfte des Volkes Gottes in ihrer eigenen Nachbarschaft. In der ganzen Welt gibt es 26 524 solcher Versammlungen. In jeder dieser Versammlungen gibt es eine Theokratische Predigtdienstschule. Die Gesellschaft hat Lehrbücher für die Studierenden verfaßt. In erster Linie ist die Schule dafür gedacht, Menschen zu helfen, damit sie lernen, wie sie sich anderen gegenüber ausdrücken können. Jeder Teilnehmer der Schule hält vor den anderen Predigern Ansprachen von sechs bis fünfzehn Minuten Dauer, je nach der Zuteilung, die er erhält. Die wöchentlich von den Studierenden gehaltenen Ansprachen stützen sich auf die Bibel, auf die Worte Jehovas Gottes, wie sie in der Heiligen Schrift enthalten sind. So sollte es sein, denn der Weise schrieb: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so daß du dein Ohr auf Weisheit merken läßt, dein Herz neigst zum Verständnis; ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“ — Spr. 2:1-5.
Jehovas Zeugen, die beauftragt sind, „diese gute Botschaft vom Königreich“ in der ganzen Welt zu verkündigen, möchten gewiß eine gute Sprache führen und auch eine genaue Kenntnis von dem haben, was Jehova Gott sagen lassen will. Sie möchten ein gutes Verständnis von dem haben, was in dem geschriebenen Wort Gottes steht, damit sie es in ihrem Predigtdienst weise verwenden können. Sie denken so, wie Jesus dachte, wenn er sprach, denn er sagte: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen zu tun begehrt, wird er von der Lehre wissen, ob sie von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.“ (Joh. 7:16, 17) Jemand, der die Bibel liest und studiert und dann das predigt, was sie lehrt, wird sich bestimmt keine eigenen Ansichten ausdenken, sondern er wird anderen das sagen, was sein Lehrer ihn gelehrt hat, und Jehova Gott ist der Lehrer der Zeugen Jehovas, denn sie verwenden sein Buch, die Bibel.
THEOKRATISCHE PREDIGTDIENSTSCHULE
Die Schule wird in jeder Versammlung der Zeugen Jehovas wöchentlich eine Stunde durchgeführt. Allen in der Schule Eingeschriebenen wird Gelegenheit gegeben, von Zeit zu Zeit zu sprechen und Rat darüber zu erhalten. Sie sprechen alle über verschiedene Themen. Bestimmt haben sie als Arbeitsgrundlage das beste Buch der Welt, nämlich die Bibel.
Die Botschaft, die Jehovas Zeugen bis an die Enden der Erde verkündigen sollen, ist in der Bibel zu finden. Je mehr sie also die Aussprüche Jehovas Gottes wiederholen und sie ihren Zuhörern logisch darlegen, desto besser sind sie als Zeugen Jehovas ausgerüstet. Sie schätzen sehr die Worte des Weisen: „Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.“ (Spr. 3:1, 2) „Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold.“ — Spr. 3:13, 14.
Der erste Redner in der Predigtdienstschule hält eine fünfzehnminütige Ansprache über ein besonderes Thema, das ihm lange genug im voraus zugeteilt wird. Es handelt sich dabei um sehr aufschlußreichen Stoff für alle Anwesenden. Danach halten verschiedene Personen in der Schule vier weitere Ansprachen von sechs bis sieben Minuten Dauer, und der Diener für die Theokratische Predigtdienstschule gibt dem Redner Rat.
Wenn sich jemand von euch noch nicht in die Theokratische Predigtdienstschule hat einschreiben lassen, wäre es gut, dies zu tun. Die Ausbildung, die man dort erhält, ist einzigartig. Denke daran: „Der Weise wird hören und an Kenntnis zunehmen, und der Verständige wird sich weisen Rat erwerben.“ — Spr. 1:5.
KÖNIGREICHSDIENSTSCHULE
Die Aufseher der Versammlungen sind in der Theokratischen Predigtdienstschule eingeschrieben, doch hat die Gesellschaft in allen Teilen der Welt auch Vorkehrungen für eine weitere Schule getroffen, in der der Aufseher und zwei seiner Gehilfen sehr nützliche Unterweisung für den Umgang mit der Versammlung empfangen können. Paulus schrieb an Timotheus: „Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit. Der Aufseher muß daher untadelig sein, Mann e i n e r Frau, mäßig in den Gewohnheiten, gesunden Sinnes, ordentlich, gastfreundlich, lehrfähig. (1. Tim. 3:1, 2) Eifrigen Männern in der Versammlung, die den Geist Gottes haben, sollte Gelegenheit gegeben werden, durchdachte Unterweisung zu empfangen. Unter allen Gliedern einer Versammlung sollte vor allem der Aufseher erkennen, daß es ‘einen Strom gibt, dessen Bäche die Stadt Gottes erfreuen’. (Ps. 46:4) Es besteht kein Zweifel darüber, daß das geistige Wasser des Lebens stetig und reichlich geflossen ist. Dem Versammlungsdiener, dem Hilfsversammlungsdiener und dem Bibelstudiendiener wird geholfen, den Wert des Wortes Gottes zu erkennen, indem ihnen Gelegenheit gegeben wird, die Königreichsdienstschule zu besuchen.
In einigen Ländern, in denen die Zweigbüros groß sind, hat die Gesellschaft es so eingerichtet, daß die Königreichsdienstschule im Zweigbüro selbst durchgeführt wird, und zwar in Toronto (Kanada), London (England), Wiesbaden (Deutschland) usw. Es hat sich als reicher Segen erwiesen, wenn die Aufseher der Versammlungen die Königreichsdienstschule besucht haben und dann in die Versammlung zurückgekehrt sind, um von dem zu geben, was sie gelernt haben.
In so gut wie allen Ländern der Welt ist den Versammlungsdienern, Hilfsversammlungsdienern und Bibelstudiendienern Gelegenheit gegeben worden, die Königreichsdienstschule zu besuchen. In den Vereinigten Staaten haben wir so viele Versammlungen, daß wir noch nicht aus jeder Versammlung alle drei zur Königreichsdienstschule kommen lassen konnten.
Vom 3. Januar 1971 an wird die Watch Tower Society in den Vereinigten Staaten vier Schulen mit je fünfundzwanzig Schülern durchführen. Die Schule in Pittsburgh (Pennsylvanien) bleibt weiter bestehen. Eine andere wird in Brooklyn im Hauptbüro der Gesellschaft beginnen. Noch eine weitere wird im Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in Chicago eingerichtet werden und eine vierte im Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in Norco (Kalifornien). Diese vier Schulen sollten ausreichen, um den Dienern in den Vereinigten Staaten das zu vermitteln, was sie in den nächsten Jahren benötigen. Jeden Monat werden 200 Diener Schulung erhalten.
Wegen der Größe der Vereinigten Staaten wird die Hin- und Rückreise für Diener in den verschiedenen Teilen des Landes viel günstiger sein, wenn sie die für sie nächste Schule besuchen.
Von Studierenden, die diese Schulung mitgemacht haben, gehen viele interessante Briefe ein, zum Beispiel folgende:
„Ich habe viele Kurse in Lehrmethoden mitgemacht, denn ich bin seit neun Jahren Lehrer an einer Mittelschule. Die Methoden, die die Unterweiser an der Königreichsdienstschule angewandt haben, übertreffen bei weitem die Methoden vieler Professoren an Universitäten und anderen höheren Lehranstalten. Ja, meine Methoden kommen denen, die in der Königreichsdienstschule angewandt werden, nicht gleich. Die zwei Wochen als Schüler waren nützlicher als all die Jahre, die ich verbracht hatte, um einen akademischen Grad in weltlichem Wissen zu erlangen. Wirklich, die einzige Antwort auf die Frage, warum das Programm ein solcher Erfolg ist ist, in Johannes 6:45 zu finden: ,Sie werden alle von Jehova gelehrt sein.‘ “
Ein anderer schreibt: „Ich möchte meine Wertschätzung für das Vorrecht zum Ausdruck bringen, die Schule besucht zu haben. Von da an ist es mir gelungen, täglich mit meiner Familie morgens den Tagestext so zu besprechen, wie es im Bethel getan wird. Wir haben vier Kinder, und die beiden älteren bereiten sich so vor, wie wir es in der Schule getan haben. Sie müssen einfach daraus Nutzen ziehen, denn sie haben dadurch, daß sie selbst nachforschen, schon etwas gelernt, und zwar Einzelheiten, die sie bis dahin nicht verstanden hatten.“
So ist es mit Briefen der Wertschätzung aus allen Teilen der Welt. Diejenigen, die die Gelegenheit gehabt haben, die Königreichsdienstschule zu besuchen, sind begeistert, und sie sind gesegnet worden. Die Schule hat sich für die Aufseher und ihre Gehilfen überall in der Welt wirklich als nützlich erwiesen.
WACHTTURM-BIBELSCHULE GILEAD
Im Bibelbuch der Apostelgeschichte wird über die Versammlung der Urchristen aus der Zeit kurz nach der Verfolgung durch Saulus von Tarsus, die durch dessen Bekehrung endete, folgendes berichtet: „Die Versammlung in ganz Judäa, Galiläa und Samaria [trat] in eine Zeitspanne des Friedens ein und wurde auferbaut; und da sie in der Furcht Jehovas wandelte und den Trost des heiligen Geistes hatte, mehrte sie sich beständig.“ (Apg. 9:31) Friedliche Verhältnisse sind für die Auferbauung und Stärkung der Versammlung Jehovas am günstigsten. Seit der Eröffnung der Wachtturm-Bibelschule Gilead im Jahre 1943 und besonders seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat das Volk Jehovas eine verhältnismäßig friedliche Zeit. Die Gründung der Gileadschule hat es ermöglicht, diese Zeit dazu auszunutzen, Menschen aus nahezu allen Teilen der Welt herbeizubringen, damit sie eine intensive, fortschrittliche Schulung empfangen. Dies hat zu einer großen Auferbauung und Stärkung für die Versammlungen in der ganzen Welt geführt, und dadurch hat sich das Predigen der guten Botschaft bis zu den entferntesten Enden der Erde hin ausgedehnt. Es hat Hunderttausenden großen Segen gebracht.
Bisher haben 4 917 Studenten die Schule abgeschlossen, und heute sind mehr als die Hälfte von ihnen im Missionardienst oder in einem anderen Zweig des christlichen Vollzeitdienstes in der Welt, die das „Feld“ ist.
Die Abschlußfeier der achtundvierzigsten Klasse Gileads fand am 8. März 1970 im Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in New York statt. Die Klasse war kleiner; sie bestand nur aus vierundfünfzig Studenten. Dies war darauf zurückzuführen, daß es durch den in der ganzen Welt gesteigerten Literaturbedarf nötig wurde, die Bethelfamilie zu vergrößern. Um für diese neuen Glieder der Bethelfamilie Unterkünfte zu beschaffen, haben wir einige Einrichtungen der Schule und Zimmer der Studenten benutzt. Aus der Notlage ergab sich jedoch für die Klasse ein Nutzen, denn wir ließen viele Studenten früh kommen, und sie konnten einige Zeit auf der Wachtturmfarm der Gesellschaft verbringen, wo sie beim Einmachen und bei anderen Arbeiten mithalfen. Auf diese Weise „akklimatisierten“ sie sich an den Tagesablauf im Bethel und halfen gleichzeitig mit, die Familie in Brooklyn mit Lebensmitteln zu versorgen. Ihre Hilfe während einiger Monate wurde sehr geschätzt. Obwohl die Klasse klein war, da sie nur etwa halb so viele Studenten umfaßte wie sonst, waren darin dennoch zweiundzwanzig Länder vertreten, und die Studenten wurden vierundzwanzig Ländern zugewiesen.
Bei der Abschlußfeier waren im Kongreßsaal mehr als zweitausend Besucher zugegen. Bruder Knorr sprach über das Thema „Der Weg“, über den Weg, den Jesus Christus noch deutlicher erklärt hat. Er wies darauf hin, daß dieser Weg der Wahrheit ein Weg des Lebens ist und somit alle Seiten des Lebens umfaßt. Damit jemand Jehova auf annehmbare Weise vertreten kann, muß er auf sein Lehren, auf seine Tätigkeit und auf seinen Wandel achtgeben. Und dies muß er im Felddienst, daheim, bei Brüdern und bei Außenstehenden tun. Es ist ein Weg, auf dem man Gott während der ganzen Zeit ergeben ist. In dem Vortrag von Bruder Franz wurde mit Nachdruck auf die Gefahr hingewiesen, die Menschen droht, die sich in Babylon der Großen befinden, wodurch das Missionarwerk noch dringender als je zuvor wird.
In der Gileadschule schätzt man die ausgezeichneten Hilfsmittel sehr, die die Gesellschaft in letzter Zeit beschafft hat, besonders die Kingdom Interlinear Translation (Königreichs-Interlinear-Übersetzung), das Buch Aid to Bible Understanding (Hilfe zum Verständnis der Bibel) und das Buch „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“. Wir haben nun ein Jahr lang Gelegenheit gehabt, diese Hilfsmittel zu benutzen, und die Kurse sind dadurch noch befriedigender und nützlicher geworden; außerdem wird auf diese Weise viel Zeit eingespart, die sonst bei der Sucharbeit in der Bibliothek verbracht würde.
Der Lehrgang von fünf Monaten (zwanzig Wochen) ist so aufgestellt worden, daß er die Studenten für die Missionartätigkeit ausrüstet. Alle Kurse mit Ausnahme des Fremdsprachenunterrichts stützen sich auf die Bibel. Die täglich von Unterweisern oder älteren Gliedern der Bethelfamilie gehaltenen Vorträge vermitteln ein fortschrittliches Verständnis der Bibel sowie Unterweisung für das Leben eines Missionars. Die nicht zum Lehrplan gehörenden Zuteilungen im Bethelheim, in den Büros oder im Betrieb, wo die Studenten täglich dreieinhalb Stunden tätig sind, erweitern den Unterricht durch die Nutzanwendung. Durch die Gemeinschaft mit den Versammlungen in New York bleiben die Studenten mit der Arbeit draußen in Berührung, sie bewahren ein nützliches Gleichgewicht und vermeiden eine theoretische Betrachtungsweise.
Viele, deren Ziel die Missionartätigkeit ist, fragen, welche Fächer in der Gileadschule gelehrt werden. Ihnen mag ein kurzer Überblick über die Kurse helfen. Es gibt folgende Kurse:
Hebräische und Griechische Schriften: Vers-für-Vers-Besprechung, bei der Zweck und Ziel jedes Bibelbuches sowie seine Bedeutung und Anwendung auf diejenigen, an die die Schriften in alter Zeit gerichtet waren, und auf die heutige Christenversammlung betrachtet werden. Den Studenten werden gewisse Kapitel aus der Bibel zugeteilt, über die sie dokumentierte Berichte vortragen, so daß sich die gesamte Klasse die Erklärungen und Quellen in der Bibel notieren kann. Die wichtigsten Quellen sind Der Wachtturm und weitere Veröffentlichungen der Gesellschaft. Beim Studium des zweiten bis vierten Buches Mose werden im Unterrichtsraum Rechtsfälle gezeigt, die sich auf das mosaische Gesetz stützen; dabei spielen einige Studenten die Rolle der streitenden Parteien und andere die der Richter. Dieser Kurs in dem die Bibel behandelt wird, umfaßt die gesamten fünf Monate des Lehrgangs.
Lehren: Dieser Kurs umfaßt ein Viertel (fünf Wochen) des Lehrgangs. Er besteht in einem Studium einiger grundlegender Lehren der Bibel. Das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ wird viel verwendet, da es die grundlegenden Lehren der Bibel behandelt. Dieses Buch wird ergänzt durch die Bücher Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes, „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“, „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! und durch den Wachtturm, Hilfsmittel, auf die die Studenten für ihre Nachforschungsarbeiten hingewiesen werden. Es werden verschiedene Methoden angewandt: Berichte der Studenten, offene Diskussionen, Gruppendarbietungen usw.
Grundlagen der biblischen Geschichte: Fünfwöchiger Kurs, in dem die Menschheitsgeschichte so, wie sie in der Bibel umrissen ist, studiert wird, wobei besonders die Nation Israel und die Christenversammlung berücksichtigt werden. Auch wird den Nationen des Altertums, die Israel umgaben, und der Entwicklung der Weltmächte gemäß der biblischen Geschichte und Prophetie beträchtliche Aufmerksamkeit geschenkt. In diesem Kurs bietet das Buch Aid to Bible Understanding (Hilfe zum Verständnis der Bibel) viel Stoff.
Arbeitsbereich des Predigers (fünf Wochen): Hier wird die Geschichte der Watch Tower Bible and Tract Society und die der Zeugen Jehovas der Neuzeit betrachtet. Die Tätigkeit der Zeugen Jehovas als Prediger unter der Leitung der Gesellschaft wird besprochen und demonstriert.
Sprache: Sprachen werden nach Bedarf gelehrt, das heißt je nachdem, in welche Länder die Missionare ausgesandt werden sollen. Der Sprachkurs umfaßt die gesamten zwanzig Wochen des Lehrgangs. In der achtundvierzigsten Klasse wurden drei getrennte Gruppen in Spanisch, Französisch und Koreanisch unterrichtet. Eine Gruppe von Studenten, die wieder in ihr eigenes Land zurückkehren sollten, um als Missionare in unberührten Gebieten zu arbeiten, bekam einen besonderen Kurs in „Weltgeschichte“; dies war ein erweiterter Kurs zur Ergänzung der „Grundlagen der biblischen Geschichte“. Die neunundvierzigste Klasse lernt Spanisch, Französisch und Portugiesisch.
Die Studenten der neunundvierzigsten Klasse konnten vom 9. Juli bis zum 12. Juli dem Bezirkskongreß „Menschen guten Willens“ in Jersey City (New Jersey) beiwohnen. Einige der Studenten, die Französisch lernten, hatten das Vorrecht, sich auch am Programm des französischen Kongresses, der später im Juli am selben Ort stattfand, zu beteiligen. Zur Zeit der Niederschrift dieses Berichts bereiten sich die Studenten eifrig auf die Abschlußprüfungen und auf die Abschlußfeier vor, die am 13. September stattfinden wird. Die siebzig Studenten dieser Klasse sind aus sechs Ländern nach Gilead gekommen; sie sind neunzehn Ländern zugeteilt.
Die Berichte aus allen Teilen der Welt, die zeigen, welch eine wunderbare Ausdehnung und Einsammlung stattfindet, die sich in dem außergewöhnlichen Wachstum der Bethelfamilie widerspiegeln, haben den Studenten Begeisterung und den dringenden Wunsch eingeflößt, schnell in ihre Missionarzuteilungen zu gelangen, mit der Sprache vertraut zu werden und daran teilzuhaben, vielen weiteren Menschen zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen, ehe die „große Drangsal“ für Babylon beginnt.
Es ist wirklich noch viel Arbeit in kurzer Zeit zu tun, und wir freuen uns darauf, weitere eifrige Pioniere in der Schule zu unterweisen, und beten darum, daß Jehova die Tür zur Tätigkeit offenhält und daß die Herrscher eine vernünftige Einstellung gegenüber unserem Werk einnehmen, „damit wir weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können mit völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit“. Wenn dann die große Drangsal hereinbricht, werden wir mit den vielen Tausenden frohlocken, die Gott für würdig hält, an seinen Ort der Sicherheit gebracht zu werden, indem wir standhaft bleiben und erwarten, daß er sein Volk in dessen Lauterkeit stützen wird. — 1. Tim. 2:1, 2; Spr. 10:28, 29.
BETHELHEIME
Das Hauptbüro der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania und das der Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., befindet sich in Brooklyn (New York), Columbia Heights 124. Die Vorstandsmitglieder dieser beiden Körperschaften wohnen mit der Bethelfamilie im Bethelheim.
Die Bethelfamilie ist eine sehr interessante Familie. Sie besteht aus Menschen vieler Sprachen, Rassen und Nationalitäten. Die Gesellschaft hat an den dreiundneunzig Orten auf der ganzen Erde, an denen sich Zweigbüros befinden, Wohnstätten gebaut oder gemietet, die wir Bethelheime nennen. Im vergangenen Jahr hat die Watch Tower Society einige neue Bethelheime gebaut.
Ein solches wurde in Santiago (Chile) errichtet. In einigen Zweigen dienen die Heime, wie zum Beispiel das in Santiago, auch als Unterkünfte für Missionare. Wir haben in dem Gebäude außerdem einen schönen Königreichssaal.
Ein weiteres neues Gebäude, das während des vergangenen Jahres fertiggestellt wurde, ist das in Thun (Schweiz). Dort haben wir ein sehr großes Gebäude errichtet, in dem nicht nur die Schweizer Bethelfamilie, sondern auch die Büros und eine große Druckerei untergebracht sind. Außerdem enthält es einen Königreichssaal, der der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas als Versammlungsstätte dient.
Das Zweigbüro in Mexiko ist überfüllt, und im Dezember des vergangenen Jahres hatte der Präsident der Watch Tower Society die Gelegenheit, ein großes Gebäude der Bestimmung zu übergeben, das die mexikanische Körperschaft La Torre del Vigia errichtet hat und das als Kongreßsaal und auch als Literaturlager verwendet wird. Im zweiten Geschoß sind einige Wohnräume sowie ein Königreichssaal für die Ortsversammlung der Zeugen Jehovas eingerichtet worden. Wir sind sehr glücklich, daß wir den Zeugen Jehovas in Mexiko helfen konnten, dieses Gebäude zu errichten.
Jahr für Jahr werden in der ganzen Welt neue Gebäude erstellt, die dazu beitragen, das Werk der Zeugen Jehovas, nämlich das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich, zu fördern.
Die größte Ausdehnung, was die Gebäude betrifft, fand in Brooklyn (New York) in der Zentrale der Watch Tower Bible and Tract Society statt.
Im Herbst des Jahres 1969 sah man überzeugende Beweise, daß Jehova seine Organisation lenkt, als es möglich wurde, die Gebäude der Firma Squibb zu erwerben. Dieser Komplex von zehn Gebäuden, deren Geschosse eine Gesamtfläche von 59 000 Quadratmetern haben, bot die dringend benötigte Ausweichmöglichkeit. Die Gebäude liegen günstig zwischen unserem jetzigen Betrieb und dem Bethelheim, und zwar nur zwei Häuserblocks nördlich des Gebäudes Columbia Heights 124. Schon wenige Tage nach dem Kauf wurden die Gebäude als dringend benötigte Räumlichkeiten für die Lagerung von Rohstoffen für die Druckerei der Gesellschaft benutzt. Zur Zeit werden mehrere Stockwerke für die Lagerung von Papierrollen und anderen Rohstoffen — insgesamt 4 500 Tonnen — verwendet. Da ein Gleisanschluß direkt in das Hauptgebäude führt, besteht eine ideale Möglichkeit für die Anlieferung von Waggonladungen Papier. Außerdem werden die drei unteren Geschosse des Hauptgebäudes, die 7 400 Quadratmeter umfassen, für die Verlegung unserer gesamten Inland- und Export-Versandabteilung aus unserer Druckerei, wo sie sich jetzt befindet, in diese drei Geschosse des Hauptgebäudes der Firma Squibb hergerichtet. Dadurch wird im Betrieb an der Adams Street dringend benötigter Raum für die Herstellung von Büchern und Zeitschriften frei.
Außer Produktions- und Lagerraum benötigen wir aber auch Platz für Wohnräume. Daher werden zur Zeit zwei Gebäude des Komplexes der Firma Squibb für Wohnzwecke umgebaut, wodurch Unterkünfte für 148 Glieder der Familie der Zentrale in Brooklyn beschafft werden.
Da die Westseite der Gebäude der Firma Squibb am East River nach Unter-Manhattan und zur Brooklyn-Brücke hin sieht, besteht hier eine äußerst wirkungsvolle Möglichkeit, große Beschriftungen anzubringen. Am Turm auf einem der Gebäude steht in 1,80 bis 2,40 Meter hohen Buchstaben die große Aufschrift: „Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich“. Auf einem anderen Gebäude steht in 4,50 Meter hoher Leuchtschrift das Wort „Wachtturm“, und es ist überall im Bezirk der Wallstreet in Unter-Manhattan zu sehen. Diese Beschriftungen werden durch eine weitere, höchst interessante Schrift von 2,40 Meter Höhe und 24 Meter Länge ergänzt, die aus aufleuchtenden elektrischen Lampen besteht. Diese Leuchtschriftanlage haben wir mit dem Gebäude gekauft. Daher verwenden wir sie, und wir können sie so programmieren, daß zehn verschiedene Texte erscheinen, die alle acht Sekunden wechseln. Diese Leuchtschrift ist auf der anderen Seite des East River, in Unter-Manhattan, deutlich zu sehen. Viele Brüder haben sich darüber geäußert, wie begeisternd es ist, wenn man in Manhattan die sechsspurige Franklin D. Roosevelt Drive entlangfährt und über den East River blickt, wo man diese großen Leuchtschriften sieht: das Wort „Wachtturm“ und darunter verschiedene Texte, wie zum Beispiel „Wer ist Gott?“, worauf acht Sekunden später zu lesen ist „Jehova ist Gott“. Diese zehn Texte werden einen Monat beibehalten. Dann werden zehn neue zusammengestellt. Das ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Tausenden von Menschen täglich Worte der Unterweisung und Ermunterung hinsichtlich des Wortes Jehovas vor Augen zu halten.
Man kann leicht erkennen, weshalb wir all diesen zusätzlichen Platz benötigen, wenn man daran denkt, daß die Bethelfamilie sehr schnell gewachsen ist. Am Ende des Dienstjahres 1969 waren in Brooklyn (New York) 1 124 ständige Glieder der Familie. Jetzt, ein Jahr später, betrug der Durchschnitt 1 191, was 67 neue Mitarbeiter des Hauptbüros ausmacht. Vor zehn Jahren gehörten 571 Glieder zur Familie. Die Bethelfamilie hat sich seitdem verdoppelt.
Es gibt viele weitere Brüder, die zur Familie in New York gehören. Die Gesellschaft hat drei Farmen, die die Bethelfamilie mit Lebensmitteln versorgen. Dort haben wir 80 ständige Arbeiter, und während des Jahres haben vier Arbeiter zeitweise ausgeholfen.
Außerdem haben wir viel Bauarbeit verrichtet, um die neuen, an der Columbia Heights gekauften Gebäude herzurichten, und zu diesem Zweck ließen wir 90 zusätzliche Bauarbeiter mit ihren Frauen kommen.
Wir bauen auch eine neue Druckerei und ein Bethelheim auf der Wachtturmfarm, hundertsechzig Kilometer nordwestlich der Stadt New York, und dort sind weitere 84 Arbeiter vorübergehend tätig. Wir können also sagen, daß es am Ende des Jahres 1 449 Glieder der Bethelfamilie gab, die für das Büro in Brooklyn gearbeitet haben. Auch waren 70 Studenten der Gileadschule bei uns, so daß die Gesamtzahl 1 519 betrug.
Um diese Personen unterzubringen, mußte die Gesellschaft drei Geschosse des in der Nähe gelegenen Towers-Hotels mieten. Dieses Hotel liegt einen Häuserblock vom Bethelheim entfernt. In den Monaten September und Oktober wurden alle gemieteten Räume von der Gesellschaft gründlich gereinigt und gestrichen, und wir haben die Hotelzimmer so ausgestattet, wie wir die Zimmer im Bethelheim herrichten. Es sind ungefähr 250 Brüder und Schwestern dazu eingeteilt worden, in den nächsten zwei Jahren dort zu wohnen. Inzwischen arbeiten wir fleißig mit der Hilfe der Brüder, die sich für die Bauarbeiten bereit erklärt haben, um die Gebäude, die wir an der Heights gekauft haben, umzubauen. Diese Arbeiten gehen sehr gut voran. Wir hoffen, daß unsere Brüder und Schwestern, wenn der Umbau beendet ist, wozu ein weiteres Jahr oder noch mehr Zeit benötigt wird, aus dem Towers-Hotel in fest zugeteilte Zimmer umziehen können, die dem Bethelheim in Brooklyn neu hinzugefügt sein werden.
Die neue Druckerei von 60 mal 90 Metern, die jetzt auf der Wachtturmfarm gebaut wird, soll um den 1. März 1971 fertig sein, und wir hoffen, bald danach Druckmaschinen von der M.A.N. aus Deutschland zu erhalten. Sobald diese Maschinen aufgestellt sind, werden wir die neue Druckerei in Betrieb nehmen. Wenn dort der Druckereibetrieb aufgenommen wird, werden etwa fünfundsechzig Glieder der Bethelfamilie vom Bethel auf die Wachtturmfarm versetzt werden, wo ein Teil der englischen Zeitschriften gedruckt werden wird. Die Zeitschriften werden von dort mit der Post in die verschiedenen Teile der Vereinigten Staaten versandt werden.
Es ist noch eine weitere Ausdehnung geplant. Die Gesellschaft entwirft zur Zeit ein neues großes, fünfgeschossiges Bethelheim. Dieses soll auf der Wachtturmfarm gebaut werden. Es wird Platz für 350 Leute haben und einen Speisesaal und eine Küche umfassen, in denen mehr als 500 Personen versorgt werden können. Wir hoffen, daß wir im Frühjahr 1971 mit dem Bau dieses neuen Bethelheims auf der Wachtturmfarm beginnen können; das Gebäude wird ungefähr 75 Meter lang und 50 Meter breit sein. Wenn es fertiggestellt und ausgestattet ist, werden wir, sofern es der Wille Jehovas ist, den neuen Betrieb, den wir jetzt bauen, durch einen dreigeschossigen Anbau erweitern, der gleich neben dem neuen Betrieb auf einem Stück Land von weiteren 8 000 Quadratmetern geplant ist.
In dem Maße, wie sich die Menschen jetzt mit Jehovas Zeugen verbinden, sich Gott hingeben und sich taufen lassen, werden weit mehr Druckschriften benötigt, um ihren Bedarf zu decken, und zwar nicht nur für ihr persönliches Studium, sondern auch für ihre Tätigkeit, wenn sie anderen Zeugnis über Gottes Königreich geben, was sie in der ganzen Welt tun. Wenn man im Sinn behält, daß sich allein in den letzten zwei Jahren mehr als 280 000 Personen Gott hingegeben haben, um in ihrem Leben seinen Willen zu tun, und nun Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich geworden sind, kann man verstehen, daß das Werk der Ausdehnung sehr schnell vorangehen muß. Wir hoffen, mit der Hilfe Jehovas Gottes mit dem Bedarf Schritt halten zu können, indem wir Bibeln und Hilfsmittel für das Bibelstudium liefern, gebundene Bücher, Broschüren, die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet!, und andere Hilfsmittel, die benötigt werden, um den umfangreichen Predigtdienst durchzuführen, den wir in diesen „letzten Tagen“ verrichten müssen.
Dieses gewaltige Werk der Ausdehnung hat uns hier im Bethel sehr glücklich gemacht, und wir freuen uns, daß Jehova uns das Vorrecht gegeben hat, weitere Gebäude zu errichten und einige derer, die wir besitzen, umzubauen, damit wir unsere Arbeit noch wirkungsvoller verrichten können und in der Lage sind, alle Literaturbestellungen auszuführen, die die Versammlungen und Zweigbüros jeden Monat nach Brooklyn senden.
Wir wissen nicht, wie lange diese gute Botschaft vom Königreich gepredigt werden muß, aber wir wissen eines: Dies muß so lange geschehen, bis das Ende kommt, und wir hoffen, daß wir die meistbeschäftigten Menschen auf Erden sein werden, indem wir predigen, lehren und Schriften drucken, die nötig sind, um Menschen zu helfen, aus Babylon der Großen zu fliehen, bis unser Zeugniswerk zu Ende ist.
Im Namen der Gesellschaft möchte ich allen Brüdern und Schwestern danken, die durch ihre Spenden diese Projekte ermöglicht haben. Und wir sind allen dankbar, die freiwillig ins Bethel gekommen sind, um uns zu helfen, indem sie hier ihren Beruf ausgeübt haben, zum Beispiel als Zimmerleute, Installateure, Elektriker und Maurer, um die Arbeit zu verrichten, die zu tun ist. Sie haben wunderbare Arbeit geleistet, und wie großartig ist es doch, daß unsere Brüder die Bauarbeiten verrichten, statt daß wir sie Bauunternehmern übergeben hätten, die keine Leute finden, die bereit wären, den ganzen Tag zu arbeiten! Weltmenschen wollen heute nur fünf oder sechs Stunden am Tag arbeiten, aber wir hier im Bethel haben das Vorrecht, etwa acht Stunden und fünfundvierzig Minuten täglich zu arbeiten, und dann verbringen wir unsere Abende damit, Nachbesuche zu machen, zu Bibelstudien zu gehen und Zusammenkünfte zu besuchen. Es ist ein Zeitplan mit viel Arbeit, aber Jehova ist unsere Stärke, und die Bethelfamilie hat Freude daran.
Der Jahresbericht zeigt, daß sich die Gesamtzahl der Glieder der Bethelfamilie in der ganzen Welt auf 2 304 beläuft.
VERLAGSTÄTIGKEIT IN BROOKLYN
Dies war in der Druckerei in Brooklyn unser bestes Jahr in der Herstellung von Schriften in vielen Sprachen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Zunächst haben wir mehr Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! gedruckt als je zuvor. Wir haben mehr Bibeln und gebundene Bücher hergestellt. Dazu waren wir in der Lage, weil unsere Bethelfamilie größer war und weil wir mehr neue Maschinen und größere Einrichtungen hatten. Kurz gesagt, wir haben uns vergrößert, und wir vergrößern uns immer noch.
Es war für uns alle in der Bethelfamilie ein aufregendes Jahr. In nur zwölf Monaten ist sehr viel geschehen. Tatsächlich ist euretwegen soviel geschehen — weil ihr draußen als Zeugen Jehovas tätig wart. Ihr wart fleißig und habt Zehntausende der ‘anderen Schafe’ eingesammelt, und diese sind ebenfalls von Haus zu Haus gegangen, und in den letzten zwei Jahren konnten wir sehen, daß sich mehr als 280 000 Verkündiger den Zeugen Jehovas angeschlossen haben. Dies hat eine durchschlagende Wirkung auf die Druckereitätigkeit nicht nur in Brooklyn, sondern auch in Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark, in der Schweiz und in Südafrika sowie in anderen Druckereien gehabt.
Wir wollen einiges von dem betrachten, was sich in der Druckerei in Brooklyn ereignet hat. Im Dienstjahr 1970 war es nötig, daß wir in Brooklyn 109 903 090 Exemplare des Wachtturms und auch 102 607 800 Exemplare der Zeitschrift Erwachet! druckten. Zusammen waren es 212 510 890 Zeitschriften, also 15 784 650 mehr als ein Jahr zuvor. Jede Woche des Jahres bringt die Druckerei in Brooklyn mehr als vier Millionen Zeitschriften heraus, und dadurch sind zwölf unserer neunundzwanzig Hochleistungs-Druckmaschinen die ganze Zeit ausgelastet.
Vielen Lesern der englischen Ausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm ist aufgefallen, daß wir vom 1. Januar 1970 an eine andere Papiersorte für den Wachtturm verwendet haben. Dies war ratsam, um die erhöhten Post- und anderen Versandkosten für die Zeitschriften der Gesellschaft auszugleichen. Dadurch, daß wir auf einem nicht so teuren Papier drucken, können wir ein Jahresabonnement auf die Zeitschriften immer noch überall in der Welt für etwa 1 Dollar anbieten. Die Verwendung einer anderen Papiersorte hat die Verbreitung der Zeitschriften überhaupt nicht beeinträchtigt, wie dies an dem gewaltigen Anstieg der Zahl der gedruckten Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! zu sehen ist.
Gemäß dem Bericht für die ganze Welt ist eine neue, noch nie dagewesene Höchstzahl von 177 038 027 Exemplaren des Wachtturms und 171 719 337 Exemplaren der Zeitschrift Erwachet! gedruckt worden. Die Gesamtzahl der im Dienstjahr 1970 in allen Druckereien gedruckten Zeitschriften betrug 348 757 364.
In der Druckerei in Brooklyn, in der wir jeden Monat siebzig verschiedene Zeitschriften herausbringen, drucken wir auch Bibeln und biblische Lehrbücher. Es war nötig, im Laufe des vergangenen Jahres die Buchbinderei zu vergrößern und auch neue Druckmaschinen aufzustellen. Wir haben jetzt zehn Buchbinderei-Produktionslinien für die Herstellung fertiger Bücher. Unsere Produktion ist auf täglich 100 000 gebundene Bücher, einschließlich Bibeln, ausgebaut worden. Diese Leistung wird an einem Arbeitstag von achtdreiviertel Stunden erreicht. Es war in der Herstellung gebundener Bücher unser bestes Jahr. Wir konnten 26 232 766 Exemplare herstellen, 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu war viel zusätzliche Zeit erforderlich, und wir mußten mehrere Monate eine weitere Schicht einlegen, und zwar von 17.45 Uhr bis 3 Uhr. Die Brüder der zusätzlichen Schicht arbeiteten über 60 000 Stunden.
Das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt scheint noch ebenso schnell verbreitet zu werden wie kurz nach seiner Freigabe im Jahre 1968. Die jetzt gedruckte Auflage enthält den Vermerk, daß sich die Gesamtauflage bisher auf 32 Millionen Exemplare beläuft, und wir haben das Buch in 51 verschiedenen Sprachen gedruckt. Diese Veröffentlichung hat vielen geholfen, ein klares Verständnis der Wahrheit zu erlangen, und dann haben die Betreffenden weitere Veröffentlichungen der Gesellschaft gelesen, zum Beispiel die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet!, und sie haben sich Gott hingegeben, um ihm in ihrem Leben zu dienen. Dadurch, daß uns allein während des vergangenen Jahres diese mehr als 160 000 neuen Verkündiger geholfen haben, Literatur zu verbreiten, blieben die Druckereien auf der ganzen Erde gewiß emsig beschäftigt.
Um euch eine Vorstellung von dem zu vermitteln, was in der Druckerei in Brooklyn geleistet worden ist, veröffentlichen wir hier folgende Tabelle.
PRODUKTIONSBERICHT DER BROOKLYNER DRUCKEREI
1968 1969 1970
Bibeln 1 004 598 1 819 023 2 061 533
Bücher 11 126 398 22 219 508 24 171 233
Broschüren 17 170 289 11 059 434 12 095 140
„Der Wachtturm“ 88 074 200 100 275 490 109 903 090
„Erwachet!“ 81 075 150 96 450 750 102 607 800
Kongreßberichte — 2 591 000 —
Insgesamt 198 450 635 234 415 205 250 838 796
Handzettel 120 583 807 102 287 901 110 141 015
Kalender 677 693 838 842 972 218
Verschiedene 95 301 797 146 853 747 150 365 063
Drucksachen
Traktate 18 331 800 18 343 650 20 681 010
Summe der versch. 234 895 097 268 324 140 282 159 306
Drucksachen
Der Bericht für 1970 ist wirklich wunderbar. Alle früheren Jahre waren ebenso aufregend, aber wir haben natürlich die Zahl der Mitarbeiter erhöht, und wir haben unsere Räumlichkeiten vergrößert und mehr Maschinen angeschafft. Wenn ihr alle beim Lesen den Produktionsbericht des Jahres 1968 mit 1969 und 1970 vergleicht, werdet ihr ebenso wie die Gesellschaft zu dem Schluß kommen, daß noch mehr gebaut werden sollte.
Wir haben unsere 29 Hochleistungs-Rollen-Rotationsmaschinen ständig in Betrieb, einige davon Tag und Nacht, ebenso auch unsere 22 Schnellpressen. Während des Jahres haben wir 15 564 Tonnen Papier verarbeitet; das waren 1 230 Tonnen mehr als im Vorjahr. Um die Kosten der Literatur niedrig zu halten, haben wir außerdem während des Jahres 204 364 Kilogramm Leim und Klebstoffe sowie insgesamt 181 Tonnen eigene Druckfarbe hergestellt. Natürlich haben wir einen großen, sehr guten Mitarbeiterstab, die Bethelfamilie, und außerdem waren dieses Jahr viele Bauarbeiter hier, Brüder, die freiwillig gekommen waren, um uns bei unserem Umbau zu helfen, und wir hatten 70 Gileadstudenten bei uns. Sie alle haben von Zeit zu Zeit bei der Herstellung von Schriften mitgeholfen.
Obwohl wir in der Produktion ein ausgezeichnetes Jahr hatten, wurden am Ende des Dienstjahres Vorkehrungen getroffen, vom September bis zum Februar an gewissen Druckmaschinen im Betrieb eine zweite Schicht einzulegen, um mit dem Bedarf Schritt halten zu können. Es sei erwähnt, daß die Bethelfamilie in Brooklyn (New York) bei ihrer Arbeit sehr glücklich ist. Die Glieder der Familie waren zwar im Betrieb, im Heim, im Büro und auf den Farmen sehr beschäftigt, doch hatten sie alle Zeit, an den Abenden und Wochenenden die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und den Zusammenkünften beizuwohnen. Dadurch bleiben sie alle geistig stark. Die Freude der Bethelfamilie ist groß, und es gibt kein Dienstvorrecht auf Erden wie dieses.
KALENDER
Es wird euch oben in der Produktionstabelle aufgefallen sein, daß die Zahl der jährlich gedruckten Kalender gewaltig angestiegen ist. Im Jahre 1968 wurden fast 678 000 Kalender gedruckt, im Dienstjahr 1969 waren es 838 000, und im vergangenen Jahr waren es über 972 000 Kalender für 1970. Jetzt drucken wir eine Million Kalender für 1971. Die Kalenderherstellung ist eigentlich nicht unsere Aufgabe. Wir haben das Jahrbuch, und das ist unser Kalender. Jehovas Zeugen benutzen das Jahrbuch jeden Tag, und wir veröffentlichen das Jahrbuch jetzt in Englisch, Spanisch, Deutsch und Französisch. Wir denken, es sollte für Jehovas Zeugen als Kalender genügen.
Wir beabsichtigen, 1971 damit aufzuhören, den Kalender zu drucken. Die Herstellung des Kalenders im Betrieb in Brooklyn erfordert, daß drei bis vier Monate irgendwo 30 bis 50 Leute von ihrer regulären Arbeit abgezogen werden müssen. Dies beeinträchtigt in einem großen Ausmaß die Produktion anderswo im Betrieb, da wir auf den Druckmaschinen das, was wir benötigen, nicht drucken können, während der Kalender gedruckt wird, und wir können die Brüder nicht in anderen Teilen des Betriebes einsetzen, solange der Kalender zusammengetragen wird. Nach einem Vergleich der Notwendigkeit eines Kalenders mit der gewaltigen zusätzlichen Arbeit, die für seine Herstellung erforderlich ist, und aufgrund der Tatsache, daß jedes Jahr mehr Kalender hergestellt werden, hat die Gesellschaft beschlossen, den Druck des Kalenders mit der Ausgabe des Jahres 1971 einzustellen. Wir glauben, daß das Jahrbuch genügt. Es enthält für uns alles, was wir brauchen: den Jahrestext, den Kommentar dazu, den Tagestext und die Kommentare. Es enthält den Namen und das Datum jedes Tages des Monats, und am Anfang jedes Monats steht das Monatsmotto. Wenn du dir aufschreiben willst, was du demnächst tun willst, kannst du es dir oben, rechts, links oder unten auf dem Rand der Seite des Jahrbuches notieren. Wenn wir alle jeden Morgen unser Jahrbuch benutzen, sehen wir, was wir uns darin für den betreffenden Tag aufgeschrieben haben. Wenn jemand gern einen Kalender an der Wand hat, weil er ihn praktisch findet, kann er sich leicht einen besorgen. Man kann sich Kalender mit Landschaftsbildern beschaffen, und wir können denen, die sich mit der Herstellung von Kalendern beschäftigen, diese Angelegenheit überlassen. Unsere Sache ist es, zu predigen und unsere Brüder mit geistiger Speise zu versorgen, und dies muß an erster Stelle stehen. Wegen der gewaltigen Zunahme der Arbeit im Betrieb in Brooklyn ist daher beschlossen worden, nach dem Jahre 1971 keinen Kalender mehr herauszugeben. Dies wird für uns eine große Hilfe in der Herstellung von Zeitschriften, Büchern und anderen notwendigen Dingen sein, und es wird keine Unterbrechung des Ablaufs der Arbeit geben, die wir jeden Monat des Jahres in unserem Betrieb zu tun haben.
Wir haben den Kalender immer gern gedruckt, aber wir glauben, daß der Bedarf an anderen Veröffentlichungen in dieser Zeit so groß ist, daß all unsere Brüder leicht ohne einen Kalender der Gesellschaft auskommen können. Alle, denen das Jahrbuch in ihrer Sprache zur Verfügung steht, können es benutzen, um auf dem Rand täglich Notizen über Dienstangelegenheiten und andere Dinge zu machen.
Wir werden auch weiterhin in der Zeitschrift Der Wachtturm eine Abbildung zum Jahrestext bringen, und dadurch werden natürlich jedes Jahr, wenn der Jahrestext im Wachtturm (im Englischen gewöhnlich in der Ausgabe vom 15. Dezember) behandelt wird, sechs bis sieben Millionen Menschen erreicht. Wir sind sicher, daß alle Brüder Verständnis dafür haben, daß wir den Druck des Kalenders einstellen. In Zukunft werden wir unsere ganze Zeit dafür einsetzen, das zu drucken, was wichtiger und notwendiger ist. Der Kalender mag ab und zu in unserer Wohnung ein Zeugnis gegeben haben, aber zum größten Teil müssen wir für Gelegenheiten, über die Wahrheit zu sprechen, sorgen, indem wir von Haus zu Haus gehen und Bibelstudien einrichten.
Alle in der ganzen Welt, die sich Gott hingegeben haben, um in ihrem Leben seinen Willen zu tun, sind bestrebt zu predigen. Es ist für sie etwas Herrliches, dies zu tun. Es ist so, wie es der Psalmist erklärte: „Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht.“ (Ps. 110:3) Außer allem Zweifel sind Jehovas christliche Zeugen in der ganzen Welt voller Willigkeit, das Werk zu verrichten. Gewiß möchte jeder von uns jetzt soviel Zeit wie möglich damit verbringen, dem Gebot Jesu gemäß Matthäus 28:19 nachzukommen: „Geht daher hin und macht Jünger ..., indem ihr sie ... tauft.“ Vielleicht wird das, was im Dienstjahr 1971 getan wird, das im Jahre 1970 Erreichte noch übertreffen. Wir hoffen, daß dies zum Lobpreis Jehovas so sein wird.
Nachstehend geben wir einige Erfahrungen unserer Brüder aus der ganzen Welt wieder.
[Kasten auf Seite 60]
GILEADABSOLVENTEN, 48. KLASSE
8. März 1970
Acevedo, Alan R.
Acevedo, Willmar C.
Alleyne, Neil C.
Andrew, T. E.
Andrew, Bernadine (Mrs. T.)
Arai, Chie
Ardiles, Hector
Baker, John R.
Baker, Frances V. (Mrs. J.)
Barnes, Peter C.
Barnes, Ann (Mrs. P.)
Berrios, Marlene
Breitfuss, Josef E.
Caicedo, Raul
Delgado, Lydia
Dölling, Kurt J.
Fry, Peter A.
Gillette, William H.
Häusler, Norbert E.
Häusler, M. M. (Mrs. N.)
Kardos, Tomas
Kopezny, Renate J.
Laustsen, Alex V.
Laustsen, H. M. K. (Mrs. A.)
Long, Alan V.
Lucas, David B.
Lull, K. K. A. S. B.
Lyons, Marlene J.
Matos, Anibal I.
McAlman, F. A.
Morgan, Elizabeth C.
Nigl, Udo T. M.
Nigl, Christa (Mrs. U.)
Nishigori, Akemi
Pallett, Jennifer
Peters, Lynette N.
Raphael Sénèque
Reid, Patricia J.
Rieder, Helmut C.
Rivera, Ileana
Rollason, Elizabeth
Sanui, Hajime
Sartison, Delbert L.
Sartison, Grant W.
Sawada, Tetsuo
Schullo, Albert M.
Seda, Milidan
Stevens, Jane R.
Tagg, Jennifer M.
Thibou, Alonzo A.
Traverso, Richard J.
Vercueil, Dawne
Whittingslow, M. H.
Yuh, Hueng Yul
[Übersicht auf Seite 36-43]
BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1970 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT
(Siehe gedruckte Ausgabe)
[Bild auf Seite 63]
Die neuen Gebäude der Watchtower Society mit Beschriftungen, von Manhattan aus gesehen