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Echte EntspannungDer Wachtturm 1979 | 15. September
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Ansicht über Entspannung haben. Stellen wir das in den Mittelpunkt unseres Lebens, was uns wirkliche Freude bringt und unser Herz befriedigt, während wir uns bei Gelegenheit auf erbauende Weise entspannen! Vor allem laßt uns das größte Glück darin sehen, als Christen einen reinen Lebenswandel zu führen und mit Eifer anderen von der großartigen Hoffnung zu erzählen, daß das Königreich bald der ganzen Menschheit helfen wird, ein ausgeglichenes, lohnendes Leben zu führen, das zum ewigen Lobpreis unseres Gottes, Jehova, gereicht.
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1979 | 15. September
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Nach „Holocaust“: Fragen
● Als Millionen Deutsche vor einiger Zeit „Holocaust“ — eine TV-Serie über Hitlers Judenvernichtung mit erfundener Spielhandlung — sahen, waren viele entsetzt. „Junge Leute waren entrüstet, als sie daran erinnert wurden, daß viele der Älteren nicht gegen das Gemetzel protestiert hatten“, berichtete die US-Zeitschrift „Newsweek“. „‚Wie und weshalb konnte so etwas nur geschehen?‘ fragte ein entsetzter junger Fernsehzuschauer. ,Wo waren die Kirchen?‘“
Die gleiche Frage stellte der kanadische Historiker J. S. Conway in seinem Buch „The Nazi Persecution of the Churches 1933-1945“: „Wie haben nur so viele angesehene und verantwortungsbewußte Männer der Kirche einem solchen Verbrechen wie Völkermord — und sei es auch nur durch bloßes Zulassen — Vorschub leisten können? Welches Fieber hatte so viele Millionen deutscher Christen — evangelische wie katholische — in den wenigen kurzen Jahren der Nazityrannei erfaßt?“ Conways Schlußfolgerung: „Die Kirche war unvorbereitet und total ungeeignet, um mit der Situation fertig zu werden.“
Andererseits berichtete er: „Im Gegensatz zur Folgsamkeit der größeren Kirchen hielten die Zeugen Jehovas dogmatisch bis zum Fanatismus an ihrem Widerstand fest. ... Der Widerstand der Zeugen richtete sich hauptsächlich gegen jede Form der Zusammenarbeit mit den Nazis.“ Was gab ihnen angesichts des Verwaltungsapparates Hitlers eine solche Stärke? Die Antwort des Historikers Conway lautet: „Sie beriefen sich auf biblische Gebote und weigerten sich deshalb, eine Waffe in die Hand zu nehmen, ... praktisch waren sie damit alle zum Tode verurteilt. Viele wurden auch tatsächlich mit dem Tode bestraft; ... ein Großteil wurde nach Dachau [ins KZ] transportiert.“ Auf diese Weise wurden sie Opfer des „Holocaust“, da sie nicht an diesem Massenmord Hitlers mitschuldig sein wollten.
Intolerante Orthodoxe Kirche
● Nach einem Bericht der griechischen Zeitung „Athens News“ haben vor einiger Zeit zwei Zeugen Jehovas Gefängnisstrafen von 10 und 18 Jahren angetreten, weil sie „sich weigerten, Militärdienst zu leisten“. Die Zeitung bezeichnete das letztere Strafmaß als „die härteste Strafe, die in der neueren Geschichte der verfolgten christlichen Sekte“ in Griechenland verhängt worden sei, und bemerkte, daß die erwähnten Strafen ausgesprochen worden seien, „obwohl die griechische Regierung vor kurzem eine Höchststrafe von 4 Jahren für das Vergehen festgelegt hatte, um nicht mehr länger den heftigen Protesten von seiten des Europarats, der verschiedenen europäischen Parlamente und von Amnesty International ausgesetzt zu sein“.
Wie kann es angesichts der internationalen Forderungen nach menschlicher Behandlung der aus Gewissensgründen Inhaftierten noch eine solche Intoleranz geben? Die Antwort geht aus der griechisch-orthodoxen Zeitschrift „The Word“ hervor, die in den USA herausgegeben wird und vor einiger Zeit berichtete: „ATHEN. Die Hierarchie der Orthodoxen Kirche Griechenlands hat ein Dekret erlassen, in dem die Sekte der Zeugen Jehovas als ,antireligiös, antinational und subversiv‘ bezeichnet wird. Auch hat die Hierarchie Verteidigungsminister Evangelos Averof gebeten, das Gesetz zeitweilig außer Kraft zu setzen, das Jehovas Zeugen das Recht einräumt, als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen vom Militärdienst befreit zu werden.“ In Anbetracht dieser Entwicklungen fragt man sich, ob Griechenland als einer der freieren Staaten Europas auf dem Wege zu religiöser Toleranz weiterhin gute Fortschritte machen wird oder ob es dem Drängen religiöser Fanatiker nachgeben wird. Die Zukunft wird es zeigen.
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