Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Gericht, Gerichtshof
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • Unter dem Gesetz. Beim Auszug der Israeliten aus Ägypten wurde Moses, der Beauftragte Jehovas, ihr Richter. Zunächst versuchte er, sämtliche auftretenden Rechtsfälle zu behandeln, was ihn wegen der Menge der Fälle von morgens bis abends in Anspruch nahm. Auf den Rat Jethros hin setzte er dann befähigte Männer als Oberste von Tausendschaften, Hundertschaften, Fünfzigschaften und Zehnerschaften ein (2Mo 18:13-26). Das bedeutete anscheinend nicht, dass jeweils sieben oder acht kräftige Männer einen eigens für sie ernannten Richter hatten. Vielmehr war die Nation so organisiert, dass sich befugte Oberste bei Bedarf stets der geringeren Fälle annahmen, während irgendein ungewöhnlich verwickelter oder schwieriger Fall oder etwas, was die ganze Nation betraf, vor Moses oder vor die im Heiligtum dienenden Priester gebracht werden musste.

      Eine solche heikle Rechtssache lag zum Beispiel vor, wenn ein Mann seine Frau der Untreue verdächtigte (4Mo 5:11-31), wenn Blut vergossen worden war und es deshalb zu Meinungsverschiedenheiten kam (5Mo 17:8, 9) und wenn ein Mann aufgrund unklarer oder fragwürdiger Zeugenaussagen der Auflehnung beschuldigt wurde (5Mo 19:15-20). Mit einem Mordfall, bei dem der Täter nicht bekannt war, befassten sich jeweils die Priester (5Mo 21:1-9).

      Die Möglichkeit, bei einer höheren richterlichen Instanz Berufung einzulegen, war nach dem Gesetz nicht vorgesehen, aber wenn die Obersten von Zehnerschaften einen Fall nicht entscheiden konnten, konnten sie ihn an die Obersten von Fünfzigschaften usw. oder direkt an das Heiligtum oder an Moses verweisen (2Mo 18:26; 5Mo 1:17; 17:8-11).

      Die als Richter ausersehenen Männer mussten tüchtig und vertrauenswürdig sein, Jehova fürchten und ungerechten Gewinn hassen (2Mo 18:21). Gewöhnlich waren es die Oberhäupter von Familien oder Stämmen, ältere Männer der Stadt, in der sie ihr Richteramt ausübten. Die Leviten, die Jehova als Gesetzeslehrer abgesondert hatte, dienten gleichzeitig als Richter (5Mo 1:15).

      Wiederholt wird davor gewarnt, das Recht zu beugen, sich bestechen zu lassen oder parteiisch zu handeln (2Mo 23:6-8; 5Mo 1:16, 17; 16:19; Spr 17:23; 24:23; 28:21; 29:4). Ein Armer durfte nicht begünstigt werden, nur weil er arm war, und der Reiche durfte nicht gegenüber dem Armen bevorzugt werden (3Mo 19:15). Die Rechte ansässiger Fremdlinge mussten respektiert werden; sie durften nicht ungerecht behandelt werden. Die Richter durften ansässige Fremdlinge, Witwen und Waisen, die keinen Beschützer zu haben schienen, nicht bedrücken, denn Jehova war ihr väterlicher Richter und Beschützer (3Mo 19:33, 34; 2Mo 22:21; 23:9; 5Mo 10:18; 24:17, 18; 27:19; Ps 68:5). In Übereinstimmung damit wurde von den ansässigen Fremdlingen verlangt, dass sie das Gesetz des Landes respektierten (3Mo 18:26). Schließlich ließen jedoch die Fürsten und Richter in Israel die Satzungen und Ratschlüsse Jehovas außer Acht, und das war einer der Gründe, warum Gott mit der Nation ins Gericht ging (Jes 1:23; Hes 22:12; 1Sa 8:3; Ps 26:10; Am 5:12).

      Da die Richter rechtschaffen sein und nach dem Gesetz Jehovas richten mussten, vertraten sie Jehova. Wer vor den Richtern stand, stand somit gewissermaßen vor Jehova (5Mo 1:17; 19:17; Jos 7:19; 2Ch 19:6). Mit dem Ausdruck „Gemeinde“ oder „Versammlung“ ist fast immer die allgemeine Versammlung des Volkes gemeint; ist dagegen die Rede davon, dass Rechtsfälle vor die Gemeinde oder Versammlung gebracht wurden, dann bezieht sich die Bibel auf die Vertreter des Volkes, die Richter, wie zum Beispiel in 4. Mose 35:12, 24, 25 und Matthäus 18:17.

  • Gericht, Gerichtshof
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • Richter mussten respektvoll behandelt werden, da sie in ihrer Stellung Jehova vertraten (2Mo 22:28; Apg 23:3-5). Wenn die Priester, die Leviten im Heiligtum oder der Richter, der in jenen Tagen amtierte (z. B. Moses oder Samuel), ein Urteil sprach, so war es bindend, und wer sich dagegen auflehnte, wurde zu Tode gebracht (5Mo 17:8-13).

      Falls ein Mann zu Stockhieben verurteilt wurde, musste er vor den Richter hingelegt und in seiner Gegenwart geschlagen werden (5Mo 25:2).

  • Gericht, Gerichtshof
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • Nachdem Israel ein Königreich geworden war, wurden die schwierigsten Fälle entweder vor den König oder vor das Heiligtum gebracht. Gemäß 5. Mose 17:18, 19 verlangte das Gesetz, dass der König nach seiner Thronbesteigung für sich eine Abschrift des Gesetzes anfertigte und täglich darin las, um so für die Behandlung heikler Rechtsfälle ausgerüstet zu sein.

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen