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SatanEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Streitfrage bezüglich der Souveränität aufgeworfen. Als sich Satan (durch die sprechende Schlange) an Eva wandte, stellte er in Wirklichkeit die Rechtmäßigkeit und die Gerechtigkeit der Souveränität Jehovas infrage. Er deutete an, dass Gott der Frau ungerechterweise etwas vorenthalte; ferner behauptete er, Gott habe gelogen, als er gesagt habe, sie werde sterben, wenn sie von der verbotenen Frucht esse. Des Weiteren redete Satan Eva ein, sie werde frei und von Gott unabhängig werden, ja sie werde wie Gott werden. Dadurch erhob sich dieses böse Geistgeschöpf in Evas Augen über Gott, und so wurde Satan ihr Gott, wenngleich sie damals wahrscheinlich nicht wusste, wer sie in Wirklichkeit irreführte. Durch seine Handlungsweise gelang es Satan, den Mann und die Frau seiner Führung und seiner Gewalt zu unterwerfen, und dadurch machte er sich zu einem mit Jehova rivalisierenden Gott (1Mo 3:1-7).
Die Bibel lüftet den Schleier und vermittelt einen kleinen Einblick in die Vorgänge im Himmel. Sie schildert, wie Satan später als rivalisierender Gott vor Jehova trat und ihm die Behauptung ins Gesicht schleuderte, er könne Gottes Diener Hiob (und folglich auch jeden anderen Diener Gottes) veranlassen, sich von ihm abzuwenden. Er warf Gott gewissermaßen vor, Hiob zu Unrecht alles zu geben und ihn völlig zu beschützen, sodass er, Satan, Hiob nicht auf die Probe stellen und somit nicht beweisen könne, was wirklich in Hiobs Herz sei – nämlich, wie er andeutete, nur Schlechtes. Er unterstellte Hiob, dass er Gott in erster Linie aus selbstsüchtigen Erwägungen diente. Satan brachte diese Behauptung deutlich zum Ausdruck, als er sagte: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, und sieh, ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird“ (Hi 1:6-12; 2:1-7; siehe SOUVERÄNITÄT).
In diesem besonderen Fall erlaubte Jehova Satan, Unglück über Hiob zu bringen; er griff nicht ein, als Satan bewirkte, dass sabäische Plünderer einfielen und dass, wie Hiobs Bote es nannte, „Feuer Gottes“ von den Himmeln fiel (ob in Form von Blitzen oder anderem Feuer, wird nicht gesagt) und Kleinviehherden und Hirten vernichtete. Außerdem führte Satan durch drei Horden von Chaldäern einen Überfall herbei und verursachte einen gewaltigen Sturm. Das alles hatte zur Folge, dass sämtliche Kinder Hiobs umkamen und sein Besitz zerstört wurde. Schließlich schlug Satan Hiob mit einer ekelerregenden Krankheit (Hi 1:13-19; 2:7, 8).
All das lässt erkennen, welche Macht und Gewalt das Geistgeschöpf Satan hat und wie gemein und mordgierig es ist.
Es gilt jedoch zu beachten, dass sich Satan seiner Ohnmacht gegenüber Gottes ausdrücklichem Gebot bewusst war, denn als Gott ihm die Einschränkung auferlegte, das Leben Hiobs zu schonen, stellte er Gottes Macht und Autorität nicht infrage (Hi 2:6).
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SatanEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Als Werkzeug Satans hielt die babylonische Dynastie, beginnend mit Nebukadnezar, Israel 68 Jahre, d. h. bis zum Sturz Babylons, im Exil. Babylon dachte nicht daran, seine Gefangenen je freizulassen. Dadurch offenbarte es die gleiche Einstellung wie Satan, der sich durch seine prahlerischen, ehrgeizigen Anschläge als rivalisierender Gott gegen Jehova, den Souverän des Universums, erhob. Die babylonischen Könige, die ihren Götzen Marduk, die Göttin Ischtar und eine Menge anderer Götter verehrten, beteten in Wirklichkeit Dämonen an und wurden, da sie einen Teil der Jehova entfremdeten Welt bildeten, von Satan beherrscht (Ps 96:5; 1Ko 10:20; Eph 2:12; Kol 1:21).
Satan erfüllte den König von Babylon mit dem ehrgeizigen Wunsch, über die ganze Erde zu herrschen, ja sogar über den „Thron Jehovas“ (1Ch 29:23) und „die Sterne Gottes“ (die Könige aus dem Geschlecht Davids, die den Thron auf dem Berg Moria [im erweiterten Sinn Zion] einnahmen). Dieser „König“, d. h. die babylonische Dynastie, ‘erhob sich’ in seinem Herzen und war in seinen Augen und in den Augen seiner Bewunderer ein „Glänzender“, ein „Sohn der Morgenröte“ (in einigen Übersetzungen ist die von der Vulgata kommende Bezeichnung „Luzifer“ beibehalten worden, die jedoch lediglich das hebräische Wort hēlél, „Glänzender“, wiedergibt; hēlél ist weder ein Name noch ein Titel, sondern ein Ausdruck, der die prahlerische Einstellung der babylonischen Könige aus der Herrscherlinie Nebukadnezars bezeichnet) (Jes 14:4-21). Da Babylon ein Werkzeug Satans war, spiegelte sein „König“ Satans eigenen ehrgeizigen Wunsch wider. Erneut trat Jehova als Retter seines Volkes auf, indem er es in dessen Heimat zurückführte, wo es blieb, bis der wahre Same der Verheißung kam (Esr 1:1-6).
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