-
HerodesEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Als er indes auf einer seiner Reisen nach Rom seinen Halbbruder Herodes Philippus, den Sohn Herodes’ des Großen und Mariamnes II. (nicht den Tetrarchen Philippus), besuchte, verliebte er sich leidenschaftlich in Herodias, die Frau des Philippus, die hochfliegende Pläne verfolgte. Er nahm Herodias mit nach Galiläa und heiratete sie. Von der Tochter des Aretas ließ er sich scheiden und schickte sie in ihre Heimat zurück.
-
-
HerodesEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Das ehebrecherische Verhältnis mit Herodias trug Herodes Antipas den Tadel Johannes’ des Täufers ein. Johannes konnte Antipas mit Fug und Recht diesen Verweis erteilen, denn Antipas war nominell ein Jude und unterstand daher dem Gesetz. Antipas ließ Johannes ins Gefängnis werfen und hätte ihn gern getötet, aber er fürchtete das Volk, das Johannes für einen Propheten hielt. Als Antipas seinen Geburtstag feierte, gefiel ihm die Darbietung der Tochter der Herodias so sehr, dass er schwor, ihr zu geben, was immer sie sich wünsche. Herodias wies ihre Tochter an, um den Kopf von Johannes zu bitten.
-
-
HerodesEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Nach Gallien verbannt. Als Agrippa I. von Gajus Cäsar (Caligula) zum König der Tetrarchie des Philippus eingesetzt wurde, machte Herodias, Antipas’ Frau, ihrem Mann bittere Vorwürfe. Einzig und allein seine Tatenlosigkeit sei schuld daran, dass ihm die Königswürde versagt geblieben sei. Sie suchte ihn zu bewegen, nach Rom zu gehen und vom Cäsar einen Königstitel zu erbitten; er, Antipas, sei immerhin schon Tetrarch, wohingegen Agrippa vorher überhaupt kein Amt bekleidet habe. Sie ließ ihm so lange keine Ruhe, bis er ihrem Drängen nachgab. Doch Antipas’ ehrgeizige Bitte rief Caligulas Zorn hervor. Der Kaiser schenkte stattdessen den Beschuldigungen, die von Agrippa erhoben wurden, Glauben und verbannte Antipas nach Gallien (in die heutige französische Stadt Lyon); er starb schließlich in Spanien. Herodias hätte der Bestrafung entgehen können, weil sie Agrippas Schwester war, doch vermutlich ließ es ihr Stolz nicht zu, ihren Mann zu verlassen. Die Tetrarchie des Antipas, sein Geld sowie das Besitztum der Herodias wurden Agrippa I. gegeben. Herodias war demnach für die beiden großen Unglücke im Leben des Antipas verantwortlich: für die ihm von König Aretas beigebrachte Niederlage und für seine Verbannung.
-
-
HerodesEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Herodias, die auf die Stellung ihres Bruders als König neidisch war, überredete ihren Gatten, Herodes Antipas, der nur ein Tetrarch war, sich bei dem neuen Kaiser in Rom um die Königswürde zu bewerben. Agrippa jedoch überlistete Antipas in dieser Sache. Er brachte vor Gajus (Caligula) die Anschuldigung vor, dass sich Antipas zuvor mit Sejanus und den Parthern gegen Tiberius verschworen habe, eine Anschuldigung, die Antipas nicht zurückweisen konnte. Antipas wurde verbannt. Seine Gebiete, Galiläa und Peräa, wurden mit dem Königreich Agrippas vereinigt.
-