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HerrEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Jehova Gott. Jehova Gott ist der „Herr des Himmels und der Erde“; er ist der universelle Souverän, weil er alle Dinge erschaffen hat (Mat 11:25; Off 4:11). Himmlische Geschöpfe nennen ihn „Herr“, wie in Offenbarung 11:15 berichtet wird, wo es heißt: „Es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden.‘“ Treue Diener Gottes auf der Erde redeten ihn mit „Souveräner Herr“ an, und dieser Titel erscheint über 300-mal in den inspirierten Schriften (1Mo 15:2; Off 6:10). Er wird auch passenderweise als „der wahre Herr“ bezeichnet (Jes 1:24). Unter seiner Leitung werden Menschen eingesammelt, um Leben zu erlangen. Die Bitte um mehr Arbeiter für dieses Einsammlungs- oder Erntewerk muss daher an ihn, den „Herrn der Ernte“, gerichtet werden (Mat 9:37, 38; siehe NW, Anhang, S. 1630, 1631).
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HerrEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Anstelle des göttlichen Namens verwendet. Während des 2. oder 3. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung ersetzten die Abschreiber den göttlichen Namen Jehova in Abschriften der Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften durch die Wörter Kýrios (Herr) und Theós (Gott). In anderen Übersetzungen wie z. B. in der Vulgata und in der Lutherbibel sowie in zahlreichen modernen Übersetzungen (Br, EÜ, Me, RevEB, SB) wurde ähnlich verfahren. Statt des Gottesnamens gebraucht man meist den Ausdruck „Herr“, und zwar oft in Großbuchstaben, um anzudeuten, dass dieses Wort für das Tetragramm, für den Namen Gottes, steht.
Das Übersetzungskomitee der American Standard Version von 1901 wich von diesem Brauch ab und erklärte: „Die amerikanischen Revisoren kamen nach sorgfältiger Betrachtung zu der einmütigen Überzeugung, dass ein jüdischer Aberglaube, der den göttlichen Namen für zu heilig hielt, um ausgesprochen zu werden, nicht länger in der englischen oder irgendeiner anderen Übersetzung des Alten Testamentes maßgeblich sein sollte, wie dies in den zahlreichen Übersetzungen moderner Missionare glücklicherweise auch nicht der Fall ist. ... Dieser persönliche Name [Jehova], der mit einer Menge heiliger Dinge verknüpft ist, ist nun im heiligen Text an den Platz zurückversetzt worden, auf den er unbestritten Anspruch hat“ (AS, Vorwort, S. iv).
Seither ist das Tetragramm in einer Anzahl von Übersetzungen (EB, Her, KFB, An [englisch], JB [englisch und französisch], NC, BC [beide spanisch] und andere) durchweg oder weitgehend mit „Jehova“, „Jahwe“ oder ähnlich wiedergegeben worden.
Unter dem Stichwort JEHOVA (In den Christlichen Griechischen Schriften) werden Beweise dafür dargelegt, dass der göttliche Name Jehova in den Urschriften der Christlichen Griechischen Schriften (Matthäus bis Offenbarung) verwendet wurde. Auf dieser Grundlage wurde der Gottesname in der Neuen-Welt-Übersetzung, auf die sich das vorliegende Werk stützt, an insgesamt 237 Stellen in den Christlichen Griechischen Schriften wieder eingeführt. Eine ähnliche Wiederherstellung war bereits in anderen Übersetzungen vorgenommen worden, insbesondere in Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften ins Hebräische.
Das New World Bible Translation Committee erläutert die „Wiedereinführung des göttlichen Namens“ wie folgt: „Um festzustellen, an welchen Stellen der göttliche Name durch die griechischen Wörter Κύριος und Θεός ersetzt wurde, haben wir untersucht, an welchen Stellen die inspirierten christlichen Schreiber Verse, Textpassagen und Ausdrücke aus den Hebräischen Schriften zitiert haben, und haben dann im hebräischen Text ermittelt, ob der göttliche Name dort erscheint. So war es uns möglich, die Identität von Kýrios und Theós festzustellen und die gemeinte Person zu ermitteln.“ Das Komitee erklärt weiter: „Um die Grenzen, die einem Übersetzer gesetzt sind, nicht zu überschreiten und um uns nicht in die Exegese zu begeben, waren wir äußerst vorsichtig, den göttlichen Namen in den Christlichen Griechischen Schriften wiederzugeben, und haben ständig mit Sorgfalt die Hebräischen Schriften als Grundlage herangezogen. Ebenso haben wir darauf geachtet, dass unsere Wiedergabe mit hebräischen Übersetzungen übereinstimmt und somit von ihnen bestätigt wird.“ Eine solche Übereinstimmung mit hebräischen Übersetzungen besteht an allen 237 Stellen, an denen das New World Bible Translation Committee in seiner Übersetzung den Gottesnamen wiedergegeben hat (NW, Anhang, S. 1628 bis 1630).
Die hebräischen Ausdrücke „Adhon“ und „Adhonaj“. Das hebräische Wort ʼa·dhṓn kommt in den Hebräischen Schriften 334-mal vor. Es vermittelt den Gedanken der Besitzerschaft oder des Leitens als Haupt und wird für Gott und für Menschen gebraucht. Die Pluralform ʼadhoním bezeichnet manchmal einfach den numerischen Plural und wird dann mit „Herren“ übersetzt (Ps 136:3; Jes 26:13). An anderen Stellen drückt die Pluralform die Hoheit oder Majestät Gottes oder eines Menschen aus (Ps 8:1; 1Mo 39:2), und in diesen Fällen stehen appositionelle Pronomen oder modifizierende Adjektive im Singular (Ps 45:11; 147:5). Gelegentlich sind zwei Plurale nebeneinandergestellt, um durch den Hoheitsplural den Unterschied zwischen Jehova und den zahlreichen anderen Herren hervorzuheben (5Mo 10:17; Ps 136:3; vgl. 1Ko 8:5, 6).
Die Titel ʼA·dhṓn und ʼAdhoním werden in der Bibel 25-mal auf Jehova angewandt. Im massoretischen Text steht in neun Fällen der bestimmte Artikel ha vor ʼA·dhṓn; das bedeutet, dass sich hier der Titel ausschließlich auf Jehova bezieht (2Mo 23:17; 34:23; Jes 1:24; 3:1; 10:16, 33; 19:4; Mi 4:13; Mal 3:1). An allen sechs Stellen, wo das Wort ʼA·dhṓn ohne den bestimmten Artikel für Jehova steht, bezieht es sich eindeutig auf ihn als den Herrn (Eigentümer) der Erde (Jos 3:11, 13; Ps 97:5; 114:7; Sach 4:14; 6:5). An den zehn Stellen, wo für Jehova der Ausdruck ʼAdhoním verwendet wird, lässt der Kontext klar erkennen, dass Jehova gemeint ist (5Mo 10:17; Ne 8:10; 10:29; Ps 8:1, 9; 135:5; 136:3; 147:5; Jes 51:22; Hos 12:14).
Das hebräische Wort ʼa·dhṓn und die Endung aj ergeben zusammen eine andere Form des Hoheitsplurals. Erscheint im Hebräischen das Wort ʼAdhonáj ohne zusätzliches Suffix, so steht es immer für Jehova und kennzeichnet ihn als den Souveränen Herrn. Gemäß dem Werk The International Standard Bible Encyclopedia (Bd. 3, 1986, S. 157) „verdeutlicht diese Form die Macht und Souveränität Jahwes als Herr“. Jemand, der Jehova mit ʼAdhonáj anredete, brachte dadurch zum Ausdruck, dass er ihn als den Souveränen Herrn anerkannte und sich ihm unterwarf (1Mo 15:2, 8; 5Mo 3:24; Jos 7:7).
Offensichtlich hatte sich spätestens einige Zeit nach Beginn unserer Zeitrechnung unter den jüdischen Rabbinern die Ansicht verbreitet, der göttliche Name, JHWH, sei zu heilig, um ausgesprochen zu werden. Deshalb ersetzten sie ihn, wenn sie laut in der Heiligen Schrift lasen, durch ʼAdhonáj (in einigen Fällen durch ʼElohím). Die Sopherim oder Schreiber gingen noch einen Schritt weiter und ersetzten den Gottesnamen im geschriebenen Text 134-mal (in der Biblia Hebraica Stuttgartensia 133-mal) durch ʼAdhonáj. Etwa vom 5. bis 9. Jahrhundert u. Z. schrieben die Massoreten den Text mit großer Sorgfalt ab. In der Massora (ihren Anmerkungen zum Text) wiesen sie auf solche von den Sopherim vorgenommenen Änderungen hin. So wurden diese 134 Änderungen bekannt. (Siehe dazu die Aufstellung in NW, Anhang, S. 1625.) Berücksichtigt man diese Gegebenheiten, dann verbleiben noch 306 Stellen, wo ʼAdhonáj ursprünglich im Text enthalten war.
Der Titel ʼAdhonáj wird am häufigsten von den Propheten gebraucht und von Hesekiel viel häufiger als von den anderen Propheten. Hesekiel verbindet ihn fast jedes Mal mit dem Gottesnamen, sodass der Ausdruck ʼAdhonáj Jehwíh, „Souveräner Herr Jehova“, entsteht. Ein anderer kombinierter Titel, der 16-mal vorkommt, ist ʼAdhonáj Jehwíh zevaʼṓth, „Souveräner Herr, Jehova der Heerscharen“. Mit Ausnahme von zwei Stellen (Ps 69:6; Am 9:5) findet sich dieser Titel nur in Jesaja und in Jeremia. Er offenbart Jehova als denjenigen, der die Macht besitzt und entschlossen ist, sein bedrücktes Volk nicht nur zu rächen, sondern es auch für seine Untreue zu bestrafen.
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