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HuldigungEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die angeführten Beispiele lassen deutlich erkennen, dass dieser hebräische Ausdruck an sich nicht unbedingt einen religiösen Sinn hat oder sich auf Anbetung bezieht. Er wird aber in vielen Fällen in diesem Sinn gebraucht, sei es in Verbindung mit der Anbetung des wahren Gottes (2Mo 24:1; Ps 95:6; Jes 27:13; 66:23) oder in Verbindung mit der Anbetung falscher Götter (5Mo 4:19; 8:19; 11:16). Einige verbeugten sich, wenn sie zu Gott beteten (2Mo 34:8; Hi 1:20, 21), und oft warfen sich Personen nieder, wenn sie von Gott eine Offenbarung oder eine Gunstbezeigung erhalten hatten. Dadurch zeigten sie ihre Dankbarkeit, Ehrerbietung und demütige Unterwerfung unter seinen Willen (1Mo 24:23-26, 50-52; 2Mo 4:31; 12:27, 28; 2Ch 7:3; 20:14-19; vgl. 1Ko 14:25; Off 19:1-4).
Es war gestattet, sich vor Menschen niederzubeugen, um ihnen Achtung zu erweisen, aber sich außer vor Jehova vor jemand anders niederzubeugen und ihn als Gottheit anzuerkennen, hatte Gott verboten (2Mo 23:24; 34:14). Auch das andächtige Verbeugen vor religiösen Bildern und Statuen wurde entschieden verurteilt (2Mo 20:4, 5; 3Mo 26:1; 5Mo 4:15-19; Jes 2:8, 9, 20, 21). Wenn daher in den Hebräischen Schriften von gewissen Dienern Jehovas berichtet wird, sie hätten sich vor Engeln niedergeworfen, dann taten sie das lediglich, um zu zeigen, dass sie sie als Vertreter Gottes anerkannten, und nicht, um ihnen wie einer Gottheit zu huldigen (Jos 5:13-15; 1Mo 18:1-3).
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HuldigungEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Wie bei dem hebräischen Ausdruck, so muss auch bei proskynéō aus dem Zusammenhang ermittelt werden, ob damit nur eine Huldigung in Form einer Ehrfurchtsbezeigung gemeint ist oder eine Huldigung in Form von Anbetung. In Fällen, in denen direkt auf Gott (Joh 4:20-24; 1Ko 14:25; Off 4:10) oder auf falsche Götter und ihre Götzen (Apg 7:43; Off 9:20) Bezug genommen wird, handelt es sich bei der Huldigung offensichtlich nicht um eine angebrachte Respektsbekundung, sondern um eine Form der Anbetung. Auch in den Fällen, in denen der Gegenstand der Huldigung nicht genannt wird, setzt man voraus, dass sie Gott gilt (Joh 12:20; Apg 8:27; 24:11; Heb 11:21; Off 11:1).
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