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  • Bestimmte Zeiten der Nationen
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • BESTIMMTE ZEITEN DER NATIONEN

      Nachdem Jesus über die Zerstörung gesprochen hatte, die über die Stadt Jerusalem kommen sollte, machte er folgende Äußerung: „Und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen [„Zeiten der Heiden“, EÜ; Lu, 1984] erfüllt sind“ (Luk 21:24).

  • Bestimmte Zeiten der Nationen
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • „Die Nationen“ und „Jerusalem“. Die Bedeutung der Äußerung Jesu ist zwangsläufig mit seinem Hinweis auf das ‘Zertreten Jerusalems’ verknüpft, das gemäß seinen Worten bis zur Erfüllung der „bestimmten Zeiten der Nationen“ andauern sollte. Der Begriff „Nationen“ oder „Heiden“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes éthnē, das „Völker“ oder „Nationen“ bedeutet und von den Bibelschreibern vor allem als Bezeichnung der nichtjüdischen Nationen verwendet wurde. Auf dieser Grundlage meinen einige, die Prophezeiung sei auf die Zeitspanne anzuwenden, in der das Gebiet der alten Stadt Jerusalem unter heidnischer Herrschaft und Macht stünde.

      In Jesu Beschreibung der Zerstörung Jerusalems, die im Jahr 70 u. Z. kommen sollte und auch kam, als die Römer Jerusalem schleiften, nahm er offensichtlich auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem Bezug. Seine Äußerung über die „bestimmten Zeiten der Nationen“ verlagert jedoch die Prophezeiung weit über diesen Punkt hinaus, wie viele Kommentatoren bemerkt haben. So heißt es zum Beispiel in dem bekannten Commentary von F. C. Cook in Bezug auf Lukas 21:24: „Dies dient dazu, den streng eschatologischen Anteil [nämlich den Teil, der sich auf die letzten Tage bezieht] der großen Prophezeiung von dem Teil zu trennen, der richtigerweise zu der Zerstörung Jerusalems gehört.“ So wird es unerlässlich, zu bestimmen, welche Bedeutung die inspirierten Schriften „Jerusalem“ zuordnen, um zu ermitteln, ob die „bestimmten Zeiten der Nationen“ sich nur auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem beziehen oder auf etwas Zusätzliches und Größeres.

      Jerusalem war die Hauptstadt der Nation Israel, und von ihren Königen aus der Linie Davids hieß es, dass sie ‘auf dem Thron Jehovas saßen’ (1Ch 29:23). Insofern stellte die Stadt den Sitz der von Gott eingesetzten Regierung oder des Vorbildkönigreiches Gottes dar, das seine Herrschaft durch das Haus Davids ausübte. Mit seinem Berg Zion war Jerusalem „die Stadt des großen Königs“ (Ps 48:1, 2). Somit stand Jerusalem für das Königreich der Dynastie König Davids, ebenso wie Washington, London, Paris und Moskau die jeweiligen Regierungen der heutigen Nationen repräsentieren und in diesem Sinn in Nachrichtenmeldungen bezeichnet werden. Nachdem Jerusalem von den Babyloniern niedergetreten worden war, wurde sein König ins Exil geführt, und das Land wurde verödet. Kein Angehöriger der davidischen Dynastie regierte je wieder in Jerusalem. Die Heilige Schrift zeigt jedoch, dass Jesus, der Messias, der in der Linie Davids geboren wurde, vom himmlischen Berg Zion, dem himmlischen Jerusalem, aus regieren würde (Ps 2:6, 7; Heb 5:5; Off 14:1, 3).

      Beginn des ‘Zertretens’. Das ‘Zertreten’ des Königreiches der Dynastie der davidischen Herrscher begann nicht erst, als die Römer die Stadt Jerusalem im Jahr 70 u. Z. verwüsteten. Es begann Jahrhunderte zuvor mit dem Sturz dieser Dynastie im Jahr 607 v. u. Z. durch die Babylonier, als Nebukadnezar Jerusalem zerstörte und den entthronten König Zedekia gefangen nahm, worauf das Land verödet dalag (2Kö 25:1-26; siehe CHRONOLOGIE). Dies stimmte mit den prophetischen Worten an Zedekia in Hesekiel 21:25-27 überein: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. ... In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben.“ Aus den Christlichen Griechischen Schriften geht hervor, dass derjenige, der das „gesetzliche Recht“ auf die durch Zedekia verloren gegangene davidische Krone hat, Jesus Christus ist, von dem der Engel, der seine Geburt ankündigte, sagte: „Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Luk 1:32, 33).

      Nach dem Fall Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. übten die heidnischen Mächte die Weltherrschaft aus. Die davidische Dynastie und Herrschaft wurde unterbrochen. Jerusalem, oder das, wofür es stand, würde somit so lange „zertreten“ werden, wie Gottes Königreich, dessen Herrschaft durch Davids Linie ausgeübt wurde, von heidnischen Mächten in einem untätigen Zustand gehalten werden würde. In Unger’s Bible Dictionary (1965, S. 398) heißt es in Bezug auf diese Verbindung zur Herrschaft: „Demzufolge gehen die Heiden als ,die Nationen‘ dem Ende ihres Verwalteramtes als Herrscher der Erde entgegen. Die Beendigung dieser Periode wird das Ende der ,Zeiten der Heiden‘ sein (Luk. 21:24; Dan. 2:36-44).“ (Vgl. Hes 17:12-21; auch die Beschreibung des Untergangs von Medo-Persien in Da 8:7, 20.)

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