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    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • Was der Mensch zum Leben benötigt. Die meisten Forscher im wissenschaftlichen Bereich übersehen die Ursache des Todes, dem alle Menschen unterworfen sind. Noch schwerwiegender ist es allerdings, dass sie die Hauptvoraussetzung für ewiges Leben außer Acht lassen. Der menschliche Körper muss zwar ständig durch Atmen, Trinken und Essen ernährt und erneuert werden, aber die Fortdauer des Lebens hängt noch von etwas weit Wichtigerem ab. Jehova äußerte den Grundsatz, dass „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“ (5Mo 8:3). Jesus Christus wiederholte diesen Ausspruch und sagte außerdem: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Joh 4:34; Mat 4:4). Bei einer anderen Gelegenheit erklärte er: „So, wie der lebendige Vater mich ausgesandt hat und ich des Vaters wegen lebe, so wird auch der, der sich von mir nährt, meinetwegen leben“ (Joh 6:57).

      Als der Mensch erschaffen wurde, wurde er in Gottes Bild, gemäß seinem Gleichnis, gemacht (1Mo 1:26, 27). Das betraf natürlich nicht die physische Erscheinung, denn Gott ist ein Geist, und der Mensch ist Fleisch (1Mo 6:3; Joh 4:24). Es bedeutete, dass der Mensch, im Unterschied zu den „vernunftlosen Tieren“ (2Pe 2:12), denken konnte; er hatte Eigenschaften, wie auch Gott sie besaß, zum Beispiel Liebe, einen Sinn für Gerechtigkeit, Weisheit und Macht. (Vgl. Kol 3:10.) Er war in der Lage, zu verstehen, warum er existierte und was sein Schöpfer für ihn vorgesehen hatte. Im Gegensatz zu den Tieren war er somit befähigt, geistigen Dingen Aufmerksamkeit zu schenken. Er konnte für seinen Schöpfer Wertschätzung empfinden und ihn anbeten. Aus dieser Fähigkeit ergab sich für Adam ein Bedürfnis. Er benötigte nicht nur buchstäbliche Nahrung, sondern musste auch geistig ernährt werden; sein geistiges und körperliches Wohl hing davon ab, dass er geistigen Interessen nachging.

      Folglich kann jemand, getrennt von Jehova Gott und seinen geistigen Vorkehrungen, nicht unbegrenzt weiterleben. Über die Möglichkeit, ewig zu leben, sagte Jesus: „Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh 17:3).

      Wiederherstellung. Um die Menschheit zur Vollkommenheit zurückzuführen und wieder die Aussicht auf ewiges Leben zu schaffen, hat Jehova uns die Wahrheit, „das Wort des Lebens“, gegeben (Joh 17:17; Php 2:16). Durch die Wahrheit versteht man, dass Jehova Jesus Christus gesandt hat, der sich selbst „als ein Lösegeld im Austausch gegen viele“ hingegeben hat (Mat 20:28). Nur auf diesem Weg kann das Geistiggesinntsein des Menschen und seine körperliche Vollkommenheit völlig wiederhergestellt werden (Apg 4:12; 1Ko 1:30; 15:23-26; 2Ko 5:21; siehe LÖSEGELD).

      Die Wiederherstellung zum Leben kommt also durch Jesus Christus. Er wird „der letzte Adam“ und „ein lebengebender Geist“ genannt (1Ko 15:45). In der biblischen Prophetie wird er als „Ewigvater“ (Jes 9:6) und als derjenige bezeichnet, der „in den Tod seine Seele ausschüttete“ und dessen Seele ‘als ein Schuldopfer gestellt wird’. Als ein solcher „Vater“ ist er in der Lage, die Menschheit wiederherzustellen, indem er denen, die an das Opfer seiner Seele glauben und gehorsam sind, Leben gibt (Jes 53:10-12).

      Die Hoffnung der Menschen der alten Zeit. Treue Menschen der alten Zeit hegten die Hoffnung auf Leben. Darauf macht der Apostel Paulus aufmerksam. Er erinnert an die Zeit, ehe die Nachkommen Abrahams das „Gesetz“ erhalten hatten, und spricht von sich, einem Hebräer, so, als ob er damals gleichsam in den Lenden seiner Vorväter bereits gelebt hätte. Er schreibt: „Ich war einst ohne Gesetz lebendig; als aber das Gebot gekommen war, lebte die Sünde wieder auf, ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben gegeben war, dieses erwies sich mir zum Tod“ (Rö 7:9, 10; vgl. Heb 7:9, 10). Männer wie Abel, Henoch, Noah und Abraham setzten ihre Hoffnung auf Gott. Sie glaubten an den „Samen“, der der Schlange den Kopf zermalmen sollte, was Befreiung bedeuten würde (1Mo 3:15; 22:16-18). Sie warteten auf Gottes Königreich, „die Stadt, die wahre Grundlagen hat“, und glaubten an eine Auferstehung der Toten zum Leben (Heb 11:10, 16, 35).

      Mit dem Gesetz gab Jehova den Israeliten auch folgende Bestimmung: „Ihr sollt meine Satzungen und meine richterlichen Entscheidungen beobachten, durch die ein Mensch, wenn er sie tut, auch leben soll“ (3Mo 18:5). Die Israeliten, die das Gesetz empfingen, begrüßten es zweifellos als etwas, durch das ihnen Leben in Aussicht gestellt wurde. Das Gesetz war „heilig und gerecht“ und würde jemand, der sich voll und ganz an seine Maßstäbe halten könnte, als vollkommen gerecht ausweisen (Rö 7:12). Anstatt jedoch Leben zu vermitteln, stellte das Gesetz die Israeliten und die Menschen im Allgemeinen als unvollkommen und als Sünder bloß. Außerdem verurteilte es die Juden zum Tode (Gal 3:19; 1Ti 1:8-10). Es war tatsächlich so, wie Paulus sagte: „Als ... das Gebot gekommen war, lebte die Sünde wieder auf, ich aber starb.“ Darum konnte Leben nicht durch das Gesetz kommen.

      Der Apostel stellt fest: „Wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das Leben hätte geben können, so wäre die Gerechtigkeit tatsächlich durch Gesetz gekommen“ (Gal 3:21). Nun aber verurteilte das Gesetz die Juden; es zeigte nicht nur, dass sie als Nachkommen Adams Sünder waren, sondern ließ auch erkennen, dass sie noch in einem weiteren Sinn unzulänglich waren. Aus diesem Grund starb Christus an einem Marterpfahl. Paulus erklärt: „Christus hat uns vom Fluch des GESETZES losgekauft, indem er an unserer statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: ‚Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist‘“ (Gal 3:13). Dadurch, dass Jesus Christus dieses Hindernis, nämlich den Fluch, beseitigte, den die Juden wegen ihrer Übertretung des Gesetzes über sich gebracht hatten, räumte er das, was ihnen den Zugang zum Leben versperrte, aus dem Weg und gab ihnen Gelegenheit, Leben zu erlangen. Sein Lösegeld kommt daher sowohl den Juden als auch anderen zugute.

      Ewiges Leben – eine Belohnung von Gott. Wie die Bibel deutlich zeigt, haben Diener Jehovas zu allen Zeiten darauf gehofft, von Gott einmal ewiges Leben zu erhalten. Diese Hoffnung hat sie ermutigt, treu zu bleiben. Eine solche Hoffnung zu hegen ist nicht selbstsüchtig. Der Apostel schreibt: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Heb 11:6). Ein solcher Gott ist Jehova, und das ist einer der Gründe, weshalb er die völlige Ergebenheit seiner Geschöpfe verdient.

      Unsterblichkeit, Unvergänglichkeit, göttliches Leben. Gemäß der Bibel ist Jehova unsterblich und unvergänglich (1Ti 1:17). Der Erste, dem er diese Eigenschaften übertrug, war sein Sohn. Zu der Zeit, als der Apostel Paulus an Timotheus schrieb, war Christus der Einzige, dem Unsterblichkeit verliehen worden war (1Ti 6:16). Aber auch denen, die geistige Brüder Christi werden, ist sie verheißen (Rö 2:7; 1Ko 15:53, 54). Sie werden Teilhaber an der „göttlichen Natur“ und nehmen mit Christus teil an seiner Herrlichkeit (2Pe 1:4). Engel sind Geistgeschöpfe, aber sie sind nicht unsterblich, denn die, die zu bösen Geistern oder Dämonen geworden sind, erwartet Vernichtung (Mat 25:41; Luk 4:33, 34; Off 20:10, 14; siehe UNSTERBLICHKEIT; UNVERWESLICHKEIT, UNVERGÄNGLICHKEIT).

      Irdisches unvergängliches Leben. Wie steht es mit den anderen Menschen, die kein himmlisches Leben erlangen? Der Apostel Johannes führt folgende Worte Jesu an: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3:16). Im Gleichnis von den Schafen und den Böcken gehen diejenigen aus den Nationen, die Jesus als Schafe zu seiner Rechten stellt, „in das ewige Leben“ ein (Mat 25:46). Paulus spricht von „Söhnen Gottes“ und „Miterben mit Christus“ und sagt dann: „Die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes.“ Dann fügt er hinzu: „Die Schöpfung selbst [wird] auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden ... zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Rö 8:14-23). Adam war nach seiner Erschaffung als vollkommener Mensch ein „Sohn [oder Kind] Gottes“ (Luk 3:38). Die in Offenbarung 21:1-4 beschriebene prophetische Vision weist auf die Zeit hin, wo ein „neuer Himmel“ und eine „neue Erde“ da sein werden. „Der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein.“ Da diese Verheißung ausdrücklich an „Menschen“, nicht an Geistgeschöpfe ergeht, ist sie eine Gewähr dafür, dass die Erde unter dem „neuen Himmel“ von einer neuen menschlichen Gesellschaft bewohnt wird, deren körperliche und geistige Gesundheit vollständig wiederhergestellt wird und deren Mitglieder als irdische „Kinder Gottes“ ewig leben werden.

      In dem Gebot, das Gott Adam gab, deutete er an, dass Adam, wenn er gehorchen würde, nicht sterben würde (1Mo 2:17). So wird es sein, wenn der Tod als letzter Feind des Menschen beseitigt sein wird. Die Sünde wird in gehorsamen Menschen nicht mehr wirksam sein und ihren Tod verursachen. Auf unabsehbare Zeit werden sie nicht mehr sterben müssen (1Ko 15:26). Die Beseitigung des Todes erfolgt am Ende der Herrschaft Christi, die tausend Jahre dauern wird, wie aus der Offenbarung hervorgeht. Dort heißt es von denen, die mit Christus Könige und Priester sein werden: „Sie kamen zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre.“ Die „übrigen der Toten“, die nicht zum Leben kamen, „bis die tausend Jahre zu Ende waren“, müssen diejenigen sein, die am Ende der tausend Jahre am Leben sind, bevor Satan aus dem Abgrund losgelassen wird und die entscheidende Prüfung über die Menschheit bringt. Am Ende der tausend Jahre werden die Bewohner der Erde menschliche Vollkommenheit erlangt haben (den Zustand, in dem sich Adam und Eva befanden, bevor sie sündigten). Endlich werden sie vollkommenes Leben haben. Diejenigen, die danach die Prüfung bestehen, wenn Satan für eine kurze Zeit aus dem Abgrund losgelassen wird, werden sich dieses Lebens für immer erfreuen können (Off 20:4-10).

      Der Weg des Lebens. Jehova, der Quell des Lebens, hat den Weg des Lebens durch sein Wort der Wahrheit geoffenbart. Der Herr Jesus Christus hat „Licht auf Leben und Unvergänglichkeit geworfen ... durch die gute Botschaft“ (2Ti 1:10). Er sagte zu seinen Jüngern: „Der Geist ist es, der Leben gibt; das Fleisch ist von gar keinem Nutzen. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“ Etwas später fragte Jesus seine Apostel, ob auch sie ihn verlassen wollten, so wie andere es getan hatten. Petrus erwiderte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6:63, 66-68). Der Apostel Johannes nannte Jesus „das Wort des Lebens“ und sagte: „Durch ihn ... war Leben“ (1Jo 1:1, 2; Joh 1:4).

      Jesu Worte machen deutlich, dass menschliche Bemühungen, das Leben unbegrenzt zu verlängern, oder Theorien, dass eine bestimmte Ernährungs- oder Lebensweise der Menschheit Leben bringen würde, nutzlos sind. Sie können höchstens eine vorübergehende Besserung des Gesundheitszustands bewirken. Der einzige Weg, der zum Leben führt, ist der Gehorsam gegenüber der guten Botschaft, dem „Wort des Lebens“ (Php 2:16). Wer Leben erlangen möchte, muss seinen Sinn „auf die Dinge droben gerichtet [halten], nicht auf die Dinge auf der Erde“ (Kol 3:1, 2). Jesus sagte zu seinen Zuhörern: „Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben, und er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“ (Joh 5:24; 6:40). Er ist kein verurteilter Sünder mehr und befindet sich nicht mehr auf dem Weg des Todes. Der Apostel Paulus schrieb: „Daher gibt es für die, welche mit Christus Jesus in Gemeinschaft sind, keine Verurteilung. Denn das Gesetz des Geistes, der in Gemeinschaft mit Christus Jesus Leben gibt, hat dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes frei gemacht“ (Rö 8:1, 2). Und Johannes sagt, ein Christ wisse, dass er, sofern er seine Brüder liebe, „vom Tod zum Leben übergegangen“ sei (1Jo 3:14).

      Da es „keinen anderen Namen unter dem Himmel [gibt], der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“, muss jeder, der Leben wünscht, Christus nachfolgen (Apg 4:12). Nach den Worten Jesu muss man sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst sein und nach Gerechtigkeit hungern und dürsten (Mat 5:3, 6). Es genügt nicht, die gute Botschaft zu hören; man muss Glauben an Jesus Christus ausüben und durch ihn den Namen Jehovas anrufen (Rö 10:13-15). Man muss dem Beispiel Jesu folgen und sich im Wasser taufen lassen (Mat 3:13-15; Eph 4:5). Dann muss man fortfahren, das Königreich und Jehovas Gerechtigkeit zu suchen (Mat 6:33).

      Das Herz behüten. Wer ein Jünger Jesu Christi geworden ist, muss fortfahren, den Weg des Lebens zu gehen. Ihm gilt die Warnung: „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle“ (1Ko 10:12). An ihn richtet sich der Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Spr 4:23). Jesus wies darauf hin, dass böse Überlegungen, Ehebruch, Mord usw. aus dem Herzen kommen; diese Dinge führen zum Tod (Mat 15:19, 20). Um zu verhindern, dass unser Herz auf eine falsche Bahn gerät und uns vom Weg des Lebens abbringt, müssen wir es vor solchen Überlegungen schützen, indem wir es mit lebengebender geistiger Speise, der Wahrheit von dem reinen Quell des Lebens, nähren (Rö 8:6; siehe HERZ).

      Wenn man sein Herz und damit sein Leben behüten möchte, muss man seine Zunge im Zaum halten. „Tod und Leben sind in der Macht der Zunge, und wer sie liebt, wird ihren Fruchtertrag essen“ (Spr 18:21). Jesus gab den Grund dafür an: „Was ... aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und dieses verunreinigt einen Menschen“ (Mat 15:18; Jak 3:5-10). Man kann jedoch auf dem Weg des Lebens bleiben, indem man die Zunge richtig gebraucht, nämlich dazu, Gott zu preisen und zu reden, was recht ist (Ps 34:12-14; 63:3; Spr 15:4).

      Das gegenwärtige Leben. Nachdem König Salomo alles erprobt hatte, was das gegenwärtige Leben an Reichtum, Häusern, Gärten und verschiedenen Genüssen zu bieten hat, kam er zu dem Schluss: „Ich hasste das Leben, weil die Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist, von meinem Standpunkt aus unglücklich war, denn alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind“ (Pr 2:17). Salomo hasste nicht das Leben an sich, denn das Leben ist eine ‘gute Gabe und ein vollkommenes Geschenk von oben’ (Jak 1:17). Er hasste das unglückliche, nichtige Leben, das jemand führt, der so lebt wie die gegenwärtige Menschenwelt, die der Nichtigkeit unterworfen ist (Rö 8:20). Salomo schließt sein Buch ab mit der Ermahnung, den wahren Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten, da dies der Weg zum wirklichen Leben ist (Pr 12:13, 14; 1Ti 6:19). Der Apostel Paulus schreibt über sich und seine Mitchristen in Verbindung mit ihrer eifrigen Predigttätigkeit, durch die sie trotz Verfolgung Zeugnis über Christus und die Auferstehung abgelegt hatten: „Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus gehofft haben, sind wir die bemitleidenswertesten aller Menschen.“ Warum konnte er das sagen? Weil sie sich dann einer falschen Hoffnung hingegeben hätten. „Nun aber“, fährt Paulus fort, „ist Christus von den Toten auferweckt worden.“ „Darum, meine geliebten Brüder“, so schreibt er abschließend, „werdet standhaft, unbeweglich, und seid allezeit reichlich beschäftigt im Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist“ (1Ko 15:19, 20, 58).

      Bäume des Lebens. Außer in Verbindung mit dem bereits erwähnten Baum des Lebens in Eden (1Mo 2:9) kommt der Ausdruck „Baum [Bäume] des Lebens“ in der Bibel noch an verschiedenen anderen Stellen vor, doch stets in übertragener oder symbolischer Bedeutung. Die Weisheit wird als „ein Baum des Lebens für die“ bezeichnet, „die sie ergreifen“, da sie ihnen das verleiht, was sie benötigen, um sich nicht nur des gegenwärtigen Lebens zu erfreuen, sondern auch ewiges Leben zu erlangen: Erkenntnis Gottes sowie die Einsicht und Vernünftigkeit, die sie veranlassen, den Geboten Gottes zu gehorchen (Spr 3:18; 16:22).

      „Der Fruchtertrag des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und wer Seelen gewinnt, ist weise“, lautet ein anderer Spruch (Spr 11:30). Durch seine Worte und durch sein Beispiel gewinnt der Gerechte Seelen, denn wer ihm zuhört, nimmt geistige Speise in sich auf, wird veranlasst, Gott zu dienen, und empfängt das Leben, das Gott ermöglicht. Auch „die Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verdrehtheit an ihr bedeutet Zusammenbruch im Geist“ (Spr 15:4). Die gelassenen Worte des Weisen sind seinen Zuhörern eine Hilfe; sie erfrischen sie geistig, fördern in ihnen gute Eigenschaften und helfen ihnen, auf dem Weg des Lebens voranzukommen. ‘Verdrehtheit an der Zunge’ gleicht dagegen einer schlechten Frucht, da sie zu Schwierigkeiten und Entmutigung führt und den Zuhörern schadet.

      In Sprüche 13:12 heißt es: „Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank, aber das Begehrte ist ein Baum des Lebens, wenn es wirklich kommt.“ Die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches stärkt und erfrischt und gibt neue Lebenskraft.

      Dem Christen, der siegt, verheißt der verherrlichte Jesus Christus, er werde ihm gewähren, „von dem Baum des Lebens zu essen, der im Paradies Gottes ist“ (Off 2:7). Und in den letzten Versen der Offenbarung lesen wir: „Wenn jemand irgendetwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens und aus der heiligen Stadt wegnehmen, Dinge, die in dieser Buchrolle geschrieben stehen“ (Off 22:19). Wie der Kontext dieser beiden Schriftstellen erkennen lässt, spricht Jesus Christus von Siegern, die „keinesfalls vom zweiten Tod Schaden erleiden“ werden (Off 2:11), denen „Gewalt über die Nationen“ gegeben wird (Off 2:26), die „zu einer Säule im Tempel meines Gottes“ gemacht werden (Off 3:12) und die mit Christus auf seinem himmlischen Thron sitzen werden (Off 3:21). Der Baum bzw. die Bäume sind somit nicht buchstäblich zu verstehen, denn die Sieger, die davon essen, sind Mitgenossen der himmlischen Berufung (Heb 3:1), für die eine Stätte im Himmel aufbehalten ist (Joh 14:2, 3; 2Pe 1:3, 4). Die Bäume müssen daher ein Symbol der göttlichen Vorkehrung zum Erlangen fortwährenden Lebens sein, in diesem Fall des himmlischen, unsterblichen Lebens, das den Treuen gegeben wird, die mit Christus gesiegt haben.

      In Offenbarung 22:1, 2 werden „Bäume des Lebens“ in einem anderen Zusammenhang erwähnt. Hier wird gezeigt, dass die Nationen von den Blättern der Bäume nehmen, um geheilt zu werden. Die Bäume stehen zu beiden Seiten des Stroms, der von Gottes Tempelpalast aus hinabfließt, in dem sich der Thron Gottes befindet. Diese Schilderung erscheint, nachdem die Schaffung des neuen Himmels und der neuen Erde dargestellt und dann erklärt wurde: „Das Zelt Gottes ist bei den Menschen“ (Off 21:1-3, 22, 24). Demnach sind diese Bäume ein Sinnbild heilsamer, Leben erhaltender Vorkehrungen, durch die die Menschheit schließlich ewiges Leben erlangen wird. Diese Vorkehrungen gehen vom königlichen Thron Gottes und des Lammes, Jesus Christus, aus.

      An verschiedenen Stellen ist von der „Buchrolle des Lebens“ oder Gottes „Buch“ die Rede. Dieses Buch enthält offensichtlich die Namen all derer, die aufgrund ihres Glaubens die Aussicht haben, von Gott ewiges Leben im Himmel oder auf der Erde zu empfangen. Es enthält die Namen der Diener Jehovas, die „seit Grundlegung der Welt“ erlösbarer Menschen gelebt haben. Abel war daher zweifellos der Erste, dessen Name auf die „Buchrolle“ geschrieben wurde (Off 17:8; Mat 23:35; Luk 11:50, 51).

      Was wird dadurch angezeigt, dass jemandes Name in Gottes „Buch“ oder „Buchrolle des Lebens“ eingeschrieben wird?

      Durch die Einschreibung in das „Buch des Lebens“ wird jemand nicht für das ewige Leben vorherbestimmt. Ob sein Name in dem Buch bleibt, hängt von seinem Gehorsam ab. So sagte Moses, als er bei Jehova für Israel eintrat: „Doch nun, wenn du ihre Sünde verzeihen willst – und wenn nicht, so tilge mich bitte aus deinem Buch aus, das du geschrieben hast.“ Jehova antwortete: „Wer immer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buch austilgen“ (2Mo 32:32, 33). Das bedeutet, dass in dem im „Buch“ enthaltenen Namensverzeichnis Änderungen vorgenommen werden wegen des Ungehorsams einiger; deren Namen werden ‘aus dem Buch ausgetilgt’ oder ‘ausgelöscht’ (Off 3:5).

      Die Gerichtsszene in Offenbarung 20:11-15 zeigt, dass die „Buchrolle des Lebens“ während der Tausendjahrherrschaft Christi geöffnet wird, damit weitere Namen eingetragen werden können; außerdem werden Buchrollen geöffnet, die der Unterweisung dienen. Für Personen, die in der ‘Auferstehung der Ungerechten’ wiederkommen, wird daher die Möglichkeit bestehen, dass ihre Namen auf die „Buchrolle des Lebens“ geschrieben werden, vorausgesetzt, sie vollbringen gehorsam Taten, die mit den Buchrollen zur Unterweisung im Einklang sind (Apg 24:15). Natürlich werden die Namen treuer Diener Gottes, die in der ‘Auferstehung der Gerechten’ wiederkommen, bereits in der „Buchrolle des Lebens“ enthalten sein. Durch ihren loyalen Gehorsam gegenüber den göttlichen Anweisungen werden sie ihre Namen in der Buchrolle bewahren.

      Unter welcher Voraussetzung kann jemandes Name für immer im „Buch des Lebens“ eingetragen bleiben? Personen, die die Aussicht auf himmlisches Leben haben, müssen diese Welt durch Glauben ‘besiegen’ und sich als „treu selbst bis in den Tod“ erweisen (Off 2:10; 3:5). Diejenigen, denen Leben auf der Erde in Aussicht steht, müssen sich in einer entscheidenden Schlussprüfung nach Ende der Tausendjahrherrschaft Christi gegenüber Jehova als loyal erweisen (Off 20:7, 8). Die Namen derer, die in der Schlussprüfung ihre Lauterkeit bewahren, wird Gott für immer im „Buch des Lebens“ belassen; Jehova wird auf diese Weise anerkennen, dass sie vollkommen gerecht und des Rechts auf ewiges irdisches Leben würdig sind (Rö 8:33).

      „Des Lammes Buchrolle“. „Des Lammes Buchrolle des Lebens“ ist eine besondere Buchrolle, in der offensichtlich nur die Namen derer stehen, die mit dem Lamm, Jesus Christus, in seinem Königreich regieren werden, einschließlich derer, die die Aussicht auf himmlisches Leben haben, sich aber noch auf der Erde befinden (Off 13:8; vgl. Off 14:1, 4). Von denen, die in „des Lammes Buchrolle“ eingetragen sind, heißt es, dass sie in die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, eingehen; sie werden somit ein Teil des himmlischen messianischen Königreiches (Off 21:2, 22-27). Ihre Namen stehen sowohl in „des Lammes Buchrolle“ als auch in der anderen Buchrolle, in Gottes „Buch des Lebens“ (Php 4:3; Off 3:5).

      Der Strom von Wasser des Lebens. In einer Vision, die Johannes in der Offenbarung beschreibt, sah er „einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes aus hinabfloss“ inmitten der breiten Straße der heiligen Stadt, des Neuen Jerusalem (Off 22:1, 2; 21:2). Wasser ist zum Leben unbedingt notwendig. Die Erfüllung der Vision beginnt am „Tag des Herrn“, kurz nach der Aufrichtung des Königreiches Gottes (Off 1:10). Zu dieser Zeit sind Mitglieder der „Braut“ Christi noch auf der Erde und können jeden, „den dürstet“, persönlich einladen, vom Wasser des Lebens kostenfrei zu trinken (Off 22:17). Nach der Vernichtung des gegenwärtigen Systems fließt der Strom in der neuen Welt weiter und wächst immer mehr an. Gemäß der Vision stehen zu beiden Seiten des Stromes Bäume, die Frucht tragen und deren Blätter zur Heilung der Nationen dienen. Die Leben gebenden Wasser wären demnach die Vorkehrungen zum Erlangen von Leben, die Jehova durch Jesus Christus, das Lamm, für all diejenigen auf der Erde getroffen hat, die Leben erhalten werden.

  • Lebenslänge
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • LEBENSLÄNGE

      Es war Gottes ursprünglicher Vorsatz, dass der Mensch ewig leben sollte. Adam, der erste Mensch, war vollkommen und hatte daher die Aussicht, sich endlosen Lebens zu erfreuen, vorausgesetzt, er würde Gott gehorchen (1Mo 2:15-17). Aber weil Adam ungehorsam war, verlor er diese Aussicht, und von ihm hat die ganze Menschheit Sünde und Tod geerbt (Rö 5:12).

  • Lebenslänge
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • Vor fast 2000 Jahren erklärte Jesus Christus, dass niemand „seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen“ kann (Luk 12:25). Jesus sagte aber auch: „Die Dinge, die bei Menschen unmöglich sind, sind bei Gott möglich“ (Luk 18:27). Durch den Propheten Jesaja ließ Gott Folgendes vorhersagen: „Gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein“ (Jes 65:22). Und Jesaja 25:8 enthält die Ankündigung: „Er [Gott] wird tatsächlich den Tod für immer verschlingen, und der Souveräne Herr Jehova wird gewiss die Tränen von allen Gesichtern abwischen.“ Diese Verheißung wird im letzten Buch der Bibel wiederholt: „Und er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein“ (Off 21:4).

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