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SchwagereheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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SCHWAGEREHE
Auch unter der Bezeichnung Leviratsehe bekannt; ein Brauch, der einen Mann verpflichtete, die Witwe seines Bruders, der keinen Sohn hatte, zu heiraten, um die Nachkommenschaft des Verstorbenen zu sichern. Das hebräische Verb, das „die Schwagerehe vollziehen“ bedeutet, lautet javám, das mit den hebräischen Wörtern für „Schwager“ und „Bruderwitwe“ oder „Witwe des Bruders“ verwandt ist (1Mo 38:8; 5Mo 25:5, Fn.; 25:7).
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SchwagereheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Es handelt sich hierbei um einen Grundsatz, der schon in der patriarchalischen Zeit befolgt und später in den mit Israel geschlossenen Gesetzesbund aufgenommen wurde.
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SchwagereheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Ein Beispiel für eine Schwagerehe aus der patriarchalischen Zeit ist uns in Verbindung mit Juda bekannt. Juda nahm für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau namens Tamar. Als sich Er aber in den Augen Jehovas als böse erwies, brachte Jehova ihn zu Tode. „Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan [Ers Bruder]: ‚Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.‘ Onan aber wusste, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, dass er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben“ (1Mo 38:8, 9). Da Onan sich weigerte, seiner Verpflichtung in Verbindung mit der Schwagerehe nachzukommen, brachte Jehova ihn zu Tode. Daraufhin sagte Juda zu Tamar, sie solle warten, bis Schela, sein dritter Sohn, herangewachsen sei; doch dann verlangte er von Schela nicht, dass er seine Pflicht Tamar gegenüber erfüllte.
Einige Zeit nachdem Judas Frau gestorben war, unternahm Tamar Schritte, um von ihrem Schwiegervater einen Erben zu bekommen. Sie verkleidete sich, indem sie einen Schal und einen Schleier umlegte, und setzte sich an den Weg, von dem sie wusste, dass Juda dort vorbeikommen würde. Juda hielt sie für eine Prostituierte und hatte Beziehungen mit ihr. Zum Beweis hierfür bekam sie von ihm verschiedene Dinge als Pfand, und als die Wahrheit an den Tag kam, beschuldigte er sie nicht, sondern sagte, sie sei gerechter als er. Wie berichtet wird, hatte er, nachdem er erfuhr, wer sie war, keinen weiteren Verkehr mit ihr. Juda hatte also durch seine Schwiegertochter unwissentlich einen Erben für Er hervorgebracht (1Mo 38).
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