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  • Philippi
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • PHILIPPI

      (Philịppi).

      Zur Zeit der zweiten Missionsreise des Apostels Paulus war diese Stadt „die bedeutendste [oder „erste“] Stadt des Bezirks Mazedonien“, wenn auch offenbar nicht die Hauptstadt. Sie lag im O des Bezirks, am N-Ende des Ägäischen Meeres, nicht weit vom Bezirk Thrakien entfernt. Paulus landete, von Troas kommend, in Neapolis, der Hafenstadt von Philippi, und begab sich dann auf der Via Egnatia oder der Egnatischen Straße etwa 15 km nordwestwärts nach Philippi. Diese bedeutende Handels- und Heerstraße von Asien nach Rom verlief über einen Bergpass (etwa 500 m ü. d. M.), der in die Ebene von Philippi hinabführte (Apg 16:11, 12).

      Die Stadt lag auf einer Anhöhe über der Ebene, in der Nähe des Flusses Gangites. Im S war ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Philippis Akropolis lag auf einem großen Felsen im nö. Teil der Stadt. Ausgrabungen an der Ruinenstätte lassen erkennen, dass die Egnatische Straße mitten durch die Stadt verlief und daran ein ziemlich großes Forum lag. Von Philippi reiste Paulus nach Amphipolis, das anscheinend die Hauptstadt des Bezirks war und etwa 50 km sw. von Philippi lag. Von Amphipolis begab sich Paulus ungefähr 35 km Richtung SW nach Apollonia und von dort etwa 45 km westwärts nach Thessalonich, wo er sich ungefähr drei Wochen aufhielt, bevor er südwestwärts über Beröa weiterreiste und dann mit dem Schiff nach Athen fuhr.

  • Philippi
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • Der Besuch des Paulus. Philippi hatte die besondere Ehre, die erste Stadt in Europa zu sein, in der der Apostel Paulus um das Jahr 50 u. Z., während seiner zweiten Missionsreise, die gute Botschaft predigte. Paulus begab sich dorthin, weil er in Troas (Kleinasien) eine nächtliche Vision gehabt hatte, in der ihn ein mazedonischer Mann mit den Worten anflehte: „Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns!“ (Apg 16:8-10). Paulus und seine Gefährten – zu denen offensichtlich auch der Chronist Lukas gehörte – blieben mehrere Tage dort, und am Sabbat gingen sie „zum Tor hinaus an einen Fluss“, wo sie, wie Lukas berichtet, „eine Gebetsstätte vermuteten“. Einige nehmen an, dass Philippi als Militärkolonie keine Synagoge hatte und dass es den Juden nicht gestattet war, sich innerhalb der Stadt zum Gottesdienst zu versammeln. Auf alle Fälle redete Paulus zu den dort versammelten Frauen, unter denen sich auch Lydia befand, eine Anbeterin Gottes, der „Jehova ... das Herz weit [öffnete], um den Dingen, die Paulus redete, Aufmerksamkeit zu schenken“. Sie und ihre Hausgemeinschaft wurden getauft, und sie ging in ihrer Dankbarkeit und Gastfreundlichkeit so weit, dass sie Paulus und seine Gefährten ‘dazu nötigte’, zu ihr zu kommen und sich in ihrem Haus aufzuhalten (Apg 16:11-15).

      Nachdem nun Paulus dem Ruf gefolgt war, nach Mazedonien zu kommen, sah er sich bereits hier, in der ersten Stadt, einer Verfolgung gegenüber, die diesmal aber nicht wie in Galatien von den Juden ausging. Die Magistrate der Stadt handelten aufgrund der falschen Anschuldigungen der Herren eines dämonisierten Mädchens. Die Herren des Mädchens waren um ihre Einkünfte gekommen, weil das Mädchen die gewinnbringende Kunst der Vorhersage nicht mehr betreiben konnte. Paulus und Silas wurden mit Ruten geschlagen, ins Gefängnis geworfen, und ihre Füße schloss man in den Stock (Apg 16:16-24).

      Als sie aber um Mitternacht beteten und Gott lobsangen, während die anderen Gefangenen ihnen zuhörten, geschah ein Wunder. Durch ein Erdbeben wurden die Fesseln der Gefangenen gelöst und die Türen geöffnet. Da der Gefängnisaufseher wusste, dass die Flucht der ihm übergebenen Gefangenen für ihn die Todesstrafe bedeutete, wollte er sich umbringen, aber Paulus rief ihm zu: „Tu dir kein Leid an, denn wir sind alle hier!“ Der Gefängnisaufseher und seine Hausgemeinschaft hörten dann Paulus und Silas zu, behandelten ihre blutigen Striemen, wurden gläubig und ließen sich taufen (Apg 16:25-34; BILD, Bd. 2, S. 749).

      Am nächsten Morgen befahlen die Magistrate der Stadt, die wahrscheinlich von dem Wunder gehört hatten, dem Gefängnisaufseher, Paulus freizulassen. Paulus war jedoch an der Rechtfertigung, der Verteidigung und der gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft mehr interessiert als an seiner unmittelbaren Freilassung. Er ließ nicht zu, dass man ihn heimlich, sozusagen durch eine Hintertür, freiließ, damit die Magistrate ihr Gesicht wahren konnten. Er wies darauf hin, dass er selbst römischer Bürger sei und dass man ihn und Silas, ohne dass sie verurteilt gewesen seien, öffentlich ausgepeitscht habe. Nein, die Magistrate sollten offen zugeben, dass sie, nicht die Christen, gesetzwidrig gehandelt hatten. Als die Magistrate hörten, dass Paulus und Silas Römer seien, gerieten sie in Furcht, und sie kamen persönlich, „redeten ihnen zu“, und nachdem sie sie herausgeführt hatten, baten sie sie, die Stadt zu verlassen (Apg 16:35-40).

      Trotz alledem hatte Paulus in Philippi eine vorbildliche Versammlung gegründet, eine Versammlung, die ihm sehr am Herzen lag. Die Liebe der Versammlung zu ihm zeigte sich darin, dass sie um ihn besorgt war und sich um seine Bedürfnisse kümmerte, selbst wenn er woanders war (Php 4:16).

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