-
JerusalemEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Als das Land unter die Stämme verteilt wurde, lag Jerusalem auf der Grenze von Juda und Benjamin; die genaue Grenzlinie verlief entlang des Hinnomtals. Dadurch befand sich zumindest der Stadtteil, der die spätere „Stadt Davids“ bildete und auf dem Bergrücken zwischen dem Kidron- und dem Tyropöontal lag, innerhalb des Gebietes von Benjamin.
-
-
JerusalemEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
Die Jebusiterstadt scheint zu jener Zeit auf dem s. Ende des O-Hügels gestanden zu haben. Die Jebusiter vertrauten auf die Uneinnehmbarkeit der Befestigungsanlagen ihrer Stadt, die auf drei Seiten mit einem natürlichen Schutz – steilen Felswänden – und im N wahrscheinlich mit besonderen Befestigungen versehen war. Sie war als der „schwer zugängliche Ort“ bekannt (1Ch 11:7), und die Jebusiter sagten höhnisch zu David, dass sogar „die Blinden und die Lahmen“ der Stadt seine Angriffe abschlagen könnten. Doch David eroberte die Stadt; die Angreifer wurden von Joab angeführt, der sich offensichtlich durch den „Wassertunnel“ Eingang in die Stadt verschaffte (2Sa 5:6-9; 1Ch 11:4-8). Die Gelehrten sind sich in Bezug auf die Bedeutung des hebräischen Ausdrucks, der hier mit „Wassertunnel“ wiedergegeben wird, nicht ganz sicher, allgemein wird jedoch dieser oder ein ähnlicher Ausdruck („Schacht“, EÜ, Lu; „Wasserschacht“, He) als die wahrscheinlichste Bedeutung angenommen. In dem kurzen Bericht wird nicht erwähnt, wie die Verteidigungsanlage der Stadt durchbrochen wurde. Seit der Entdeckung des Tunnels und des Schachts, die zur Gihonquelle führten, ist die gängige Auffassung, dass Joab seine Männer diesen senkrechten Schacht hinaufführte und dann durch den schräg ansteigenden Tunnel in einem Überraschungsangriff in die Stadt eindrang (BILD, Bd. 2, S. 951). Doch wie auch immer, die Stadt wurde eingenommen, und David machte sie zu seiner Hauptstadt (1070 v. u. Z.). Die Jebusiterfestung wurde nun als die „Stadt Davids“ bekannt und wurde auch „Zion“ genannt (2Sa 5:7).
David begann, die Stadt auszubauen, anscheinend verstärkte er auch ihre Wehranlagen (2Sa 5:9-11; 1Ch 11:8). ‘Der Wall’ (hebr. ham·Millṓʼ), der hier (2Sa 5:9) sowie in späteren Berichten (1Kö 9:15, 24; 11:27) erwähnt wird, war eine geografische oder bauliche Besonderheit der Stadt, die damals zwar allgemein bekannt war, heute aber nicht mehr identifiziert werden kann.
-