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AramäischEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Das biblische Aramäisch, früher als Chaldäisch bezeichnet, findet man in Esra 4:8 bis 6:18 und 7:12-26, Jeremia 10:11 und Daniel 2:4b bis 7:28. Auch kommen in anderen Teilen der Bibel aramäische Ausdrücke vor, aber viele Versuche von Gelehrten, hebräische Wörter aus dem Aramäischen herzuleiten, beruhen lediglich auf Mutmaßungen.
Dass hin und wieder aramäische Ausdrücke gebraucht wurden, überrascht nicht, denn die Hebräer standen lange Zeit in engem Kontakt mit den Aramäern und deren Sprache. Zu den ersten Wiedergaben der Hebräischen Schriften in einer anderen Sprache gehören die aramäischen Targume. Von einigen Büchern fand man Fragmente früher Targume unter den Schriftrollen vom Toten Meer.
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AramäischEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Anscheinend ist es dieses Amtsaramäisch, das in den Schriften Esras, Jeremias und Daniels vorkommt. In der Bibel findet man auch die Tatsache bestätigt, dass Aramäisch eine Lingua franca jener Zeit war. So appellierten im 8. Jahrhundert v. u. Z. bevollmächtigte Sprecher König Hiskias von Juda an den Beauftragten des Assyrerkönigs Sanherib, Rabschake, mit den Worten: „Rede bitte zu deinen Knechten in der syrischen [aramäischen] Sprache, denn wir hören zu; und rede zu uns nicht in der Sprache der Juden vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist“ (Jes 36:11; 2Kö 18:26). Die jüdischen Beamten verstanden Aramäisch oder Syrisch, das allgemeine Volk unter den damals in Jerusalem wohnenden Hebräern verstand es aber offensichtlich nicht.
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