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  • Muß die Entbindung so schmerzhaft sein?
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Erwachet! 1980
g80 22. 12. S. 24-29

Muß die Entbindung so schmerzhaft sein?

„DIE qualvolle Geburt meines ersten Kindes dauerte 20 Stunden. Ich war ganz allein und voller Angst. Unter dem Eindruck dieses Erlebnisses schwor ich mir: ,Nie mehr ein Kind!‘ Später auf der Wöchnerinnenstation erzählten wir Mütter uns, wie ,gut‘ unsere Entbindung verlaufen sei. Es fehlten uns einfach die passenden Worte, um das Welterschütternde, das Gewaltige, das wir erlebt hatten, zu beschreiben; deshalb blieb es ungesagt.“

So schildert eine Mutter ihre erste Entbindung. Glücklicherweise ist eine Entbindung nicht für alle Mütter ein solches Angsterlebnis. Aber in einem sind sich fast alle einig: Die Entbindung ist schmerzhaft. Das ist jedoch verständlich, wenn man weiß, was während der Geburt eines Kindes im mütterlichen Körper vor sich geht.

Warum so schmerzhaft?

Die Geburt zählt zu den anstrengendsten und kompliziertesten Vorgängen im menschlichen Körper. Anders könnte ein sechs bis zehn Pfund schweres Baby nicht sicher durch den engen, empfindlichen Geburtskanal der Mutter ausgetrieben werden. Es kommen auch Mehrlingsgeburten vor.

Gewöhnlich setzen starke Schmerzen ein, wenn der Hohlmuskel des Gebärmutterkörpers beginnt, sich rhythmisch zusammenzuziehen. Zuerst gelangt das Kind aus der Gebärmutter in den schmalen Gebärmutterhals. Damit der Vorgang des Ausstoßens weitergehen kann, muß sich der Gebärmuttermund auf etwa 8 bis 10 Zentimeter Durchmesser ausweiten. Das wirkt sich auf das dichte Netz der Sinnesnerven im unteren Abschnitt der Gebärmutter aus und verursacht Schmerzen. Sind die Wehen zu schwach, um den Muttermund zu erweitern, zieht sich die Geburt in die Länge und mag schwierig sein.

Wenn der Muttermund vollständig eröffnet ist, wird das Kind in die schmale Scheide gedrückt. Die Mutter muß dann kräftig mitpressen, damit das Kind diesen Abschnitt des Geburtskanals überwinden kann. Schließlich wird der Kopf in der Schamspalte sichtbar. Manchmal muß ein Baby mit der Zange oder der Saugglocke herausgeholt werden.

Diese Beschreibung erweckt den Eindruck, die Geburt sei sehr schmerzhaft. Muß sie aber so schmerzhaft sein? Können die Schmerzen auf irgendeine Weise gemildert werden?

Schmerzlindernde Mittel

Die meisten Frauen, die in einer Klinik entbinden, erhalten schmerzlindernde Mittel. In den Vereinigten Staaten werden 95 Prozent aller Schwangeren bei der Entbindung schmerzlindernde Mittel gegeben.

Lange ist Lachgas zur Linderung des Wehenschmerzes angewandt worden, und vielerorts wird dieses Narkosemittel noch heute verwendet. Es hat eine lähmende Wirkung auf das Zentralnervensystem. Barbiturate, Tranquilizer und Analgetika werden den Frauen gewöhnlich am Anfang der Wehentätigkeit gegeben, um ihnen zu helfen, sich zu entspannen, und um die Schmerzen zu lindern.

Wegen der Nebenwirkungen, die die Betäubungsmittel haben, zum Beispiel Depressionen, und um zu erwirken, daß die Mutter während der Geburt wach ist und mitarbeitet, wurde die örtliche Betäubung eingeführt. Es werden schmerzstillende Mittel eingespritzt, die die Nerven im Geburtskanal der Mutter empfindungslos machen. Manchmal wird auch eine Vollnarkose gegeben und so das Bewußtsein der Mutter ausgeschaltet.

Obschon viele den Gebrauch schmerzstillender Mittel für nützlich und vielleicht sogar für notwendig halten, hat sich in letzter Zeit unter der Ärzteschaft ein wachsender Widerstand gegen die uneingeschränkte Verwendung dieser Mittel bemerkbar gemacht. Im Jahre 1978 ertönten warnende Stimmen. Zwei Amerikanerinnen, Spezialistinnen auf dem Gebiet der Säuglings- und Kindesentwicklung, Yvonne Brackbill von der Universität von Florida und Sarah Broman von den US-Gesundheitsinstituten, analysierten eine Studie, die 50 000 Kinder betraf und in der die Entwicklung von der Zeit vor ihrer Geburt bis ins Alter von sieben Jahren verfolgt wurde. In einem Bericht, den die Washington Post veröffentlichte, konnte man lesen: „Kinder, deren Mütter bei der Entbindung Betäubungsmittel erhalten hatten, lernten später oder nur mit Mühe sitzen, stehen und sich fortbewegen. Ihre Fähigkeit, die Aufmerksamkeit anderer zu erwidern — zum Beispiel die Fähigkeit, mit Weinen aufzuhören, wenn sie beruhigt werden —, ist beeinträchtigt.“

In dem Bericht wurde auch erwähnt, daß das Verhalten der Kinder mindestens bis zum achten Lebensjahr gestört war. Dafür wurde folgender Grund angegeben: „Betäubungsmittel, die während der Entbindung verabreicht werden, passieren die Plazenta rasch und gelangen ohne weiteres in das Gehirn des Fetus. ... Leber und Nieren, die normalerweise Medikamente abbauen und ausscheiden, funktionieren zur Zeit der Geburt noch nicht in vollem Umfang.“ Über diese Gefahren herrscht unter den Fachleuten allerdings keine Übereinstimmung. Es gibt Forscher, die sagen, wenn die Mittel sorgfältig ausgewählt und Dosis sowie Zeitpunkt der Verabreichung sorgfältig überwacht würden, seien die Folgen für das Kind fast in allen Fällen minimal.

Während es einerseits Frauen gibt, die eine schmerzlose oder schmerzarme Geburt vorziehen, indem sie sich schmerzlindernde Mittel geben lassen, verzichten andere auf solche Mittel. Sie möchten diesen wunderbaren Augenblick bei vollem Bewußtsein erleben. „Manch eine Frau sagt, sie wolle bei der Geburt ihres Kindes nicht den narkotisierten Zuschauer spielen“, schrieb ein Kolumnist. Um die Geburtsschmerzen zu lindern, gibt es aber noch andere Möglichkeiten, nicht nur die Behandlung mit schmerzstillenden Mitteln.

Keine Angst vor der Geburt

Die Forschungen haben ergeben, daß nicht nur körperliche Faktoren wie die Größe des Kindes oder die Weite des Geburtskanals für die Stärke der Geburtsschmerzen entscheidend sind. Die körperliche Verfassung der Mutter spielt ebenfalls eine Rolle. Und ein ganz wichtiger Faktor ist die Angst. „Schwangere, die sich vor der Geburt gefürchtet haben, empfinden ... ihre Entbindung als schmerzhafter denn Frauen, die der Geburt zuversichtlich entgegensahen, ja sich sogar darauf freuten“, erklärte der Schwede Dr. Nils Uddenberg von der Universität Lund, der sich jahrelang mit den Erfahrungen und der Einstellung Schwangerer beschäftigt hat.

Das hängt, wie dieser Forscher schrieb, mit der Tatsache zusammen, daß zwischen Angst und Schmerz eine Beziehung besteht. Durch Angst wird der Schmerz größer, und beides, Angst und Schmerz, führen zu Verkrampfung. Die Schwangere, die Angst hat, ist während der Geburt meist total verkrampft und daher nicht imstande, zwischen den Wehen zu entspannen und Kraft zu sammeln.

Um die Geburtsschmerzen der Schwangeren zu mindern, muß ihr deshalb die Angst genommen werden. Wenn sie weiß, was während der Geburt in ihrem Körper vor sich geht, ist sie zuversichtlicher. Wird sie vorher gut darüber aufgeklärt, ist sie auch bereit, bewußt mitzuarbeiten, und gleichzeitig ist sie entspannter und weniger schmerzempfindlich. Aufklärung erhält die Schwangere in entsprechenden Kursen oder durch Selbststudium.

Auch die Körperhaltung bei der Entbindung ist Gegenstand der Forschung gewesen.

Liegend oder sitzend?

Roberto Caldeyro-Barcia, uruguayischer Professor für Entbindungsphysiologie, hat sich dreißig Jahre lang mit der Erforschung und Entwicklung ausgeklügelter Entbindungsmethoden beschäftigt. Dabei hat er herausgefunden, daß die bei den alten Völkern übliche sitzende Stellung eine schnellere, leichtere und natürlichere Geburt zur Folge hat als die Entbindung in Rückenlage. In einem Bericht über seine Untersuchungsergebnisse, der in der englischen Zeitung The Guardian (24. Dezember 1979) erschien, hieß es, wenn die Frau auf dem Rücken liegend entbinde, werde die Versorgung des Kindes mit Blut und Sauerstoff beeinträchtigt.

Außerdem wurde in diesem Artikel berichtet: „Professor Caldeyro-Barcia hat ermittelt, daß bei normalen Geburten (80 Prozent aller Geburten) die besten Ergebnisse erzielt wurden, wenn die Frauen, die über die Vorgänge, die während der Geburt in ihrem Körper ablaufen, aufgeklärt waren, ihr Kind ohne weiteren Eingriff zur Welt bringen durften — ohne schmerzstillende Mittel, ohne Dammschnitt, ohne sich hinlegen zu müssen, sondern (nach Wunsch der Mutter) sitzen oder sogar umhergehen durften, wenn sie bei der letzten Phase der Geburt saßen und wenn der Ehemann und die Kinder anwesend waren. Professor Caldeyro-Barcia stellte fest, daß die Zeit der Eröffnungswehen bei Erstgebärenden um 36 Prozent kürzer war und die Zeit der gesamten Wehentätigkeit um 25 Prozent.“

Wie aus 2. Mose 1:16 hervorgeht, kannte man schon im alten Ägypten Gebärstühle. Solche Stühle sind auch heute noch in vielen Ländern, z. B. in Brasilien, in Gebrauch. Die Rückenlage soll der französische Geburtshelfer François Mariceaux im Jahre 1738 eingeführt haben, und sie soll darauf schnell populär geworden sein. Aber die Ergebnisse sind alles andere als zufriedenstellend.

Kerstin, eine 32jährige Schwedin, berichtet folgendes über die Geburt ihres fünften Kindes: „Es war eine äußerst schwierige Geburt. Ich lag auf dem Bett und erhielt einige Pillen. Die Eröffnungsperiode dauerte 36 Stunden. Obschon ich bereits andauernd Preßwehen hatte, bewegte sich das Kind nicht. Es blieb in einer unglücklichen Lage im Geburtskanal stecken. Als das ganze Personal eine kurze Kaffeepause machte und ich allein war, dachte ich an die Schwerkraft und sagte mir: ,Ich will es einmal auf altmodische Weise versuchen.‘ Ich stand auf und merkte, wie das Kind ein bißchen herabfiel. Das Personal kam herbeigeeilt, und nach drei starken Wehen war mein Junge da.“

Sich auf das Kind freuen

Die Einstellung der Mutter zum Kind und zu den Folgen ihrer Mutterschaft mag ebenfalls ausschlaggebend dafür sein, wie schmerzhaft sie die Geburt empfindet. Das Kind sollte erwünscht sein und freudig erwartet werden. Eine hübsche Neunzehnjährige erzählte: „Während meiner ganzen Schwangerschaft und auch während der Geburt hatte ich ständig das Gefühl, mein Kind beraube mich meiner Karriere, meiner Freiheit und jeglichen Vergnügens.“ Sie hatte eine sehr schwere Geburt. Eine Woche danach strahlte sie vor Glück und sagte, wobei sie ihr Kind fast nach jedem Wort küßte: „Ich wollte, ich hätte mich immer so über dich gefreut.“ Wieviel Schmerzen hätte sie sich dadurch erspart!

Wie die Mutter die Geburtsschmerzen empfindet, hängt auch von ihrem Verhältnis zum Vater des Kindes, von ihrer sozialen Situation und von ihrem Alter ab. „Nach meinen Beobachtungen erleben die Frauen die schmerzhafteste Entbindung, die noch sehr jung sind, in unsicheren Verhältnissen leben und psychische Schwierigkeiten haben oder die schon älter sind und die die Mutterschaft in ihrem Alter mit gemischten Gefühlen betrachten“, erklärte Nils Uddenberg.

Daraus kann man schließen, daß eine Mutter, die sich auf ihr Kind freut, die dankbar dafür ist, Mutter zu werden, und die ein gutes Verhältnis zu ihrem Mann hat, während der Entbindung entsprechend zuversichtlich und glücklich ist. Das regt ihren Körper an, reichlich schmerzstillende Mittel selbst aufzubauen. In einer UPI-Meldung konnte man vor einiger Zeit über eine aufregende Entdeckung folgendes lesen: „Manche Frauen sind während der Entbindung vollkommen entspannt und fast euphorisch, weil ihr Körper ein ,Glückshormon‘ produziert, erklärte ein Forscher aus Seattle. Dr. J. C. Houck, Biochemiker und Leiter des Virginia-Mason-Forschungsinstituts, sagte, bei dem Hormon handle es sich um Betaendorphin, das 1976 entdeckt wurde. Houck berichtete, er habe festgestellt, daß das Hormon im Mutterkuchen und in der Bauchspeicheldrüse vorhanden sei.“

Es ist ebenfalls bekannt, daß Glücksgefühle und andere stark positive emotionale Erlebnisse die Hirnanhangdrüse veranlassen, Hormone auszuschütten, zum Beispiel das Oxytocin, das für die Anregung einer kräftigen Wehentätigkeit eine ganz wichtige Rolle spielt.

Berufliche Tüchtigkeit flößt Vertrauen ein

Für die Schwangere kann es auch von großem Nutzen sein, wenn die Geburtshelferin eine freundliche, erfahrene Person ist. „Sobald die grauhaarige, freundliche Frau im weißen Kittel hereinkam und mir ihre warme, weiche Hand sanft auf meine kalte, schweißfeuchte Stirn legte, wurde ich ruhig und fühlte mich wohl. Ich merkte sofort, daß das eine tüchtige Frau mit großer Berufserfahrung war.“ Diese Worte äußerte eine junge Mutter über die Hebamme, die ihr bei der Geburt beistand. Tüchtigkeit flößt Vertrauen ein.

Dr. Nils Uddenberg schrieb: „Der Mutter, deren Stunde gekommen ist, verleiht die Hebamme ein Gefühl der Geborgenheit. Die Geburtshelferin kennt sich auf ihrem Gebiet aus und hat viel Erfahrung. ... Damit die Mutter während der Entbindung nicht ängstlich ist, muß ein guter Kontakt zur Hebamme vorhanden sein.“

Eine Hebamme muß speziell ausgebildet sein und eine staatliche Abschlußprüfung abgelegt haben. Diese Bedingungen sind ein Schutz für alle Beteiligten (Röm. 13:1-5).

Klinik- oder Hausentbindung?

Viele Wissenschaftler behaupten, die Umgebung sei ebenfalls entscheidend dafür, wie die Mutter die Geburt erlebe. In den letzten Jahren ist die Frage heftig diskutiert worden, ob die Klinik- oder die Hausentbindung vorzuziehen sei. Manche vertreten den Standpunkt, daß für Mutter und Kind eine natürliche, freundliche und heimelige Atmosphäre außerordentlich wichtig sei. Viele Krankenhäuser können das aber nicht bieten, deshalb wird die Hausentbindung empfohlen. In den ärmeren Gebieten der Welt haben viele Frauen keine andere Wahl — für sie gibt es nur die Hausentbindung. Auch in vielen Wohlstandsländern neigt man jetzt wieder mehr zur Hausentbindung. In den Vereinigten Staaten kommen gegenwärtig zwei Prozent aller Kinder daheim zur Welt.

Auf einer Konferenz über Entbindungsmethoden sagte eine Mutter: „Vor fünf Jahren hatte ich meine erste Hausgeburt. Es war ein völlig anderes Erlebnis als die Geburt meines ersten Kindes, das ich im Krankenhaus zur Welt brachte. Zu Hause ist man in seiner gewohnten Umgebung. Die Angehörigen nehmen an der Geburt teil, und für die Mutter ist sie eher ein Erlebnis emotionaler medizinischer Art.“

Viele stehen auf dem Standpunkt, daß das Krankenhaus der sicherste Ort sei. Wenn Komplikationen eintreten, ist qualifizierte Hilfe schnell erreichbar, und manchmal ist das sehr wichtig. Allerdings wird von einigen auch eingewendet, daß nicht alle Krankenhäuser sichere Orte seien. Dr. Mendelsohn schreibt zum Beispiel in einem Buch über ärztliche Betreuung: „Kinderabteilungen und Säuglingsstationen sind am infektionsgefährdetsten. Es ist ein gut gewahrtes Geheimnis, daß der gefährlichste Ort im Krankenhaus — soweit es die Patienten betrifft — die Säuglingsstation ist, wo keiner der Patienten (besonders die Kinder, die nicht gestillt werden, weil sie dann nicht mit Krankheitskeimen in Berührung kommen und keine Immunstoffe bilden können) eine Immunität gegen Krankheitserreger entwickelt hat.“

Abgesehen von der Sicherheit — ein Faktor, der nicht unberücksichtigt gelassen werden darf — zeigen die Erfahrungen, daß Mütter, die zu Hause entbinden oder in einem Kreißsaal, in dem die häusliche Atmosphäre nachgeahmt wird, entspannter sind und daher weniger Schmerzen empfinden. Im Jahre 1974 begann der französische Geburtshelfer Frédérick Leboyer seine außerordentlichen Versuche mit dem sogenannten sanften Weg ins Leben, einer Entbindungsmethode, bei der der Entbindungsraum still und abgedunkelt ist und das Kind der Mutter gleich nach der Geburt auf den Bauch gelegt wird. Aus einer Studie über 120 solche Entbindungen geht hervor, daß die Mütter eine solche Entbindung als ein „bemerkenswertes, wundervolles und phantastisches“ Erlebnis empfinden. Alle diese Mütter möchten ihr nächstes Kind wieder auf diese Weise entbinden.

Vielerorts wird die Geburt eines Kindes allmählich als eine Familienangelegenheit angesehen. Die Mutter ist meist ruhiger, wenn der Mann dabei ist. Es gibt sogar Krankenhäuser, die in dem Bemühen, eine Geburt nicht als etwas Dramatisches, sondern eher als etwas Natürliches erscheinen zu lassen, es sogar älteren Kindern erlauben dabeizusein. Ein achtjähriges Mädchen wurde gefragt, nachdem es zuschauen durfte, wie seine Mutter sein Brüderchen zur Welt brachte, ob es auch einmal ein Kind haben möchte. „Ja“, entgegnete sie ohne Zögern, fügte allerdings noch hinzu: „Wenn ich mich nicht dafür entscheide, Tänzerin zu werden.“

„Mit Geburtsschmerzen wirst du Kinder hervorbringen“, sagte der Schöpfer zu der ersten Frau, wie wir im ersten Buch der Bibel lesen (1. Mose 3:16). Diese Worte haben sich in den vergangenen Jahrtausenden immer wieder bewahrheitet. Die Geburt ist schmerzhaft, weil wir Menschen unvollkommen sind. Aber die Schmerzen sind nicht unerträglich. Wenn die Frau, die ein Kind erwartet, ein schönes Verhältnis zu ihrem Mann und ihren Kindern hat, wenn sie sich auf das Kind, mit dem sie schwanger geht, einstellt, wenn sie lernt, mit ihrem Körper zusammenzuarbeiten, wenn sie bei der Entbindung von jemandem angeleitet wird, der erfahren und auch freundlich ist, wenn sie in einer ruhigen, heiteren Atmosphäre entbinden kann und wenn sie vor allem auf den erhabenen Schöpfer des Lebens vertraut, wird sie ihr Kind mit den geringstmöglichen Schmerzen, die sich heute nicht vermeiden lassen, zur Welt bringen.

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Entwicklung

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