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„Das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ übernimmt die MachtDer Wachtturm 1978 | 1. Juni
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waren die größten Friedensstörer der menschlichen Gesellschaft. Sie haben sich nicht als vereinte Untertanen des Friedefürsten Jesus Christus erwiesen (Jes. 9:6).
6. Wie haben die Nationen der Christenheit bewiesen, daß sie selbst keine Untertanen des Friedefürsten sind?
6 Zerstörten nicht sie den Frieden der Welt in den Jahren 1914 bis 1918 durch einen Weltkrieg? Zwanzig oder mehr der achtundzwanzig Nationen und Reiche, die schließlich in den Krieg verwickelt wurden, behaupteten, christlich zu sein. Wegen welcher Streitfrage zogen sie in den Krieg? Wegen der Streitfrage der Weltherrschaft. Es ging aber nicht um die Weltherrschaft Jesu Christi, sondern um die Weltherrschaft dessen, der aus diesem Krieg als Sieger hervorgehen würde. Doch durch den Ersten Weltkrieg wurde die Streitfrage nicht endgültig geklärt. Einundzwanzig Jahre später kämpfte man deswegen noch einmal, und zwar in noch größerem Ausmaß. Und heute, dreiunddreißig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, ist die Streitfrage der Weltherrschaft immer noch nicht zur Zufriedenheit der Nationen geklärt worden. Die politische Lage entwickelt sich so, daß eine dritte weltweite gewaltsame Auseinandersetzung möglich erscheint.
7. Welche durch Jehovas christliche Zeugen gemachte Bekanntmachung haben die Nationen der Welt, die ihre nationale Souveränität allem vorangestellt haben, von sich gewiesen?
7 Bis jetzt haben die Nationen, die ihre nationale Souveränität allem vorangestellt haben, das, was Jehovas christliche Zeugen sogar unter grausamer Verfolgung verkündigt haben, von sich gewiesen. Was haben sie denn verkündigt? Daß im Frühherbst des Kriegsjahres 1914 die Pacht der Nationen für die Weltherrschaft ablief, die sie ohne Einmischung des Königreiches Gottes ausübten, oder — um die Worte der Prophezeiung Jesu Christi zu gebrauchen — daß die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abliefen. Damals kam die vom Souverän des Universums, Jehova Gott, festgesetzte Zeit, „das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ aufzurichten. Er bewirkte, daß das Königreich seines Christus geboren wurde — nicht in Jerusalem im Nahen Osten, sondern zu seiner Rechten im Himmel (Luk. 21:24). Da diese Geburt im Himmel vor sich ging, war sie für uns unsichtbar. Wir haben aber die Beweise dafür vor Augen, denn all das, was Jesus Christus als sichtbares „Zeichen“ vorhergesagt hatte, ist zu sehen (Matth., Kap. 24 und 25; Mark. 13:3-37; Luk. 21:5-36).
IN DAS „KÖNIGREICH UNSERES HERRN UND SEINES CHRISTUS“ EINGEHEN
8. Seit wann ist die Bedeutung dieses „Zeichens“ zu verstehen, und für welche Proklamation war demnach damals die Zeit gekommen?
8 Wie viele von uns haben dieses „Zeichen“, das seit 1914, dem Ende der Zeiten der Nationen, zu sehen ist, beachtet und seine Bedeutung verstanden? Es läßt erkennen, daß damals die bestimmte Zeit dafür gekommen war, daß laute Stimmen im Himmel verkündeten: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König regieren für immer und ewig“ (Offb. 11:15).
9. Welcher Unterschied besteht zwischen diesem „Königreich“ und dem in Kolosser 1:13 erwähnten, und von wem wird gesagt, er werde darin als König regieren?
9 Hören wir uns diese Proklamation nochmals an, und beachten wir ihren Wortlaut. Sie besagt nicht: „Und sie werden als Könige regieren für immer und ewig“, sondern: „Und er wird als König regieren für immer und ewig.“ Wer ist denn derjenige, von dem gesagt wird, er werde als König für immer und ewig regieren? Es muß der sein, der in der Proklamation als erster genannt wird und der einen Christus oder Gesalbten hat. Es muß der sein, der als „unser Herr“ bezeichnet wird. Der im Himmel als „unser Herr“ Bezeichnete ist die Hauptperson, und „sein Christus“ ist ihm untergeordnet, zweitrangig. Darum wird die Regierung „das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ genannt und ist etwas, was größer ist als „das Königreich des Sohnes seiner Liebe“, von dem der Apostel Paulus gemäß Kolosser 1:13 sprach, und das 35 Jahre bevor Johannes die Offenbarung schrieb. Wenn daher das „Königreich der Welt“ die Macht übernimmt, beginnt in Wirklichkeit Jehova Gott zu regieren. Er ist der „Herr der Erde“ (Offb. 11:4; Sach. 14:3-9).
10. Für den „König der Ewigkeit“ kennzeichnet dies also den Beginn wovon?
10 Daß diese Erklärung des Ausdrucks „unser Herr“ richtig ist, wird durch die Worte der 24 Ältesten unterstützt, die vor dem göttlichen Thron anbeteten und sagten: „Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast“ (Offb. 11:16, 17). Das kennzeichnet also den Beginn einer besonderen Epoche in der universellen Herrschaft Gottes, des „Königs der Ewigkeit“ (1. Tim. 1:17; Offb. 15:8).
11. Welche Rolle spielt das symbolische männliche Kind, das von Gottes „Weib“ geboren wird, doch wer übt im Grunde genommen die königliche Macht aus?
11 Das Königtum Jehovas wird auch durch die Worte gepriesen, die in Verbindung mit, der Geburt eines Nachkommen des himmlischen „Weibes“ Gottes geäußert werden. Der Nachkomme wird als ein männliches Kind dargestellt, als ein Sohn, „der alle Nationen mit eisernem Stabe hüten soll“. Das bedeutet ohne Zweifel, daß das symbolische männliche Kind alle politischen Nationen der Erde zerschmettern soll, wie Töpfergefäße zerschlagen werden. Es hat somit Regierungsfunktionen zu erfüllen. Doch wer übt im Grunde genommen die königliche Macht aus? Das kommt in den Worten zum Ausdruck: „Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron“ (Offb. 12:1-5).
12. Wer erhebt das symbolische männliche Kind auf den Thron, und von wem wird deshalb danach gesagt, das Königreich gehöre ihm, und wem wird Gewalt gegeben?
12 Gott erhebt dieses symbolische männliche Kind auf den Thron. Gott ist die Quelle aller rechtmäßigen Regierungsgewalt. Die Stellung, die dem symbolischen Kind verliehen wird, ist dem Königtum Gottes untergeordnet. Da es sich, dabei um ein von Gott eingesetztes regierendes Organ handelt, wird es als etwas vollständig Neues beschrieben, als etwas, was einem neugeborenen Kind gleicht, nicht als etwas, was schon seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. besteht. Deshalb wird nach der siegreichen Beendigung des Krieges im Himmel, der der Geburt des symbolischen männlichen Kindes folgte, und nach der Vertreibung Satans und seiner Dämonen eine laute Stimme im Himmel gehört, die sagt: „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich [wessen?] unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden“ (Offb. 12:7-10). Hier wird von dem Königreich wieder gesagt, es sei das Königreich unseres Gottes. Er ist es, der in Wirklichkeit regiert, und sein Christus oder Gesalbter, Jesus, empfängt die „Gewalt“, um unter Gott, dem Herrn, also ihm untergeordnet, zu regieren.
13. Worum ging es am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 in bezug auf Jehova, und was gab es schon Jahrhunderte vorher auf der Erde, das ein Ausdruck davon war?
13 Ein stichhaltiger schriftgemäßer Grund dafür, weshalb dies so ausgedrückt wird — das heißt mit Nachdruck auf das Königtum Jehovas —, liegt darin, daß es bei der Machtübernahme des „Königreiches der Welt“ am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 um Jehovas universelle Souveränität ging. 2 520 Jahre vorher hatte Jehova ein Königreich auf der Erde, das ihn inmitten der Nationen vertrat: das Königreich des Hauses Davids in Jerusalem. Von David und seinen königlichen Nachfolgern wurde gesagt, sie säßen auf dem „Thron Jehovas“ in der Hauptstadt des Landes (1. Chron. 29:23). David gab kurz vor seinem Tod eine großzügige Spende zum Bau eines Tempels für Jehova und sagte bei dieser Gelegenheit: „Dein ist das Königreich, o Jehova, der du dich auch als Haupt über alles erhebst“ (1. Chron. 29:11). Das Königreich des Hauses Davids war somit ein Ausdruck der universellen Souveränität Jehovas über die Erde.
14. Wodurch wurde die Herrschaft der Thronfolger Davids trotz des ewigen Bundes, den Gott mit David geschlossen hatte, unterbrochen?
14 Gemäß dem Bund, den Gott mit König David für eine ewige Herrschaft geschlossen hatte, befand sich der „Thron Jehovas“ in Jerusalem im Besitz des königlichen Hauses Davids, bis im Sommer des Unglücksjahres 607 v. u. Z. die Babylonier Jerusalem einnahmen, es zerstörten und König Zedekia nach Babylon ins Exil führten. Um die Mitte des siebenten Mondmonats (Tischri) jenes Jahres war das Land Juda dann vollständig verödet. Siebzig Jahre später durften die ins Exil weggeführten überlebenden Juden zwar wieder nach Jerusalem und in das Land Juda zurückkehren, aber der „Thron Jehovas“ in Jerusalem wurde nicht mehr errichtet, und so konnte ihn kein Nachkomme Davids, der das königliche Recht auf Krone und Zepter gehabt hätte, mehr einnehmen. Warum nicht?
15. Wie wurde in einem Traum des Königs Nebukadnezar gezeigt, daß Jehovas Souveränität über die Erde unterbrochen werden würde?
15 Der Grund lag darin, daß im Jahre 607 v. u. Z. die Zeiten der Nationen begonnen hatten, die 2 520 Jahre oder bis zum Jahre 1914 u. Z. dauern sollten. Jehovas Souveränität über die Erde glich dem hochragenden Baum, den Nebukadnezar in seinem Traum sah. Dieser Baum wurde umgehauen, und nur sein Wurzelstock wurde in der Erde gelassen. „Sieben Zeiten“ sollten über dem Baumstumpf vergehen, ehe er wieder ausschlagen könnte. Es wurden ihm deshalb Bänder aus Eisen und Kupfer umgelegt, die nicht weggenommen werden sollten, bis die „sieben Zeiten“ vorüber wären (Dan., Kap. 4). Diesem Bild entsprechend sollte am Ende der sieben Zeiten der ununterbrochenen Nationenherrschaft Jehovas universelle Souveränität über die Erde wieder zum Ausdruck kommen.
16, 17. (a) Welches Königreich sollte zur festgesetzten Zeit das Königreich Jehovas werden, und was sollte dann passenderweise verkündigt werden? (b) Was wird nach der Vernichtung Groß-Babylons zur Bestätigung der Herrschaft Jehovas bekanntgemacht werden?
16 Zu diesem Zeitpunkt, der in dem von Gott festgelegten Ablauf der Ereignisse besonders gekennzeichnet war, sollte also „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ werden (Offb. 11:15). Das sollte ein stichhaltiger Grund zu großer Freude sein für alle im Himmel und auf der Erde, die darum gebetet haben, Gott möge seine Souveränität über die Erde, wo die Nationen so lange die Weltherrschaft ausgeübt haben, wieder vollständig geltend machen. Dann — nicht bei der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. — sollten die Worte aus Psalm 97:1, 9 verkündigt werden: „Jehova selbst ist König geworden! Es frohlocke die Erde. Mögen die vielen Inseln sich freuen. Denn du, o Jehova, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr hoch erhaben über alle anderen Götter.“ (Siehe ferner Psalm 99:1.) Später wird die Vernichtung Groß-Babylons (des Weltreiches der falschen Religion) Jehovas Königtum bestätigen. Der Ruf wird in ein Halleluja ausklingen:
17 „Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu regieren begonnen“ (Offb. 19:6).
18. Wer nimmt also seine Macht an sich, um als König zu regieren, und was gibt er seinem Sohn?
18 Diese Proklamationen geben deutlich zu verstehen, daß der Souveräne Herr Jehova am Ende der „sieben Zeiten“ der Nationenherrschaft wieder über die Erde zu regieren beginnt. Er ist es, der seine große Macht an sich nimmt und der das „Königreich der Welt“ übernimmt (Offb. 11:15-17). Dann gibt er seinem Sohn, Jesus Christus, einen Anteil am „Königreich der Welt“. Auf diese Weise hat „sein Christus“ an etwas teil, woran er vorher nicht teilhatte; er bekommt es als eine Gabe des Souveränen Herrn Jehova — die Gabe, die Jehova ihm einst verheißen hatte. Es war um die Zeit, als er im Begriff war, das Königreich der königlichen Linie Davids in Jerusalem zu vernichten. Zum letzten Nachkommen des Königs David sagte er damals: „Entferne den Turban und hebe ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. ... In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewißlich niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben“ (Hes. 21:25-27).
19. Warum konnte Jesus gemäß seiner eigenen Prophezeiung (Luk. 21:24) das, worauf er das „gesetzliche Recht“ erworben hatte, nicht im Jahre 33 u. Z. — auch nicht zu Pfingsten jenes Jahres — gegeben werden?
19 Jesus Christus erwies sich durch seine Treue im Fleische bis zu seinem Tod als derjenige, „der das gesetzliche Recht hat“. Er ist Davids bleibender Erbe. Doch das, worauf er das „gesetzliche Recht“ hat, wurde ihm nicht im Jahre 33 u. Z., nachdem er in den Himmel aufgefahren war, übergeben. Vierundvierzig Tage vor seiner Himmelfahrt äußerte er die Prophezeiung, die in Lukas 21:5-36 aufgezeichnet ist und durch die er die Zerstörung des damaligen Jerusalem vorhersagte. Im Jahre 70 u. Z. führten die römischen Legionen diese Zerstörung herbei, über die er gesagt hatte: „Sie [die Juden] werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Luk. 21:24). Folglich konnte ihm im Jahre 33 u. Z. das nicht gegeben werden, worauf er das „gesetzliche Recht“ erworben hatte — auch nicht zu Pfingsten jenes Jahres.
20. Worauf erlangte Jesus gemäß Hesekiel 21:25-27 das „gesetzliche Recht“, und was nur konnte David Jesus als seinem bleibenden Erben hinterlassen?
20 Das, worauf Jesus Christus das „gesetzliche Recht“ erlangt hatte, war das davidische Königreich, ein irdisches Königreich, dessen „Turban“ und „Krone“ David und seine königlichen Nachfolger getragen hatten (Hes. 21:25-27). Da Jesus als vollkommener Mensch in die königliche Familie Davids hineingeboren wurde, hatte er von Geburt Anspruch auf das davidische Königreich (Röm. 1:3, 4; Luk. 1:32, 33). Als irdischer König konnte David Jesus Christus nicht mehr hinterlassen, als er selbst hatte: ein irdisches Königreich. Der Engel Gabriel sagte zu der jüdischen Jungfrau Maria, Jesu irdischer Mutter, Gott werde ihrem Sohn „den Thron Davids, seines Vaters“, geben. Wurde Jesus dieses Königreich im Jahre 33 u. Z. gegeben, als er in den Himmel zurückkehrte und sich zur Rechten Gottes setzte? Davids Königreich war im Jahre 607 v. u. Z. gestürzt worden und sollte während der „sieben Zeiten“ der Weltherrschaft der Nationen (oder 2 520 Jahre vom Jahre 607 v. u. Z. an gerechnet) unwirksam bleiben (Apg. 1:6).
21. Bevor also Jesus sein Recht auf Davids Königreich geltend machen konnte, mußte er warten, bis Gott was tat?
21 Bevor also der verherrlichte Jesus Christus die Rechte auf Davids irdisches Königreich geltend machen konnte, mußte er zur Rechten Gottes warten, bis die Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. abgelaufen waren (Hebr. 10:12, 13). Er mußte warten, bis Jehova Gott als universeller Souverän seine „große Macht“ an sich nahm, den Zeiten der Nationen ein Ende machte und „das Königreich der Welt“ übernahm. Daraufhin konnte er Jesus, den bleibenden Erben König Davids, einladen, mit ihm an dem „Königreich der Welt“, einem Königreich über die ganze Menschheit auf der Erde, teilzuhaben (Offb. 11:15).
22. Wann wurde also das neue Königreich hervorgebracht, und wie wurde dies in biblischen Prophezeiungen veranschaulicht?
22 Folglich wurde der symbolische „Stein“, den König Nebukadnezar in seinem Traum gesehen hatte, im Jahre 1914 — nicht im Jahre 33 u. Z. — aus dem großen Berg, der Jehovas universelle Souveränität veranschaulichte, herausgehauen (Dan. 2:34, 35, 44, 45). In jenem Jahr setzte Jehova Gott auch seine „Füße“ auf den symbolischen „Berg der Olivenbäume“, und dieser spaltete sich in der Mitte, so daß zwei Berge entstanden, einer gegen Norden und der andere gegen Süden (Sach. 14:4, 9). Das entspricht der in Offenbarung 12:1-5 geschilderten Geburt, bei der das himmlische „Weib“ Gottes ein männliches Kind hervorbrachte. Auf diese Weise wurde ein neues „Königreich“ hervorgebracht, ein neuer Ausdruck der Souveränität Gottes über unsere Erde. Gott erhob dann seinen designierten König auf den Thron, damit er sein „gesetzliches Recht“ geltend mache. Die symbolischen Bänder aus Kupfer und Eisen wurden von dem „Wurzelstock“, dem Symbol der unterbrochenen Souveränität Gottes über unsere Erde, entfernt. Die vorgeschriebenen „sieben Zeiten“ waren nun über dem Wurzelstock vergangen (Dan. 4:23, 26).
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Jetzt ist es an der Zeit, den universellen Souverän willkommen zu heißenDer Wachtturm 1978 | 1. Juni
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Jetzt ist es an der Zeit, den universellen Souverän willkommen zu heißen
1, 2. Vor wen wurde der verherrlichte „Menschensohn“ gemäß der Darstellung in Daniel, Kapitel 7 gebracht, und was wurde ihm gegeben?
DER universelle Souverän ist der „Alte an Tagen“, Jehova. Zu ihm kam im Jahre 1914 u. Z. der verherrlichte „Menschensohn“, Jesus Christus, um einen Anteil am „Königreich der Welt“ zu empfangen.
2 Der Prophet Daniel sagte dies mit folgenden Worten voraus: „Siehe da! mit den Wolken des Himmels kam gerade einer wie ein Menschensohn; und er erlangte Zutritt zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn nahe heran, ja vor Ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird“ (Dan. 7:13, 14).
3. Wer wird gemäß Daniel 7:27 ebenfalls in dieses auf unabsehbare Zeit dauernde Königreich gebracht?
3 In dieses Königreich werden später in dieser „Zeit des Endes“ 144 000 geistgezeugte Jünger Christi gebracht, wie dies in Daniel 7:27 vorhergesagt wird: „Das Königreich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter allen Himmeln wurden dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben. Ihr Königreich ist ein auf unabsehbare Zeit dauerndes Königreich, und alle Herrschaften werden selbst ihnen dienen und gehorchen“ (Dan. 12:4; Offb. 14:1-3; 20:4, 6).
4. Welcher himmlischen Regierung unterstehen die Angehörigen der heutigen „großen Volksmenge“?
4 Da der Alte an Tagen seinen gesalbten Sohn Jesus an dem „Königreich der Welt“ teilhaben läßt, wird es zum „Königreich unseres Herrn und seines Christus“ (Offb. 11:15). Dadurch werden alle Menschen, die ganze Menschenwelt, irdische Untertanen des universellen Souveräns Jehova und seines Christus. Zu diesen irdischen Untertanen gehört jetzt auch die „große Volksmenge“, mit der wir durch die in Offenbarung 7:9-17 aufgezeichnete Vision bekannt gemacht werden. Diese Vision wurde erst im Jahre 1935 u. Z. verstanden.
5. Wonach sollten die geistgezeugten Jünger Jesu nach seinen Worten, die er 63 Jahre nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. gemäß Offenbarung 3:21 äußerte, Ausschau halten?
5 Die Glieder der „großen Volksmenge“ wissen heute genau, daß mit dem „Königreich unseres Herrn und seines Christus“ zwei wichtige Persönlichkeiten verbunden sind, nämlich der Herr Jehova und sein Sohn Christus Jesus. Sie wissen ferner, daß diese besondere Regierung, deren Untertanen sie sind, nicht seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z., sondern seit 1914 besteht. Sie haben auch festgestellt, daß Christus Jesus 63 Jahre nach Pfingsten seine geistgezeugten Jünger immer noch ermunterte, nach diesem Königreich Ausschau zu halten, indem er sagte: „Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so, wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe“ (Offb. 3:21). Sie mußten als „Erben Gottes, doch Miterben mit Christus“ dieses kommende himmlische Königreich noch ererben (Röm. 8:17). Jesus Christus ist Gottes Haupterbe, und seine Jünger sind untergeordnete Erben (Hebr. 1:1, 2).
6. Befanden sich gemäß 2. Petrus 1:10, 11 die geistgezeugten Jünger bereits in diesem Königreich, oder stand ihnen der Eingang noch bevor?
6 Das Königreich, das jene geistgezeugten Jünger auf der Erde als „Miterben mit Christus“ ererben sollten, ist also nicht etwas, worin sie seit der Ausgießung des heiligen Geistes (Pfingsten des Jahres 33 u. Z.) gewesen wären. Deshalb schrieb der Apostel Petrus um das Jahr 64 u. Z. — oder 30 Jahre nach Pfingsten — an seine Mitchristen die ermahnenden Worte: „Wenn ihr diese Dinge beständig tut, werdet ihr auf keinen Fall jemals fehlgehen. In der Tat, auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich dargereicht werden“ (2. Petr. 1:10, 11).
7. Wodurch wird ihnen ‘der Eingang in das Königreich dargereicht werden’, und welches vorübergehende Verhältnis zu Jesus Christus wird dann aufhören?
7 Zu der von Gott bestimmten Zeit wird den 144 000 Miterben mit Christus durch die „erste Auferstehung“ der Eingang in das himmlische Königreich „reichlich dargereicht werden“. Dann werden sie nicht mehr die geistgezeugten Untertanen „des Sohnes seiner [Gottes] Liebe“ auf der Erde sein. Dieses vorübergehende Verhältnis zu dem verherrlichten Jesus Christus wird für immer vorbei sein. Sie werden zusammen mit ihm himmlische, unsterbliche, unverwesliche Könige sein (2. Tim. 2:11, 12; Offb. 20:4, 6). Das bedeutet, daß der vorübergehende Zustand des Untertanseins, in dem sie sich ab Pfingsten des Jahres 33 u. Z. befanden, solange sie im Fleische auf der Erde waren, für immer aufgehört haben wird (Kol. 1:13). Wegen des sittlich reinen und gottesfürchtigen Lebens, das sie auf der Erde geführt haben, ererben sie das „Königreich des Christus und Gottes“ (Eph. 5:5).
8. Begann die Tausendjahrherrschaft Christi im Jahre 1914, und was beweist das vorhergesagte „Zeichen“ in diesem Zusammenhang?
8 Die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi und seiner 144 000 Miterben begann nicht im Jahre 1914, als „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ geworden ist. Was für Jesus Christus damals tatsächlich begann, war seine offizielle, königliche „Gegenwart“ oder Parusie, über die ihn seine Apostel gemäß Matthäus 24:3 befragt hatten. Seine „Gegenwart“ in Königsmacht begann nicht, als Gott durch ihn zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. den heiligen Geist ausgoß (2. Thess. 2:2). Erst seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 ist das vorhergesagte „Zeichen“ zu sehen, das beweist, daß der Sohn Gottes im „Königreich der Welt“ unsichtbar in Königsmacht gegenwärtig ist.
9. Was sollten die Jünger aufgrund des „Zeichens“ erkennen, und warum sollten sie nicht mehr niedergeschlagen sein?
9 Dieses Königreich ist dazu bestimmt, das gegenwärtige böse System der Dinge zu vernichten. In seiner Prophezeiung über die Einzelheiten, die das ominöse „Zeichen“ ausmachen, wies Jesus auf die Zeit hin, zu der das Königreich dieses Vernichtungswerk durchführen wird, indem er zu seinen Aposteln sagte: „Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist“ (Luk. 21:31). Dadurch, daß dieses Königreich die ihm übertragene Aufgabe erfüllt, wird es die treuen Jünger Christi, die sich noch auf der Erde befinden, von der weiteren Bedrückung durch die Nationen befreien. Das erklärt, weshalb Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Luk. 21:28).
10. Wann erfolgt die „Befreiung“ des geistgezeugten Überrestes, und was gehört alles dazu?
10 Die letzten geistgezeugten Jünger Christi, die noch auf der Erde sind, haben diese Dinge seit dem Jahre 1914 u. Z. geschehen sehen. Ihre Befreiung vom gegenwärtigen bösen System der Dinge erfolgt, wenn der königliche „Stein“, der aus dem Berg der Souveränität Gottes herausgehauen wurde, das „Bild“ der weltlichen politischen Herrschaft über die Erde in Har-Magedon, dem „großen Krieg des Tages Gottes, des Allmächtigen“, trifft und vernichtet (Dan. 2:44, 45; Offb. 16:14, 16). Zu ihrer „Befreiung“ gehört auch, daß sie später vom irdischen Schauplatz weggenommen und durch die „erste Auferstehung“ von den Toten in das „ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus“ aufgenommen werden (2. Petr. 1:11; Offb. 20:4, 6). Das ermöglicht es ihnen, mit Jesus Christus als Könige während der tausend Jahre zu regieren, in denen Satan, der Teufel, und seine Dämonen gefesselt im Abgrund sein werden, so daß sie die Angelegenheiten der Menschheit nicht mehr unsichtbar beherrschen können (Offb. 20:1-3).
11. Wer wird dann ebenfalls befreit werden, während die Nationen wegen ihrer Nichtbeachtung welcher „Verordnung“ an dieser Befreiung nicht teilhaben werden?
11 Auch für die schafähnlichen Menschen, die die „große Volksmenge“ bilden und die jetzt auf der Seite des geistgezeugten Überrestes zugunsten des „Königreiches unseres Herrn und seines Christus“ Stellung beziehen, naht die Befreiung. Die Nationen dagegen haben die „Verordnung“ des Königreiches außer acht gelassen, von der sie, gestützt auf Psalm 2:1-9, unterrichtet worden sind und die lautet: „Warum sind die Nationen [seit 1914 u. Z.] in Tumult gewesen und murmelten die Völkerschaften selbst ständig Leeres? Die Könige der Erde stellen sich auf, und hohe Amtspersonen selbst haben sich zusammengerottet wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten [seinen Christus] ... Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir [Christus] gesagt: ,Du bist mein Sohn; ich, ich bin heute dein Vater geworden. Erbitte von mir, daß ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz. Du wirst sie mit eisernem Zepter zerbrechen, wie ein Töpfergefäß wirst du sie zerschmettern‘“ (Offb. 7:9, 10; 11:15).
NEUTRALITÄT MIT DEM PREDIGEN DES KÖNIGREICHES VERBUNDEN
12. Wie verhalten sich Jehovas Zeugen gegenüber der Politik der Welt, obwohl im Jahre 1914 die Zeiten der Nationen abgelaufen sind?
12 Seit 1914 hat das „Königreich unseres Herrn und seines Christus“ das Recht, in die Angelegenheiten der Nationen einzugreifen. Bedeutet das, daß Jehovas christliche Zeugen jetzt das Recht haben, sich in die Politik der Welt einzumischen? Dürfen sie auf der Seite dieser oder jener politischen Partei Stellung beziehen — wie es Katholiken und Protestanten tun — oder sich sogar gegen bestehende Regierungen verschwören oder Revolutionen anstiften? Auf keinen Fall! Sie ahmen kompromißlos das Beispiel des Lammes, Jesus Christus, nach, indem sie „kein Teil der Welt“ sind. Sie halten unerschütterlich zu dem Königreich, das im Jahre 1914 im Himmel geboren wurde (Joh. 17:14, 16; Offb. 12:1-12). Trotz der erbitterten Verfolgung, die über sie gebracht wurde, weil sie an ihrer christlichen Neutralität gegenüber den Konflikten der Welt festhalten, erfüllen sie die prophetischen Worte ihres himmlischen Führers, Jesus Christus, der sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14; Mark. 13:10).
13. Warum fielen das Ende der Zeiten der Nationen und der Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi nicht zusammen?
13 Dieses Königreichszeugnis sollte gegeben werden, bevor das gegenwärtige System der Dinge endet und Christi Tausendjahrherrschaft beginnt. Daraus ist ersichtlich, daß die Geburt des Königreiches Gottes im Himmel nicht den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi bedeutete. Gemäß den Prophezeiungen der Bibel muß auf der Erde noch viel geschehen, bevor das System der Dinge zu Ende geht und der Tausendjahrherrschaft Christi und seiner 144 000 geistgezeugten Jünger Platz macht (Offb. 20:4, 6).
14. Was möchte Satan mit den Nationen tun, bevor er in den Abgrund geworfen wird, und warum?
14 Satan, der Teufel, ist entschlossen, alle Nationen in die Vernichtung zu stürzen, bevor er und seine Dämonen für tausend Jahre in den Abgrund geschleudert werden, um die Menschen auf diese Weise daran zu hindern, Christi Untertanen während seiner Tausendjahrherrschaft zu sein. Deshalb führt er alle Nationen auf das Schlachtfeld von Har-Magedon, damit sie dort gegen Jehova Gott und seinen Christus kämpfen (Offb. 16:13-16). Satan, der Teufel, wird daher für das ewige „Wehe“ verantwortlich sein, das in Har-Magedon über die Nationen kommen wird (Offb. 12:12; 19:11-21). Wie können wir vermeiden, mit ihnen vernichtet zu werden?
15. Wie ist es Jehovas Zeugen ergangen, weil sie sich geweigert haben, mit den von Satan beherrschten Nationen zusammenzugehen, und warum?
15 Wir müssen uns weigern, zusammen mit den
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