-
Satan, der Teufel — Ist er die personifizierte Bosheit oder eine Person?Erwachet! 1974 | 8. März
-
-
hinaufgeführt, um vom Teufel versucht zu werden.“ Kann man sagen, Jesus sei von dem Bösen in ihm versucht worden? Eine solche Auffassung widerspricht dem, was die Bibel von Jesus sagt, nämlich, er sei ‘ein Gerechter’ und habe „keine Sünde“ begangen (1. Joh. 2:1; 1. Petr. 2:22). Nein, der Satan, der vor Jehova Gott trat und der auch Jesus Christus versuchte, existierte getrennt von ihnen.
Es wird dir auch aufgefallen sein, daß in diesen Berichten das Gespräch wiedergegeben ist, das der Teufel mit Gott und später auch mit Jesus Christus geführt hat. Sowohl Jehova Gott als auch Jesus Christus sind Personen. Kann eine bloße „Kraft“ ein Gespräch mit einer Person führen? Ferner wird Satan in der Bibel als Totschläger, Lügner, Vater (in geistigem Sinne) und als Herrscher bezeichnet (Joh. 8:44; 14:30). Diese Ausdrücke können nur auf eine mit Verstand begabte Person angewandt werden. In der Enzyklopädie von M’Clintock und Strong wird daher gesagt: „Um Charakter und Handlungsweise Satans darzustellen, gebrauchten die heiligen Schreiber nur Ausdrücke, die auf eine Person schließen lassen ... Jede auf eine Person hinweisende Eigenschaft oder Tätigkeit wird ihm zugeschrieben, und zwar in einer Sprache, die deutlich erkennen läßt, was gemeint ist.“
Aus der Heiligen Schrift geht hervor, daß der Teufel ursprünglich ein vollkommenes, gerechtes Geistgeschöpf war. Aber er „stand in der Wahrheit nicht fest“ (Joh. 8:44). Erst nachdem er aus eigenem Antrieb begonnen hatte, sich gegen Gott aufzulehnen und ihm Widerstand zu leisten, wurde er Satan genannt.
Bei Adam und Eva stellte er Gott so hin, als würde er dadurch, daß er ihnen verbot, von der Frucht eines bestimmten Baumes zu essen, seine Souveränität mißbrauchen. Er erweckte bei ihnen den Eindruck, sie würden Freiheit erlangen, wenn sie Gott ungehorsam würden. Aber als sie ihr selbstsüchtiges Verlangen, zu „sein wie Gott“ (oder ihr eigener Herr und Meister zu sein), befriedigten, wurden sie nicht frei, sondern es trug ihnen und ihren Nachkommen den Tod ein. Deshalb nannte Jesus den Teufel einen „Totschläger“ (Joh. 8:44). Später versuchte Satan, Hiob und dann auch Jesus Christus zu veranlassen, sich aus selbstsüchtigen Gründen von Gott abzuwenden. Aber er hatte keinen Erfolg (Hiob 1:9-11; 2:4; Luk. 4:1-13).
Satan hat sich aber nicht nur mit Einzelpersonen beschäftigt. Jesus nannte ihn „Herrscher der Welt“ (Joh. 14:30). In Offenbarung 12:9 wird gesagt, daß „der Teufel und Satan ... die ganze bewohnte Erde irreführt“. Zeigt die Geschichte, daß die Menschheit von einer bösen Geistperson, die über übermenschliche Intelligenz verfügt, beeinflußt worden ist?
Andrew M. Greeley, ein katholischer Priester und Mitarbeiter des US-Meinungsforschungsinstituts der Universität Chicago, schrieb über das Böse, von dem die Geschichte der Menschheit berichtet:
„Der Umfang des Bösen steht in keinem Verhältnis zu der Bosheit der beteiligten Menschen ... Wenn es eine Superintelligenz gibt, die die bösen Mächte leitet, so muß man sagen, daß die Taktik, die sie verfolgt hat, brillant gewesen ist.“
In dieser Hinsicht ist besonders das 20. Jahrhundert bezeichnend. René Albrecht-Carrié, Professor der Geschichte, schreibt: „Das 19. Jahrhundert gilt jetzt oft als ein Jahrhundert des Friedens, und diese Ansicht ist gewiß berechtigt, wenn man es mit unserer Zeit der umwälzenden Kriege vergleicht. Jene Zeit fand 1914 plötzlich ein Ende.“ In jenem Jahr brach der Erste Weltkrieg aus.
Dr. Scott Nearing von der Universität von Pennsylvanien weist darauf hin, daß viele glaubten, es könnte nicht zum Ersten Weltkrieg kommen, „weil der heutige Mensch zu kultiviert, der Krieg zu teuer und weil die Mehrheit der Menschen gegen den Krieg“ wäre.
Dennoch brach 1914 Krieg aus. Für die Generation, die damals lebte, brach damit eine Zeit des „totalen Krieges“ an, in der es zum Zweiten Weltkrieg und zu zahlreichen weiteren Kriegen kam, in denen Ströme unschuldigen Blutes geflossen sind. Die gegenwärtige Generation hat auch mit Problemen zu kämpfen wie einer beispiellosen Nahrungsmittelknappheit, Krankheiten, die sich seuchenartig ausbreiten, Gewalttat und Verbrechen. Aber wieso konnten sich solche Verhältnisse entwickeln, wenn die Menschen sie doch ablehnen?
Die Bibel zeigt, daß die Schuld wiederum Satan, den Teufel, trifft. Wieso? Die biblische Zeitrechnung läßt erkennen, daß im Jahre 1914 Gottes messianisches Königreich der Himmel errichtet worden ist, in dem Christus Jesus regiert. Durch dieses Königreich wird der Herrschaft, die die menschlichen Regierungen unter der unsichtbaren Aufsicht Satans, des Teufels, über die Erde ausgeübt haben, ein Ende gemacht werden.
Wie würde der größte Widersacher Gottes auf die Geburt des Königreiches Gottes, die 1914 stattfand, reagieren? Die Antwort finden wir in Offenbarung, Kapitel 12: „Krieg brach aus im Himmel“ zwischen dem inthronisierten Christus Jesus und Satan (Offb. 12:7). Das hatte zur Folge, daß Satan und seine Engel „zur Erde hinabgeschleudert“ wurden. Über die Wirkung, die das hatte, lesen wir: „Wehe der Erde und dem Meer.“ Die beispiellosen Leiden, die über diese Generation hereingebrochen sind, bestätigen die Wahrhaftigkeit dieser Prophezeiung (Offb. 12:9, 12).
Da Satan, der Teufel, eine Person mit großer Macht ist, stellt er für jeden, der heute lebt, eine Gefahr dar. In 1. Petrus 5:8 wird warnend gesagt: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen.“ Wird er dich verschlingen? Wie kannst du dich vor einer solch überlegenen, übermenschlichen Macht schützen? Bestimmt nicht dadurch, daß du die Existenz des Teufels bestreitest, sondern indem du anerkennst, daß er existiert, und indem du dem Gebot der Bibel gehorchst: „Widersteht ihm, fest im Glauben“ (1. Petr. 5:9). Das kann man nur, wenn man die Bibel sorgfältig erforscht.
-
-
Wir beobachten die WeltErwachet! 1974 | 8. März
-
-
Wir beobachten die Welt
„Die Kirchen schließen“
◆ Ein Geistlicher der Lutherischen Kirche Schwedens hat vorgeschlagen, alle Kirchen des Landes zu schließen, damit Energie gespart werde. In einem an Bischof Olof Sunby gerichteten Brief schreibt er, die Gotteshäuser seien häufig viel zu groß für die kleine Zahl von Gläubigen, die sich einfinde, und es sei deshalb eine Verschwendung, wenn man sie sonntags heize. Die Gottesdienste könnten zum Beispiel in Schulen abgehalten werden, war sein Vorschlag.
Meinung der Bevölkerung über Homosexualität
◆ Obwohl die Bibel konsequent Homosexualität ablehnt, vertreten immer mehr Personen, die Kirchen der Christenheit angehören, die Auffassung, daß „Homosexuelle Toleranz verdienen“. 40 Prozent der Bürger in der Bundesrepublik teilen diese Auffassung, während nur 21 Prozent die Ansicht haben, daß „Homosexuelle eine Gefährdung der guten Sitten darstellen“. Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Befragung im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung sozialwissenschaftlicher Sexualforschung in Düsseldorf. Die Düsseldorfer Gesellschaft stellte fest, daß ein „tiefgreifender Wandel“ eingetreten sei. Vor allem die Homosexualität werde heute anders beurteilt als in früheren Jahren.
Wenn auch eine Änderung in der Auffassung moralischer Grundsätze unter den heutigen Menschen festzustellen ist, so ändert Gott seine Ansicht nicht (Röm. 1:24-32; 1. Kor. 6:9, 10).
Kirche erhält mehr Geld
◆ Gemäß einer Notiz in der Hamburger Morgenpost erhält die Kirche mehr Geld, da sie von „steigenden Einkommen und der damit wachsenden Steuerlast der Bürger profitiert“. Im Jahre 1973 seien durch die Kirchensteuer ungefähr 20 Prozent mehr eingeflossen. Die Hamburger Landeskirche teilte mit, die höheren Einnahmen würden fast ganz von Personalkosten aufgezehrt.
-