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„Dein Wille geschehe auf Erden“ — 29. TeilDer Wachtturm 1960 | 1. März
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seinen eigenen Plänen, der Ausübung der Herrschaft über die Erde durch ihn selbst, den deutschen Kaiser, zuwandte. Durch die wirtschaftliche Rivalität und den Aufbau der Armee säte er den Samen für den heißen Krieg, den ersten Weltkrieg.
10. Wie wurde seit dem Jahre 1870 das Problem der Weltherrschaft zu einer brennenden Frage?
10 Das Problem der Weltherrschaft wurde zur brennenden Frage. Während der vier Jahrzehnte von 1870 — nach Beginn des Deutsch-Französischen Krieges und dem Gedeihen des Deutschen Reiches — bis zum Jahre 1910 wurden in der „Beherrschung der Welt durch Europa“ mehr Fortschritte erzielt als während der vier vorausgegangenen Jahrhunderted. Das war eine Folge des Materialismus! Schon im Jahre 1895 erklärte Kaiser Wilhelme: „Das Deutsche Reich ist ein Weltreich geworden.“ Er mischte sich in die Angelegenheiten des Nahen Ostens ein; denn vier Jahre später erlangte eine Gruppe deutscher Bankiers vom türkischen Sultan die Konzession eine Eisenbahnlinie quer durch die asiatische Türkei vom Bosporus, Konstantinopel gegenüber, südostwärts nach Bagdad in Mesopotamien, dem heutigen Irak, zu bauen. Er schaute nach weiteren Verkehrsverbindungen mit dem Reiche aus und sagte: „Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser.“ Die Gesamttonnage seiner Flotte wurde nur noch von derjenigen Großbritanniens übertroffen. All diesem schaute der König des Südens nervös zu.
11. Wie wurde schließlich ein Weltbrand entfacht, und wieso kann gesagt werden, daß dies zur „bestimmten Zeit“ geschah?
11 So viel Zündstoff war angesammelt worden, daß nur noch ein Funke nötig war, um einen Weltbrand zu entfachen. Der Funke wurde geschlagen, und zwar am 28. Juni 1914, als der österreichische Erzherzog Ferdinand und seine Gattin in Bosnien ermordet wurden, das Österreich-Ungarn, Deutschlands Verbündeter, im Jahre 1908 annektiert hatte. Der König des Nordens ergriff diese Gelegenheit, um seinen Weltherrschaftsplan auf Kosten des Königs des Südens zu verwirklichen. Jehovas Engel hatte gesagt: „Zur bestimmten Zeit wird er zurückkehren und in den Süden eindringen, aber es wird in der späteren Zeit nicht sein wie in der früheren.“ (Dan. 11:29, Le) Die „bestimmte Zeit“ war das Jahr 1914, das in Gottes Zeitplan besonders gekennzeichnet war, da die 2520 Jahre der „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Herbst jenes Jahres enden sollten. Damals endete die Zeit, in der Jehova, Gott, sie die irdische Herrschaft hatte innehaben lassen, ohne daß Gottes Königreich sie daran gehindert hätte. Das waren „sieben Zeiten“, vom Jahre 607 v. Chr. an gerechnet, als die Heidennationen Jehovas Vorbild-Königreich in Jerusalem gestürzt, sein Vorbild-Heiligtum in jener Stadt zerstört und das Gebiet des Königreiches Juda verwüstet hatten. — 2. Chron. 36:17-21; Luk. 21:24.
12. Für welche Wiederherstellung war im Herbst 1914 die Zeit gekommen?
12 Im Herbst des Jahres 1914 war daher Jehovas bestimmte Zeit gekommen, in der sein Königreich wiederhergestellt werden sollte, allerdings nicht auf Erden, in Jerusalem, sondern droben im Himmel, zu seiner Rechten, wo sein Sohn, Jesus Christus, gesessen und darauf gewartet hatte, daß seine Feinde zu seinem Fußschemel gemacht würden. — Ps. 110:1; Heb. 10:12, 13.
13. Nahmen die Nationen der Christenheit bei der Aufrichtung des Königreiches im Jahre 1914 an der Freude der „vierundzwanzig Ältesten“ teil?
13 Freuten sich die Nationen der „Christenheit“ im Jahre 1914, daß die Zeit herbeigekommen war, in der das Königreich Gottes vollständig aufgerichtet werden sollte, wie es von Jehovas Volk, der „Heiligtums“-Klasse verkündigt worden war? Die symbolischen vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, freuten sich und sagten: „Wir danken dir, Jehova, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast.“ Die weltlichen Nationen aber freuten sich darüber nicht, wie die Prophezeiung es sagte: „Doch die Nationen wurden zornig, und dein Zorn kam und die bestimmte Zeit … um die zu verderben, die die Erde verderben.“ (Off. 11:16-18, NW) Die Nationen hatten sich vor dem völligen Ablauf der „sieben Zeiten“ dem Herbst des Jahres 1914, nicht darauf vorbereitet, das Königreich Gottes, das dann aufgerichtet werden sollte, anzuerkennen und willkommen zu heißen.
14. Wie kehrte der König des Nordens im Jahre 1914 ‚zurück und drang in den Süden ein‘?
14 Österreich-Ungarn, dessen königlicher Thronerbe ermordet worden war, erklärte am 28. Juli Serbien den Krieg. Deutschland, sein Partner im Dreibund, unterstützte es und erklärte am 1. August Rußland den Krieg und am 3. August Frankreich. Am nächsten Tag erklärte der König des Südens durch Großbritannien Deutschland den Krieg. Italien, ein Mitglied des Dreibundes, gab bekannt, daß es neutral bleibe, schloß sich aber im darauffolgenden Jahr dem König des Südens im Kriege an. Die Türkei und Bulgarien schlossen sich Deutschland an. Danach übernahm Großbritannien das Protektorat über Ägypten, um zu verhindern, daß ihm die Truppen des Kaisers sowie die in Palästina weilenden türkischen Truppen den Suezkanal abschnitten und in Ägypten einfielen, in das ehemalige Land des Königs des Südens. Da Großbritannien jetzt Ägypten in seiner Gewalt hatte, vertrat der König des Südens nun das System der liberalen Demokratien oder der verfassungsmäßigen Herrschaft in Verbindung mit der freien, kapitalistischen Wirtschaft.
15. Inwiefern war es für den König des Nordens in der „späteren Zeit“ nicht „wie in der früheren“?
15 Somit war es für den autokratischen König des Nordens in dieser „späteren Zeit“, im Jahre 1914, nicht „wie in der früheren“, als die römische, kaiserliche Weltmacht, die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte, seine Rolle spielte. In dieser „späteren Zeit“ mußte der zweitrangige König des Nordens dem König des Südens gegenübertreten, dessen Rolle von der siebten Weltmacht gespielt wurde, von der größten der sieben Weltmächte. Nicht nur das, sondern etwa vom 1. Oktober 1914 an mußte der König des Nordens auch dem wiederhergestellten Königreich Gottes, Jehovas, gegenübertreten, das im Himmel die universelle Herrschaft übernommen hatte.
(Fortsetzung folgt)
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Bezirksversammlungen für 1960Der Wachtturm 1960 | 1. März
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Bezirksversammlungen für 1960
Jede Bezirksversammlung, die im Laufe dieses Jahres stattfinden wird, wird in Übereinstimmung mit dem Jahrestext für 1960 unter dem Leitwort „Jage dem Frieden nach“ abgehalten werden. Die Zweigbüros der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, die es als ratsam erachten, werden eine oder mehrere Bezirksversammlungen in den Gebieten abhalten, die unter ihrer Aufsicht stehen. In den offiziellen Publikationen der Gesellschaft werden die Städte und Daten dieser viertägigen Versammlungen so früh wie möglich bekanntgegeben werden, damit sich alle, die sich für deren Besuch interessieren, die ihnen am besten passende Versammlungsstadt wählen und die notwendigen Vorbereitungen treffen können. Wir freuen uns, hier folgende Veranstaltungen anzukündigen, die schon fest bestimmt sind. Folgende Liste gilt für Deutschland, England, Kanada, Österreich, die Schweiz und die Vereinigten Staaten.
Daten und Orte der Bezirksversammlungen:
16. bis 19. JUNI: Manchester (England).
23. bis 26. JUNI: Nashville, Tenn. (USA); Fort Worth, Texas (USA).
30. JUNI bis 3. JULI: Toronto, Ont. (Kanada).
7. bis 10. JULI: Los Angeles, Kalifornien (USA).
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