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Fragen von LesernDer Wachtturm 1953 | 1. September
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weil ich einen Menschen an einem Sabbat vollständig gesund machte? Richtet nicht mehr nach dem äußeren Schein, sondern richtet mit gerechtem Gericht.“ — Joh. 7:22-24, NW.
Aus welchem Grunde wirkte Jesus Heilungen am Sabbat, wenn doch eine solche Tätigkeit am Sabbat den vom Mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Ruhetag zu verletzen schien? In Verbindung mit eben dieser Heilung antwortete Jesus auf diese Frage wie folgt: „Mein Vater hat bisher fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ (Joh. 5:17, NW) Jesus tat keine weltliche Arbeit am Sabbat. Er tat das Werk Gottes. Die jüdischen Priester taten Tempeldienst am Sabbat, ohne ihn zu verletzen. (Matth. 12:5) So konnte Jesus seinen Gottesdienst wirken und die Prophezeiungen über den Messias erfüllen. Das Werk des Heilens und Predigens war eine ihm von Jehova zugeteilte Aufgabe, und Jesus mußte sie erfüllen, während es Tag war, da schon bald die Nacht des Todes über ihn kommen sollte. (Joh. 9:4) Der Grund also, weshalb Jesus bei diesem Werke blieb, selbst am Sabbat, bestand darin, daß Jehova ihm dieses zu tun geboten hatte.
Aus demselben Grunde beschnitten die Juden männliche Kindlein am Sabbat. Jehova gebot es ihnen, und es zu tun war keine Verletzung des Sabbats, obwohl einige, die des Verständnisses ermangelten, dies hätten folgern können. Gemäß dem Mosaischen Gesetz mußten männliche Kindlein am achten Tage beschnitten werden, auch wenn der achte Tag ihres Daseins auf einen Sabbat fiel. Wer dies zu tun verfehlte, auch wenn es an einem Sabbat geschehen sollte, hätte dadurch das Gesetz Moses übertreten. Wenn Jehova ausdrücklich ein Werk zu tun gebot, so mußte es geschehen, ob es nun auf einen Sabbattag oder nicht auf einen solchen Tag fiel. Aus demselben Grunde also, aus dem Jesus am Sabbat Heilungen wirkte, beschnitten die Juden Kindlein am Sabbat, weil davon abzustehen in jedem Falle eine Verletzung der Befehle Jehovas gewesen wäre. Jesus heilte alle Leibesglieder eines Menschen am Sabbat, um ihn vollständig gesund zu machen, während die Juden nur e i n Leibesglied eines Kindleins „heilten“ oder vor Gott recht machten, indem sie es am Sabbat beschnitten. Aus demselben Grunde geschah es, daß diese zwei verschiedenen Werke zu Recht am Sabbat getan werden konnten, nämlich aus Gehorsam gegen Jehovas Willen.
● In 5. Mose 10:1-4 wird gezeigt, daß die zweite Niederschrift der Zehn Gebote auf Steintafeln von Jehova gemacht wurde, aber in 2. Mose 34:27, 28 wird gesagt, Mose habe diese zweite Niederschrift gemacht. Gibt es eine Erklärung dieses anscheinenden Widerspruchs? — I. Z., Michigan.
Vertreten durch einen Engel machte Jehova auf dem Berge Sinai die erste Niederschrift auf Steintafeln für Mose. Mose aber zerbrach sie im Zorn, als er vom Berge hinabstieg und die Israeliten beim Anbeten des goldenen Kalbes vorfand. (2. Mose 32:15, 16, 19) Jehova machte dann eine zweite Niederschrift auf neue Steintafeln, wie dies klar gezeigt wird in 5. Mose 10:1-4. Eine sorgfältige Betrachtung von 2. Mose 34:1-28 zeigt, daß die Stellen miteinander in Einklang und nicht im Widerspruch sind. In 2. Mose 34:1 wird deutlich erklärt, Jehova werde auf die zweiten Tafeln dieselben Zehn Gebote schreiben, die er durch seinen Vertreter auf die ersten Tafeln geschrieben hatte. Dann, in den Versen 10 bis 26, lesen wir vom Schließen des Bundes zwischen Jehova und der Nation Israel, und Vers 27 zeigt darauf, wie Jehova Mose gebot: „Schreibe dir diese Worte auf; denn nach dem Inhalt dieser Worte habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht.“ Die Worte dieses Bundes, die in den Versen 10 bis 26 stehen, beziehen sich nicht auf die Zehn Gebote. Danach heißt es in Vers 28: „Und er war daselbst bei Jehova vierzig Tage und vierzig Nächte; er aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er [Jehova, Elb, Fußn.] schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte [Gebote, AS].“
Angesichts der Tatsache, daß in Vers 1 gesagt wird, Jehova werde die Zehn Gebote schreiben, und daß in Vers 27 nur angegeben wird, daß Mose befohlen wurde, die Worte des Bundes, die in den Versen 10-26 enthalten sind, aufzuschreiben, muß geschlossen werden, daß das Fürwort „er“ im Schlußsatz von Vers 28 auf Jehova Bezug nimmt und nicht auf Mose. Bibelkommentatoren im allgemeinen stimmen in diesem Punkte überein, und in Rotherhams Übersetzung wird das letzte „Er“ in Vers 28 groß geschrieben, um zu zeigen, daß es sich auf Jehova Gott und nicht auf Mose bezieht. Somit besteht kein Widerspruch zwischen 2. Mose 34:27, 28 und 5. Mose 10:1-4.
● Warum wurde Aaron nicht bestraft, weil er für die Israeliten ein goldenes Kalb zur Anbetung gemacht hatte? — A. F., Kalifornien.
In 2. Mose 32:1-6 wird gezeigt, daß Aaron dies auf das Verlangen des Volkes tat, und die Teilnahme an dem Unrecht schien ziemlich allgemein zu sein, denn sie bewirkte, daß Jehova zu Mose sagte: „Nun laß mich, daß mein Zorn wider sie entbrenne und ich sie vernichte.“ (Vers 10) Während es stimmt, daß Aaron in diesem Götzendienst mit den Rebellen zusammen wirkte, deutet Vers 25 doch die Möglichkeit an, daß die Befleckung für einen Zweck erlaubt worden sein mochte. „Und Mose sah das Volk, daß es zügellos war; denn Aaron hatte es zügellos gemacht [werden lassen, AÜ], zum Gespött unter ihren Widersachern. Und Mose stellte sich auf im Tore des Lagers und sprach: Her zu mir, wer für Jehova ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.“ (Vers 25-27) Aaron war ein Levit, und wir dürfen annehmen, daß er bei diesem Anlaß mit ihnen Stellung für Jehova und wider jene bezog, die Mose bei dieser Gelegenheit widerstanden. Etwa dreitausend Personen wurden wegen dieses Götzendienstes getötet. Weitere waren in der Sache schuldig, denn nachdem die dreitausend tot waren, erinnerte Mose das Volk, daß es sehr gesündigt hatte. So wurden denn in dieser Sache noch mehr Personen als nur Aaron der Barmherzigkeit Jehovas teilhaftig. Offenbar waren die nahezu dreitausend, die umkamen, ihre Rädelsführer, die das götzendienerische Wagnis inszenierten, und der Zurechtweisung widerstanden, indem sie nicht demütig bereuten oder das Unrecht zugaben und sich auf die Seite Jehovas stellten. Sie verdienten kein Erbarmen. Doch Aaron benahm sich anders, er zeigte, daß er im Herzen dem Götzenkult nicht gewogen war, und daß er nur auf das Verlangen des Pöbels gehandelt hatte und für Jehova Stellung nahm, sobald Mose die Sache zur Entscheidung brachte. — Verse 28-35.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1953 | 1. September
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Bekanntmachungen
HELFT GEFANGENEN FREIHEIT ERLANGEN! — Röm. 8:21
Fruchtlos sind der Menschen Bemühungen gewesen, sich und ihren Kindern wahre Freiheit zu sichern. Viel Blut und kostbare Dinge sind auf weltlichen Altären der Freiheit geopfert worden. Ihre vielen Rechtssachen und die Kriege, die sie im Namen der Freiheit ausfochten, haben damit geendet, daß sie entweder dieselben alten Fesseln weitertrugen oder in noch stärkere Bande der Einschränkung geschlagen wurden. Es ist gerade, wie der Apostel Petrus sagte: „Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven der Verderbtheit.“ (2. Pet. 2:19, NW) Die christlichen Zeugen Jehovas, die an den vier Enden des schönen Fußschemels Gottes, der Erde, zu finden sind, bilden einen Anfangskern der kommenden Neuen-Welt-Gesellschaft, einer Gesellschaft freier Menschen. Sie sind freiheitsliebend und dienen dem großen Gott der Freiheit, Jehova, dem souveränen Urheber der Freiheit und Herrscher des Universums. Vor anderen, die sich nach Befreiung sehnen, verfechten sie die wahre Freiheit. Daher handeln alle diese christlichen Zeugen Jehovas in Übereinstimmung mit Gottes Befehl: „Sage zu den Gefangenen: Gehet hinaus!“ (Jes. 49:9), indem sie auch im Monat September die Mitmenschen in ihren Wohnungen aufsuchen und ihnen an Hand der Bibel und bibelerläuternder Schriften Freiheit erlangen helfen. Das Angebot ist irgendein gebundenes Buch unter kostenloser Beigabe einer Broschüre — freiwilliger Beitrag DM 2.50.
„WACHTTURM“-STUDIEN
Woche vom 27. September: Verheißungsvolle Schattenbilder von Familieneinheit.
Woche vom 4. Oktober: Einheit in einem Leben gemäß der Neuen Welt eine Wirklichkeit.
Tagestexte für Oktober
1. … am Haupte festhalten, … von dem der ganze Leib, [wohl] versorgt und harmonisch zusammengefügt, weiterhin wächst mit dem Wachstum, das Gott gibt. — Kol. 2:19, NW. wX 1. 11. 52 11a
2. O König … wir werden deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten. — Dan. 3:18. wX 15. 11. 52 18a
3. Ich habe keinen Gefallen am Tode des Gesetzlosen. — Hes. 33:11. wX 15. 12. 52 46, 47
4. Die Stimme Jehovas sprüht Feuerflammen aus; die Stimme Jehovas erschüttert die Wüste, Jehova erschüttert die Wüste Kades. — Ps. 29:7, 8. wX 1. 2. 53 15a
5. Durch Inspiration wurde ich an den Tag des Herrn versetzt, und ich hörte hinter mir eine starke Stimme wie die einer Posaune, die sprach: „Was du siehst, schreibe in eine Rolle und sende es den sieben Versammlungen.“ — Off. 1:10, 11, NW. wX 15. 6. 52 22, 24
6. Er … ißt und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib nicht unterscheidet. Deswegen sind viele unter euch schwach und kränklich, und eine ganze Anzahl schläft im Tode. — 1. Kor. 11:29, 30, NW. wX 15. 3. 52 12
7. Von Kindheit an hast du die heiligen Schriften gekannt. — 2. Tim. 3:15, NW. wX 1. 4. 52 10a
8. Predige das Wort.— 2. Tim. 4:2, NW. wX 15. 2. 52 12, 13a
9. Denn uns hat es Gott geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes. — 1. Kor. 2:10, AS. wX 15. 10. 52 13
10. Du sollst sie deinen Kindern einschärfen [deine Kinder lehren, AS] … wenn du in deinem Hause sitzest. — 5. Mose 6:7. wX 1. 4. 52 13
11. Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn nun ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen. — Matth. 15:14, NW. wX 15. 4. 52 19
12. Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden. — Apg. 3:19, NW. wX 15. 7. 52 1, 2, 4a
13. Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. — Matth. 26:64, NW. wX 1. 7. 52 5b
14. Wer irgend wider den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden. — Matth. 12:32, NW. wX 1. 8. 52 26a
15. Wem wollt ihr mich vergleichen und an die Seite stellen und wem mich ähnlich erklären, daß wir einander glichen? … Denkt … daß ich Gott bin. — Jes. 46:5, 9, Me. wX 1. 9. 52 26a
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