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  • g70 8. 6. S. 29-31
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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Zu wenig Priester
  • Kettenbriefe — verbotenes Glücksspiel
  • Mitfahrer sind schlechte Zeugen
  • Anstieg der Geschlechtskrankheiten
  • Neue Weltsprache
  • Jugendkriminalität
  • Die Waffen der japanischen Flugzeugentführer
  • Ein Drittel der amerikanischen Mütter vor der Hochzeit schwanger
  • In Texas auch heute noch harte Strafen
  • Zigarettenwerbung gesetzlich verboten
  • Versteigerung des eigenen Kindes für den „heiligen Joseph“
  • Lenin exkommuniziert
  • Auswirkungen des Fernsehens
  • Andere „Zehn Gebote“
Erwachet! 1970
g70 8. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Zu wenig Priester

◆ Gemäß einem Bericht der Vatikanzeitung lebt die Hälfte aller Katholiken in Entwicklungsländern, die jedoch nur über 22 Prozent der römisch-katholischen Priester verfügen. Immer mehr katholische Priester bitten um Entlassung aus ihrem Dienst, da sie zu heiraten wünschen oder nicht mehr mit den Lehren der Kirche übereinstimmen. Es wurde berichtet, daß 7 137 Anträge auf Entbindung vom Gelübde während der vergangenen sechs Jahre gestellt wurden. Aus Lateinamerika lagen 661, aus Frankreich 553 und aus Nordamerika 455 Anträge vor. Es wurde festgestellt, daß die Priester allgemein in den ersten fünf Jahren nach ihrer Ordination ihren Dienst aufgeben wollen.

Kettenbriefe — verbotenes Glücksspiel

◆ Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg wies darauf hin, daß Kettenbriefaktionen ein verbotenes Glücksspiel oder eine ungenehmigte Lotterie darstellen und strafrechtlich verfolgt werden. Die strafrechtliche Verfolgung würde sich in erster Linie gegen die Veranstalter richten, jedoch müsse auch der Teilnehmer damit rechnen, daß er zumindest in eine strafrechtliche Untersuchung einbezogen werde. Es sollte sich jeder darüber im klaren sein, daß jede Mark, die jemand dabei gewinnen sollte, der Schaden eines anderen sei. Die Aussichten der Teilnehmer, ihre drei Briefe absetzen zu können, vermindern sich nach Mitteilung des Landeskriminalamtes mit zunehmender Verbreitung der Kettenbriefe, wenn man berücksichtige, daß ein einziger Kettenbrief bei siebzehnmaliger Fortsetzung, unter Voraussetzung, daß jeder seinen Brief weiterverkaufen könne, eine Teilnehmerzahl von über hundert Millionen ergäbe.

Mitfahrer sind schlechte Zeugen

◆ Kraftfahrer, die im Falle eines Prozesses nur die Insassen des eigenen Wagens als Zeugen benennen, haben eine schwache Beweisposition. Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg hat den unteren Gerichten in einem Urteil ausdrücklich bestätigt, daß Skepsis gegenüber solchen Zeugenaussagen angebracht sei. Das Gericht sieht diesen Entscheid in gemachten Erfahrungen begründet. Die Insassen würden meistens zugunsten des Fahrers aussagen, da sie den Unfall ungefähr aus derselben Perspektive wie der Fahrer erleben und oft noch durch eine familiäre, freundschaftliche oder berufliche Bindung ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl festzustellen ist. Wegen dieser Fehlerquellen, so meint das Gericht, müssen die Aussagen von Mitfahrern „besonders sorgfältig geprüft werden“. Wenn nicht sonstige Umstände ihre Richtigkeit bestätigen, dürften sie den Beobachtungen eines an dem Unfall „innerlich und äußerlich Unbeteiligten“ nicht gleichgesetzt werden.

Anstieg der Geschlechtskrankheiten

◆ Parallel zum Sittenverfall ist zu beobachten, daß die Fälle von Geschlechtskrankheiten wachsen. Diese Feststellung traf auch die UN-Kommission für soziale Entwicklung, von der die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete: „‚Der Wiederanstieg der Geschlechtskrankheiten hat weltweite Beunruhigung ausgelöst‘. ... nach dem Tief der fünfziger Jahre erfolgte im nächsten Jahrzehnt wieder ein enormer Anstieg, der vielfach, ganz besonders bei der Gonorrhöe, nahe an die Nachkriegsepidemie herankommt. ... Der Hauptgrund liegt nach allgemeiner Meinung in der Änderung der moralischen Auffassungen besonders bei jungen Menschen, die eine Zunahme der Promiskuität bewirkt.

Neue Weltsprache

◆ Durch „Esperanto“ strebte man eine einheitliche Sprache für die Menschheit an, jedoch zeitigten die Bemühungen nicht den erwünschten Erfolg. Nun setzt man in „Interlingua“, die neue Weltsprache, deren Entwurf von dem im vergangenen Jahr verstorbenen ungarischen Baron Stefan Bakonyi, der die italienische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, stammt, neue Hoffnungen. Die „Interlingua“ wurde von zahlreichen Sprachwissenschaftlern ausgearbeitet. Das Vokabular besteht im wesentlichen aus „internationalen“ Wörtern. Die Grammatik wurde westlichen Sprachen entlehnt.

Jugendkriminalität

◆ Vor kurzem wurde ein Achtjähriger, der der Anführer einer jugendlichen Bande war, mehrerer Einbrüche und Diebstähle überführt. Dieser Fall stellt jedoch keine Ausnahme dar, sondern oft liest man Meldungen, die berichten, daß eine Achtjährige als Warenhausdiebin und ein Zehnjähriger als Einbrecher sowie ein Zwölfjähriger als Mörder ertappt wurde. Im Jahre 1969 wurden rund 60 000 Minderjährige straffällig, und die Kriminalität der Kinder ist in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent gestiegen. Ebenso wie in der Bundesrepublik ist das Problem in den Vereinigten Staaten bekannt. Dort erwägt die Regierung, der Empfehlung eines Psychiaters, zur Eliminierung potentieller Krimineller eine „Reihenuntersuchung aller sechs- bis achtjährigen Kinder“ durchzuführen, zu folgen. Auch denke man an die Einrichtung von Besserungslagern für „ernstlich gestörte, hartgesottene jugendliche Verbrecher“, berichtete der Regierungssprecher. Vorschläge wurden unterbreitet, die das Ziel anstreben „bei einem Kind mit krimineller Charakterstruktur die Entwicklung zum heranwachsenden Delinquenten oder Kriminellen zu verhindern“. Alle Kinder im Alter zwischen sechs und acht Jahren sollten Tests unterzogen werden, um „jene zu ermitteln, die gewalttätige und verbrecherische Anlagen haben“. Die Behandlung zur Korrektur solcher Anlagen könne dann sofort erfolgen. Als Christ wird man bei der Erziehung von Kindern auch biblische Grundsätze anwenden, da die Erfahrungen zeigen, daß sie dem Kind für den späteren Lebensweg eine große Hilfe sind.

Die Waffen der japanischen Flugzeugentführer

◆ In allen Teilen der Welt horchte man auf, als die Presse von der Entführung eines Flugzeuges durch japanische Studenten die der Organisation „Rote Armee“ angehören, berichtete. Mit Dolchen, Schwertern und Bomben wurden die Passagiere und die Flugmannschaft bedroht. Nachdem der japanische Vizetransportminister Yamamura sich als Geisel für die Freilassung der Flugmannschaft und der Passagiere zur Verfügung stellte, atmete man auf. Nach der Rückkehr des entführten Flugzeugs aus der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang untersuchte man die Waffen, die die Luftpiraten bei sich trugen. Nach Angaben der japanischen Polizei handelte es sich nur um Spielzeugwaffen. Die Militärexperten hätten die „Bombe“ im Labor nicht zur Explosion bringen können. Die Dolche, die die Studenten hinterlassen hatten, seien ebenfalls Spielzeuge mit stumpfen Spitzen gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Lediglich die Samurai-Schwerter seien echt gewesen.

Ein Drittel der amerikanischen Mütter vor der Hochzeit schwanger

◆ Laut der Statistik des amerikanischen Gesundheitsministeriums waren ein Drittel der Frauen vor ihrer Eheschließung schwanger. Eine schnelle Eheschließung der Eltern bewahrte die erstgeborenen Kinder vor der Unehelichkeit. Aus dem Bericht geht ferner hervor, daß 42 Prozent aller verheirateten Frauen unter 20 Jahren weniger als acht Monate verheiratet waren, als das erste Baby zur Welt kam. Frau Mary Grace Kovar, die bei der Zusammenstellung der Daten half, berichtete: „27 Prozent aller erstgeborenen Babys der weißen Frauen waren vor der Ehe empfangen worden, bei anderen Frauen waren es 68 Prozent.“

In Texas auch heute noch harte Strafen

◆ Wegen Vergewaltigung wurde ein 19jähriger Farbiger in Forth Worth (Texas) zu 800 Jahren Gefängnis verurteilt. Eine noch höhere Strafe erhielt am 26. Februar dieses Jahres ein 50jähriger Weißer in Dallas, da er 73.10 Dollar (etwa 290 DM) geraubt hatte: 1 000 Jahre Gefängnis.

Zigarettenwerbung gesetzlich verboten

◆ Präsident Nixon unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz, das die Werbung für Zigaretten im amerikanischen Rundfunk und Fernsehen verbietet. Ferner müssen die Hersteller von Zigaretten ihre Packungen mit einer neuen Aufschrift versehen, die gegenüber dem alten, seit 1965 vorgeschriebenen Aufdruck den Verbraucher verstärkt auf die gesundheitlichen Schäden durch Zigarettenrauchen aufmerksam macht. Gemäß der amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) wurden 217,2 Millionen Dollar allein im Jahre 1968 von den Herstellerfirmen für Fernsehwerbung ausgegeben. Für weitere 21,3 Millionen Dollar wurden Zigaretten in den Werbesendungen der amerikanischen Rundfunksender angepriesen. Für die Werbung mit Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, die man bisher noch nicht eingeschränkt hat, hatte man im Jahre 1968 44,6 Millionen Dollar aufgewandt.

Versteigerung des eigenen Kindes für den „heiligen Joseph“

◆ Der Brasilianer Lourival Jose Luna schreibt die Heilung seiner Hautkrankheit dem heiligen Joseph zu. Als Dank dafür soll sein vierjähriger Sohn öffentlich versteigert und der daraus resultierende Erlös der Kirche gespendet werden. Die Versteigerung soll auf einem öffentlichen Platz vollzogen werden. Ein unerwartetes Angebot ging bereits aus den Vereinigten Staaten ein, das sich auf 1 000 Dollar belief, falls man das Kind nach den USA schicke. Lourival hatte dem Heiligen dieses Opfer versprochen, falls er von der Krankheit geheilt würde. „Ein Gelübde für den heiligen Joseph muß erfüllt werden“, sagte seine Frau Maria, als sie nach ihrer Stellungnahme gefragt wurde. „Wir haben keine andere Wahl, als den kleinen Lamartine [Name des Sohnes] zu versteigern.“

Lenin exkommuniziert

◆ Der Gründer der Sowjetunion und Kopf der russischen Revolution zu Beginn unseres Jahrhunderts, Wladimir Iljitsch Lenin, wurde 46 Jahre nach seinem Tod aus der Kirche ausgestoßen und mit dem Bann belegt. Die posthume Exkommunikation des russischen Revolutionärs wurde zu Ostern in den vier russisch-orthodoxen Kirchen von Jerusalem in Gottesdiensten formell besiegelt, nachdem eine Bischofssynode bereits im Januar in der New Yorker Zentrale der Kirche einen entsprechenden Beschluß gegen Lenin und „alle, die die Religion in Rußland verfolgt haben und immer noch verfolgen“, gefaßt hatte.

Auswirkungen des Fernsehens

◆ Das Fernsehen, das heute vielfach als eine Art der Entspannung gewählt wird, ruft aber auch unerwünschte Nebenwirkungen hervor, wie es in einem Artikel der Zeitung Schwarzwälder Bote vom 2. Dezember 1969 geschildert wird: „Wissenschaftler sollten sich möglichst während ihrer Mußestunden nicht vor dem Bildschirm niederlassen, raten amerikanische Psychologen. Das Fernsehen ist ihrer Meinung nach dazu angetan, den ,Höhenflug des Geistes‘ empfindlich zu stören ... Denn wer allzu tief und allzu oft ‚in die Röhre schaut‘, sagen die Experten, der verliert nicht nur an ‚Höhenflug‘, auch seine logische Urteilskraft wird so negativ beeinflußt, daß er nach einer gewissen Zeit eventuell nicht mehr fähig ist, vernünftige Entscheidungen zu treffen ... Die Auswirkungen des Fernsehens auf die Gesellschaft sind nicht nur hinsichtlich der ,Meinungsuniformierung‘, sondern auch der ,logischen Überlegungs- und Gedankenwege‘ noch nicht abzusehen.“ Auf eine andere Gefahr in Verbindung mit dem Fernsehen weist die Zeitschrift für Naturheilkunde vom Februar 1970, Heft 2 hin: „Das Spektrum der möglichen Schäden durch Fernsehen wird immer bunter. In Englands Sprachkliniken (speech clinics) muß einer ständig wachsenden Zahl von Kindern geholfen werden, die sich im Alter zwischen vier und zwölf Jahren als unfähig erweisen, ihre Muttersprache in richtiger Artikulation, Grammatik und Syntax zu erlernen. Die normale Nachahmungsfähigkeit, durch die Kinder in die grundlegenden Dinge eindringen können, bevor sie sie verstandesgemäß begreifen, scheint blockiert zu sein. Bei den meisten Kindern zeigt sich, daß sie im Grunde ganz normal begabt sind und nur durch Umwelteinflüsse geschädigt wurden.“

Andere „Zehn Gebote“

◆ Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, Spiro Agnew, warf den jungen Demonstranten seines Landes vor, den „Zehn Geboten des Protests“ zu gehorchen und damit jede Diskussion mit Andersdenkenden und älteren Personen zu verhindern. Seiner Meinung nach würden solche auf Protest eingestellte Personen den nachstehend aufgeführten Richtlinien folgen:

Du sollst den Andersdenkenden nicht zum Sprechen kommen lassen.

Du sollst kein eigenes Programm vorbringen.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter nicht ehren.

Du sollst die Lehren der Geschichte nicht beachten.

Du sollst nichts schreiben, was länger als ein Slogan ist.

Du sollst keine Forderung vorbringen, über die man verhandeln kann.

Du sollst keine Idee des Establishments akzeptieren.

Du sollst nur totalitäre Helden verehren.

Du sollst für deine Verfehlungen keine Vergebung fordern.

Du sollst Amnestie dafür verlangen.

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