Wir beobachten die Welt
Gläubige gezählt
● Die Zahl der nichtweißen „Christen“ in der ganzen Welt hat im Jahre 1981 erstmals die Zahl der weißen übertroffen. Das geht aus der World Christian Encyclopedia hervor, einem Werk, das ein Geistlicher aus Nairobi (Kenia) nach 14jährigen Untersuchungen veröffentlicht hat. Demnach gehörten 1980 rund 32,8 Prozent der Weltbevölkerung der Christenheit an (davon 18,5 Prozent Katholiken und 7,9 Prozent Protestanten und Anglikaner); 16,5 Prozent sind Muslime, rund 14 Prozent Hindus und 7 Prozent Buddhisten. Der Anteil der Atheisten sei gegenüber 2 Prozent im Jahre 1900 auf über 20 Prozent angestiegen. „Das Christentum ist in diesem Jahrhundert zur wichtigsten universellen Religion geworden, obwohl sein Einfluß in der westlichen Welt abnehme“, meint Barrett, der Verfasser, gemäß einer Meldung der Ludwigsburger Kreiszeitung. Das wahre Christentum kann jedoch unmöglich die treibende Kraft in unserem unheilvollen 20. Jahrhundert gewesen sein. Vielmehr handelt es sich hier um eine „Form der Gottergebenheit“, die ohne Kraft ist (2. Timotheus 3:5).
Erdbeben: „wachsende Dynamik“
● Ohne Zweifel leben wir in einem Jahrhundert zunehmender Erdbebentätigkeit. Aus gutem Grund gehören die Versicherungsgesellschaften zu denen, die sich besorgt darüber äußern. Im letzten Jahr hielt beispielsweise ein Manager der staatlichen chilenischen Rückversicherungs-Gesellschaft (Caja Reaseguradora de Chile, S. A.) einen Vortrag, der den verschiedenen Prämien-Berechnungssystemen in süd- und mittelamerikanischen Ländern, wo Erdbeben als Gefahr versichert wird, gewidmet war. Unter anderem erklärte er folgendes: „Die letzten Erdbeben zeigen ..., daß wir in einer Zeit wachsender Dynamik leben, was diese Naturereignisse betrifft, und das führt bei den Wissenschaftlern und Fachleuten zu einem sehr großen Interesse an der Erforschung ihres Ausmaßes in sämtlichen soziologischen und wirtschaftlichen Bereichen.“ Erforscher der Bibel überrascht diese „wachsende Dynamik“ keineswegs, da Jesus für unsere Zeit „Erdbeben an einem Ort nach dem anderen“ vorausgesagt hat (Matthäus 24:7).
Okkultismus verlockt Kirchgänger
● Die Zahl der spiritistischen Sitzungen nimmt zu. Wie der Schweiz. Evang. Pressedienst meldet, „gehen sonntags bereits mehr Menschen zu spiritistischen Sitzungen als in die Gottesdienste“. Gerade in der sich heute so aufgeklärt gebenden Zeit würden immer mehr Menschen okkulten Praktiken verfallen. Als Beispiel nannte der Direktor des Seminars für Innere und Äußere Mission, Günter Hopp, die Existenz von zwei „Satanskirchen“ in München und Düsseldorf, in denen man dem „Teufel sogar Messen“ feiere.
Astrologie in der Wirtschaft
● „Was veranlaßt immer mehr Unternehmer dazu, einen Astrologen bei größeren Investitionen zu befragen?“ fragt die Frankfurter Zeitung — Blick durch die Wirtschaft. Viele Geschäftsleute und Unternehmen, die von den Konjunkturprognosen der verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Institute nur allzusehr enttäuscht wurden, sollen in der Erstellung eines astrologischen Gutachtens eine alternative Zukunftsprognose sehen. „Die Erfolge und Ergebnisse der Beratungen scheinen die Anwendung der Astrologie zu rechtfertigen“, meint das Blatt. Die meisten Unternehmer würden dieses Beratungsangebot, nachdem sie es einmal kennengelernt hätten, auch bei weiteren Entscheidungen nutzen so zum Beispiel „bei neuen Firmengründungen, Kooperationsvereinbarungen, Finanzentwicklungen, bei der Auswahl von Mitarbeitern und persönlichen Sorgen und Problemen“. Sogar „der Verleger Axel Springer terminierte den ersten Druck und den Zeitpunkt des Erscheinens der Bild-Zeitung nach den Berechnungen seines Astrologen“, schreibt die Zeitung. Das sei nur ein Beispiel für viele, bei denen Investitionen mit astrologischer Unterstützung geplant worden seien.
Ist eheliche Untreue „natürlich“?
● Ein gewisses Maß an Untreue sei in einer langen Ehe ganz natürlich, schrieb kürzlich John Taylor (67), Bischof der westenglischen Diözese Winchester, in einem Kirchenbrief. Wie die Berner Zeitung berichtet, gibt es nach den Worten des Bischofs, der seit 42 Jahren verheiratet ist, „im Sinne der Kirche schlimmere Vergehen als die Untreue“. Er halte Ehebruch nicht für eine „unverzeihliche Sünde“. Die Bibel verurteilt jedoch jegliche Art der ehelichen Untreue. Sie zeigt aber auch, daß Gott Sündern vergibt, die aufrichtig bereuen und das durch Taten beweisen (Apostelgeschichte 3:19).
Maus zwingt Jumbo zum Landen
● Kürzlich mußte ein Jumbo-Jet der kuwaitischen Fluggesellschaft seinen Flug nach Madrid unterbrechen und nach Kuwait zurückkehren weil, wie der Pilot feststellte, „irgend etwas“ mit einem der Triebwerke nicht stimmte. Gemäß der Zeitung Al-Rai Al-am konnten die Mechaniker die Ursache der Schwierigkeiten jedoch nicht herausfinden. Ein teurer Spezialist mußte gerufen werden, was 35 000 Dollar kostete. Die Zeitung schreibt: „Aus dem Bericht des Spezialisten geht hervor, daß die Unregelmäßigkeit durch eine Maus verursacht worden ist, der es gelungen war, in den Maschinenraum einzudringen. Nachdem der blinde Passagier vertrieben worden war, konnte der Jumbo seinen normalen Dienst wiederaufnehmen.“
Risikoreiche Stunden
● Ausführliche Statistiken zeigen, daß die gefährlichsten Stunden für den Autofahrer in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr liegen. In diesen 4 Stunden ereignen sich gemäß einem Bericht in der Naturwissenschaftlichen Rundschau 25 % aller tödlichen Unfälle. Offenbar sind die Fahrer am Spätnachmittag in den Städten vielfach überarbeitet, nervös und hungrig. Sie fahren daher sorgloser oder nervöser, ihre Reaktionszeit ist verlangsamt, und sie nehmen eher gewisse Risiken in Kauf. Weitere Ziffern zeigen, daß sich zwischen 16 Uhr und 8 Uhr morgens nahezu drei Viertel (72 %) aller tödlichen Kraftfahrzeugunfälle ereignen. Das Fahren bei Nacht ist somit etwa dreimal so gefährlich wie das Fahren bei Tag.
„Erscheinung der neuesten Zeit“
● In den letzten Monaten ist eine Häufung ungewöhnlicher Krankheiten bei Homosexuellen in den USA aufgefallen. Die bedrohlichste Erscheinung in dieser Gruppe ist das Kaposi-Sarkom, das durch Hautgeschwülste gekennzeichnet ist. Bei den meisten Patienten fand man Anzeichen einer Infektion mit dem Zytomegalie-Virus. (Siehe Erwachet! vom 8. 8. 1982, S. 31.) Wie die Ärztliche Praxis meldet, ist diese geheimnisvolle Krankheit nun auch bei Homosexuellen in Europa aufgetreten. Man macht u. a. bestimmte „Freizeitdrogen“ (Marihuana, Amyl-Nitrit) und kortisonhaltige Salben (von denen die Homosexuellen massiven Gebrauch machen sollen, teilweise um die Schmerzen der Herpesbläschen zu lindern) dafür verantwortlich, weil sie das Abwehrsystem des Körpers schwächen. Ein Mitarbeiter des Instituts für Immunologie und Virologie der Universität Zürich bemerkt dazu in der Neuen Zürcher Zeitung: „Jedenfalls scheint festzustehen daß die geschilderte Konstellation früher nicht etwa einfach übersehen wurde, sondern tatsächlich eine Erscheinung der neuesten Zeit ist. Die Homosexuellen leben gefährlich. Die ,permissive Gesellschaft‘ hat sie zwar entkriminalisiert, sie hat aber dafür eine ganze Pandorabüchse körperlicher Leiden über sie ausgeschüttet, deren Bekämpfung keine einfache Sache zu werden verspricht.“
Griechen bohren nach Öl
● In Griechenland verstärkt man die Anstrengungen, im Ionischen und Ägäischen Meer nach Öl zu suchen. Die Bemühungen konzentrieren sich auf ein Gebiet in der nördlichen Ägäis bei der Insel Thasos. Die Zeitung Athen News schreibt darüber: „Gemäß Mitteilungen der Nordgriechischen Ölgesellschaft haben neue Versuchsbohrungen Öl von hervorragender Qualität zutage gefördert. ... Nur die Größe des Ölvorkommens muß noch herausgefunden werden.“ Es wird sich zeigen, ob Griechenland tatsächlich in Zukunft zu den ölfördernden Staaten der Erde gehört.
Bäume — so alt wie Rom
● In Italien wurde eine erste Bestandsaufnahme uralter Bäume abgeschlossen. Wie die in Mailand erscheinende Zeitung Corriere della Sera berichtet, stehen in Italien Bäume, die schon wuchsen, als Westgotenkönig Alarich im Jahre 410 u. Z. Rom stürmte. Es soll sogar noch einige wenige Bäume aus der Zeit der Gründung der Stadt Rom vor mehr als 2 700 Jahren geben. Der Direktor des Zentrums für ökologische Studien des Apennins nennt in seinem Bericht auch einen 2 000jährigen Olivenbaum, der direkt an der Autobahn Messina — Catania (Sizilien) steht. Berühmter jedoch ist eine Kastanie an den Hängen des Vulkans Ätna, die nach der Überlieferung zwischen 2 000 und 4 000 Jahre alt sein soll. Jetzt werden Anstrengungen unternommen, diese Bäume wirksam zu schützen und das öffentliche Bewußtsein in diesem Sinne zu sensibilisieren.
Frostschutzmittel im Körper
● Zahlreiche Froscharten überwintern an Land unter Laub und sind dabei für längere Zeit großer Kälte ausgesetzt. Froschlurche können in Winterstarre sogar bei lange andauernden Frosttemperaturen überleben. Wie der Zeitschrift Science zu entnehmen ist, gefriert nur ein relativ geringer Teil der Körperflüssigkeit dieser Tiere nach langsamer Unterkühlung. Als Ursache für die geringe Eisbildung im Organismus der Froschlurche fand jetzt ein Wissenschaftler der Universität von Minnesota (USA) fast 3 g des dreiwertigen Alkohols Glyzerin in jeweils 100 ml Muskelextrakt oder Harn. Bemerkenswerterweise wurde das Glyzerin nur in der kalten Jahreszeit in der Körperflüssigkeit angereichert. Im Sommer verloren die Froschlurche ihre Frosttoleranz.
Folgen nicht bedacht
● Einige chinesische Bauern haben auf drastische Weise Anschauungsunterricht in Ökologie erhalten: Sie haben so viele Schlangen gefangen, daß sich jetzt Ratten scharenweise auf ihren Feldern ausbreiten und die Ernte auffressen. Gemäß Angaben der Zeitung Jen Min Jih Pao (Pekinger Volkszeitung) sind vor allem Landstriche in den Provinzen Anhui und Sichuan betroffen. Eine Firma in Jiangjin (Sichuan) hatte beispielsweise bekanntgegeben, daß sie 200 000 lebende Schlangen kaufen wolle. Die Bauern gingen daraufhin mit Enthusiasmus auf Schlangenfang, um sich einen guten Nebenerwerb zu sichern. Bald darauf aber geriet der Bestand an Ratten außer Kontrolle. Die Ratten machten sich auf den Feldern über die Reis- und die Erdnußernte her und töteten Geflügel.
Anregende Sprechpausen
● Mit längeren Sprechpausen scheint es offenbar möglich zu sein, den Unterricht in der Schule wirksamer zu gestalten. Normalerweise verläuft der Unterricht in Grundschulen überwiegend nach dem bekannten Schema ab: Der Lehrer fragt — er ruft einen Schüler auf — der Schüler antwortet — der Lehrer kommentiert diese Antwort. Untersuchungen von Dr. Veronika Reiß (Universität Münster) haben ergeben, daß die Sprechpausen in diesem Schema in einem „normalen“ Mathematikunterricht vierter Grundschulklassen 0,7 Sekunden betragen. Verändert man bewußt die Dauer der Sprechpausen geringfügig auf etwa 1,2 Sekunden, so führt dies zu mehr Disziplin in der Klasse. „Eine drastische Erhöhung der Pausen auf drei bis fünf Sekunden (worauf man Lehrer trainiert hatte)“, schreibt die Rheinische Post, „hat hingegen ganz andere Wirkungen: Die Schülerantworten fallen länger aus; ihre Begründungen sind ausführlicher; es kommt seltener vor, daß die Schüler nicht oder mit ,Ich weiß nicht‘ antworten; schwächere Schüler beteiligen sich stärker am Unterricht; die Schüler stellen mehr Fragen und machen insgesamt mehr Vorschläge.“
Alkoholismus: Abstinenz unerläßlich
● Die Hoffnung vieler Alkoholiker und Therapeuten, die Sucht auch ohne eine kompromißlose Abstinenz überwinden zu können, hat sich als „folgenschwerer Irrtum“ erwiesen. Vor über zehn Jahren waren die amerikanischen Studenten Mark und Linda Sobell bei einer Untersuchung an Alkoholikern zu dem „aufsehenerregenden Ergebnis“ gekommen, daß man mit einem „kontrollierten Trinken“ bessere Heilerfolge erzielen könne als mit der herkömmlichen harten Therapie des völligen Entzuges von Alkoholika. „Von vielen sich fortschrittlich wähnenden Psychologen und Verhaltensforschern wurde die Studie offenbar gern aufgegriffen und auch hochgespielt“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ein Bericht in der Zeitschrift Science (Bd. 217, S. 174) zeigt jedoch, daß sich der Sobellsche Versuch „nach zehn Jahren als ein glatter Fehlschlag erweist, wenn nicht gar als Betrug“. Von den 20 angeblich erfolgreich behandelten Alkoholikern sind inzwischen vier an ihrer Krankheit gestorben, weitere acht sind wieder starke Trinker. Sechs sind zwar abstinent, doch erst nach mehreren konventionellen Entziehungskuren. Nur ein einziger hat das „kontrollierte Trinken“ beibehalten. Es wird aber bezweifelt, daß er jemals wirklich alkoholabhängig war.