Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g70 8. 8. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Hirtenbrief als Einmischung in die Politik bezeichnet
  • Rauschgiftsüchtige Jugendliche
  • Nachbildung der Erbfaktoren
  • Arm verloren
  • Kirchenmauer wird Filmleinwand
  • In Wien jetzt 400 000 Fahrzeuge
  • Scharfer Brief an den Vatikan
  • Weltweite Geldentwertung
  • Warnung vor Rauschmitteln
  • Prozeß gegen KZ-Kommandanten
  • Veränderter Fronleichnam
  • Zweckmäßiges Glas
Erwachet! 1970
g70 8. 8. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Hirtenbrief als Einmischung in die Politik bezeichnet

◆ Ein Brief, der von fünf katholischen Bischöfen im Hinblick auf die Wahlen in Nordrhein-Westfalen verfaßt wurde, wurde von Vertretern der Koalitionsparteien scharf verurteilt. Man bezeichnete es als unglaublich, daß sich die katholische Kirche diesen Rückfall in den Stil der 50er Jahre erlaube. Für eine parlamentarische Demokratie sei es unerträglich, wenn die Bischöfe sich in derart massiver Form in die Politik einmischten, „statt der Seelsorge und der Sozialarbeit nachzugehen“. In dem Brief war unter anderem folgender Satz zu lesen: „Wir dürfen die Verantwortung für unsere Zukunft nur solchen Frauen und Männern übertragen, die bewiesen haben, daß sie in ihrem Handeln christliche Grundsätze und Grundanliegen vertreten.“ In diesen Worten ist nach Ansicht der Vertreter der Koalitionsparteien eine verkappte Wahlempfehlung zu sehen.

Rauschgiftsüchtige Jugendliche

◆ In immer größerem Umfange wächst das Problem der Rauschgiftsucht unter Jugendlichen. Professor Rudolf Seiß von der Pädagogischen Hochschule Kiel erklärte auf einer Tagung der Aktion Jugendschutz in Kiel, daß viele Jugendliche von einer Drogenwelle erfaßt würden. In einer Zeit der permanenten Suchthaltung seien Rauschgifte zum Religionsersatz geworden. Nach Ansicht des Professors litten viele junge Menschen unter einem Orientierungsmangel. Protest gegen die Gesellschaft und ihre Anforderungen, persönliche Konflikte und Langeweile würden dahin führen, daß versucht werde, durch Haschisch, Morphium, LSD und Heroin der Realität zu entfliehen. Dr. Klos aus Dortmund sprach sich ebenfalls entschieden gegen eine Verniedlichung des Haschischgebrauchs aus. 85 Prozent der Haschischraucher würden schon nach kurzer Zeit zu einem stärkeren Mittel greifen. Oftmals sei der „Stoff“ auch mit Opium gemischt, so daß eine Abhängigkeit bald eintrete.

Ebenso wie in anderen Ländern nimmt die Zahl der jugendlichen Rauschgiftsüchtigen in Großbritannien in beängstigendem Maße zu. Nach Angaben des Leiters des nationalen Rauschgift- und Forschungsinstituts, Dr. Peter Chapple, werden die Londoner Krankenbetten mit süchtigen Teenagern belegt, während sie für ernsthaft an akuten Krankheiten leidende Patienten knapp würden. Allein in der Unfallabteilung nur eines Londoner Krankenhauses seien innerhalb von zwei Monaten 885 jugendliche Rauschgiftsüchtige behandelt worden.

„Wie sieht der Drogenabusus in Österreich aus? Was sagen österreichische Wissenschaftler dazu?“ Diese Frage wird in einem Artikel der Wiener Presse gestellt. „Psychiater, Lehrer, Polizisten sind sich darüber einig: Auch hierzulande ist der Drogenkonsum gewaltig angestiegen, und zwar gerade unter den Jugendlichen. Und hier wieder nimmt Haschisch die erste Stelle ein. ... Er [Dr. Sluga, Oberarzt von der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik in Wien] betont, daß seiner Erfahrung nach bei den meisten Haschischkonsumenten diese Droge gewissermaßen als ,Schiene‘ zu den ,hard drugs‘ — Heroin, Opium, LSD oder Alkaloide im allgemeinen — wirke. Bei chronischem Haschischkonsum kommt es, wie Dr. Sluga beobachten konnte, zu einem sogenannten organischen Psychosyndrom. Das bedeutet Abstumpfung der Persönlichkeit, Verflachung der Charakterzüge, Störung der Aufmerksamkeit und Auffassungsgabe, herabgesetzte, gefühlsmäßige Resonanz gegenüber der Umwelt, Kritiklosigkeit, Einengung des Denkens auf immer ,neuen Lustgewinn durch Haschisch‘ ... Über die Frage, warum so viele Jugendliche zu Drogen greifen, gibt es ein ganzes Spektrum von Antworten. Neugier, Verführung und Oppositionsgeist seien die Gründe, sagt der Wiener Psychiater Professor Strotzka. Andere wieder sehen die Ursache in einem Mangel an Autorität der Erwachsenen, in ,Sünden der Väter‘. Ein zwölfjähriges amerikanisches Mädchen bekannte: ,Das Leben mit Rauschgift ist viel schöner!‘ Aber dieses ,schönere‘ Leben ist sehr kurz. Allein in New York fanden im vergangenen Jahr 244 Jugendliche durch Rauschgift den Tod. Ihre Flucht in eine andere, traumhafte Welt endete sehr real — im Abgrund.“

Jugendliche, die die Bibel studieren und die darin empfohlenen Grundsätze in ihrem Leben anwenden, erhalten für ihr Leben einen Halt und erfreuen ihren Schöpfer, Jehova Gott.

Nachbildung der Erbfaktoren

◆ Gemäß Meldungen soll es einem amerikanischen Forscherteam unter der Leitung des indischen Nobelpreisträgers H. Gobind Khorana gelungen sein, ein menschliches Gen herzustellen. Man sieht sich nun auf dem Wege zu einer Korrektur von Erbkrankheiten, vielleicht sogar der „genetischen Manipulation“ und schließlich zur Schaffung künstlichen Lebens. Dazu äußerte sich Khorana; „Mindestens im Prinzip ist der Mensch nach Maß früher möglich geworden, als wir gedacht haben.“ Die Süddeutsche Zeitung, die ebenfalls über die Herstellung des künstlichen Gens berichtet, schreibt dazu: „Wer Gene bauen kann, ist — wie Khorana selbst sagt, auch fähig, ,die Biologie eines lebenden Systems zu manipulieren‘: Er kann, worauf Khorana hofft, genetische Schäden reparieren und damit Erbkrankheiten heilen. Aber er kann auch gezielt genetische Schäden verursachen. Salvador Luria [Nobelpreisträger von 1969 und Freund Khoranas] erklärte nach Khoranas Erfolg, die Vorstellung, daß der Mensch Mitmenschen mit genetischen Waffen bedrohen könne, sei zwar heute noch ,beinahe Science fiction, aber leider hat die Science fiction die üble Angewohnheit, Wirklichkeit zu werden‘.“

Der Mensch arbeitet mühsam, um menschliches Leben synthetisch herzustellen, jedoch ist der Erfolg dieser Arbeit fragwürdig. Erforscher der Bibel wissen, wem sie als Lebengeber zu Dank verpflichtet sind.

Arm verloren

◆ Ein Japaner fuhr mit seinem Auto auf einer Landstraße in der Nähe der Stadt Kobe und ließ seinen Arm aus dem Fenster seines Wagens hängen. Auch als ein Lastwagen ihm entgegenkam, nahm er seinen Arm nicht herein. Zwar spürte er, daß der Lastwagen ihn streifte, jedoch schenkte er dieser kurzen Berührung keine Aufmerksamkeit. Nach weiteren zwei Kilometern stellte er fest, daß ihm der Arm fehlte. Er steuerte seinen Wagen mit dem anderen Arm noch zum Krankenhaus. Die plötzliche und glatte Abtrennung des Arms von der Schulter hatte nach Auskunft der Ärzte nur eine geringe Blutung zur Folge gehabt, und der 24jährige Japaner verspürte nur wenig Schmerzen. Sein Zustand wurde als befriedigend bezeichnet. Die Polizei fand zehn Minuten nach seiner Ankunft im Krankenhaus den verlorengegangenen Arm auf der Landstraße.

Kirchenmauer wird Filmleinwand

◆ Unter dieser Überschrift brachte die Wiener Zeitung Die Presse einen Bericht über die Neugestaltung des Gottesdienstes in einer Wiener Kirche. In diesem Bericht heißt es wörtlich: „Über die weiße Seitenwand der frisch renovierten Barockkirche flimmert vier Minuten lang ein bunter Film: kein religiöser Streifen, sondern ein kurzer Trickfilm über ein Thema, das zum Nachdenken anregt, eine kleine Elegie von einem Menschen hinter Gittern und einer Blume. ... Was das Wiener Priesterseminar ... mit diesem Gestaltungsexperiment beabsichtigt, faßt Regens Zehndorfer zusammen: ,Der Mensch von heute ist die Totalsprache der Massenmedien, speziell des Fernsehens und Rundfunks, gewöhnt. Eine Verkündigung die ihn ansprechen will, wird auch diese Mediensprache berücksichtigen, ohne deshalb das Wort verdrängen zu wollen.‘ Nach den Jazz- und rhythmischen Messen, die hierzulande längst schon keine Sensation mehr bilden, und den Versuchen, Lesungen und Diskussionen außerhalb der Gottesdienste in Kirchen zu veranstalten, ist dieser Bild- oder Filmgottesdienst nun das jüngste der kirchlichen Experimente.“

In Wien jetzt 400 000 Fahrzeuge

◆ Da in Wien zur Zeit zirka 1,6 Millionen Menschen wohnen, kommt auf jeden vierten ein motorisiertes Fahrzeug, da die genaue Anzahl der gemeldeten Autos und Motorräder am Jahresende 401 213 betrug. Mit dem Ansteigen der Zahl der Fahrzeuge stieg auch die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr auf über 15 600 an.

In Deutschland war man bemüht, die durch technische Fahrzeugmängel verursachten Verkehrsunfälle zu überprüfen, und man kam zu dem Ergebnis, daß bei Dreiviertel aller Verkehrsunfälle die Bremsen versagt haben Mängel an der Bereifung wurden in elf Prozent der Fälle als Unfallursache ermittelt.

Scharfer Brief an den Vatikan

◆ Die linksgerichtete Gruppe „Septuagint“, der überwiegend junge Priester und Theologiestudenten in Holland angehören, forderte in einem Brief offene Gespräche mit dem Vatikan über die Zulassung verheirateter Priester. In dem Brief, der an den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Villot gerichtet wurde, heißt es: „Sie werden für den Bruch der Kircheneinheit verantwortlich sein, wenn Sie darin fortfahren, die Probleme der einzelnen Kirchenprovinzen nicht ernst zu nehmen.“ Diese jungen holländischen Priester verlangen, daß möglichst in naher Zukunft Gespräche zwischen dem Vatikan und den holländischen Bischöfen über die Abschaffung des Zölibats aufgenommen werden.

Weltweite Geldentwertung

◆ Dr. Jelle Zijlstra, Präsident der Niederländischen Zentralbank, erwähnte in seinem Tätigkeitsbericht 1969, daß überall in der Welt die Bekämpfung der Inflation unwirksam geblieben sei. Da die Preisinflation und die Geldentwertung in ihrer Hartnäckigkeit ein derartiges Ausmaß erreicht habe, gebe es nur noch eine Alternative, die darin bestehe, daß man die Inflation möglichst rasch auf ein erträgliches Maß reduziere. Andererseits würde man in eine Geldentwertung abgleiten, die die Fundamente der Gesellschaft untergrabe. Der Arbeitsmarkt sowie die Stabilität der internationalen Währungspolitik würden bedroht, wenn man nicht versuche, die Lohnsteigerung mit der wachsenden Produktivität in Einklang zu bringen.

Warnung vor Rauschmitteln

◆ Auf dem 73. Deutschen Ärztetag in Stuttgart wurden auch die in der letzten Zeit ständig wachsenden Probleme in Verbindung mit dem Genuß von Rauschmitteln zur Sprache gebracht. Die Ärzte warnten bei dieser Gelegenheit nachdrücklich vor jeder Liberalisierung der Herstellung, des Handels und des Verbrauchs von Haschisch, Marihuana, LSD und anderer Rauschmittel. Weiter forderten die Delegierten des Kongresses eine Erweiterung und Verbesserung der Kontrollmaßnahmen gegenüber diesen Suchtstoffen, eine Intensivierung der sachlichen Aufklärung und Information der Öffentlichkeit über die Gefahren des Gebrauchs von Rauschmitteln sowie Hilfe und ausreichende Rehabilitationsmöglichkeiten für die Opfer.

Prozeß gegen KZ-Kommandanten

◆ Im Gerichtsfall des früheren Lagerkommandanten Paul Stangl, der beschuldigt wird, die Verantwortung für 400 000 Hinrichtungen in den Konzentrationslagern Sobibor und Treblinka in Polen getragen zu haben, sagte seine Frau aus, daß der Vatikan vielen Deutschen geholfen habe, nach dem Zweiten Weltkrieg nach Brasilien zu fliehen. „Fast alle wurden dort reich, einige von ihnen besitzen eigene Fabriken“, sagte Therese Stangl. Damit bestätigte Frau Stangl die Aussage ihres Mannes, daß er mit Hilfe falscher Papiere, die von einem österreichischen Bischof, der jetzt aber nicht mehr lebt, besorgt wurden, aus einem Gefangenenlager in Österreich nach Damaskus (Syrien) fliehen konnte. Später folgte die Familie nach, und drei Jahre später gingen sie gemeinsam nach Brasilien. „Viele Deutsche leben in Sao Paulo, und fast alle sind dort mit der Unterstützung des Vatikans.“ Frau Stangl war darauf aufmerksam gemacht worden, daß sie die Aussage als Frau des Angeklagten verweigern durfte, jedoch wollte sie „wegen ihrer Liebe zur Wahrheit über die Sachlage Aufschluß geben“.

Veränderter Fronleichnam

◆ Für Katholiken ist der am Fronleichnam durchgeführte Prozessionszug eines der prunkvollsten Ereignisse des Jahres. Doch dieses Bild fehlte in diesem Jahr in vielen Städten. Dazu berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 29. Mai 1970: „Erstmals seit vielen Jahren entfiel in der Bischofsstadt Würzburg die große Fronleichnamsprozession, an der früher die Innungen des Handwerks, Studentenverbindungen und Vereine mit Fahnen und in Festkleidung teilgenommen hatten. Dafür hielten die 17 Pfarreien Würzburgs einzeln oder zu zweien Gottesdienste und kleine Prozessionen in ihren Stadtvierteln. In der Nacht zum Donnerstag hatten Unbekannte an und neben Türen des Würzburger Doms mit Sprüh- und Ölfarbe geschrieben: ,Die Welt hungert, der Papst schweigt und kassiert Millionen‘ sowie ,Baskische Priester liegen in Gefängnissen — die Kurie schweigt‘.“

Zweckmäßiges Glas

◆ In der Sowjetunion wurde ein Glas entwickelt, das im Süden kühlt und im Norden wärmt. Im Süden werden Sonnenstrahlen, die durch das Glas fallen, um fast 70 Prozent kälter, im Polargebiet friert die Glasscheibe eines Autos nicht zu. Gleichzeitig ist das Glas stromableitend und wasserabstoßend. Diese Eigenschaften erhält das Glas durch das Auftragen von Salzen verschiedener Metalle. Die Erzeugung dieses Dünnschichtglases wurde jetzt in die laufende Industrieproduktion aufgenommen.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen