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  • Läßt du dich vom Aberglauben oder von Erkenntnis leiten?
    Der Wachtturm 1958 | 15. Juli
    • Läßt du dich vom Aberglauben oder von Erkenntnis leiten?

      „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller leuchtet, bis zum vollen (festgesetzten) Tag. Der Weg der Bösen gleicht dem Dunkel; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln. Mein Sohn, schenke meinen Worten Aufmerksamkeit.“ — Spr. 4:18-20, NW.

      1. In welch geistigem Zustand befinden sich viele Menschen und warum?

      HAST du einmal ein kleines Kind gesehen, das sich in einem dunklen Zimmer fürchtete? Sobald im Zimmer das Licht angedreht ist, schwindet jede Angst. Es sieht nun alles, was sich im Zimmer befindet, und weiß, daß nichts da ist, was ihm schaden könnte. Wenn es dies weiß, fühlt es sich beruhigt und sicher. Man könnte behaupten, es sei kindisch, sich im Dunkeln zu fürchten. Aber heute sind Millionen Erwachsene voll Furcht und Ungewißheit und haben abergläubische Vorstellungen, weil sie sich in der Finsternis befinden, die Satan, der Teufel, über diese Welt gebracht hat. Paulus beschrieb den geistigen Zustand der Massen der Menschheit mit den Worten: ‚Der Gott dieses Systems der Dinge hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, damit der Lichtglanz der glorreichen guten Botschaft bezüglich des Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.‘ Die von Furcht befallenen, in Aberglauben und Finsternis steckenden Menschen werden von denen bedauert, die aufgeklärt sind. — 2. Kor. 4:4, NW.

      2, 3. Was für merkwürdige Glaubensansichten haben die Menschen in den arktischen Ländern?

      2 Der Prophet Jesaja sagte den Zustand der heutigen Zeit wie folgt voraus: „Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften.“ (Jes. 60:2) Während all der Jahrhunderte bis heute hat Satan die Herrschaft über die Menschen geführt und hat dafür gesorgt, daß sie viele merkwürdige Dinge geglaubt haben. In jeder Gemeinde haben die Leute heute oft sonderbare abergläubische Vorstellungen. Von den arktischen Ländern bis zu den Tropen pflegt man abergläubische Bräuche, die von Satan inspiriert wurden. Die Eskimos glauben an Gespenster. Viele glauben an die Seelenwanderung, nämlich daß Geister in Tiere, in den Wind, in Felsen, in das Eis und das Wasser fahren und daß sie durch Beschwörungen gebannt werden können. Um die Windrichtung zu ändern, wird gesungen, getrommelt und geheult, und als letzte Zuflucht werden die Gräber der Toten in Brand gesteckt. Soviel vernunftloser Aberglaube! Obwohl man nie imstande gewesen ist, die Windrichtung zu ändern, hält der blinde Aberglaube die Menschen nicht davon zurück, es immer wieder zu versuchen.

      3 In gewissen Teilen Grönlands begraben die Eingeborenen ein Kind, das gestorben ist, mit einem lebendigen Hund, denn der Hund soll das Kind in „die andere Welt“ führen. Über diesen sonderbaren Aberglauben befragt, werden sie nur zur Antwort geben: „Ein Hund kann seinen Weg überall finden.“ — The Encyclopedia Americana.

      4, 5. Wieso hat der Mangel an Erkenntnis über den Zustand der Toten zu sonderbaren Lehren und Ideen geführt?

      4 Der Zustand, in dem sich die Toten befinden, ist für viele ein großes Geheimnis. Weitverbreitet ist der Glaube, daß die Menschen eine unsterbliche Seele besitzen, und verwandt mit diesem unbiblischen Glauben sind viele befremdende Ideen und abergläubische Ansichten. Besonders im Orient sind Millionen Menschen der Auffassung, daß es eine Seelenwanderung gibt. Aber dieser Glaube ist nichts Neues. Die alten Ägypter, die die Theorie vorbrachten, daß die Menschenseele unsterblich sei, glaubten, daß Seelen von einem Körper in den anderen übergingen. Ohne Zweifel hatte der ägyptische Brauch, die Mumien von Katzen, Krokodilen und anderen Geschöpfen aufzubewahren, seinen Ursprung in der Überzeugung, daß sie von Seelen bewohnt gewesen wären, die diese Körper eines Tages wieder als die ihrigen für sich beanspruchen könnten.

      5 Vor alters glaubte auch Pythagoras an diese Metempsychose oder Seelenwanderung, und daher predigte er dagegen, daß man Tiere; Fische und auch Eier äße. Wenn seine Vorfahren den Aufschluß, den Gott Noah zukommen ließ, weitergeleitet hätten, so hätte er gewußt, daß ‚jedes kriechende Tier, das lebendig ist, euch als Speise dienen mag‘. — 1. Mose 9:3, NW.

      6. (a) Was ist ein Beweis dafür, daß in der Christenheit eine von Satan herbeigeführte Finsternis herrscht? (b) In Welchem Zustand befinden sich die Toten in Wirklichkeit, und wie beweist du dies anhand der Bibel?

      6 Millionen von Menschen in der Welt mögen diese Bräuche und Glaubensansichten heute, als lächerlich betrachten. Sind sie aber wirklich so aufgeklärt, daß sie nicht ähnlichen abergläubischen Vorstellungen zum Opfer fallen? Betrachte einen Augenblick die Hunderte von Millionen Menschen, die sich heute zum Christentum bekennen und doch aufrichtig an die Unsterblichkeit der Menschenseele glauben und der Ansicht sind, ihre verstorbenen Lieben würden im Fegefeuer leiden und könnten von diesen Leiden nur dadurch erlöst werden, daß sie einem Priester für gewisse religiöse Riten, die er vollziehen soll, Geld geben. Wer durch Gottes Wort erleuchtet ist, weiß, daß die Verstorbenen sich weder in einem Fegefeuer befinden noch sonstwo leben, sondern er weiß, daß sie tot sind, ohne Bewußtsein, und in den Gräbern die Auferstehung erwarten, so wie es Christus Jesus gesagt hat. Jene Menschen aber, die, weil sie in der Finsternis sind und abergläubische Vorstellungen haben, Opfer der Fegefeuerlehre geworden sind, wissen nicht, daß der Mensch eine Seele ist, also keine unsterbliche Seele besitzt. Dadurch sind sie sehr beunruhigt worden und haben nebenbei ziemlich viel Geld verloren. Welcher Segen die genaue Erkenntnis aus Gottes Wort für sie doch sein könnte! — 1. Mose 2:7; Pred. 9:5, 10; Hes. 18:4; Joh. 5:28, 29.

      7. Was sagt der biblische Bericht über die Herkunft des Menschen im Vergleich zu gewissen menschlichen Theorien?

      7 Die Bibel vermittelt uns die von Gott gegebene genaue Erkenntnis. Sie berichtet uns über den Ursprung des Menschen durch Erschaffung. (1. Mose 1:27) Evolutionsanhänger mögen denken, sie wüßten etwas Besseres, etwas, das zeitgemäßer, moderner sei. Aber seit Jahrhunderten haben sich viele primitive Völker an irrige Gedanken geklammert, die ganz ähnlich sind, ohne durch sogenannte Gelehrte, durch Männer der Wissenschaft, gestützt zu werden. Zum Beispiel gibt es Leute in Madagaskar, die glauben, daß sie von Krokodilen abstammen. Sie behandeln diese Tiere daher, als ob sie Menschen, sozusagen ihre eigenen Brüder, wären. Wenn ein Krokodil nicht gerade einen Menschen tötet, werden sie niemals ein Krokodil töten, so gefährlich es auch ist. Tötet ein Krokodil jemanden, so wird es mit einem Angelhaken gefangengenommen. Man veranstaltet eine Gerichtssitzung, verurteilt das Krokodil zum Tode, richtet es hin und begräbt das Tier dann mit ebensoviel Pomp, wie wenn es ein Familienglied gewesen wäre. Närrischer Aberglaube! würden wir sagen. Und doch glauben sie an so etwas. — Introducing Africa von Carveth Wells.

      8. Wodurch kann sich jemand von schädlichen, abergläubischen Vorstellungen befreien?

      8 Man könnte in einem fort die sonderbaren Ideen und abergläubischen Vorstellungen aufzählen, die man überall in der Welt findet. Satan hat seine in Finsternis sitzenden Untertanen vollständig verwirrt und sie dadurch sehr geschädigt. Aberglaube schadet der Menschheit. Aberglaube wird nie jemanden zu annehmbarem Dienst für Gott, den Allmächtigen, und zu ewigem Leben in seiner neuen Welt führen. Nur e i n Weg ist frei von den schädlichen, abergläubischen Vorstellungen und von Leichtgläubigkeit: der Weg, auf dem man eine genaue Erkenntnis Gottes, Jehovas, erlangt. Erkenntnis ist in unserem Leben derart wichtig, daß Jehova sagt, die Menschen würden aus Mangel an Erkenntnis vertilgt werden. — Hos. 4:6, 10.

      9, 10. (a) Genügt eine Schulbildung, damit jemand genaue Erkenntnis erlangt? (b) Was sind einige der Hindernisse im Erlangen genauer Erkenntnis? (c) Warum ist Erkenntnis und nicht nur Aufrichtigkeit nötig?

      9 Heute gibt es mehr Bildungsstätten in der Welt als je zuvor in der Geschichte des Menschengeschlechts. Die Regierungen legen Nachdruck auf ihre Bildungsprogramme, auf den Bau neuer Schulen, selbst in abgelegenen Gebieten. Doch von welcher Art ist die Gelehrsamkeit, die man betreibt? Welche Kenntnisse besitzen die Menschen? Nicht jede Art von Bildung ist segensreich, nicht alle Kenntnisse führen zum Leben. Eine vieljährige Ausbildung an einer Universität und Kenntnisse aus einer Menge von Büchern werden jemandem nicht die Gewähr dafür bieten, daß er schutzbringende, lebengebende Erkenntnis erlangt. Die Bibel sagt, daß es Menschen gibt, die ‚immerdar lernen und doch nie zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen‘. — 2. Tim. 3:7, NW.

      10 Jehova Gott hat dafür gesorgt, daß wir die Bibel haben, damit der Mensch eine genaue Erkenntnis und Licht erlangen kann. Viele Hindernisse stehen indes den Menschen dabei im Wege. Die kommunistischen Regierungen protestieren dagegen, daß das, was die Bibel sagt, gelehrt wird. In gewissen Ländern ist die Bibel dem Volke im allgemeinen nicht zugänglich. Aber eines der größten Hindernisse, durch das die Menschen daran gehindert werden, eine genaue Erkenntnis zu erlangen, ist die falsche Religion. Zahllose Geistliche stellen ihre abergläubischen Vorstellungen und menschlichen Überlieferungen dem Worte Gottes voran, behaupten trügerisch, Gott zu vertreten, und vorenthalten dem Volke gleichzeitig die wahre Gotteserkenntnis. Diese Geistlichen gehören zu der Klasse, die Christus Jesus mit folgenden Worten richtet: „Wehe euch, ihr Gesetzeskundigen! denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die Hineingehenden habt ihr gehindert.“ (Luk. 11:52, NW) Die Führer der Christenheit sind im Besitze der Bibel und sprechen von Gott. Gleich den Juden in alter Zeit haben sie „Eifer für Gott, doch nicht gemäß genauer Erkenntnis, denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes“. (Röm. 10:2, 3, NW) Sie werden sich nicht demütigen, um von Gott durch sein Wort etwas zu lernen. Selbstsüchtig suchen sie ihre eigenen falschen religiösen Ideen, eine falsche Erkenntnis, festzulegen. Einige mögen selbst so abergläubisch geworden sein, daß sie zu der Überzeugung gelangt sind, sie seien im Recht. Aber der Bloße Gedanke, daß jemand das Rechte glaubt und tut, macht dies noch nicht zu etwas, das recht ist, noch bringt es ihn in vollen Einklang mit den Grundsätzen Gottes. Gott sagt: „Es gibt einen Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.“ (Spr. 14:12, NW) Menschen, die die wahre Erkenntnis Jehovas verwerfen, sind jene, von denen er in Hosea 4:6, 10 prophetisch wie folgt gesprochen hat: „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis; weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich … sie haben es aufgegeben, auf Jehova zu achten.“

      11. Was allein ist grundlegend für vollständige Erkenntnis?

      11 Obwohl die Geistlichkeit und die Führer der Welt denken mögen, große Kenntnisse zu besitzen, kann doch niemand wirklich vollständiges Wissen haben, wenn er nicht demütig die Unterweisung von Jehova annimmt, vom Quell alles Wissens und alles Lichtes. „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis.“ (Spr. 1:7, NW) Diese grundlegende Erkenntnis Jehovas ist das erste Erfordernis. Es ist die Grundlage aller wahren Erkenntnis.

      12, 13. (a) Bei welcher Quelle müssen sich die Menschen wahre Erkenntnis holen? (b) Inwiefern kommt diese Erkenntnis einem Schatz gleich?

      12 Es gibt nur e i n e n Weg, auf dem man an Erkenntnis der Wahrheit zunehmen und sich vor schädigenden, abergläubischen Ansichten bewahren kann, nämlich, indem man das Licht besitzt. Jehova sagt: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen wirst und meine Gebote bei dir verwahrst, indem du der Weisheit Gehör schenkst, so daß du dein Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigst; wenn du danach wie nach Silber suchst und ihm wie nach verborgenen Schätzen nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen.“ — Spr. 2:1, 2, 4-6, NW.

      13 Tatsächlich, die genaue Erkenntnis kommt einem verborgenen Schatze gleich. Was könnte von größerem Werte sein, als die Erkenntnis Jehovas und Christi, die ewiges Leben bedeutet? (Joh. 17:3) Aber einen verborgenen Schatz muß man suchen, um ihn zu finden, und dann muß man ihn festhalten. Man kann einen Schatz sogar vergrößern oder vermehren. All dies erfordert Anstrengung unsererseits. Wie kann dieser Schatz erlangt werden?

      14. (a) Was hat Jehova zur Vermittlung wahrer Erkenntnis beschafft? (b) Was für Menschen können diese genaue Erkenntnis gewinnen?

      14 Jehova hat sein Wort, seinen Geist und seine Organisation gegeben. Wir müssen uns in der richtigen Verfassung Erkenntnis aneignen, nämlich so wie kleine Kinder, indem wir demütig Jehova und seine Organisation anerkennen, deren er sich heute zur Ausgabe der geistigen Nahrung bedient. Wir sollten uns dankbar fühlen für all die Vorkehrungen, die durch die Organisation der gesalbten Zeugen Jehovas, durch den „treuen und verständigen Sklaven“, der von Jesus in Matthäus 24:45 (NW) erwähnt worden ist, getroffen worden sind. Jehova sorgt für die geistige Nahrung auf seine eigene gute Weise und gemäß seinem Vorhaben. Was er bereiten läßt, ist gut, und wir sollten es studieren, um etwas zu lernen. Wenn jemand erkennt, daß er noch nicht alles weiß, und wenn er so lernbereit ist wie ein Kind, kann er etwas lernen, und er wird geistiges Unterscheidungsvermögen erlangen. Wenn er sich so stolz und weise vorkommt wie Weltmenschen, die ihre eigenen Theorien Vorbringen, statt sich an Gottes Grundsätze zu halten, so wird er kein Verständnis erlangen. Jehova wird ihm seinen Geist nicht geben. Stolze Männer dieser Welt können die geistigen Dinge nicht verstehen. „Der physische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm eine Torheit, und er kann sie nicht verstehen, weil sie geistlich geprüft werden. Der geistliche Mensch aber prüft [erforscht] in der Tat alles.“ — 1. Kor. 2:14, 15, NW.

      15. Warum ist geistiges Unterscheidungsvermögen so wichtig?

      15 Jemand mag aber fragen: Besitzen die Geistlichen und andere, die beanspruchen, weise zu sein, denn nicht die Bibel und führen daraus Texte an? Wissen sie denn nicht, was diese sagt? Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Kenntnis gewisser Schrifttexte und dem Besitz des geistigen Unterscheidungsvermögens. Zur Zeit, da Satan Jesus versuchte, zeigte er, daß er gewisse Dinge aus der Schrift wußte, und er führte einige Texte an, wandte sie aber vollständig falsch an. Aber Jesus besaß geistiges Unterscheidungsvermögen. Satan konnte den Sinn der Schrift nicht erfassen, weil er den Geist Gottes nicht besaß. Jesus wußte, wie er die Schrifttexte anzuwenden hatte, und er wandte sie gut an, indem er Satans Versuchungen widerstand. Geistige Dinge werden nur von denen begriffen, die Jehova ergeben sind, die demütig nach seinen Schätzen suchen und denen er seinen Geist gibt. „Denn uns hat es Gott durch seinen Geist geoffenbart, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.“ — 1. Kor. 2:10; Matth. 4:1-11, NW.

      16. Wer erlangt das geistige Unterscheidungsvermögen?

      16 So sehen wir, daß Jehova sein heiliges Geheimnis seinen treuen Knechten und nicht weltlich weisen Menschen anvertraut, die dadurch Ehre auf sich selbst und nicht auf Gott bringen würden. Christus Jesus erkannte dies und rief dankbar aus: „Ich preise dich öffentlich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge den Weisen und Verstandesmenschen verborgen und sie kleinen Kindern geoffenbart hast.“ (Matth. 11:25, NW) Seinen Jüngern wurde Verständnis zuteil, weil sie in Demut von Jehova Gott Schätze zu erlangen suchten. Dieses geistige Unterscheidungsvermögen ist nicht etwas allgemein Erhältliches, das man leichtnehmen dürfte. Es ist nicht etwas, das man kaufen kann. Es ist eine Gabe von Jehova, die er denen gibt, die sich ihm in Demut nahen, die Jehovas Wort studieren und ihre Erkenntnis dazu gebrauchen, ihn zu ehren. Es ist ein großer verborgener Schatz. Sucht ihn, ja jeder einzelne möge das tun.

      STUDIUM

      17, 18. Warum ist ein Studium notwendig, und wie sollten wir uns diesbezüglich verhalten?

      17 Um zu studieren, müssen wir reine Motive haben und aufgeschlossenen Sinnes sein. Wir sollten dabei den Wunsch hegen, etwas zu lernen, das wir im Dienste Jehovas künftig brauchen können, also nicht den Wunsch, uns des persönlichen Wissens zu rühmen; auch sollten wir uns nicht wichtig Vorkommen und veranlassen, daß die Brüder alle zu uns kommen, um uns Fragen zu stellen, so daß wir uns stolz in die Brust werfen können, wenn wir imstande sind, gewisse biblische Fragen zu beantworten. Wenn wir dem kostbaren Lichte gegenüber die richtige Einstellung haben, können wir den Geist Jehovas erlangen, und nur so können wir das Wort verstehen, das unter seiner Inspiration geschrieben worden ist.

      18 Persönliches Studium ist die Grundlage des Lebens eines wahren Dieners Gottes. Wir kommen nicht ohne dieses aus. Ebenso wie der starke physische Mensch seine Kraft durch regelmäßiges Trainieren, Üben und richtiges Essen bewahrt, so muß der geistige Mensch seinen Sinn trainieren, indem er regelmäßig die richtige geistige Nahrung zu sich nimmt. Wie emsig beschäftigt auch Jehovas Diener in ihrem Dienste für andere sind, dürfen sie doch ihr persönliches Studium nicht vernachlässigen. Man mag sich wohl vorübergehend erlauben, in Eile etwas geistige Nahrung zu sich zu nehmen, während man sozusagen unterwegs ist. Aber später wird man doch den Verlust merken. Man muß eine Zeit für sein persönliches Studium festlegen. Man muß sich zum Denken zwingen, und der Zeitplan muß sorgfältig eingehalten werden. — 5. Mose 8:3.

      19, 20. In welcher Beziehung steht die Konzentration zu einem erfolgreichen Studium?

      19 Laßt uns unser Studium, wenn wir uns dazu hinsetzen, mit klarem Sinn beginnen, indem wir für den Augenblick andere Dinge ausschalten. Was denkst du gerade jetzt? Konzentrierst du dich auf das, was du liest, oder bist du mit Dingen deiner Wohnung beschäftigt oder mit Gedanken über das, was du morgen tun willst? Du brauchst wertvolle Zeit, um diesen Artikel zu lesen. Ist es daher nicht weise, sich praktisch zu verhalten und all die geistigen Dinge, die hier dargeboten werden, in sich aufzunehmen? Denke erst dann an andere Dinge, wenn du dich nicht mehr mit dem theokratischen Studium beschäftigst.

      20 Dies ist nur ein Beispiel. Derselbe Grundsatz gilt auch für irgendwelche Versammlungen, denen wir zum Zwecke eines Bibelstudiums beiwohnen. Wir können die Eigenschaft der Konzentration pflegen. Wir werden dieses Ziel nur erreichen, wenn wir mehr an dem interessiert sind, was wir gerade studieren, als an irgend etwas anderem. Interessiert sich jemand sehr für einen Gegenstand, so konzentriert er sich ganz automatisch darauf. Man kann die Fähigkeit der Konzentration pflegen, indem man sich an diese Tatsache jedesmal erinnert, wenn man zu studieren beginnt.

      21. Wie kann jemand aus der Zeit, die beim Studium verbracht wird, am meisten Nutzen ziehen?

      21 Laßt uns beim Studieren vernünftig über das nachdenken, was wir studieren. Überzeugen wir uns an Hand der Schrift davon, daß das, was wir studieren, richtig ist. Denken wir daran, daß wir etwas zu lernen suchen, das wir künftig gebrauchen können. Wir studieren einen gewissen Stoff, der grundlegend ist für das, was wir tun. In der Bibel und in Bibelstudien-Hilfsmitteln, den Schriften der Gesellschaft, können wir uns Notizen machen. Wir sollten es lernen, Stichwörter herauszugreifen, die die Fragen beantworten, ja wir können sie sogar unterstreichen, damit wir uns leichter an sie erinnern. Wir müssen den Wunsch hegen, uns die Wahrheiten zu eigen zu machen, damit sie uns im Predigtdienste dienlich seien.

      22. In welcher Beziehung steht die Anwendung genauer Erkenntnis zum Erlangen eines geistigen Unterscheidungsvermögens?

      22 Nachdem du dich so konzentriert hast und den Sinn darauf gerichtet hältst, eine genaue Erkenntnis zu empfangen und auch zu behalten, ziehe praktischen Nutzen aus dem, was Jehova dir gegeben hat. Denke über die gelernten Dinge nach, und indem du Gedanken miteinander verbindest, präge sie dir fest ein. Der Apostel Paulus sagte: „Denke beständig an das, was ich sage; der Herr wird dir in allen Dingen Unterscheidungsvermögen verleihen.“ (2. Tim. 2:7, NW) Denke nicht nur über diese Dinge nach, sondern sprich davon, schreibe darüber. Fast jeder Mensch bedarf der Wiederholung, damit er die genaue Erkenntnis festhalten kann. Eine wunderbare Vorkehrung, die Jehova getroffen hat, sind die regelmäßigen Versammlungen, in denen wir über geistige Dinge, die wir studiert haben, sprechen und Antworten auf Fragen oder über Punkte, die uns beunruhigen, erhalten können. Am Antwortgeben teilzunehmen gereicht uns persönlich zum Nutzen. Indem wir uns so eng an die Organisation halten und anderen bei ihrem Studium der Bibel behilflich sind, können wir selbst mit genauer Erkenntnis erfüllt werden. Und je mehr wir unsere Erkenntnis der Wahrheit anwenden, um so besser verstehen wir sie und um so mehr geistiges Unterscheidungsvermögen erlangen wir. Das zeigte Paulus in Hebräer 5:14 (NW): „Die feste Speise aber ist für Gereifte, für jene, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben, um zwischen recht und falsch zu unterscheiden.“ Diese feste Speise ist geistige Speise. Hast du dir die feste geistige Speise wirklich zu eigen gemacht?

      JEHOVA WOHLGEFALLEN

      23, 24. (a) Warum soll man mit genauer Erkenntnis erfüllt werden? (b) Welche Segnungen ersprießen uns aus der Anwendung unserer Erkenntnis im Felddienste?

      23 Die geistige Speise und Erkenntnis ist Jehovas Knechten in Fülle zugänglich gemacht worden, um ihnen zu helfen, einen Weg einzuschlagen, auf dem sie Jehova wohlgefallen. Wenn wir unseren Sinn mit genauer Erkenntnis erfüllen, wissen wir, wie wir vor Jehova wandeln sollen, um ihm zu gefallen. In Kolosser 1:9-12 (NW) lesen wir: ‚Seid erfüllt in aller Weisheit und mit geistlichem Unterscheidungsvermögen, mit der genauen Erkenntnis seines Willens, damit ihr Jehovas würdig wandelt, ihm zum völligen Wohlgefallen, während ihr fortfahrt, Frucht zu tragen in jedem guten Werk, und zunehmt an der genauen Erkenntnis Gottes, indem ihr gestärkt werdet mit aller Kraft und nach dem Maße seiner herrlichen Macht, um mit Freuden völlig auszuharren und langmütig zu sein, dem Vater dankend.‘ Denkt über diese Worte nach. Diese genaue Erkenntnis führt uns zur Weisheit und zum geistigen Unterscheidungsvermögen. Wir sollen davon Gebrauch machen, während wir vor Jehova in seinem Dienste wandeln. Und während wir in Jehovas Dienst Frucht tragen, indem wir gute Arbeit leisten, werden wir an genauer Erkenntnis Jehovas zunehmen. Im Predigtdienste aktiv zu sein, an den Türen und in den Wohnungen zu predigen gereicht uns zum Wohl und zum Segen. Indem wir die geistige Erkenntnis anwenden, erweitern wir unser Wahrnehmungsvermögen. Wir erlangen den vollen Segen aus unserem persönlich betriebenen Studium. Man beachte, wie das geschieht.

      24 Ein Beispiel ist die Anwendung unserer Erkenntnis im Felddienste. Bevor wir predigen können, müssen wir uns darauf vorbereiten. In unseren Dienstversammlungen und zu Hause stellen wir einen Redeplan für unsere biblischen Predigten auf, die wir an den Türen und bei unseren Nachbesuchen halten wollen. Dann begeben wir uns an die Türen der Menschen und halten die Predigten. Die Leute stellen uns Fragen, und wir suchen die Antworten für sie in der Bibel, und so erweitern wir unsere Kenntnisse. Wir wiederholen das, was wir über die Grundsätze Jehovas wissen, und prägen sie unserem Sinn noch fester ein. Unsere Sinne werden im Wahrnehmungsvermögen geschärft, während wir die Bibel jeden Tag studieren und in den Wohnungen der Menschen Bibelstudien abhalten. Indem wir also im Predigtdienste Frucht hervorbringen, indem wir die gewonnene Erkenntnis anwenden, nehmen wir an genauer Erkenntnis ständig zu. Wir sind geistig lebendig.

      25. Was widerfährt denen, die ihre Erkenntnis nicht im Dienste Gottes gebrauchen?

      25 Im Gegensatz dazu mehren Personen, die in Gottes Dienst untätig sind, ihre genaue Erkenntnis nicht. Selbst wenn jemand zu Hause sitzt und stundenlang liest, gewinnt er nicht das an Wahrnehmungskraft, was er durch die Anwendung der Erkenntnis gewinnt. Er bringt nicht Frucht in Gottes Dienst hervor. Jesus sagte, daß Personen, die keine Frucht hervorbringen, ausgeschieden werden. (Joh. 15:2) Menschen, die ihre Kenntnisse nicht anwenden, zeigen damit, daß sie kein Unterscheidungsvermögen haben, noch den Schlüssel dazu — Gottes Geist. Und Jesus zeigte in Lukas 19:26, daß, wenn jemand das nicht gebraucht, was ihm gegeben worden ist, es von ihm weggenommen werden wird. Wir können an genauer Erkenntnis nur dann weiterhin zunehmen und geistiges Wahrnehmungsvermögen und Weisheit besitzen, wenn wir im Dienste Jehovas ständig Frucht tragen.

  • Vermehrte Erkenntnis bringt bleibende Segnungen
    Der Wachtturm 1958 | 15. Juli
    • Vermehrte Erkenntnis bringt bleibende Segnungen

      1. Warum ist es so wichtig, jetzt genaue Erkenntnis zu sammeln?

      SEIT dem Jahre 1914 hat Jehova in seiner Barmherzigkeit den Weg offengehalten, damit sich Menschen auf Erden eine Erkenntnis Jehovas aneignen und gerettet werden können. Er hat die Tage der Drangsal, die über Satan hereingebrochen sind, verkürzt und eine Zeit eingeräumt, in der geistige Speise in Fülle ausgeteilt werden kann. Danach aber wird die Zeit der Schwierigkeiten kommen, in der dieser Weg gesperrt sein wird. (Matth. 24:20-22) Da wir dies erkennen, ist uns bewußt, wie wichtig heute für alle die Zeit ist, in der wir leben. Wir müssen in noch vermehrtem Maße genaue Erkenntnis in uns aufnehmen und den abergläubischen Vorstellungen und Bräuchen der finsteren Welt entfliehen. Es ist eine Zeit, da man sich Erkenntnis aneignen muß, gleichwie die Ameisen, die im Sommer, zu der Zeit, da es Nahrung in Fülle gibt, Vorräte sammeln. Die Toren, die jetzt nicht genaue Erkenntnis sammeln, sind dem sprichwörtlichen Grashüpfer gleich, der es sich in Zeiten des Überflusses wohlergehen ließ und sich nicht um die Zukunft sorgte. Doch plötzlich kommt der Winter, und das Unglück bricht über die Unvorbereiteten herein. „Geh hin zur Ameise, du Fauler; sieh ihre Wege und werde weise … sie bereitet schon im Sommer ihre Nahrung, sie hat während der Ernte ihre Vorräte eingesammelt. Wie lange willst du noch liegen, du Fauler?“ — Spr. 6:6-9, NW.

      2. (a) Warum wird der weise Mensch nie aufhören, zu lernen? (b) Wie verwendet der wahre Christ sein vermehrtes Wissen, um anderen behilflich zu sein?

      2 Auch wenn jemand etwas Erkenntnis der Bibel haben und am Predigtdienste Anteil nehmen mag, ist er doch nur dann weise, wenn er weiterhin den Worten Jehovas Gehör schenkt und so die Erkenntnis, die er schon besitzt, mehrt. In der Schrift steht geschrieben, daß ‚ein Weiser hören und mehr Belehrung in sich aufnehmen wird und ein Verständiger sich geschickt Lenkungsfähigkeit aneignet‘. (Spr. 1:5, NW) Christen werden mit Lernen nie zu Ende kommen, sondern „der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller leuchtet bis zum vollen Tag“. (Spr. 4:18, NW) Jede Person, die Jehova zu dienen begonnen hat, muß in ihrem Interesse und zum Wohle derer, denen sie mit dem Evangelium dient, notwendigerweise zu größerer Reife voranschreiten. Es gibt viele Theorien und Philosophien, die von Menschen der Welt vorgebracht werden und gegen die der Christ zu kämpfen hat. Millionen Menschen haben sich von Lügen und falschen Ansichten gefangennehmen lassen und sind geistig krank. Jehovas Prediger sind ausgesandt worden, damit sie das heilende geistige Licht leuchten lassen, und während sie an genauer Erkenntnis zunehmen, werden sie in ihrer Arbeit geschickter. Sie werden gewandt, nämlich fähig, viele Themen zu besprechen und viele Hindernisse zu überwinden. Gleich tüchtigen Ärzten können sie die geistigen Krankheiten voneinander unterscheiden, unter denen die Menschen leiden, und können ihnen entsprechende Hilfe bieten. So wie nicht für alle Arten körperlicher Krankheit, wie Herzkrankheit, Krebs usw., die gleiche Medizin verschrieben werden kann, so muß der erfahrene Verkündiger feststellen, wie er für die verschiedenen Menschen aus den vielen Religionen der Welt heute das aus dem Wege räumen kann, woran sie sich stoßen. Eine Predigt über ein gewisses Thema mag die Leiden einer gewissen Gruppe beseitigen, aber der vorgerückte Prediger ist darauf vorbereitet, die verschiedenen Arten von abergläubischen Gedanken zu behandeln, durch die die Menschen gefangengehalten werden. Er hat für jedermann eine Antwort bereit. — 1. Pet. 3:15; Spr. 9:9.

      3. Wie wenden wir die erlangte Erkenntnis in Verbindung mit unserem geistigen Kriegszuge an?

      3 Wenn wir den Weg der Weisheit gehen, indem wir uns mit genauer Erkenntnis wappnen, so empfangen wir in unserem geistigen Kampfe geistigen Schutz. Durch diese genaue Erkenntnis und dieses geistige Unterscheidungsvermögen werden wir stark und können freudig ausharren. Genaue Erkenntnis bedeutet Kraft. „Ein Weiser ist an Kraft ein tauglicher Mann, und ein Mann mit Erkenntnis befestigt seine Macht. Denn durch geschickte Leitung (Lenkung) wirst du deinen Krieg führen, und bei der Menge der Ratgeber ist Rettung.“ (Spr. 24:5, 6, NW) Weises Lenkungsvermögen gewinnt man aus Gottes Wort. Außerdem hat Jehova in diesen Tagen durch die reifen Diener in der Organisation, durch Ratgeber, die eine Erkenntnis des Wortes Gottes besitzen, für eine weise Leitung gesorgt. Erlange in deiner gesamten Tätigkeit dadurch Kenntnisse und Erkenntnis, daß du mit deinen Brüdern sprichst. Der Prediger von rechter Art gibt guten Rat.

      4, 5. Führe einige Beispiele davon an, wie weiser Rat sich segensreich auswirkt.

      4 Erkennen wir dies nicht schon als eine weise Methode, wenn wir zum Beispiel Personen, die gewisse Fachkenntnisse besitzen, in anderen Dingen befragen? Konsultieren wir nicht in Zeiten der Krankheit oder Leiden einen Arzt, von dem wir annehmen, er kenne die Funktion des Körpers besser als wir, um darüber Aufschluß zu erlangen? Erkenntnis befriedigt; sie verschafft dem Geist Ruhe. Es gibt Menschen, die sich selbst schaden, indem sie sich große Sorgen machen, statt sich eine genaue Kenntnis zu verschaffen. Genaues Wissen darüber, wie der Körper funktioniert, hilft dir, persönliche Befürchtungen zu überwinden. Es mag sein, daß wir körperliche Gebrechen haben, aber wir wissen, daß wir auch trotz dieser Leiden Jehova irgendwo nutzbringend dienen können.

      5 Ferner nehmen wir in Rechtssachen logischerweise die Kenntnisse von Rechtskundigen in Anspruch. Wenn zum Beispiel jemand fälschlich beschuldigt wird, ein Verbrechen begangen zu haben, bereitet es ihm unsäglich viele Sorgen und Ängste, weil er die Rechte, die er nach dem Gesetz besitzt, nicht genau kennt. Es könnte sein, daß er in dieser Geistesverfassung übereilt handelt und sich in große Gefahr begibt. Aber genaue Kenntnisse über den Tatbestand und die Rechtslage verleihen ihm für seine Verteidigung Kraft.

      6, 7. Zeige, wie genaue Erkenntnis in bezug auf geistige Dinge ein Schutz ist.

      6 Gottes Wort bietet uns praktische Hilfe. In vielen Dingen ist in der Menge der Ratgeber Sicherheit und Hilfe zu finden, doch trifft dies besonders in geistlicher Hinsicht zu. In bezug auf geistliche Dinge eine genaue Erkenntnis zu besitzen ist ein Schutz. Zu wissen, daß Jehova allmächtig ist und für die Seinen sorgt, verleiht uns Trost und Kraft. Dieser Gedanke beseitigt die Furcht, die uns sonst schwach machen und unsere Schutzwehr niederreißen würde. Zum Beispiel könnte der Besitz einer teilweisen Erkenntnis über das Dasein der Dämonen bewirken, daß sich jemand beunruhigt fühlt und sich fragt, ob die Dämonen wohl Macht über ihn haben könnten. Doch eine genaue Erkenntnis verleiht dem Sinn Ruhe. Wenn nun zu der genauen Erkenntnis, die Jehova uns gibt, noch der Glaube hinzukommt, wird die Schutzwehr noch stärker.

      7 Jehova ist ein starker Turm und ein schützender Fels. Gleichwie er vor Satan einen Zaun des Schutzes um Hiob errichtete, so errichtet er heute um seine Diener auf Erden einen Schutzzaun. In den Tagen des alten Volkes Israel wurde der falsche Prophet Bileam gebeten, gegen das Volk Israel Dämonismus anzuwenden. Aber Jehova schützte sein erwähltes Volk davor. Auch Bileam wußte es, wenn er sprach: „Denn es gibt keinen unheilbringenden Bann gegen Jakob, noch Wahrsagerei gegen Israel.“ — 4. Mose 23:23, NW.

      8. Wieso spielt Erkenntnis eine wichtige Rolle zum Schutze vor dem Dämonenkult?

      8 Jehova schützt die Seinen immer noch. Auf Grund einer genauen Erkenntnis und aus Glauben können sich selbst Personen, die — bevor sie die Wahrheit kannten — einst unter dem Einfluß der Dämonen und unter abergläubischen Vorstellungen litten, sicher fühlen. Es ist aber notwendig, den Geist von allem, was mit dem Dämonenkult verknüpft ist, zu reinigen und den Dämonen nicht wieder Einlaß in den Sinn zu gewähren, sondern diesen mit genauer, von Jehova kommender, schützender Erkenntnis erfüllt zu halten. Diese wird uns vor den unsichtbaren Feinden schützen, denn wir erkennen dadurch, daß wir Jehova anrufen können, ja wir sollten in jeder Zeit der Not zu Jehova rufen und sollten keine Kundgebung des Dämonenkultes, die in dieser Welt vor sich gehen mag, mit Furcht und Scheu betrachten. — Luk. 11:24-26.

      9. Auf welche Weise sind Jehovas Zeugen durch die Erkenntnis der Wahrheit in Afrika frei gemacht worden?

      9 Es besteht ein Unterschied zwischen der Wahrheit des Wortes Gottes und den Lehren der verschiedenen Sekten der Christenheit, wenn es gilt, den Dämonismus zu überwinden. In Afrika hat die Christenheit viele Menschen bekehrt. Aber diese Menschen behalten ihre heidnischen, abergläubischen Vorstellungen. Sie besuchen zwar morgens die Kirche, begeben sich darauf aber in den Wald und nehmen abends an Fetischzeremonien teil. Wenn andrerseits das Licht der Wahrheit, das Jehovas Zeugen überbringen, den Sinn des Afrikaners erreicht und erfüllt, werden abergläubische Vorstellungen und die Dämonenverehrung daraus gänzlich verbannt. Um ein Beispiel anzuführen: In einem Dorf brachen an einem mächtigen Baum zufolge eines Sturmes einige Zweige ab. Man hatte geglaubt, daß dieser Baum von Geistern bewohnt sei, und er würde regelrecht angebetet. Obwohl der Weg versperrt war, wagte kein Bewohner des Dorfes mehr, einen Zweig anzurühren, aus Furcht, vom Dschudschu erschlagen zu werden. Was taten diese Leute nun? Sie ließen Zeugen Jehovas kommen, damit diese die Äste wegräumten, weil sie wußten, daß der Dschudschu über sie keine Gewalt hatte. So auch, wenn Dschudschu-Prozessionen durch die Dörfer ziehen und die Bevölkerung in Schrecken versetzen, gehen Jehovas Zeugen ruhig ihres Weges, während andere schreckerfüllt in ihre Häuser fliehen. Überall in den Dörfern ist es bekanntgeworden, daß der Dschudschu über Jehovas Zeugen keine Macht hat. Wahrlich, Jesus sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ — Joh. 8:32, NW.

      10. Welche abergläubischen Bräuche der Christenheit beweisen, daß diese sich in der Finsternis Satans, des Gottes dieser Welt, befindet?

      10 Es ist allgemein bekannt, daß abergläubische Afrikaner in der Angst vor Dämonen Amulette, Fetische oder Talismane gebrauchen, um böse Geister fernzuhalten und Glück zu erhaschen. Für Millionen von Menschen in der Christenheit sind solche Dinge die Anzeichen einer primitiven, barbarischen Denkungsart, doch gleichzeitig werden sogenannte „Wundermedaillen“, Kreuze, Bildnisse und „Heiligenbilder“ unter den abergläubischen Volksmassen der Christenheit täglich beliebter. Keines von diesen Dingen bietet irgendwelchen Schutz oder bringt Glück, sondern Gottes Gesetz verbietet sie in Tat und Wahrheit. Hier haben wir einen schlagenden Beweis dafür, daß Gottes Wahrheit diese Leute nicht frei gemacht hat. Sie bedürfen immer noch der genauen Erkenntnis aus Gottes Wort. — Ps. 115:4-8; 1. Kor. 10:7, 14.

      11. Wie gerieten die Israeliten dadurch, daß sie die Erkenntnis nicht anwandten, in die Schlinge des Dämonenkultes?

      11 In Jehovas Wort, der Bibel, finden wir noch weitere Erkenntnis, die wir ebenfalls zu unserem Schutz gebrauchen müssen. Es war Bileam nicht möglich, direkt einen dämonischen Einfluß auf Jehovas Volk auszuüben, und deshalb bediente er sich einer anderen Angriffsform. Jehova hatte dem ganzen Volke Israel Aufschluß über die Strafe für Unsittlichkeit zukommen lassen. Die Israeliten wußten, daß unsittliche Taten ein Unrecht sind. Aber jene, die verfehlten, dieses Wissen anzuwenden, erlagen dem dämonischen Geschlechtskult. Sie ermangelten des Verständnisses, wie wir das in Sprüche 6:32 (NW) lesen: „Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, dem fehlt es an Herz; wer dies tut, bringt seine Seele ins Verderben.“ Tausende von Israeliten kamen um, weil sie nicht auf genaue Erkenntnis geachtet hatten. — 4. Mose 25:1-9.

      12 Wieso ist angewandte, genaue Erkenntnis ein Schutz?

      12 Genaue Erkenntnis, die mit Glauben gepaart ist und auch angewandt wird, gewährt Schutz. Noah und die Seinen besaßen Erkenntnis, begaben sich in die Arche und wurden vor der Flut beschützt. Lot besaß eine genaue Kenntnis über das, was Sodom widerfahren würde. Er glaubte dem, was Jehova gesagt hatte, und floh aus Sodom, und das wurde ihm selbst und seinen Töchtern zum Schutz. Rahab empfing genaue Kenntnis über das, was geschehen sollte, und über den Ort, wo sie Sicherheit finden würde. Außerdem hatte sie Glauben; sie blieb in ihrem Hause und erhielt so Schutz vor der Zerstörung, die über Jericho hereinbrach. Die ersten Christen besaßen eine genaue Kenntnis der Dinge, die Jerusalem widerfahren sollten, denn sie achteten auf die wahren Prophezeiungen. Außerdem bekundeten sie Glauben, denn sie flohen im ersten Jahrhundert aus Jerusalem hinaus und schützten sich auf diese Weise vor der Vernichtung. Und wir besitzen jetzt Erkenntnis über die Schlacht von Harmagedon, die gerade vor uns liegt, und wenn wir weise sind, unternehmen wir die richtigen Schritte zu unserem Schutz.

      13, 14. Welche biblischen Beispiele zeigen, daß jemand, der sich aus persönlichen Gründen der Erkenntnis verschließt, im Unglück endet?

      13 Erkenntnis aber, die mit Selbstsucht gepaart ist, führt ins Unglück. Bileam wurde gesagt, er solle nicht nach Moab hinaufziehen. Er wußte, daß er das Volk Israel nicht verfluchen durfte. Wegen des einträglichen Angebots des Königs der Moabiter unterbreitete Bileam die Sache Jehova ein zweites Mal. In seinem selbstsüchtigen Sinn dachte er vor allem an den Lohn. Er begab sich nach Moab, und unterwegs offenbarte er, daß er nicht einmal so gescheit handelte wie seine Eselin. Später ereilte ihn persönlich das Unglück, der Tod. — 4. Mose 22:12-35; 31:8.

      14 Erkenntnis, mit Ungehorsam gepaart, führt ins Unglück. In 1. Könige, Kapitel 13, wird ein Mann Gottes aus Juda erwähnt, der wußte, daß Gott es nicht haben wollte, daß er an einem bestimmten Ort, Bethel genannt, esse oder trinke. Als dann ein Mann zu ihm kam und ihm etwas anderes sagte, als was Gott ihm gesagt hatte, nahm er diesen falschen Bescheid törichterweise an. Er war ungehorsam und aß und trank an der Stätte, wo zu essen und zu trinken ihm verboten worden war, und er wurde von Jehova hingerichtet, und zwar durch die Klauen eines Löwen. Er zahlte den Lohn für seine Sünde.

      15. Welche Warnung erteilt Paulus in bezug auf willentliches Handeln gegen genaue Erkenntnis?

      15 Auch heute führt die Sünde, die gegen genaue Erkenntnis begangen wird, ins Unglück. „Denn wenn wir willentlich der Sünde frönen, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig; sondern da ist ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts.“ (Heb. 10:26, 27, NW) Jehova erwartet, daß wir die genaue Erkenntnis, die uns zugänglich ist, auch anwenden, damit sie uns zum Schutz werde und wir nicht auf die Wege der alten Welt zurückgleiten. — 2. Pet. 2:20.

      16. Wie kann jemand von Jehova Vergebung erlangen, wenn er einen Fehler gemacht hat?

      16 Dies bedeutet nicht, daß wir nicht Fehler machen könnten, aber diese Fehler dürfen nicht willentliche Fehler gegen die genaue Erkenntnis sein. Es sind Sünden, die wir zufolge unserer ererbten Unvollkommenheiten und vielleicht auch aus Mangel an Erkenntnis begehen. Wenn jemand zufolge einer solchen Unvollkommenheit einen Fehltritt begeht, sollte er eilends Anstrengungen machen, die Sache mit dem Vater im Himmel ins reine zu bringen. Jehova erweist uns Barmherzigkeit. Wir sollten zu ihm hingehen und um Vergebung bitten, indem wir aus den Worten von 1. Johannes 1:8, 9 (NW) Trost schöpfen: „Wenn wir erklären: Wir sind ohne Sünde, so führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, so daß er uns unsere Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.“ Diese genaue Erkenntnis, die uns Jehova in seiner Barmherzigkeit gibt, stärkt uns gegen Niedergeschlagenheit und hilft uns, einen frohen Geist zu bewahren, während wir Gott weiterhin dienen.

      17. (a) Was sollte man tun, um geistige Krankheit zu überwinden, wenn man einen Fehler begangen hat? (b) Weshalb sollte man froh sein, geistige Züchtigung zu empfangen, wenn man sie verdient hat?

      17 Wenn wir irregehen, tut eine Selbstprüfung not, nicht aber eine Selbstverdammung, denn diese kann zu geistiger Krankheit führen. Jemand, der geistig krank wird, kann in bezug auf das Heilmittel den Text in Jakobus 5:13-20 nachschlagen. Hier finden wir die genaue Erkenntnis darüber, wie wir diesen Zustand überwinden können. Sei bereit, von Brüdern Ratschläge anzunehmen, und folge dem guten Rat, den sie dir aus der Heiligen Schrift vermitteln. Jehova hat diese Vorkehrung für seine Knechte getroffen, damit sie wieder stark werden und in seinem Dienste von ihm gebraucht werden können. Bisweilen kommt es vor, daß jemand, der geistig krank ist oder ein Unrecht begangen hat, sich vor der Zurechtweisung oder der Züchtigung fürchtet oder Angst hat, in Verlegenheit gebracht zu werden. Doch ist diese Zurechtweisung für ihn gut, und er sollte sie in der Erkenntnis annehmen, daß Jehova diejenigen züchtigt, die er liebt. Diese Züchtigung geschieht nicht, um den Geist des Übertreters zu zerbrechen. Nachher wird er nur um so stärker sein. Paulus schrieb über jemand, der so gezüchtigt wurde, folgende Worte: „Diese Zurechtweisung … genügt für einen solchen Menschen, so daß ihr nun im Gegenteil freundlich vergeben und ihn trösten solltet, damit er nicht etwa von seiner übermäßigen Traurigkeit verschlungen werde.“ (2. Kor. 2:6, 7, NW) Wenn wir uns genaue Kenntnis darüber verschaffen, wie wir vorgehen sollen, und dann auch entsprechend handeln, können wir wieder froh werden und Schutz erlangen, damit wir nicht nochmals auf gleiche Weise straucheln. — Spr. 12:1; Heb. 12:6.

      ERKENNTNIS SEGENSREICH

      18. Welcher Segen wird uns heute aus der von Jehova empfangenen Erkenntnis zuteil?

      18 Die Erkenntnis, für die Jehova gesorgt hat, bringt viele Segnungen. Für Personen, die im Lichte wandeln, ist sie jeden Tag eine Wegleitung, indem sie ihnen ermöglicht, Jehova annehmbaren Dienst zu leisten. Sie tun nicht ungewisse Schritte oder fürchten sich nicht wie jene, die sich in der Finsternis befinden, sondern mit Vertrauen und Zuversicht schreiten sie zu größerer Reife voran. Sie erfreuen sich einer wahren christlichen Freiheit. Welch ein Gegensatz zu dem Leben derer, die sich in der Finsternis des Aberglaubens und der Furcht und unter der Herrschaft Satans befinden! Selbst wenn sie von Geburt her unter sehr abergläubischen Leuten zu Hause sind, hat die Wahrheit sie doch frei gemacht. Sie fürchten sich nicht mehr vor Priestern und Medizinmännern der falschen Religion. Auch ist ihnen nicht mehr bange vor Gedanken, die aus der lügenhaften Lehre herkommen, daß die Seele unsterblich sei oder daß nach dem Tode die Seelen der Menschen Qual erlitten oder daß es eine Seelenwanderung gebe, indem die Seelen in den Körpern von Tieren oder anderen Geschöpfen weiterlebten. Jehova hat die Dämonen bloßgestellt, so daß erleuchtete Christen wissen, wie sie vergehen sollen und wie Jehova seinen Dienern vor den übernatürlichen Kundgebungen der Dämonen Schutz bietet. Während die Menschen der Welt, die das Licht der Wahrheit nicht besitzen, in Furcht und Zittern leben, da sie die immer schlimmer werdenden Verhältnisse in der Welt sehen, bleiben die Christen ruhig und vertrauen auf Jehova, weil er ihnen eine genaue Erkenntnis dessen, was er tut, gegeben hat. Er hat den Pfad zur neuen Welt beleuchtet, und sie können zusammen mit dem Psalmisten sagen: „Dein Wort ist meinem Fuße eine Leuchte und ein Licht für meinen Pfad.“ — Ps. 119:105; Luk. 21:26, NW.

      19, 20. (a) Wie wirkt sich die genaue Erkenntnis, die wir von Jehova empfangen, auf uns aus? (b) Weshalb ist genaue Erkenntnis viel wertvoller als materielle Besitztümer?

      19 Von all den Menschen, die je gelebt haben, besitzen wir das gesegnete Vorrecht, heute in der Zeit leben zu können, da Gottes Licht der Wahrheit so hell scheint. Jehova hat uns eine genaue Erkenntnis zuteil werden lassen, damit wir mit Sicherheit wissen, was wir tun und sagen und wohin wir gehen sollen, und so können wir ausharren, da wir mit dieser Erkenntnis erfüllt sind. Er hat uns große Liebe erwiesen und uns gezeigt, wie wir anderen Menschen in reichem Maße Liebe erweisen können. Wenn wir Liebe und eine genaue Erkenntnis besitzen, können wir in unserer Ergebenheit makellos sein, und so werden wir andere nicht durch Wort oder Tat zu Fall bringen, sondern werden — indem wir unsere Zunge dazu gebrauchen, die Erkenntnis richtig zu äußern — anderen beistehen, sich uns anzuschließen, damit auch sie gerechte Früchte zu Gottes Ruhm und Lobpreis hervorbringen können. — Spr. 15:2; Phil. 1:9; 2. Pet. 1:8; 1. Kor. 2:12, 13.

      20 Genaue Erkenntnis verleiht uns Festigkeit. Laßt uns mit der Hilfe Jehovas jetzt feststehen, damit wir weder schnell im Verstande erschüttert noch erregt und beunruhigt werden. Laßt uns zu unserer Erkenntnis noch Selbstbeherrschung hinzufügen. Wir haben durch die genaue Erkenntnis eine neue Persönlichkeit angezogen. Durch genaue Erkenntnis sind wir zur Einheit mit unseren Brüdern in der ganzen Welt gelangt. Durch die Organisation Jehovas haben wir alle die geistige Speise erhalten und sehen Auge in Auge. Satan möchte diese Einheit zerstören, aber mit Jehovas Hilfe, und weil Gottes Diener mit genauer Erkenntnis erfüllt sind, wird es dem Feinde nicht gelingen, unsere Reihen zu durchbrechen. Laßt uns im Lichte wandeln und uns vor Satans finsteren Mächten niemals fürchten! Die Zeit ist wirklich herbeigekommen, da wir uns eine genaue Erkenntnis zu eigen machen sollen und unsere Hoffnung kennen müssen, um stets bereit zu sein, anderen davon zu erzählen. Jehova sagt, daß wir seine Zeugen sind. Wir bedürfen der genauen Erkenntnis, um tatsächlich Zeugen Jehovas zu sein. Jehova hat uns diesen großen Schatz gegeben. Es ist ein Schatz, der nicht von uns genommen werden kann. Das Geld mag uns im Stich lassen oder wenigstens an Wert verlieren. Unsere materiellen Besitztümer mögen uns genommen werden, ja sie werden vielen weggenommen werden. Aber die genaue Erkenntnis über Jehova und über die Nähe der neuen Welt kann uns nicht genommen werden, wenn wir sie uns zu eigen gemacht haben. Sie erfüllt uns mit Freude, die wir unter allen Umständen bewahren. Erfüllt mit dieser genauen Erkenntnis und dazu mit Glauben, trotzen wir unseren Feinden, besonders den geistigen Mächten, in unserem geistigen Kampfe. Ruhig und voller Vertrauen auf Jehova stehen wir als seine Zeugen da und bringen Früchte hervor, auch wenn wir angefeindet werden, und verhelfen auch anderen zu einer genauen Erkenntnis. Das können wir tun, in dem Bewußtsein, daß wir niemals allein sind. Jehova schläft nie, sondern er wacht über die Seinen. Diese Erkenntnis verleiht uns starken Schutz. — Ps. 121:3-5; Eph. 6:12.

      21. Wie haben genaue Erkenntnis und der Glaube, der sich darauf stützt, Jehovas Diener in unserer Generation durch große Prüfungen hindurchgebracht?

      21 Bereits sind viele unserer Brüder in diesem Jahrhundert durch große Prüfungen gegangen, und die genaue Erkenntnis, die sie von Jehova empfangen hatten, und ihr Glaube, der sich darauf stützte, hat ihnen hindurchgeholfen. Sie haben sich nicht gefürchtet, weil sie gelernt hatten, Jehova zu lieben. (1. Joh. 4:18) Menschen der Welt, die Jehova nicht lieben und die seinen Geist nicht besitzen, können die Freude, die Ruhe und die Zuversicht, die Jehovas Diener in Zeiten großer Prüfungen haben, nicht ermessen. Ein katholischer Professor, der sich zusammen mit Jehovas Zeugen in deutschen Konzentrationslagern befand, bringt diesen Gedanken in seinem Buche zum Ausdruck, wenn er sagt: „Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß, psychologisch gesprochen, die SS [die Sturmtruppen der Verfolger] den Herausforderungen, die ihnen Jehovas Zeugen entgegenbrachten, niemals ganz gewachsen waren.“ (Eugen Kogon: The Theory and Practice of Hell [Die Hölle in Theorie und Praxis]) So zeigt die Geschichte, daß die Naziverfolger den Glauben und den Geist des Volkes Jehovas nie völlig zu begreifen vermochten. Unsere Brüder hatten von Jehova eine genaue Erkenntnis aus Jehovas Wort der Wahrheit empfangen, und keine Verfolgung konnte sie davon abbringen. In jüngster Vergangenheit ist öffentlich bekanntgeworden, daß die Kommunisten das, was man „Gehirnwäsche“ nennt, anwandten, um den Glauben der Gefangenen zu erschüttern. Aber die Personen, die schon zuvor eine starke Überzeugung gehabt haben, können von ihrem Standpunkt nicht abgebracht werden. Bis zur heutigen Stunde bringen unsere verfolgten Brüder in kommunistischen Ländern ihre Peiniger in Verlegenheit wegen der genauen Erkenntnis, die sie in ihrem Sinn aufbewahrt haben und von der sie sich weiterhin leiten lassen, und Jehova ist mit ihnen.

      22. Was brauchen wir, um in unserem geistigen Kampfe weiterhin zu bestehen?

      22 Der Kampf ist aber noch nicht zu Ende. Zweifellos werden viele weitere Diener Jehovas in vielen Ländern Verfolgung erleiden müssen, während Satan seine letzte Stellung gegen Jehova zu behaupten sucht. In Offenbarung 12:17 wird gezeigt, daß der Drache jetzt Krieg führt gegen die Diener Jehovas auf Erden. Um diesen Kampf zu überstehen, müssen wir im Geiste stark sein. Während wir also noch Gelegenheit haben, viel genaue Erkenntnis Jehovas aus seinem Worte in uns aufzunehmen, wollen wir uns mit genauer Erkenntnis erfüllen, denn das gereicht uns in diesen bösen Tagen zum Schutz.

      23. (a) Wie erhalten Menschen guten Willens heute aus einer genauen Erkenntnis Segen? (b) Weshalb wird die genaue Erkenntnis, die man heute in sich aufnimmt, in der Zukunft sehr wertvoll sein?

      23 Die Menschen guten Willens der heutigen Generation müssen sich ebenfalls eine genaue Erkenntnis Jehovas aneignen, damit sie Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen können. Jehova bedient sich jetzt seiner Zeugen, die im Licht der Wahrheit wandeln, um seinen Willen durchzuführen, damit Menschen von allen Arten zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen und errettet werden können. (1. Tim. 2:4) Vielen wurde diese genaue Erkenntnis bereits vermittelt, und sie sind ein Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft geworden. Wenn ihnen diese Erkenntnis und ihr Glaube auch eine Hilfe sein werden, durch die Schlacht von Harmagedon hindurchzugelangen, wird es doch mit der Aufnahme von Erkenntnis dann nicht zu Ende sein. Die genaue Erkenntnis wird danach immer noch zunehmen. In der neuen Welt werden alle Menschen für immer von schädlichen, abergläubischen Ideen und von Furcht und Bangen frei sein. Die neue Welt wird das Interesse jedes ihrer Bewohner völlig fesseln. Weil Jehovas Wissen an Umfang unendlich ist, werden seine Untertanen immerdar neue Erkenntnis in sich aufnehmen. Sie werden bis in alle Ewigkeit stets Neues zu lernen haben, denn Jehova ist der große Quell der genauen Erkenntnis. Erkennend, was vor uns liegt, sollten wir heute soviel Erkenntnis in uns aufnehmen, als wir nur können. Werdet mit genauer Erkenntnis erfüllt. Legt eine gute Grundlage der Erkenntnis, eine starke Grundlage, auf die ihr in Gottes neuer Welt bauen könnt, denn dann wird, wie Jesaja es vorausgesagt hat, „die Erde voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken“. — Jes. 11:9.

  • Zeitgemäß
    Der Wachtturm 1958 | 15. Juli
    • Zeitgemäß

      „Das Buch der Sprüche“, so sagte einmal der amerikanische Pädagoge William Lyon Phelps, „ist zeitgemäßer als die heutige Morgenzeitung.“

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