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Vermeide unnütze StreitfragenDer Wachtturm 1962 | 1. August
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Philetus’ Spekulationen über die Auferstehung hörten, fielen vom Glauben ab. Uns könnte es ebenso ergehen, wenn wir auf die Lieblingstheorie hörten, die jemand über das, was in der Vergangenheit geschehen ist oder in der Zukunft noch geschieht, entwickelt hat: Wir würden Jehovas Vorhaben nicht mehr im richtigen Lichte sehen und könnten auf den Gedanken kommen, an dessen Erfüllung nicht mehr teilhaben zu wollen. Wir kämen schließlich so weit, daß wir einer menschlichen Philosophie anhingen, statt daß wir Christus nachfolgten. (Kol. 2:8) Das sind aber nicht die einzigen Gefahren, die mit unnützen Streitfragen verbunden sind.
Ein Christ, der vom Podium aus oder in einem Gruppen-Bibelstudium seine Spekulationen entwickelt, geht darauf aus, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Persönliche Ansichten können zu Meinungsverschiedenheiten, ja sogar zu Auseinandersetzungen wegen Nichtigkeiten führen. Wenn Personen, die noch nicht lange mit Jehovas Versammlung verbunden sind, das beobachten, könnte es ihnen so erscheinen, als ob darin keine Liebe und Einheit herrschte, und das könnte ihnen zum Anstoß werden. Würden wir dadurch, daß wir gewisse Situationen annehmen und dann über die Beantwortung der daraus entstehenden Fragen nachzugrübeln beginnen, den Worten Jehovas nicht etwas hinzufügen? Fragen, von denen unser ewiges Leben abhängt, zu entscheiden oder zu lösen, indem man sich auf schwache Anzeichen oder vermutliche Gründe stützt, wäre nicht klug. Wir können Jehova nicht in Geist und Wahrheit anbeten, wenn sich unsere Anbetung auf Spekulationen stützt. Wahrheit und Hypothese sind nicht das gleiche. Paulus gibt uns den vernünftigen Rat: „Wenn jemand eine andere Lehre lehrt und nicht beistimmt den gesunden Worten, jenen unseres Herrn Jesus Christus, noch den Lehren, die mit der Gottergebenheit übereinstimmen, der ist vor Stolz aufgeblasen und versteht nichts, sondern ist infolge von Streitfragen und Wortzänkereien geistig krank. Daraus entspringen Neid, Streit, Lästerreden, böse Verdächtigungen, heftige Zänkereien um Nichtigkeiten seitens solcher Menschen, die verderbten Sinnes und der Wahrheit beraubt sind.“ — 1. Tim. 6:3-5, NW.
EINE GENAUE ERKENNTNIS ERWERBEN
Was ist unter „den Lehren, die mit der Gottergebenheit übereinstimmen“, zu verstehen? Paulus läßt dies in den Begrüßungsworten seines Briefes an Titus deutlich erkennen: „Paulus, ein Sklave Gottes und ein Apostel Jesu Christi nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der genauen Erkenntnis der Wahrheit, die mit der Gottergebenheit übereinstimmt, auf Grund einer Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat.“ (Tit. 1:1, 2, NW) Wir sollten heute, in den Tagen vor Harmagedon, daran interessiert sein, eine genaue Erkenntnis über Jehovas Wort der Wahrheit zu erwerben und sie dann an andere weiterzugeben. Dadurch handeln wir nach den Worten des Apostels Paulus in seinem Brief an die Christen in Philippi und ihre Aufseher und Diener: „Dieserhalb fahre ich fort zu beten, daß eure Liebe noch mehr und mehr überfließe, begleitet von genauer Erkenntnis und vollem Unterscheidungsvermögen, damit ihr euch der wichtigeren Dinge vergewissert, um makellos dazustehen und nicht andere zu Fall zu bringen bis zum Tage Christi, und damit ihr erfüllt sein mögt mit der gerechten Frucht, die durch Jesus Christus gewirkt wird zur Verherrlichung und zum Preise Gottes.“ — Phil. 1:9-11, NW.
Eine genaue Erkenntnis der für unsere Rettung wichtigen Dinge und die Fähigkeit, richtig zu unterscheiden, erhalten wir durch Jehovas „treuen und verständigen Sklaven“, „den sein Meister über die Diener seines Hauses gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben“. (Matth. 24:45, NW) Jede Ausgabe der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! enthält eine Fülle von Speise, durch die dein Glaube und deine Liebe gestärkt werden. Außerdem führen die Versammlungen der Zeugen Jehovas überall Bibelstudien im kleinen Kreis durch, bei denen Gottes Vorhaben anhand eines Hilfsmittels wie des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ erforscht wird.
Nützlich angewandt ist auch die Zeit, die wir darauf verwenden, täglich in der Bibel selbst zu lesen, um sie vollständig durchzulesen. Sollten dir beim Bibellesen oder beim Lesen der Hilfsmittel zum Bibelstudium Fragen aufsteigen, so kannst du im „Sachverzeichnis“, das in den Büchern der Wachtturm-Gesellschaft und auch jeweils in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Dezember erscheint, Hinweise auf nähere Einzelheiten und Erklärungen finden. Auch anhand des „Schriftstellenverzeichnisses“ in den Büchern der Gesellschaft und in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Dezember jedes Jahres kannst du wertvollen Aufschluß finden. Die Wachtturm-Schriften, die du zu Hause hast oder die dir in der Bücherei des Königreichssaales zur Verfügung stehen, ermöglichen es dir somit, dich einem intensiven, nutzbringenden Bibelstudium zu widmen.
Während du mit dem zunehmenden Licht, das die biblische Wahrheit beleuchtet, Schritt hältst, solltest du stets daran denken, daß du studierst, um zu lernen, wie sich die Bibel auf dich und dein persönliches Verhältnis zu Jehova Gott und seinem Königreich unter Christus anwenden läßt. Frage dich während des Studiums: „Habe ich alles in dieser Bibelstelle oder in diesem Abschnitt verstanden? Wie paßt dieser Vers oder dieser Gedanke in das Bild der gesunden Lehre, das ich bereits erhalten habe? Verstehe ich die Grundsätze, die dieser Text lehrt? Habe ich seine prophetische Bedeutung bemerkt? Welche christliche Lehre bringt er zum Ausdruck? Berührt diese Belehrung meinen Umgang mit meinen Mitmenschen? Wieso?“ Beachte jede interessante Einzelheit, die im Zusammenhang erwähnt wird. Konzentriere dich darauf, möglichst viel von der „festen Speise“ zu „verdauen“, die wir als Christen unbedingt benötigen, um Reife zu erlangen und den Sieg im Glaubenskampf zu erringen. — Heb. 5:14.
Wer sich der wichtigen Dinge vergewissert und seinen Glauben auf einer genauen Erkenntnis des Wortes Gottes aufbaut, wird auch mit Gewalt predigen und lehren können wie einst Jesus. (Matth. 7:28, 29) Er spricht mit Nachdruck und Überzeugung und kann so seiner christlichen Pflicht, andere in der Wahrheit und Liebe zu erbauen, nachkommen. (Eph. 4:15) Wer Spekulationen und unnütze Streitfragen vermeidet, beweist, daß er demütig und bereit ist zu warten, bis Jehova zu der von ihm bestimmten Zeit die Sache klärt, sofern es sein Wille ist. Er braucht uns nur eine vermehrte Erkenntnis über die Bibel zu schenken, indem er die darin vorhergesagten Ereignisse eintreten läßt oder indem er die Toten auferweckt, die uns über vergangene Geschehnisse näheren Aufschluß geben können. Wenn wir auf Jehova und auf seine Organisation warten, werden wir als seine Diener zu seiner Ehre und zu unserem ewigen Wohle alle übereinstimmend reden, „in demselben Sinne und in derselben Meinung völlig zusammengefügt“. — 1. Kor. 1:10.
Verwenden wir unsere Zeit möglichst nützlich! Vermeiden wir unnütze Streitfragen, und erinnern wir uns stets an den Rat des Apostels Paulus: „Lernt die Regel: ‚Geht nicht über das hinaus, was geschrieben ist‘“! — 1. Kor. 4:6, NW.
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Seine WahrheitDer Wachtturm 1962 | 1. August
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Seine Wahrheit
● Der berühmte italienische Wissenschaftler und Erfinder Alessandro Volta sagte einmal zu Silvio Pellico: „Es beunruhigt mich sehr, daß es führende Wissenschaftler gibt, die sagen, das Evangelium und Gott seien nur etwas für das gewöhnliche Volk … Ich habe das Evangelium und die Natur eingehend studiert … Ich finde, Gott ist immer noch der Freund von uns armseligen Menschen, trotz unserer Sünden. Ich für meinen Teil bin von einer tiefen Liebe zu ihm durchdrungen.“ Weiter sagte er: „Ich finde, seine Wahrheit ist über alles erhaben.“ — La Bibbia nel giudizio di illustri Italiani von Augusto Jahier.
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