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Gileadabsolventen, gebt nicht auf!Der Wachtturm 1978 | 1. Februar
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Gileadabsolventen, gebt nicht auf!
DER Apostel Paulus machte viele Prüfungen durch. Oft wurde er verfolgt. Er litt unter Krankheiten. Viele Male mangelte es ihm an materiellen Dingen. Wie reagierte er darauf? Sehnte er sich in frühere Zeiten zurück, in Zeiten, in denen er keine derartigen Prüfungen durchzumachen hatte? Wollte er wieder nach Tarsus gehen? Paulus selbst antwortet: „Wir [lassen] nicht nach, da wir diesen Dienst ... haben“ (2. Kor. 4:1).
Mit dem obigen Gedanken eröffnete Karl Adams, ein Unterweiser der Gileadschule, auf der Missionare ausgebildet werden, eine Reihe kurzer Ansprachen, die sich an die Absolventen der 63. Klasse richteten. Die Abschlußfeier fand am 11. September 1977 im Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in Long Island (New York) statt. Dreiundzwanzig Absolventen erhielten Diplome und Auslandszuteilungen.
Ulysses Glass, ein weiterer Unterweiser, unterstrich ebenfalls den Gedanken, nicht aufzugeben. Er führte Jesu Gleichnis von dem Vater an, der seine zwei Söhne bat, in seinen Weinberg zu gehen und zu arbeiten. Einer der beiden sagte, er werde hingehen, ging aber nicht. Der andere sagte, er werde nicht hingehen, ging aber. Dem letzteren wurde Anerkennung zuteil. Bruder Glass erinnerte die Absolventen dann daran, daß sie sich bereit erklärt hatten, im Weinberg Jehovas in Auslandsgebieten zu arbeiten. Nun sollten sie ihr Versprechen einlösen (Matth. 21:28-31).
A. D. Schroeder betonte, daß Jehova Botschaften übermittelt hat. Er bediente sich dabei bestimmter Engel und Propheten und auch seines Sohnes Jesus Christus. Heute müssen Jesu Fußstapfennachfolger seine Botschaft den Völkern der Erde bekanntmachen, und sie bedienen sich dabei vieler Sprachen. Jesus verhieß ihnen Erfolg mit den Worten: „Ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Gegner zusammen nicht zu widerstehen oder zu widersprechen vermögen“ (Luk. 21:15).
John Booth, der nächste Redner, legte den Absolventen die Frage vor: „Warum werdet ihr als Missionare ausgesandt?“ Er beantwortete die Frage für sie mit den Worten Jesu: „Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an, daß sie weiß sind zur Ernte“ (Joh. 4:35). Der eine sät, ein anderer erntet, und beide freuen sich gemeinsam.
Nachdem Robert Wallen die Grüße von Missionaren die bereits in Auslandsgebieten tätig sind, vorgelesen hatte, wurden weitere Ansprachen gehalten. M. G. Henschel betonte, daß man sich in seiner Zuteilung sofort der Landessprache bedienen sollte. Auf diese Weise konnten die Missionare, die bereits lange in Auslandszuteilungen tätig sind, vielen helfen, sich den Reihen der Zeugen Jehovas anzuschließen.
L. A. Swingle erinnerte die Absolventen, daß es ihnen gelungen war, Pioniere zu sein, nach Gilead eingeladen zu werden und diese Schule zu absolvieren. Doch warum hatten sie bei alldem Erfolg? Waren ihre Fähigkeiten, ihr Studium oder ihre Beharrlichkeit allein ausschlaggebend? Diese Faktoren trugen zum Erfolg bei, doch das wichtigste war ihr Vertrauen zu Jehova (1. Mose 24:40; 39:2, 3, 23). Wer sich eng an Gottes Wort hält, hat Erfolg (Josua 1:8; Ps. 1:1-3). Mit Wachsamkeit und Gebet wird es uns gelingen, die große Drangsal zu überleben: „Bleibt also wach und fleht allezeit, damit es euch gelinge, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen“ (Luk. 21:36).
F. W. Franz, der Präsident der Watchtower Society, führte das Thema, nicht aufzugeben, zu einem Höhepunkt, indem er die Absolventen daran erinnerte, daß sie Soldaten Christi seien. Als solche würden sie in Auslandszuteilungen Mühsale zu erdulden haben, doch der biblische Rat laute: „Nimm als ein vortrefflicher Soldat
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Wenn der ‘Baum verdorrt ist’Der Wachtturm 1978 | 1. Februar
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Wenn der ‘Baum verdorrt ist’
ALS Jesus Christus zur Hinrichtung geführt wurde, schlugen sich Frauen und wehklagten. Jesus wandte sich an sie mit den Worten: „Hört auf, über mich, zu weinen. Weint im Gegenteil über euch und über eure Kinder, denn siehe! Tage kommen, an denen man sagen wird: ,Glücklich sind die unfruchtbaren Frauen und die Schöße, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht genährt haben!‘ Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: ,Fallet über uns!‘ und zu den Hügeln: ,Bedecket uns!‘ Denn wenn man diese Dinge tut, während der Baum saftig ist, was wird geschehen, wenn er verdorrt ist?“ (Luk. 23:27-31).
Das von Jesus vorhergesagte schreckliche Unheil kam über Jerusalem als die Stadt von den römischen Heeren belagert wurde. Damals war der ,Baum‘, der die jüdische Nation darstellte, trocken, die Nation war von Gott völlig verworfen, und es gab in ihrer Mitte nicht einmal einen gläubigen Überrest. Der Umstand, daß, Jesus Christus ungerechterweise hingerichtet wurde, als noch, Saft in dem ,Baum‘ vorhanden war, deutete darauf hin, daß die Situation noch viel schlimmer sein würde, wenn der ‚jüdische Baum‘ vollkommen verdorrt wäre. So war es auch. Während die römischen Heere im Jahre 70 u. Z. ihr Lager um Jerusalem aufgeschlagen hatten, kam es innerhalb der Stadt durch Splittergruppen zu terroristischen Anschlägen, Gewalttaten und zu Blutvergießen; Anlaß dazu waren oft nur Speisereste. Juden, die das Christentum angenommen hatten, entgingen diesem Unheil, denn sie hatten das Gebot ihres Meisters, in die Berge zu fliehen, befolgt und die Stadt Jerusalem ihrem schrecklichen Geschick überlassen (Luk. 21:20, 21).
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