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Nimm dich vor diesem Betrüger in acht!Der Wachtturm 1983 | 15. Oktober
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beherrscht werden und sich von materiellen Objekten abwenden. Das Endergebnis ist die Unterdrückung aller bewußten oder verborgenen geistigen Neigungen“ (The Encyclopedia Americana).
Ist ein solches Entleeren des Sinnes förderlich? Jemand, der Joga praktizierte, berichtet, daß er während einer längeren Zeit der Übung und Meditation häufig das Gefühl hatte, von unsichtbaren Mächten angegriffen zu werden. Die Dämonen können sich einen leeren Sinn zunutze machen und ihn mit ihrem Gedankengut füllen (Lukas 11:24-26). Nimm dich also in acht! Du könntest ihnen durch solche Übungen zum Opfer fallen.
Die Telespiele-Manie
In den letzten Jahren hat ein neues Steckenpferd die Welt erobert: das Telespiel. Telespielautomaten verschlucken jährlich Milliarden Dollar, und weitere Milliarden werden für Heimtelespiele ausgegeben. Wirken sich diese Spiele nachteilig aus? „Nein“, sagen manche. „Sie können sogar nützlich sein.“ Doch in einigen Ländern sind sie verboten, und in anderen Ländern haben städtische Behörden versucht, das Aufstellen dieser Automaten zu verhindern. Ist das eine übertriebene Reaktion?
Nun, man beachte, was für Spiele es sind. Einige haben mit Sport zu tun; das sind jedoch die wenigsten. „Bei praktisch allen Telespielen geht es letzten Endes um das Überleben“, ist in der Zeitschrift Natural History zu lesen. „Bei den Weltraumspielen muß man die anderen abschießen, bevor man von ihnen abgeschossen wird. Im Pacman-Genre frißt man andere, bevor man selbst gefressen wird. Und bei den Spielen mit Komikfiguren greift man die Kreatur an, ... bevor man selbst angegriffen wird.“ Warum fesseln gerade die gewalttätigen Spiele das Interesse? Der Historiker Jack Colhoun meint: „Diese Spiele sind ein Produkt unserer Zeit.“ Wir leben in einer Welt der Gewalt, und junge Menschen werden so erzogen, daß sie die Gewalt nicht als widerlich, sondern als erregend betrachten. Die Bibel sagt aber: „Jehova selbst prüft den Gerechten wie auch den Bösen, und jeden, der Gewalttat liebt, haßt Seine Seele gewiß“ (Psalm 11:5).
Die Zeitschrift Psychology Today deutet an, wie schädlich sich diese Spiele auswirken können: „Die Telespiele ... mögen nicht nur gesellschaftlich trennend wirken, sondern sogar die Gewalttätigkeit fördern.“ Junge Leute können durch einen derartigen Einfluß einen besonderen Schaden davontragen. Daher sagte der Kolumnist John Rosemund nachdrücklich: „Telespiele sind minderwertige Nahrung für den Geist. Je jünger der Geist, desto nachteiliger ihre Auswirkungen.“
Telespiele können sogar süchtig machen. Wie ein Universitätsprofessor erklärte, kann sowohl eine körperliche als auch eine seelische Abhängigkeit entstehen. Er sagte: „Die Spieler erleben Adrenalinstürze, geraten in gehobene Stimmung, werden schließlich von Verzweiflung erfüllt und durchlaufen eine ganze Skala von Aggressionen und ungestümen Reaktionen.“ Eine Mutter aus England sagte über die Sucht ihres 14jährigen Sohnes folgendes: „Es ist, als ob man einen jugendlichen Alkoholiker im Hause hätte. Diese Automaten haben ihn verdorben ... Wenn er nicht an sie herankommt, gleicht er einem Tier im Käfig.“ Ein Extremfall? Vielleicht. Aber der häufig auftretende „Pacman-Finger“, die „Weltraumkampf-Sehnenscheidenentzündung“ und andere gesundheitliche Probleme, die auf Telespiele zurückzuführen sind, zeigen, daß die Abhängigkeit nicht selten auftritt.
Jugendliche sehnen sich natürlich nach etwas Aufregendem und sind von einer Neuheit fasziniert. Doch junge Christen handeln weise, wenn sie gewissenhaft darauf achten, daß sie sich durch nichts davon zurückhalten lassen, „inmitten dieses gegenwärtigen Systems der Dinge mit gesundem Sinn und Gerechtigkeit und Gottergebenheit zu leben“ (Titus 2:12). Auf diese Weise werden sie dem Betrüger keine Gelegenheit geben, ihnen die Zeit oder ihre geistige und seelische Kraft zu rauben, indem er sie von Telespielen abhängig macht.
Einige körperliche Übungen, bestimmte Musik, manche Spiele und verschiedene Filme sind unterhaltsam und entspannend. Bedenke aber folgendes: Durch diese Dinge kannst du dich auch einem nachteiligen Einfluß aussetzen. Sei wachsam und hüte dich davor! Satan, der große Betrüger, mag sich den Anschein geben, daran interessiert zu sein, daß du dich amüsieren kannst. Doch letzten Endes wird dir sein Einfluß schaden. Laß nicht zu, daß er in deine Wohnung oder in dein Leben Eingang findet. „Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen“ (Jakobus 4:7).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1983 | 15. Oktober
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Fragen von Lesern
◼ Wäre es für einen Zeugen Jehovas verkehrt, bei einem bewaffneten Gesetzeswächter Schutz zu suchen, wenn doch ein Bruder, der weiterhin einer Beschäftigung nachgeht, bei der er bewaffnet sein muß, nicht als Vorbild gelten würde?
Jesus sagte: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:52). In Übereinstimmung mit diesem Grundsatz wird reifen Christen geraten, keiner Beschäftigung nachzugehen, bei der sie eine Schußwaffe (die heute dem „Schwert“ entspricht) tragen müssen. Das bedeutet aber nicht, daß sie nicht den Schutz bewaffneter Polizeibeamter suchen oder sich ihm anvertrauen könnten. Warum sagen wir das?
In Römer 13:1-4 ist von der menschlichen Regierung als von einer „Gewalt“ die Rede, die im gegenwärtigen System mit der Zulassung Gottes in Tätigkeit ist, und es wird gesagt: „Sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber Schlechtes tust, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht ohne Zweck; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Kundgabe des Zorns an dem, der Schlechtes treibt.“ Gott billigt also die Bewaffnung dieser „obrigkeitlichen Gewalten“, damit unter den Menschen ein gewisses Maß an Recht und Ordnung aufrechterhalten werden kann. Wenn aber Christus als „Fürst des Friedens“ die ‘Fülle endlosen Friedens’ herbeiführt, wird der Einsatz aller Waffen der Gewalt der Vergangenheit angehören. Im Einklang mit der Heiligen Schrift können daher Christen heute den Schutz der „obrigkeitlichen Gewalten“ annehmen, obgleich sie ihrerseits in Erwartung des herannahenden Königreiches Gottes ‘Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet’ haben (Jesaja 2:4; 9:6, 7).
Wir könnten die heutige Situation mit derjenigen zur Zeit Jeremias vergleichen. Jehova benutzte damals das Heer ‘Nebukadrezars, des Königs von Babylon, seines Knechtes’, um das Gericht an dem abtrünnigen Königreich Juda zu vollstrecken. Bewaffneten sich Jeremia und Baruch aus Gründen des Schutzes in jener kritischen Situation? Nein, denn Jehova selbst hatte Jeremia zu „einer eisernen Säule und zu kupfernen Mauern wider das ganze Land“ gemacht. Sie schlossen sich zwar nicht dem Heer des „Knechtes“ und Urteilsvollstreckers Jehovas an, doch ließen sie sich von diesem „Knecht“ befreien, als Jerusalem zerstört wurde (Jeremia 1:17-19; 25:9; 39:11-14).
Desgleichen jagen Jehovas Zeugen heute dem Frieden nach, während sie die Königreichsbotschaft in einer Welt der Gewalt verkündigen. Solange jedoch Jehova Regierungsgewalten das „Schwert“ oder dessen neuzeitliches Gegenstück zur Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Ordnung tragen läßt, können sie zu Recht den Schutz dieses „Schwertes“ annehmen.
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