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Schütze dich vor GeschlechtskrankheitenErwachet! 1972 | 22. Mai
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„Keine soziologische Studie hat bisher ergeben, daß durch voreheliche Beziehungen oder durch Ehebruch eine Ehe glücklicher wird.“
Ferner darf man nicht übersehen, daß man durch außereheliche Geschlechtsbeziehungen oft gegen die nächste Generation sündigt. Im vergangenen Jahr sind in den Vereinigten Staaten fast dreihundert Kinder mit Erbsyphilis behaftet zur Welt gekommen. Und sind Fehlgeburten, Totgeburten, Blindheit und Sterilität, verursacht durch Geschlechtskrankheiten, nicht auch Sünden, die an der nächsten Generation verübt werden?
Es gibt kein Entrinnen. Gottes Wort ist wahr. Es bezeichnet außereheliche Geschlechtsbeziehungen als Sünde und sagt: „Der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod.“ Ferner lesen wir darin die warnenden Worte: „Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verwesung ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“ — Röm. 6:23; Gal. 6:7, 8.
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Was weißt du über alkoholische Getränke?Erwachet! 1972 | 22. Mai
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Was weißt du über alkoholische Getränke?
ALKOHOLISCHE Getränke wie Bier, Wein und Branntwein sind für dich zweifellos ein Begriff. Aber was haben diese Getränke gemeinsam? Wie werden sie hergestellt? Und warum wirkt sich die gleiche Menge Alkohol bei dem einen Menschen stärker aus als bei dem andern?
Schon seit ältester Zeit versteht es der Mensch, alkoholische Getränke herzustellen. Diese Getränke, ob sie vor Jahrhunderten bereitet worden sind oder ob sie heute bereitet werden, sie haben etwas gemeinsam: Es sind alkoholische Getränke, weil sie Äthylalkohol enthalten, der durch Vergärung von Zucker entsteht.
Die drei hauptsächlichen Arten alkoholischer Getränke sind: 1. Malzgetränke, 2. gegorene Obstsäfte und 3. gebrannte Wasser. Jedes dieser Getränke wird anders bereitet.
Herstellung alkoholischer Getränke
Malzgetränke werden aus Getreide (häufig Gerste) gewonnen. Die erste Phase beim Bierbrauen ist die „Malzbereitung“. Nachdem das Getreide im Wasser eingeweicht worden ist, schichtet man es auf und läßt es keimen. Wenn der Wurzelkeim etwa Dreiviertel der Kornlänge erreicht hat, wird das Getreide getrocknet. Darauf werden die Keime entfernt. Das Malz (das Getreide ohne Keime) wird etwa vier bis acht Wochen gelagert. In dieser Zeit wird das Ferment Amylase frei, und der charakteristische Malzgeschmack entsteht. Dieses Ferment verwandelt während des nachfolgenden „Maisch“-Vorgangs die Stärke in Zucker.
Nachdem das Malz geschrotet ist, beginnt das Maischen, d. h., das Malz wird mit Wasser angerührt (in Amerika wird auch Getreide wie Mais oder Reis zugesetzt). Diese Mischung wird dann erhitzt und dabei ständig gerührt. Sobald mit Rühren aufgehört wird, setzen sich die Rückstände ab. Bei der nächsten Phase wird Hopfen zugesetzt, d. h. die getrockneten Blüten dieser Schlingpflanze, und dann wird diese Mischung gekocht. Zum Schluß wird Hefe zugefügt, um die Gärung einzuleiten, durch die aus Zucker Alkohol entsteht. Es folgt dann noch eine Nachgärung, die Anreicherung mit Kohlensäure und das Filtrieren.
Wein wird gewonnen, indem man zerquetschte Trauben oder Traubensaft unter bestimmten Bedingungen gären läßt. Zur Gewinnung von Süß- oder Dessertweinen setzt man kleine Mengen Branntwein zu. Kräuterweine wie Wermutweine werden aus Wein und würzenden Kräutern oder Auszügen aus solchen hergestellt.
Branntwein wird aus verschiedenen Getreidearten, aus Obst und aus Pflanzenteilen gewonnen. Bei der Herstellung von Whisky wird das Getreide in heißem Wasser eingeweicht, so daß eine Maische entsteht. Durch Hinzufügen des Malzes verwandelt sich die Stärke im Getreide in Zucker. Dieses Gemisch versetzt man mit Hefe zur Einleitung der Gärung, durch die der Zucker in Alkohol verwandelt wird. Die Maische wird dann in einen Destillierapparat gepumpt, in dem der Alkohol durch Kochen der Maische verdampft, und darauf werden die Maischedämpfe im Kühler verdichtet. Das so gewonnene Destillat, der Whisky, wird gewöhnlich in Eichenfässern längere Zeit gelagert. Der Alkoholgehalt wird vermindert, indem man destilliertes Wasser zufügt.
Andere Branntweine sind Weinbrand, Wacholderschnaps, Wodka und Rum. Weinbrand ist ein Destillat aus Traubenwein, das in Eichenfässern lange gelagert wird. Man kann als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Branntwein auch Obst oder Beerenfrüchte verwenden. Oder man kann Weinbrand oder Äthylalkohol aromatisieren, indem man Fruchtessenzen zusetzt. Wacholderbranntwein wird aus Getreide, gewöhnlich aus Roggen, gewonnen und mit gequetschten Wacholderbeeren aromatisiert. Rum ist ein Destillat aus Zuckerrohr. Der geschmacklose Wodka ist ein Destillat aus Kartoffeln oder Getreide. Die verschiedenen Liköre werden hergestellt, indem Branntwein Zuckerlösungen und aromatische Geschmacksträger zugesetzt werden.
Die Branntweine haben den größten Alkoholgehalt. Der Alkoholgehalt wird nach Gewichtsprozenten berechnet. Whisky hat zum Beispiel einen Alkoholgehalt von 30 bis 60 Prozent. Dagegen gibt es gewisse Biere, die einen Alkoholgehalt von nur ungefähr 2 Prozent haben; der Alkoholgehalt des Bieres beträgt indessen gewöhnlich 4 bis 6 Prozent. Der Alkoholgehalt von herben Tafelweinen beträgt höchstens 14 Prozent.
Die Wirkung des Alkohols auf den Menschen
Da der Alkoholgehalt der verschiedenen alkoholischen Getränke so unterschiedlich ist, sollte man stets einen Blick auf das Etikett der Flasche werfen, um den Alkoholgehalt des Getränkes zu ermitteln, das man im Begriff ist, zu sich zu nehmen.
Das ungewöhnliche Benehmen eines Menschen, nachdem er Alkohol getrunken hat, ist im allgemeinen eine Folge des Alkohols, der ins Blut übergegangen ist. Wenn eine beträchtliche Blutmenge in das Gehirn gelangt, konzentriert sich der Alkohol dort. Deshalb beeinträchtigen schon geringe Alkoholmengen das Zentralnervensystem.
Aber wieviel Alkohol sich zu einer gegebenen Zeit im Blut befindet, hängt außer von der Menge, die man trinkt, und vom Alkoholgehalt des Getränks noch von einer Reihe weiterer Faktoren ab, z. B., wie schnell man das Getränk zu sich nimmt, wie schnell der Alkohol ins Blut übergeht und von der Größe der Person. Untersuchungen haben gezeigt, daß ein gesunder Mann, der hundert Kilogramm wiegt, in der Stunde fünf Kubikzentimeter reinen Alkohol mehr ausscheiden kann als ein Mann, der nur 68 Kilogramm wiegt, vorausgesetzt, daß alle übrigen Bedingungen dieselben sind. Somit ist die Alkoholwirkung bei Personen von kleiner Statur gewöhnlich stärker.
Da der Organismus nur eine gewisse Menge Alkohol in der Stunde auszuscheiden vermag, sollte man darauf achten, daß der Alkoholgehalt des Blutes nie so hoch wird, daß er eine schädigende Wirkung haben kann. Wenn man etwas Alkoholisches trinken möchte, kann man dem Körper helfen, mit dem Alkohol fertig zu werden, indem man mäßig trinkt. Man kann auch so langsam trinken, daß der Körper Zeit hat, den Alkohol aus dem Blut auszuscheiden, ehe die Konzentration darin zu hoch wird. Man kann das tun, indem man sich Zeit läßt, wenn man sich ein Gläschen genehmigt. Die Aufnahme des Alkohols in das Blut wird auch verlangsamt, wenn man vorher etwas gegessen oder getrunken hat wie Milch, Sahne und Tomatensaft. Dagegen wird die Aufnahme von Alkohol durch die Kohlensäure in kohlensäurehaltigen Getränken beschleunigt. Deshalb verspürt man die Wirkung von Schaumwein schneller als von gewöhnlichem Wein.
Man hat festgestellt, daß Getränke mit einem Alkoholgehalt von 10 bis 35 Prozent am schnellsten absorbiert werden. Das würde bedeuten, daß ein Whisky (mit hohem Alkoholgehalt) und ein Bier (mit geringem Alkoholgehalt) im Magen eine Mischung ergibt, die schneller ins Blut übergeht und sich stärker auswirkt, als wenn man nur Whisky getrunken hätte.
Einige Gefahren
Der Alkoholmißbrauch ist seit der Zeit, da der Mensch angefangen hat, alkoholische Getränke herzustellen, ein Problem. Doch das zwanzigste Jahrhundert hat zusätzliche Gefahren gebracht. Eine dieser Gefahren ist der umfangreiche Gebrauch chemischer Zusätze bei der Herstellung alkoholischer Getränke. Vor etwa fünf Jahren zum Beispiel verursachte ein chemischer Zusatz den Tod von fünfzig Personen, die regelmäßig eine beträchtliche Menge Bier getrunken hatten. Bei dem Zusatz handelte es sich um ein Kobaltsalz. Das Bier war mit diesem Zusatz behandelt worden, um die Schaumhaltung zu verbessern.
Weitere Gefahren werden dadurch heraufbeschworen, daß es sich heute viele Personen angewöhnt haben, Tabletten oder Medikamente zu nehmen. Vielfach weiß man nicht, wie sich gewisse Medikamente auf den Blutkreislauf auswirken. Dadurch wird es noch schwieriger, zu ermitteln, welche Wirkung solche Medikamente in Verbindung mit Alkohol haben. Fest steht jedoch, daß gewisse Medikamente, wenn Alkohol dazukommt, zu einem Gift werden. In dem Buch Combined Effects of Alcohol and Other Drugs (Zusammenwirken von Alkohol und anderen Drogen) von Robert B. Forney und Francis W. Hughes wird gesagt:
„Schnellwirkende Barbiturate werden gerne als Schlafmittel genommen. Doch das Zusammenwirken eines solchen Mittels mit Alkohol kann eine gefährliche oder größere Schlaftiefe bewirken. Besonders dem Unachtsamen droht Gefahr. Diese Mittel werden auch am Tag in subhypnotischen Dosen zur Beruhigung genommen oder in Verbindung mit schmerzlindernden Mitteln, um deren Wirkung zu verstärken. Einem Patienten, dem ein schnellwirkendes Barbiturat als Schlafmittel oder als Beruhigungsmittel verordnet wird, sollte eingeschärft werden, keinen Alkohol zu trinken, wenn er dieses Mittel nimmt. Eine Dosis, die den Patienten beruhigen soll, kann zusammen mit Alkohol eine sich potenzierende Wirkung haben, die Folge ist ein hypnotischer oder hypnoseähnlicher Zustand, der für den Betreffenden selbst sowie für seine Umwelt gefährlich ist.
Die Einnahme von Barbituraten und das Trinken von Alkohol kann zu unabsichtlichem Selbstmord führen. Personen, die die Neigung haben, Medikamente zu nehmen und Alkohol zu trinken, mögen vergessen, wie viele Tabletten sie schon genommen haben, und mögen deshalb unvorsichtigerweise nochmals eine Dosis davon nehmen. Vor dem Schlafengehen mag eine gewisse Verwirrung und ein Gedächtnisschwund dazu führen, daß sie unbekümmert nochmals eine Dosis nehmen. Das zeigt, wie leicht jemand eine so große Menge nehmen mag, die dann zu Bewußtlosigkeit und schließlich zu einem ungewollten Tod führen kann.“
Der Christ kennt die Gefahr des Alkoholmißbrauchs; wenn er daher Alkohol trinkt, weiß er, daß er vorsichtig sein muß. Er befolgt den weisen Rat der Bibel: „Ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ (1. Kor. 10:31) Da das Verhältnis zu Gott für wahre Christen über allem steht, sind sie sich darüber im klaren, daß man Gott nicht verherrlichen kann, wenn die Sinne zufolge von übermäßigem Alkoholgenuß verwirrt und abgestumpft sind.
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Wer kann helfen?Erwachet! 1972 | 22. Mai
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Wer kann helfen?
◆ Wenn jemand die gute Botschaft der Bibel wirklich mit dem Herzen erfaßt hat, möchte er auch anderen zu der wunderbaren Hoffnung verhelfen, in einem Paradies zu leben, das auf der Erde wiederhergestellt werden wird. Um anderen zu helfen, braucht man nicht die ganze Bibel zu kennen. Auch braucht man keine hervorragende Lehrfähigkeit zu besitzen. Wenn man wirklich helfen will, kann man die verschiedensten Unzulänglichkeiten und Probleme überwinden.
Das zeigt die Erfahrung einer spanisch sprechenden Frau, die mit einer Versammlung der Zeugen Jehovas in New York verbunden ist. Man beachte, wer bereit war, ihr zu helfen, und ihr auch helfen konnte:
„Ich gehörte der christlich-spiritistischen Kirche an. Mein Mann amtete als Geistlicher in dieser Kirche. Jehovas Zeugen kamen öfter an meine Tür, um mit mir über die Bibel zu sprechen. Häufig lehnte ich es ab, mit ihnen zu sprechen, oder ich machte einfach nicht auf.
Eines Tages kam ein älterer Mann an meine Tür, um mir Zeugnis über die Bibel zu geben. Er war offensichtlich ungebildet und konnte kaum lesen. Seine Ehrlichkeit, mit der er sich bemühte, mir aus der Bibel vorzulesen, bewegte mich so, daß ich ihn bat einzutreten. Er erzählte, daß er erst vor kurzem angefangen habe, lesen zu lernen; er hatte begonnen, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, und sie unterwiesen ihn im Lesen und Schreiben. Der bescheidene Mann entschuldigte sich, weil er nicht besser lesen konnte. Er erklärte indessen, er wisse, wie dringend notwendig es sei, den Menschen die Botschaft zu bringen, die Jehovas Zeugen weltweit verkündigen würden. Deshalb habe er sich entschlossen zu predigen, so gut er es verstehe. Da ihm das Lesen noch große Mühe machte, half ich ihm, die Bibeltexte aufzuschlagen, und las sie dann laut vor. Danach erläuterte er sie, so gut er konnte.
Er fragte mich, ob ich mit ihm die Bibel studieren möchte. Von seiner Aufrichtigkeit, die er beim Predigen bekundete, gerührt, willigte ich ein. Doch schon nach einem oder zwei Besuchen merkte er, daß er noch nicht genügend lesen konnte, um ein richtiges Bibelstudium mit mir durchzuführen. Daher bat er seine Frau, das Studium zu übernehmen.
Doch schon beim ersten ihrer Besuche zeigte es sich, daß auch sie ein Problem hatte. Sie war schon ziemlich alt und hörte schwer. Wir kamen im Studium nur langsam voran, doch ich lernte einiges über Gottes Königreich. Aber die Verständigung war sehr schwierig, da sie fast gehörlos war. Schließlich kam eine andere Zeugin Jehovas, die mit mir studierte.
Es dauerte nicht lange, bis ich einsah, wie nutzlos und unbiblisch spiritistische Praktiken waren. Ich erkannte, daß ich aus der Kirche austreten mußte, wollte ich Gott wohlgefallen. Mein Mann protestierte, aber ich fragte ihn ganz ruhig, warum er, der ‚Geistliche‘, nicht imstande gewesen sei, mich in der Wahrheit fest zu gründen. Ein älterer Mann, der gerade angefangen habe, lesen zu lernen, und seine bejahrte Frau, die fast gehörlos sei, hätten mich das gelehrt, was er mich so lange zu lehren versäumt habe.
Jetzt habe ich mich Gott hingegeben und helfe anderen, durch Gottes inspiriertes Wort den Weg der Wahrheit kennenzulernen.“
Vielleicht hast auch du mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert oder Gottes Vorhaben mit Hilfe ihrer Schriften kennengelernt; erkennst du es jetzt auch als dringend notwendig, anderen zu helfen kennenzulernen, was du kennengelernt hast? Bejahrtheit, Unfähigkeit fließend zu lesen, Schwerhörigkeit, Jugend, Familienpflichten — alles das sind keine unüberwindlichen Hindernisse. Wirst du auf die Frage: „Wer kann helfen?“ entschlossen erwidern: „Ich“?
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Sieben Jahre reichen nicht aus, um die Bibel zu erforschenErwachet! 1972 | 22. Mai
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Sieben Jahre reichen nicht aus, um die Bibel zu erforschen
◆ Dr. L. M. Muntingh, Leiter der Theologischen Fakultät an der Universität Stellenbosch (Südafrika), nahm Stellung zu der Frage „Ist das theologische Studium zu lang?“ In Die Kerkbode (4. Februar 1970, S. 161), dem offiziellen kirchlichen Organ der Niederländischen Reformierten Kirche von Südafrika, schrieb er:
„Wie jeder Geistliche bestätigen kann, reichen die gesamten sieben Jahre nicht aus, um die ganze Bibel wirklich zu erforschen. Das führt dazu, daß mancher Geistliche viel zu wenig über die Bibel in Afrikaans weiß. Das hat zur Folge, daß er sein Amt nicht richtig ausüben kann.“
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