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  • Folgen der Alkoholabhängigkeit
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Schwangerschaft regelmäßig Alkohol trinkt, mit einer 50prozentigen Wahrscheinlichkeit damit rechnen muß, daß ihr Kind geistig behindert sein wird, und zudem mit einer 30prozentigen Wahrscheinlichkeit, daß es die verschiedensten Mißbildungen haben wird.“

      Dr. David W. Smith, Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Washington, sagte: „Alkohol ist heute die Hauptursache für Mißbildungen bei menschlichen Embryonen.“

      Wie Forscher berichten, ist es schon passiert, daß Kinder „betrunken“ zur Welt gekommen sind. Ihr Blutalkoholwert war höher als der Wert, der vielerorts als ordnungswidrig gilt. Bei einigen Neugeborenen hat man sogar Entzugserscheinungen festgestellt.

      Über Schädigungen an Babys berichteten die Detroit News: „Die Ärzte erklären übereinstimmend, daß die Erscheinungen des Syndroms irreparabel sind und daß viele Opfer ihr Leben lang entweder zu Hause oder in Institutionen einer besonderen Pflege bedürfen.“

      Was gilt bei einer Schwangeren als „starkes Trinken“? Darin ist man sich nicht einig. Dr. Smith sagt, als starkes Trinken sei eine tägliche Menge von fünf „Drinks“ anzusehen. Als „Drink“ gilt ein „Cocktail, der 0,029 Liter 50prozentigen Whiskey enthält“. Dr. Smith erklärte warnend, daß starker Genuß von Bier oder Wein während der Schwangerschaft die gleichen Folgen hat.

      Vor kurzem berichteten die Medical World News: „Jetzt zeigt es sich immer deutlicher, daß auch der mäßige Alkoholgenuß das sich im Mutterleib entwickelnde Kind schädigen kann. Deshalb fordert das Nationalinstitut für Alkoholmißbrauch und Alkoholismus energisch, daß die Regierung einen Aufklärungsfeldzug starte und alle Schwangeren davor warne, mehr als zwei ,Drinks‘ täglich zu genießen.“ Das Institut fügte hinzu, die Beweise seien „absolut überzeugend und auch alarmierend“.

      Die Kosten des Alkoholmißbrauchs sind also in jeder Hinsicht unerhört hoch. Und das Problem wird immer schlimmer, weil die Zahl der exzessiven Trinker ständig steigt.

      Doch was kann man tun, um zu vermeiden, daß man alkoholabhängig wird? Wie kann man jemandem, der bereits abhängig ist, helfen?

  • Wie man der Gefahr des Alkoholmißbrauchs entgegenwirken kann
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Wie man der Gefahr des Alkoholmißbrauchs entgegenwirken kann

      AUCH für den Alkoholmißbrauch gilt das Sprichwort: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ Es ist viel, viel besser, man wird nicht alkoholabhängig, als daß man es wird und sich nachher mit dem Problem herumschlagen muß.

      Mit dem „Vorbeugen“ sollte schon in der Kindheit begonnen werden. Kinder sollten von ihren Eltern die richtige Ansicht über alkoholische Getränke kennenlernen. Die Eltern üben auf ihre Kinder durch das, was sie sagen und tun, einen großen Einfluß aus. Wenn die Eltern selbst nur mäßig trinken, vermitteln sie den heranwachsenden Kindern nicht die Auffassung, es sei für Erwachsene ganz normal, gewohnheitsmäßig viel zu trinken.

      Wenn die Eltern entscheiden, daß der Sohn oder die Tochter alt genug ist, um gelegentlich etwas Alkohol zu trinken (wobei die örtlichen Gesetze zu berücksichtigen sind), sollten sie den Kindern auch sorgfältig auseinandersetzen, warum beim Umgang mit Alkohol Vorsicht am Platz ist. Ein junger Mensch hat noch keine Erfahrung, sein Organismus ist noch nicht voll entwickelt und nicht an Alkohol gewöhnt, daher verträgt er weniger als ein Erwachsener.

      Vorbeugen bei Erwachsenen

      Auch für Erwachsene gilt das Sprichwort: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ Sie sollten den Alkohol als das anerkennen, was er ist: ein Getränk, das ein gewisses Wohlbefinden hervorrufen kann, aber durch Mißbrauch zur tödlichen Gefahr wird.

      Wer eine Party veranstaltet, sollte nicht meinen, er müsse große Mengen alkoholischer Getränke servieren. Wenn er überhaupt solche Getränke anbieten möchte, sollte er es mäßig tun. Man sollte auch alkoholfreie Getränke zur Verfügung haben und einen Gast, der lieber etwas Alkoholfreies trinkt, nicht in Verlegenheit bringen. Und wenn ein Gast schon einen oder zwei „Drinks“ gehabt hat, sollte ein kluger Gastgeber darauf verzichten, immer wieder etwas Alkoholisches anzubieten. Man sollte die Gäste nicht zum Trinken zwingen, indem man ständig ihre Gläser nachfüllt, ganz gleich, ob sie noch etwas möchten oder nicht.

      Ist man Gast, so braucht man sich nicht verpflichtet zu fühlen, mehr zu trinken, als man möchte, nur weil immer wieder Alkoholika angeboten werden. Wenn ein Gastgeber dich zum Trinken drängt, kannst du höflich ablehnen, indem du beispielsweise sagst: „Nein danke, ich habe jetzt genug“ oder: „Bitte nichts mehr.“ Wenn der Gastgeber dennoch das Glas füllt, kannst du es ruhig stehenlassen. Laß dein „Nein“ ein „Nein“ sein. Ein guter Gastgeber sollte das anerkennen.

      Besonders wenn die Zeit schon vorgerückt ist und die Gäste, die mit dem Auto gekommen sind, nach Hause müssen, sollte der Gastgeber zurückhaltend sein. Es ist keine gute Tat, wenn er bis spät in die Nacht hinein Alkoholika anbietet oder einem Gast noch „einen letzten ,Drink‘ mit auf den Weg“ gibt. Es mag diesem und anderen — Unschuldigen — das Leben kosten.

      In den späten Abendstunden steigt die Zahl der Fahrer, die unter Alkoholeinfluß stehen. Wenn du zu einer solchen Zeit fahren mußt, solltest du besonders vorsichtig sein. Das gilt vor allem an Wochenenden und an Feiertagen, wenn die Leute geneigt sind, dem Alkohol übermäßig zuzusprechen.

      Wenn du als Autofahrer unterwegs bist, solltest du auch nicht unbedingt auf deinem Vorfahrtsrecht beharren. Es kommt häufig vor, daß unter Alkoholeinfluß stehende Personen die Verkehrsregeln mißachten. Man sollte nicht vergessen, daß ungefähr die Hälfte der Verkehrstoten „im Recht“ waren. Sie hatten den Unfall nicht verschuldet. Aber tot waren sie trotzdem.

      Im vergangenen Jahr hat der Kommandeur der amerikanischen Truppen in Europa ebenfalls eine vorbeugende Maßnahme ergriffen. Er schrieb an seine Offiziere: „Sie wissen alle, daß der Alkoholmißbrauch in der amerikanischen Armee in Europa solche Ausmaße angenommen hat, daß wir alles daransetzen müssen, dieses Problem zu bändigen.“ Der Kommandeur befahl, die „Glückliche Stunde“, die bis dahin in allen Armeeklubs in ganz Europa eingehalten wurde, abzuschaffen, um „nicht zum Trinken von Alkohol zu animieren und es zu glorifizieren“. Die „Glückliche Stunde“ war eine Periode von etwa zwei Stunden an einem Tag der Woche, in denen „Drinks“ zum halben Preis verkauft wurden. Mit dieser Maßnahme wollte man dem Alkoholmißbrauch steuern.

      Den Organismus unterstützen

      Es ist auch nützlich zu wissen, wie der Körper mit dem Alkohol fertig wird. Man versteht dann besser, auf welche Weise man es vermeiden kann, seinen Körper durch alkoholische Getränke zu überfordern.

      Alkoholika werden vom Organismus nicht auf die gleiche Art abgebaut wie die Mehrzahl der Nahrungsmittel. Die meisten Nahrungsmittel werden in verschiedenen Phasen langsam abgebaut, zuerst im Magen und dann im Dünndarm. So können die Nährstoffe vom Blut resorbiert werden, das sie dann in andere Körperteile transportiert. Aber der Alkohol wird im Magen und im Dünndarm unverändert resorbiert. Darauf wird er vom Blut in die Leber befördert.

      Die Leber braucht eine bestimmte Zeit, um ihn abzubauen. Wenn ihr mehr zugeführt wird, als sie verarbeiten kann, gelangt der restliche Alkohol über den Körperkreislauf in andere Teile des Körpers. Schließlich kehrt er in die Leber zurück, wo wieder ein Teil davon abgebaut wird, worauf der Rest erneut in den Körperkreislauf gelangt. Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis aller Alkohol abgebaut ist.

      Wenn man ein „hartes“ Getränk, Bier oder Wein nicht hastig trinkt, sondern langsam schlürft, kann die Leber mit dem Alkohol besser fertig werden. Es sind Mengen, die sie abzubauen imstande ist. Das hat zur Folge, daß verhältnismäßig wenig Alkohol wieder in die Blutbahn gelangt.

      Der Durchschnittstrinker kann den Alkoholabbau in der Leber nicht beschleunigen. Der Vorgang läuft nicht schneller ab, selbst wenn er schwarzen Kaffee trinkt, kalt duscht oder in der frischen Luft Atemübungen macht. Man kann den Körper am besten unterstützen, wenn man nur wenig trinkt, wenn man langsam trinkt und wenn man zwischen den einzelnen „Drinks“ einige Zeit verstreichen läßt. Das gilt nicht nur, wenn man Whiskey trinkt, sondern auch, wenn man Bier oder Wein trinkt, denn eine Dose Bier oder ein Glas Wein enthält soviel Alkohol wie ein Schuß Whiskey.

      Problemtrinker

      Was kann man tun, wenn man auf dem besten Weg ist, Alkoholiker zu werden, und wie können andere einem Süchtigen helfen?

      Der Problemtrinker muß die Tatsache klipp und klar anerkennen, daß Alkohol für ihn zum Problem geworden ist. Er darf sich nicht einreden, er könne mit Trinken aufhören, wenn er wolle. Leider leben viele Alkoholiker in dieser Illusion, trinken weiter und weiter, zerstören ihre Gesundheit, werden schließlich geistesgestört und sterben vorzeitig.

      Der erste Schritt für einen Problemtrinker besteht darin, zuzugeben, daß der Alkohol für ihn ein Problem geworden ist. Nur dann kann ihm geholfen werden. Gesteht er das nicht ein, so besteht wenig Aussicht, daß er rechtzeitig etwas dagegen unternimmt. Die meisten Alkoholiker sind nicht bereit, zuzugeben, daß sie dem Alkohol verfallen sind. Die Fehlhaltung, die zur Entstehung des Alkoholismus geführt hat, hindert sie daran, etwas dagegen zu tun. Deshalb sollten sich die Familienangehörigen und Freunde eines solchen bemühen, ihm zu helfen.

      Darf erwartet werden, daß entsprechende Organisationen das Problem in den Griff bekommen? Natürlich gibt es in fast allen Ländern verschiedene solche Organisationen. Doch man beachte, was die Zeitschrift Weltgesundheit schreibt: „Die Zahl von Ländern, die auf Alkoholprobleme in adäquater Weise reagierten, war bisher gering. Eine solche Untätigkeit würde man angesichts einer infektiösen Erkrankung mit ähnlichen Verheerungen eindeutig als schuldhaft betrachten, und jedes ,Drogen‘-Problem gleichen Ausmaßes würde gewiß zu Alarm führen.“

      Warum ist das so? Darauf antwortet die Weltgesundheit: „Alkohol ist eine Droge, doch für die Gesellschaft vieler Länder ist er die anerkannte, geschätzte und buchstäblich geheiligte Droge der Wahl ... Alkohol ist Freude, Gastlichkeit, Freundschaft, Fest, Nerventonikum, Männlichkeit, Romantik, Feier, die Besiegelung eines Geschäftsabschlusses, Gelächter, Snobismus und Sakrament. Was würden wir ohne ihn tun? Wie kann er überhaupt unsere Gesundheit bedrohen? Jeder, der anderer Ansicht ist, wird als Spielverderber abgetan.“

      Wie die erwähnte Zeitschrift schreibt, ist der Alkoholmißbrauch eine der größten Gefahren

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