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  • Was führt zur Alkoholabhängigkeit?
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Man erntet, was man sät. In einer Gesellschaft, in der starkes Trinken toleriert wird und in der Millionen von Erwachsenen alkoholabhängig sind, werden auch mehr Jugendliche süchtig.

      Wie wir gesehen haben, können viele Faktoren zur Entstehung der Alkoholabhängigkeit führen, doch was geht im Organismus eines Menschen vor sich, so daß er süchtig wird? Wie sehen die Folgen aus?

  • Folgen der Alkoholabhängigkeit
    Erwachet! 1978 | 8. April
    • Folgen der Alkoholabhängigkeit

      WER nur gelegentlich und nur wenig trinkt, wird selten alkoholabhängig. Es gibt ganz wenige Leute, die überhaupt keinen Alkohol vertragen.

      Die meisten Alkoholiker sind süchtig geworden, weil sie jahrelang zuviel getrunken haben. Es ist ganz sicher, daß das Risiko, alkoholabhängig zu werden, größer wird, je mehr man trinkt.

      Arten der Abhängigkeit

      Alkoholabhängig zu sein bedeutet, süchtig zu sein. Eine Art der Abhängigkeit oder Sucht ist die psychische Abhängigkeit. Das ist eine geistige oder emotionale Abhängigkeit.

      Bei der psychischen Abhängigkeit empfindet der Mensch ein schwer bezwingbares Verlangen nach Alkohol, um seine Unlustgefühle zu verscheuchen. Er hat nicht den Mut, ohne die Krücke Alkohol dem Leben und seinen Problemen gegenüberzutreten. Allerdings besteht noch keine körperliche Abhängigkeit.

      Aber die psychische Abhängigkeit führt oft zur körperlichen Abhängigkeit. Dann verlangen nicht mehr nur Geist und Emotionen nach Alkohol, sondern auch der Körper.

      Jahrelanger Alkoholmißbrauch hat chemische Veränderungen im Körper zur Folge. Die Zellen und Gewebe werden buchstäblich vom Alkohol abhängig, und mit der Zeit funktionieren sie ohne Alkohol nicht mehr richtig. Diese körperlichen Veränderungen behindern die Selbstbeherrschung, so daß der Alkoholabhängige ein unbezähmbares Verlangen nach Alkohol verspürt.

      Während er meint, die Bedürfnisse seines Körpers durch starkes Trinken zu befriedigen, schafft er tatsächlich die Voraussetzungen für seinen Zusammenbruch. Wenn er weiter trinkt, wird seine Sucht früher oder später zu schweren Organschäden führen und seine Lebenserwartung sicherlich verkürzen.

      Man weiß noch nicht genau, warum es zu einer körperlichen Abhängigkeit kommt. Zu den Gründen, die angenommen werden, gehören folgende: Allergie gegenüber dem Alkohol; anomaler Zuckermetabolismus; mangelhafte Hormonabsonderung der Schilddrüse, der Hypophyse oder der Nebennieren; ein Mangel an Vitaminen, Mineralien, Enzymen oder Nährstoffen zufolge einer Fehlernährung oder einer Stoffwechselstörung; Leberfunktionsstörung und ein funktionsgestörter Hypothalamus, der ein unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol hervorruft.

      Wie lange dauert es, bis ein gewohnheitsmäßiger starker Trinker körperlich vom Alkohol abhängig wird? Meistens dauert es eine Reihe von Jahren. Es gibt Personen, die erst süchtig werden, nachdem sie zwanzig bis dreißig Jahre stark getrunken haben; bei anderen dauert es nur zehn Jahre, bei einigen nur drei bis fünf Jahre, und einzelne werden sozusagen von Anfang an süchtig.

      Das Leben eines Alkoholikers wird besonders dann immer stärker beeinträchtigt, wenn es zu einer körperlichen Abhängigkeit kommt. Seine Leistungen lassen zu wünschen übrig, und sein Arbeitgeber merkt es. Zufolge von „Krankheit“ bleibt er immer häufiger dem Arbeitsplatz fern. Seine Selbstachtung schwindet, und sein Verhältnis zu anderen leidet immer mehr.

      Er mag versuchen, das zu kompensieren, indem er übermäßig freigebig ist und Geld mit vollen Händen ausgibt, wodurch er aber in Schulden gerät. Wegen seiner Gereiztheit und weil es schwierig ist, mit ihm auszukommen, gerät er in immer größere soziale Isolation.

      Schließlich verliert er Arbeit, Freunde und Familie. Das Trinken ist ihm wichtiger als alles andere, auch als das Essen. Er vernachlässigt seine äußere Erscheinung, seine Gesundheit und seine Pflichten.

      In der Zeitschrift Weltgesundheit hieß es: „Ein Alkoholiker, der ständig weiter trinkt, schafft rund um seine eigene Abhängigkeit immer neue Schäden, und seine Lebenserwartung wird sicherlich verkürzt sein.“

      Körperliche Schäden

      Alkohol enthält zwar keine Vitamine, Mineralien oder Proteine, aber Kalorien. Wer also viel trinkt, kann, obschon er nicht richtig ernährt sein mag, das Gefühl haben, satt zu sein, und er mag zunehmen. Da sich der Alkoholiker vielfach nicht mehr für das Essen interessiert, mag sein Körper zufolge von Unterernährung für Krankheiten anfälliger werden.

      Alkoholmißbrauch schädigt die Magenwände und den Dünndarm, verursacht Entzündungen und Geschwüre. Die Magenmuskeln können ihren Tonus verlieren, die Verdauung wird behindert, und Übelkeit stellt sich ein.

      Auf den Bahamainseln, wo, wie die Zeitung Physician’s Alcohol Newsletter schreibt, der „Alkoholismus das Problem Nr. 1 der Gesundheitsfürsorge“ ist, sollen viele an dem sogenannten „Trinkerfuß“ leiden. Dieser Zustand — chronische Geschwürbildung und Brand — erfordert gelegentlich eine Amputation.

      Eine besonders gefährliche Folge übermäßigen Trinkens ist die Leberzirrhose. Diese Erkrankung zählt zu den häufigsten Todesursachen bei der Altersgruppe von 25 bis 40 Jahren. Aus amtlichen Statistiken geht hervor, daß in Frankreich in einem Jahr über 22 000 Personen an Leberzirrhose gestorben sind. In den Vereinigten Staaten sind in dem letzten Jahrzehnt doppelt so viele Personen an Leberzirrhose gestorben wie in dem Jahrzehnt davor — größtenteils eine Folge des stärkeren Alkoholkonsums der Bevölkerung. In Dänemark stieg die Zahl der Todesfälle zufolge von Leberzirrhose im Laufe von drei Jahren um 40 Prozent. Auch in diesem Land ist der erhöhte Alkoholgenuß die Ursache. In Italien hat sich die Zahl dieser Todesfälle in den vergangenen elf Jahren verdoppelt.

      Dr. Frank A. Seixas, medizinischer Leiter des Nationalrates für Alkoholismus in den Vereinigten Staaten, sagte: „Zum erstenmal erhalten wir medizinische Daten, die die Beobachtungen der Ärzte, die man jahrelang in Abrede gestellt hatte, bestätigen: Zwischen dem Alkoholismus und der Leberzirrhose besteht eine enge Beziehung.“

      Bei einem Versuch ernährte Dr. Charles Lieber (New York) eine Gruppe freiwilliger Versuchspersonen achtzehn Tage lang mit einer vorzüglichen Kost. In dieser Zeit genehmigte sich jede täglich sechs „Drinks“, insgesamt 0,29 Liter 43prozentigen Whiskey. Man merkte, daß die Betreffenden unter Alkoholeinfluß standen, konnte aber von keiner Person sagen, sie sei so betrunken, daß sie ihrer Sinne nicht mehr mächtig sei. Aber schon nach wenigen Tagen zeigten sich bei allen deutlich beginnende Leberschäden.

      Gewohnheitsmäßiges starkes Trinken ist auch die Ursache verschiedener Herzleiden — in einigen Ländern Todesursache Nr. 1. Durch übermäßigen Alkoholgenuß kann es sogar zu einer Lähmung der Herznerven und dadurch zu Herzversagen kommen. Er kann auch das Atemzentrum im Gehirn lähmen und so bewirken, daß sich die Atmung verlangsamt und vielleicht sogar ganz aufhört.

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