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Wann ist Haß etwas Gutes — ein Schutz?Der Wachtturm 1971 | 15. Februar
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sondern wirkte ihm kompromißlos entgegen und zeigte unmißverständlich, daß er es haßte. Wenn du nicht mit ihm bist, indem du wie er das Unrecht haßt, dann bist du gegen ihn, weil du das Böse liebst.
Prüfe dich selbst: Entsprechen deine Grundsätze den Grundsätzen dieser alten Welt oder den christlichen Grundsätzen, die in der Bibel niedergelegt sind? In der Welt gelten mehr oder weniger die Grundsätze: „Du sollst nicht stehlen — jedenfalls nicht viel.“ „Du sollst nicht lügen — außer in einer Notlage.“ „Du sollst nicht ehebrechen — außer wenn du ,verliebt‘ bist.“ Mitunter sagen Weltmenschen auch, ihr Gesetz laute: „Du darfst dich beim Lügen, Stehlen, Ehebrechen usw. nicht erwischen lassen.“ Sind das auch deine Grundsätze? Gott, Christus Jesus und die wahren Christen, die alle das Böse hassen, halten sich jedenfalls nicht daran.
Wie verhält es sich mit deinen Sittenbegriffen? Stimmst du mit den Befürwortern der neuen, allgemein anerkannten Sittenbegriffe überein, die die verschiedensten Ausweichmöglichkeiten zulassen? Diese Leute sagen: „Ich bin ehrlich — bis zu einem bestimmten Punkt.“ „Ich sage die Wahrheit — meistens.“ „Ich bin vertrauenswürdig, solange man mich im Auge behält.“ „Ich würde nie einen Bankraub verüben, weil mir das zu gefährlich wäre.“ „Die Zehn Gebote der Bibel sind wunderbar — für die anderen.“
DAS BÖSE HASSEN — EIN SCHUTZ
Es gibt viele Dinge, die Jehova haßt und die er denen, die ihn lieben, zu hassen gebietet. Die Befolgung seines Rates ist in mancher Hinsicht nützlich. Sie ist unter anderem ein Schutz. Betrachten wir einige Beispiele.
Mit dem unerlaubten Geschlechtsverkehr Hand in Hand gehen oft die Furcht vor einer unerwünschten Schwangerschaft, die Angst vor Krankheit, die Gefahr, verlassen zu werden und Kummer und Herzeleid erdulden zu müssen, und der Verlust der Selbstachtung. Ein einundzwanzigjähriges Mädchen sagte: „Ich wünschte nichts sehnlicher, als ihn zu heiraten. Als ich aber schwanger wurde, verließ er mich.“ Hätte dieses Mädchen den weisen Rat des Wortes Gottes beachtet und das Böse gehaßt, dann hätte sein Leben einen ganz anderen Verlauf genommen.
Eine Frau sagte, sie habe durch „Partneraustausch“ beinahe „ihre Familie, den Verstand und alles, was im Leben von Bedeutung sei, verloren“. „Unsere Torheit hat uns mehr gekostet, als wir zu zahlen vorgehabt hatten“, sagte sie. „Es läuft mir eiskalt über den Rücken, wenn ich daran denke, daß wir uns wegen einiger billiger Freuden bald zugrunde gerichtet hätten.“ Gottes Wort schützt die Menschen vor solchem Unglück, sofern sie den warnenden Hinweis, das Böse zu hassen, beachten.
Die Bibel warnt anschaulich vor Unmoral, indem sie einen Jüngling beschreibt, der den Verführungskünsten einer Dirne erliegt: „Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, ... wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt.“ (Spr. 7:22, 23) Jedes Jahr geraten Tausende in diese „Sex-Schlinge“ und werden, bildlich gesprochen, wie Tiere zur Schlachtbank geführt, indem sie Geschlechtskrankheiten zum Opfer fallen, und das alles, weil sie versäumt haben, das Böse zu hassen, was für sie ein Schutz gewesen wäre.
Die Trunkenheit ist ein Mörder. Nach einem Bericht aus England ist Trunkenheit am Steuer die Ursache für über ein Drittel aller Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang. Man könnte diesem Übel auf einfachere und billigere Weise abhelfen als durch Sicherheitsgurte. Wenn Trinker die Weisheit der Bibel anwenden und das Böse hassen würden, könnten Tausende von tragischen Todesfällen vermieden werden. Ach und Weh, Zänkereien, Klage und Trübung der Augen haben nach der Bibel die, „die spät beim Weine sitzen ... Sein Ende ist, daß er beißt wie eine Schlange.“ — Spr. 23:29-32.
Verbrechen und Gewalttat, Ehebruch, Trunkenheit und Homosexualität sollten gehaßt werden, weil sie an sich verwerflich sind. Verbrechen berauben Menschen gewisser Dinge, die ihnen rechtmäßig gehören. Sie sind deshalb zu verabscheuen. Ehebruch führt zur Zerrüttung einer Familie und entzieht Kindern die richtige Betreuung. Ehebruch ist eine Sünde gegen Gott und gegen Menschen und verdient, aus tiefstem Herzen gehaßt zu werden. Trunkenheit gefährdet andere und richtet das Leben des Trinkers selbst zugrunde. Sie sollte verabscheut werden. Homosexualität ist eine Perversität von schändlichster Art. Sie ist Gott ein Greuel. (Röm. 1:24-27) Solche Dinge zu hassen ist angebracht und ist für uns ein Schutz.
Was ist aber von „geringfügigen Vergehen“ zu sagen, wie von dem Stehlen einer Dose Sardellen, dem Betrügen durch das Einwerfen falscher Münzen in eine Parkuhr oder dem Belügen des Chefs? Obwohl solche Handlungen einen gewissen Reiz haben oder harmlos erscheinen mögen, weil dadurch niemand groß geschädigt wird, werden sie doch früher oder später unliebsame Folgen haben: ein schlechtes Gewissen, Schmach und Schande und den Verlust treuer Freunde. Auch diese Dinge zu hassen, nicht wegen ihrer unliebsamen Folgen, sondern weil Jehova sie haßt, ist für uns ebenfalls ein Schutz.
WIE MAN DAS BÖSE HASST
Man kann das Böse hassen, indem man sich davon fernhält. Was man verabscheut, meidet man. Bevor man das Böse aber meiden kann, muß man wissen, was böse ist. Doch in dieser Hinsicht sind wir gut ausgerüstet, denn Jehova führt uns in seinem Wort ausführlich vor Augen, was böse ist, und weist uns immer wieder darauf hin, wie wir es meiden können. Ein Studium der Bibel ist deshalb unerläßlich, wenn man wissen möchte, wie und was man hassen sollte.
Christen, die Gottes Wort studiert haben, hassen unverkennbare Feinde Gottes — wie den Teufel und seine Dämonen sowie Menschen, die willentlich und wissentlich Stellung gegen Jehova bezogen haben — mit Recht. (Ps. 139:21, 22) Dieser Haß entspricht nicht jener Gefühlsregung, die Schaden stiften möchte, hat also nichts mit Groll oder böser Absicht zu tun. Er zeigt sich vielmehr darin, daß man die, die Jehova aufs tiefste hassen, verabscheut und meidet. Man muß den „Tisch der Dämonen“ meiden, sofern man am Tische Jehovas speisen möchte. — 1. Kor. 10:21; Röm. 12:9, 17, 19.
Es mag Menschen geben, die wirklich „nett“ sind; man sollte sich aber fragen: „Halten sie sich an den christlichen Sittenmaßstab und an christliche Grundsätze? Lieben sie Jehova?“ Unser Verhältnis zu ihnen sollte davon abhängen, ob sie Gott und ihren Nächsten lieben. Unser Umgang ist wichtig, denn wenn wir die Gesellschaft derer lieben, die böse Dinge tun, dann werden wir das, was sie tun, bald nicht mehr hassen. — 1. Kor. 15:33.
Eine positive Einstellung ist sehr wichtig. Es genügt nicht, das Böse zu hassen; wir müssen auch das Gute lieben. Die Regel, nach der wir das Böse hassen sollten, hat somit zwei Aspekte. Das bestätigt der Apostel Paulus kurz und bündig mit den Worten: „Verabscheut das Böse, hangt dem Guten an.“ (Röm. 12:9) Beweise, daß du das Böse haßt, indem du deinen Sinn mit guten Gedanken anfüllst. (Phil. 4:8) Nähre in deinem Herzen statt des Verlangens, Böses zu tun, gute Beweggründe. — Matth. 15:19; Mark. 7:21-23; Spr. 4:23.
Haßt du das Böse? Gottes Wort spornt uns dazu an. Wer das Böse haßt, handelt auch richtig und vernünftig und erweckt Liebe. So beweise denn durch deinen Umgang, deine Gedanken, deine Worte und deine Handlungen, daß du das Böse haßt und das Gute liebst.
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Omri, ein mächtiger König IsraelsDer Wachtturm 1971 | 15. Februar
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Omri, ein mächtiger König Israels
● Der Bibelbericht über den israelitischen König Omri, den Vater des Königs Ahab, ist sehr kurz. Wie daraus hervorgeht, regierte Omri zwölf Jahre und baute die Stadt Samaria. (1. Kö. 16:16-28) Anderen Quellen, die zutage gefördert wurden, ist indes zu entnehmen, daß Omri ein mächtiger Herrscher war. In assyrischen Urkunden wird Palästina Bit-Humria, das heißt „Haus Omris“, genannt. Durch die Entdeckung des heute berühmten Mesa-Steins im Jahre 1868 erfuhr man ferner, daß König Omri Mesa, den König von Moab, unterworfen hatte und Moab eine Zeitlang bedrückte. Die Angaben auf dem Mesa-Stein werfen auch Licht auf 2. Könige 3:4, 5.
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