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„Nichts haben und doch alles besitzen“Der Wachtturm 1975 | 15. Dezember
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immer daran denken, daß alles Geld dieses Systems der Dinge dazu bestimmt ist zu vergehen, wertlos zu werden (Hes. 7:19; Luk. 16:9). In der „großen Drangsal“, in der nun bald alle Nationen untergehen werden, werden alle Schätze dieser Welt ihren Wert verlieren — sowohl für die, die in der „Drangsal“ umkommen, als auch für die, die sie überleben. Befolgen wir daher den Rat Jesu, und gebrauchen wir das, was wir haben, zur Verherrlichung Gottes! (Joh. 15:8). Wir sollten nicht nur durch unsere Worte, sondern auch durch unsere Taten beweisen, daß wir dem geistigen Reichtum den Vorrang geben, indem wir aus den vielen Vorkehrungen Jehovas vollen Nutzen ziehen. Beteiligen wir uns an der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich, um anderen zu helfen, geistige Schätze zu erwerben! Betrachten wir unseren materiellen Besitz stets vom richtigen Standpunkt aus, und erwerben wir uns bei unserem himmlischen Vater einen guten Ruf! Dann werden auch wir „als Arme, die aber viele reich machen, als solche, die nichts haben und doch alles besitzen“, viel Freude erleben (2. Kor. 6:10).
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1975 | 15. Dezember
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Der Pentateuch in Russisch
● Im Jahre 1917 fand in Rußland die kommunistische Revolution statt. Seitdem sind dort keine Bibeln mehr veröffentlicht worden. Nun kündigte Viktor N. Titov, stellvertretender Vorsitzender des Rates für religiöse Angelegenheiten in der Sowjetunion, an, es werde eine Neuauflage des Pentateuchs, der ersten fünf Bücher der Bibel, in russischer Sprache geben. Einige religiöse Führer betrachten dies als ein Zeichen dafür, daß sich die „Entspannung“ auch auf das religiöse Gebiet ausdehne. Es bleibt abzuwarten, wie viele Exemplare verfügbar sein werden und wie die Regierung die Verteilung regeln wird. Jedenfalls ist ein wenig besser als gar nichts.
Kompromisse statt Grundsätze
● Unter dem Thema „Demokratischer Heiland?“ berichtete der Kolumnist James A. Wechsler in der „New York Post“, der Prediger Billy Graham habe sich bereit erklärt, in einer längeren Fernsehsendung, in der zu Geldspenden für die Demokratische Partei aufgerufen werden solle, mitzuwirken. Ein Sprecher der Partei nannte Grahams frühere enge Verbindung zu Expräsident Nixon „einen der besseren Gründe, ihn in das Programm aufzunehmen“. Wie Wechsler ausführte, ließe Grahams Teilnahme an dieser Fernsehsendung erkennen, daß der Prediger „die jetzige republikanische Regierung als eine Sache der Vergangenheit betrachte oder sich zumindest entschlossen habe, seine ‚geistige Kapitalanlage‘ abzusichern“, indem er Interesse an beiden großen Parteien zeige. Wechsler bezeichnete dies als ein Beispiel für die „Schmeichelei und die moralische Kompromißbereitschaft“, die für den Erfolg im „öffentlichen Showgeschäft“ ausschlaggebend seien.
Etwa zur gleichen Zeit hieß es in einer UPI-Meldung aus Brüssel: „Der Evangelist Billy Graham sagte heute, er sei für die Ordination qualifizierter Homosexueller, lehne es aber gegenwärtig lieber ab, zur Ordination von Frauen Stellung zu nehmen.“ Graham soll gesagt haben, man solle Homosexuelle aufgrund persönlicher Verdienste in Betracht ziehen und sie sollten „Jesus Christus annehmen und von ihren Sünden ablassen“. Eine Erklärung über die Bedeutung seiner Worte abzugeben, überließ er jedoch einem Gehilfen, der später sagte, sich von Sünden abzuwenden schließe auch ein, homosexuelle Handlungen aufzugeben. Weshalb hat man das aber nicht von Anfang an deutlich zum Ausdruck gebracht? In der Bibel wird Homosexualität natürlich ganz offen verurteilt (Röm. 1:26, 27; 1. Kor. 6:9, 10; 1. Tim. 1:10).
Zur Ordination von Frauen sagte Graham, er sei „nicht darauf vorbereitet, so oder so Stellung zu nehmen“. Doch die Bibel ist auch in ihrer Stellungnahme zu der Frage, ob Frauen in der Christenversammlung lehren sollten, eindeutig (1. Kor. 14:33, 34; 1. Tim. 2:12). Bestimmt wäre in einer Zeit wie der heutigen eine eindeutige Stellungnahme in sittlichen Fragen eher am Platze als Zweideutigkeit und Unentschlossenheit. Denn „wer wird sich zur Schlacht rüsten, wenn die Trompete einen undeutlichen Ruf erschallen läßt“? (1. Kor. 14:8).
Der Alkoholismus und die Juden
● Wein war bei den Hebräern in biblischen Zeiten ein allgemein übliches Tischgetränk. Später wurde er regelmäßig auch beim jüdischen Passahfest gebraucht. Führte das dazu, daß viele Juden trunksüchtig wurden? Nein, die Beweise zeigen das Gegenteil, und das ist auch heute noch der Fall. Zum Beispiel wurde kürzlich von einer Universitätsstudie berichtet, in der das Ausmaß des Alkoholismus unter den Juden in den USA untersucht wurde. Aus dieser Studie geht hervor, daß bei der allgemeinen Bevölkerung jeder 14., bei den Juden aber nur jeder 200. ein Alkoholiker ist. In dem Bericht hieß es unter anderem, daß die Studie die niedrige Rate alkoholsüchtiger Juden auf die „festen Familienbande und auf die Tatsache, daß Wein ein religiöses Symbol sei und früh im Leben getrunken werde“, zurückführe.
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