Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Erdbewegungen im Hinnomtal
● Im Sommer vergangenen Jahres trugen Bagger das hügelige Gebiet außerhalb der Westmauer der Stadt Jerusalem ab und legten altes Mauerwerk frei. Diese Erdbewegungen sind für Bibelforscher von Interesse, denn sie bestätigen, wozu man dieses Gebiet (einst ein Tal außerhalb der Stadtmauern) früher verwendete. In der Zeitschrift „The Jerusalem Post“ hieß es: „Die Bewohner der Altstadt warfen jahrhundertelang ihren Abfall über die Stadtmauer in die Tiefen des Hinnomtals.“ Das Blatt schreibt weiter: „Bei der Säuberung des Abhangs wurden Tonnen alter Töpferwaren zutage gefördert sowie Knochen von Kamelen, Ziegen und Schafen.“
Das zeigt deutlich, daß sich Jesus beim Gebrauch des griechischen Wortes „Gehenna“ (oft mit „Hölle“ übersetzt) als Bezeichnung für die Bestrafung der Bösen auf dieses treffende Symbol der Vernichtung bezog, was auch aus dem Anhang der „Emphatic Diaglott“, einer griechisch-englischen Zwischenzeilenübersetzung, hervorgeht.
„An diesen Ort warf man allerlei Unrat sowie Tierkadaver und die Leichen von hingerichteten Verbrechern, die man nicht begrub. Ein ständiges Feuer wurde unterhalten, um diese zu verbrennen. ... Der im Neuen Testament erscheinende Ausdruck „Gehenna“ ... bezeichnet an keiner Stelle einen Ort ewiger Qual“ (Matth. 5:22, 29, 30; 10:28; 18:9; 23:15, 33).
Claudius Ptolemäus — ein Schwindler
● Wie zuverlässig ist die bis heute anerkannte Chronologie des alten babylonischen Weltreichs? Viele Jahre haben sich Chronologen hauptsächlich auf die Königsliste des Claudius Ptolemäus gestützt, eines griechischen Naturforschers, der im zweiten Jahrhundert lebte und für viele als der größte Astronom des Altertums galt.
Robert R. Newton, ein Physiker der Johns-Hopkins-Universität, unterbreitet jedoch in seinem neuen Buch „The Crime of Claudius Ptolemy“ (Das Verbrechen des Claudius Ptolemäus) Beweise dafür, daß Ptolemäus viele seiner astronomischen Beobachtungen „bewußt fälschte“, damit sie mit seinen vorgefaßten Theorien übereinstimmten und „er behaupten konnte, die Beobachtungen seien ein Beweis für die Stichhaltigkeit seiner Theorien“.
Die Zeitschrift „Scientific American“ bemerkt zu Newtons Buch: „Die Fälschung des Ptolemäus mag so weit gehen, daß er auch die Länge der Herrschaft babylonischer Könige frei erfunden hat. Da die heutige Rekonstruktion der babylonischen Chronologie größtenteils auf einer Königsliste beruht, nach der Ptolemäus die Daten seiner angeblichen babylonischen Beobachtungen festlegte, muß man, wie Newton ausführt, ,die gesamte relevante Chronologie heute neu überprüfen und die [Königs-]Liste des Ptolemäus als Stütze vollständig fallenlassen‘“ (Oktober 1977, S. 80).
Diese Entdeckungen zeigen, weshalb man sich auf Geschichtsberichte und chronologische Berechnungen, die im Widerspruch zur Bibel stehen, nicht verlassen kann. Im Gegensatz zu weltlichen Historikern konnten sich die Schreiber der Bibel durch eine Falschdarstellung von Tatsachen keine Vorteile verschaffen. Außerdem wurden ihre Aufzeichnungen in die „ganze Schrift“ aufgenommen, die „von Gott inspiriert“ ist (2. Tim. 3:16).
Irrte sich Jeremia?
● „Amman steht — Jeremia irrte sich“, so lautet die Schlagzeile eines Artikels der in Georgia (USA) erscheinenden Zeitung „Atlanta Journal and Constitution“. Darin heißt es u. a.: „Jeremia sagte voraus, daß das alte Amman [die heutige Hauptstadt Jordaniens] ein ,wüster Schutthügel‘ werde. Hesekiel sagte, es würde zu einem Stall für Kamele gemacht und von Beduinen bewohnt werden.“ (Siehe Jeremia 49:2; Hesekiel 25:4, 5.)
Irrte sich Jeremia? Das heutige Amman in Jordanien sei, wie das Blatt schreibt, nicht verwüstet und deshalb müsse sich Jeremia geirrt haben. Doch diese voreiligen Kritiker lassen außer acht, daß Jeremia nirgends davon spricht, daß das alte Ammon DAUERND verwüstet sein werde, wie es Propheten in anderen Fällen, z. B. im Falle Babylons, vorhergesagt haben, das heute noch verwüstet ist (Jes. 13:19, 20).
Tatsächlich läßt Jeremias Prophezeiung eine spätere Wiederbesiedlung Ammons zu, denn nur wenige Verse nach der Vorhersage der Verwüstung heißt es: „Aber danach will ich wieder wenden das Geschick Ammons, spricht der HERR“ (49:6, „Luther“).
Bevor dies jedoch eintrat, erfüllte sich die Prophezeiung über die Verwüstung tatsächlich bis ins einzelne, wie in der Veröffentlichung „The Biblical Archaeologist Reader“ zu lesen ist: „Archäologische Forschungen haben ergeben, daß das Land Ammon praktisch vor der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. keine seßhaften Bewohner mehr hatte. ... die Beduinenhorden aus der Wüste ... bereiteten dem halbautonomen Staat der Ammoniter ein Ende“ (Bd. II, S. 87, 88).