-
Ein Fisch, der außerhalb des Wassers leben kannErwachet! 1977 | 22. Februar
-
-
kommen und Luft aufnehmen. Würde er daran gehindert, müßte er ertrinken.
Für den Fischhändler ist der Kletterfisch eine wahre Freude. Sein Fleisch ist schmackhaft, und es ist sehr einfach, ihn frisch vorrätig zu halten. Der Kletterfisch kann es in einem feuchten Behälter leicht ein bis zwei Tage aushalten. Doch empfiehlt es sich, den Behälter zuzudecken, sonst klettern die Fische nämlich heraus und gehen auf Wanderschaft.
Wie bewegt er sich fort?
Der Kletterfisch verläßt ein Wasserloch, das austrocknet, und wandert über Land, offenbar auf der Suche nach einem anderen Tümpel. Unterwegs mag er sich an Regenwürmern gütlich tun. Dieser Fisch kommt auf dem Land nicht allzuschnell vorwärts. Aber es wäre übertrieben zu sagen, daß er nicht vom Fleck kommt. In etwa 30 Minuten legt er rund 90 Meter zurück. Wie bewerkstelligt er das?
Dieser ungewöhnliche Fisch hat Kiemendeckel, die mit nach hinten ragenden Dornen versehen sind. Die Kiemendeckel — einer auf jeder Seite des Kopfes — werden ausgestreckt und abwechslungsweise in die Erde gestoßen. So kann der Fisch aufrecht bleiben, während er sich hin und her schwankend fortbewegt. Mit dem Schwanz schiebt er sich kräftig vorwärts. Diese Art der Fortbewegung mag etwas unbeholfen sein, aber der Fisch kommt voran.
Klettert er wirklich auf Bäume?
Zweifellos vermag dieser außerordentliche Fisch schrägstehende Pflanzen zu erklettern. Es wird jedoch berichtet, daß der Kletterfisch auch aufrechtstehende Bäume bis zu einer Höhe von über zwei Metern erklommen habe. Ist dieser Fisch wirklich imstande, so hoch zu klettern?
Im Jahre 1927 hat Dr. B. K. Das, ein indischer Fischexperte, herausgefunden, daß mindestens einige Kletterfische nicht ganz selbständig auf Bäume gelangt sind. Während die Fische über Land wanderten, wurden sie die Beute von Milanen und Krähen. Diese Vögel legten die Fische an verschiedenen Stellen ab, einige auf Bäumen.
Dennoch wird behauptet, dieser merkwürdige Fisch erklettere Mangroven auf der Suche nach leckeren Insekten. Die Malaien nennen den Fisch undi-colli, was „der Fisch, der Palmyrapalmen erklimmt“ bedeutet. Es heißt auch, daß er Kokospalmen ersteige, um an der Milch zu nippen. Frank W. Lane berichtet: „Man hat einen Kletterfisch auf einer Palme in einer Höhe von gut zwei Metern angetroffen, und ein Angestellter der Fischzuchtanstalt in Madras dressierte einmal einen solchen Fisch, ein Tuch, das er fast senkrecht ins Wasser des Aquariums hielt, in dem der Fisch lebte, zu erklimmen.“
Man hat den Vorschlag gemacht, den Kletterfisch als Wanderfisch zu bezeichnen. Aber bis jetzt wird er immer noch überall Kletterfisch genannt. Es mag verhältnismäßig selten vorkommen, daß er Baumstämme erklettert, aber berühmt ist und bleibt dieses Wassertier, weil es außerhalb des Wassers leben kann.
-
-
Eine geänderte Ansicht über das WildErwachet! 1977 | 22. Februar
-
-
Eine geänderte Ansicht über das Wild
„Einer der abgehärtetsten Naturforscher im Norden Kanadas ist ein ehemaliger Trapper mit dem Spitznamen Long Joe“, sagt das Buch Marvels & Mysteries of Our Animal World. Warum gab er das Fallenstellen plötzlich auf? „Eines Tages war eine Bärin in eine von Long Joes Fallen gegangen“, heißt es in dem Bericht. „Als er zu der Falle kam, war das Männchen dort. Das struppige Ungetüm hatte sie umarmt, liebkoste sie und wimmerte. ... Long Joe hat nie wieder Fallen gestellt.“
-