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  • Die spielfreudigen Otter
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Erwachet! 1978
g78 8. 6. S. 14-16

Die spielfreudigen Otter

DIE Otter gehören zu den spielfreudigsten Tieren der Welt. Es scheint ihnen unendlich viel Spaß zu bereiten, auf dem Bauch einen verschneiten Abhang oder eine nasse Uferböschung hinunterzuschlittern. Sie spielen Haschen und veranstalten Scheinkämpfe. Sie balgen sich auch mit anderen Tieren wie Hunden, Waschbären oder Füchsen.

Die eurasischen Otter unterscheiden sich nicht viel von den nordamerikanischen, sie sind nur etwas kleiner. Aber beide sind ausgezeichnete Schwimmer. Im Wasser sollen die Otter 16 Kilometer in der Stunde zurücklegen. Von einem schwimmenden Otter sieht man gewöhnlich drei „Höcker“ an der Wasseroberfläche: Kopf, Rücken und Schwanzende. Gelegentlich hat man eine Otterfamilie, die sozusagen im „Gänsemarsch“ geschwommen ist, mit einer Seeschlange verwechselt.

Beide, der nordamerikanische und der eurasische Otter, fühlen sich auch auf dem Land heimisch. Trotz der kurzen Beine ist es dem Otter möglich, einen laufenden Mann noch zu überholen. Bei seinen nächtlichen Wanderungen mag er bis zu 24 Kilometer zurücklegen. Nach Berichten soll ein Otter einmal 45 Kilometer weit gejagt worden sein.

Diese Tiere sind für das Wasserleben vorzüglich ausgerüstet. Der muskulöse Schwanz dient dem Otter als Steuerruder und ermöglicht es ihm, durch das Wasser zu gleiten, ohne es aufzuwühlen. Manchmal legt der Otter beim Schwimmen alle vier Beine an den Leib an. Dann treibt er sich nur durch die kraftvollen Schwanzbewegungen vorwärts. Meist legt er jedoch nur die Vorderbeine an und treibt sich mit den Hinterbeinen, die mit Schwimmhäuten ausgestattet sind, voran.

Die Jungen gehen nicht von selbst ins Wasser. François Bourlière schreibt in seinem Werk The Natural History of Mammals: „Liers [ein nordamerikanischer Otterkenner] berichtet, daß junge Otter sich nicht von allein ins Wasser begeben, sondern von der Mutter hineinbefördert werden. Das tut sie, indem sie sie am Hals packt und ins Wasser trägt. Um sie zu ködern, fängt sie kleine Krebse, Frösche und Fische. Die ersten Schwimmversuche sind noch ungeschickt, doch allmählich lernen die Jungen richtig schwimmen“ (S. 189).

Der Otter taucht auch ausgezeichnet, manchmal bis in eine Tiefe von 12 Metern, und er kann etwa vier Minuten unter Wasser bleiben. Er ist auch imstande, einen knappen halben Kilometer unter Wasser zu schwimmen.

Ganz erstaunlich ist der Orientierungssinn dieses Tieres. Im Winter, wenn die Flüsse zugefroren sind, schlüpft der Otter durch ein Loch ins Wasser und findet nachher ohne weiteres die Einstiegstelle wieder.

Gewöhnlich ernährt sich der Otter von kleineren Wassertieren, aber er wird auch mit einem etwa 9 Kilo schweren Fisch fertig. Das ist keine geringe Leistung, wenn man bedenkt, daß das ungefähr dem Eigengewicht des Räubers entspricht. Zum Fangen der Fische benutzt der Otter die Vorderfüße.

Der Pelz des Tieres eignet sich vorzüglich für seine Lebensweise. Die äußere Schicht besteht aus derbem Grannenhaar, während die Unterwolle seidenweich ist. Im Wasser wird das Grannenhaar gegen die Unterwolle gepreßt. Die darin eingeschlossene Luft isoliert ausgezeichnet, so daß die Haut trocken bleibt.

Meerotter

Der Meerotter (Seeotter, Kalan), der rund 30 Kilo wiegt, ist dem Wasserleben noch besser angepaßt als der Fischotter. Er bewohnt die Küsten Nordamerikas und Sibiriens. In den Beständen des Rippentangs (Gattung der Braunalgen) ist der Meerotter zu Hause. Damit er nicht abgetrieben wird, wenn er ruht, schlingt er sich etwas von dem Blattang um den Leib.

Bei stürmischem Wetter gehen die Meerotter an Land und suchen sich eine geschützte Stelle. Über die Schlafplätze kann man in Grzimeks Tierleben (Bd. 12, S. 87) lesen: „Nachts ruht er in einer festgetretenen, durch Kothäufchen gekennzeichneten Grube, meist im Schutz eines Steines, der selten weiter als zehn Meter vom Wasser entfernt ist. Zur Sommerszeit verbringen die Seeotter manchmal die ganze Nacht auf uferfernen Blattangfeldern, auf denen sie vor ihren Hauptfeinden, den Schwertwalen und wohl auch den Eishaien, geschützt sind. Im freien Wasser müssen sie vor diesen Gegnern aufs Land oder in den Schutz der Küste fliehen.“

Wenn es nicht auf die Schnelligkeit ankommt, legt sich der Meerotter auf den Rücken und treibt sich mit dem Schwanz vorwärts. Wenn er normal schwimmt und sich mit den Hinterfüßen, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, vorwärts treibt, erreicht er eine Geschwindigkeit von 19 Kilometern in der Stunde.

Das Futter — Seeigel, Muscheln, Krebse usw. — holt sich der Seeotter vielfach aus einer Tiefe von 30 Metern und mehr. Wenn er mit seiner Beute auftaucht, dreht sich der Otter auf den Rücken, und sein Bauch wird zum Eßtisch. Manchmal legt er sich auch einen Stein auf die Brust, auf dem er die Muschelschalen zertrümmert, oder er reißt die Muscheln mit den Zähnen oder Füßen auseinander. Gelegentlich schlägt er auch zwei Muscheln gegeneinander.

Um seinen Hunger zu stillen, muß der Seeotter häufig tauchen und viele Muscheln zerschlagen. Seine tägliche Nahrung entspricht einem Fünftel seines Körpergewichts. Man hat einen Seeotter beobachtet, der in anderthalb Stunden 54 Muscheln heraufgeholt und diese insgesamt 2 000mal gegen einen Stein geschlagen hat.

Der Meerotter ist auch sehr geschickt darin, sich selbst zu kratzen. Manchmal sind alle vier Pfoten gleichzeitig in Bewegung, und jede bewegt sich dann in eine andere Richtung.

Das Meerotterweibchen spielt oft und gern mit den Jungen. Die Mutter säugt ihr Baby, während sie auf dem Rücken treibt. Ab und zu wirft sie es auch in die Luft und fängt es wieder auf. Die Meerottermütter achten sorgsam darauf, daß ihr Baby immer sauber ist. Sie belecken und putzen es sorgfältig mit Zunge und Zähnen von Kopf bis Schwanz.

Der Meerotter ist wegen seines kostbaren Fells rücksichtslos gejagt worden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat man dann strenge Schutzbestimmungen erlassen. Jetzt hat er sich wieder so stark vermehrt, daß die Fischer an der kalifornischen Küste behaupten, ihr Lebensunterhalt sei in Gefahr, weil ihnen die Otter die Muscheln wegfressen würden. Obschon der Otter geschützt ist, hat man in letzter Zeit wieder eine unbekannte Zahl dieser Tiere getötet.

Manch einem Tier, auch dem spielerischen Otter, werden die geschäftlichen Unternehmungen des Menschen zum Verhängnis. Doch vielerorts tummeln sich die lustigen Otter immer noch unbehelligt, so daß man sie bei ihrem ergötzlichen Spiel beobachten kann.

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