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  • ‘Jünger machen’ in Brasilien
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
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  • MENSCHEN, DIE HILFE BENÖTIGEN
  • DEN MENSCHEN HELFEN
  • ALLE ARTEN VON MENSCHEN WERDEN ZU JÜNGERN GEMACHT
  • WERTSCHÄTZUNG FÜR DIE ZUSAMMENKÜNFTE DER ZEUGEN JEHOVAS
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
w71 1. 2. S. 72-74

‘Jünger machen’ in Brasilien

DURCHSCHNITTLICH jede Stunde wird in Brasilien jemand als Zeuge Jehovas getauft. In den zehn Monaten, die mit dem 30. Juni des Dienstjahres 1970 endeten, ließen sich 7 170 Personen, die mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert hatten, taufen, um zu beweisen, daß sie sich Gott hingegeben hatten. Demnach ließen sich in dieser Zeit durchschnittlich täglich fast 24 Personen taufen, während es im Jahr davor 17 gewesen waren!

Im Jahre 1945 hatte das Werk, durch das echte Jünger Jesu Christi gemacht wurden, in Brasilien kaum begonnen. Es gab damals in diesem Land 344 tätige Zeugen Jehovas. Heute sind es über 60 000. Sie bilden insgesamt 1 080 Versammlungen und 250 alleinstehende Gruppen. Das Werk, durch das Jünger gemacht und getauft werden, wie Jesus es geboten hat, geht in Brasilien mit Riesenschritten voran. — Matth. 28:19.

MENSCHEN, DIE HILFE BENÖTIGEN

Dieser Feldzug, durch den Jünger gemacht werden, ist sehr zeitgemäß. In Brasilien sind viele Menschen in religiöser Hinsicht völlig verwirrt. Ältere Leute sagen: „Früher war alles Sünde. Jetzt gilt nichts mehr als Sünde. Man weiß nicht, was man tun soll.“ Nicht selten hört man Katholiken auch sagen: „Ich glaube an Gott, aber die Priester kann ich nicht leiden.“ Eine Katholikin, die biblische Schriften entgegennahm, sagte: „Seitdem man bei uns mit der ,Rock-and-Roll‘-Messe begonnen hat, gehe ich nicht mehr in die Kirche. Ich bete zu Hause.“

Der verspätete Versuch einiger Priester, mit dem Bilderkult aufzuräumen, und die Degradierung einer Anzahl von „Heiligen“ durch den Papst sind nicht ohne Echo geblieben. In Rio de Janeiro sagte eine Katholikin: „Der Papst kann von den Heiligen fallenlassen, wen er will. Ich werde meine kleinen Heiligen behalten.“ Ein Landwirt in Campo Alegre (Santa Catarina) sagte drohend: „Unser Priester versucht, alle Bilder aus der Kirche zu entfernen. Dann bleibt uns ja überhaupt nichts mehr! An dem Tag, an dem das geschieht, werden wir die Kirche stürmen, ihm seine Kutte ausziehen und ihn aus unserer Stadt verjagen.“

In Rio de Janeiro sagte eine junge Methodistin: „In meiner Kirche spricht man viel von Moral und Liebe, aber man handelt nicht danach.“ Eine ältere Baptistin behauptete: „Das einzige Mal, da unser Prediger mit Begeisterung sprach, war, als er diejenigen, die den Zehnten noch nicht bezahlt hatten, als ,Diebe‘ bezeichnete.“ Da sie es satt hatte, für nichts zu bezahlen, nahm sie das Angebot der Zeugen Jehovas, mit ihr unentgeltlich in ihrer Wohnung die Bibel zu studieren, an.

In Rio Branco, mitten im Urwaldgebiet des Amazonas, sah eine ältere Frau, die Jehovas Zeugen haßte und sie stets mit Schimpfnamen überschüttete, eines Tages zufällig, wie ihr Pfarrer einige Heiligenbilder in die Mülltonne warf. Als der nächste Zeuge Jehovas bei ihr vorsprach und ihr anbot, mit ihr die Bibel zu studieren, nahm sie das Angebot gern an. Als sie in den Königreichssaal eingeladen wurde, sagte sie: „Wie kann ich dahin gehen, nachdem ich ihnen alle möglichen Namen gegeben habe!“ Doch sie ging hin und wurde wie eine alte Bekannte empfangen. Seither hat sie keine Zusammenkunft versäumt.

DEN MENSCHEN HELFEN

Besonders in den Städten geht das Werk, durch das Jünger gemacht werden, gut voran. In São Paulo zum Beispiel gibt es 130 Versammlungen oder kommt ein Zeuge Jehovas auf etwa 500 der sechs Millionen Einwohner. Es gibt aber immer noch viele Menschen in abgelegenen Gebieten, denen geholfen werden muß, alles kennenzulernen, ‘was Jesus geboten hat’. (Matth. 28:20) Wie im ersten Jahrhundert u. Z., so senden auch heute starke Christenversammlungen Arbeiter aus, die in weiter entfernten Gebieten predigen. Eine Versammlung in Salvador (Bahia) mietete und kaufte schließlich ein Haus in Irará, etwa 150 Kilometer weit entfernt. In einem großen Raum wurden sechzig Stühle aufgestellt, und in anderen Räumen wurden zehn Betten und dreißig Strohmatratzen untergebracht. Nun fährt jede Woche eine Gruppe von Zeugen nach Irará, um Bibelstudien durchzuführen und Zusammenkünfte für die Interessierten abzuhalten. Hin und wieder fährt die ganze Versammlung hin. Bei einer ihrer letzten Zusammenkünfte für die Öffentlichkeit waren 110 Personen anwesend. Nun beteiligen sich dort elf Personen an der Verkündigung der guten Botschaft, und einige davon sind bereits getauft. Einigen macht es nichts aus, mindestens zwanzig Kilometer zu Fuß zu gehen, um diesen Zusammenkünften beizuwohnen.

Im April 1970 verwendeten die Zeugen 961 819 Stunden darauf, anderen zu helfen, die Gebote des Herrn Jesus kennenzulernen und danach zu handeln. Viele dieser Stunden wurden der Durchführung der 53 591 Bibelstudien bei Interessierten gewidmet. Es wurden ferner 632 650 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! verbreitet. Diese Zeitschriften tragen viel dazu bei, daß sich die Menschen ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt werden.

Viele Zeugen Jehovas haben die dringende Notwendigkeit, anderen zu helfen, die Gebote Christi kennenzulernen, erkannt und setzen deshalb nun mehr Zeit ein für das Werk, durch das Jünger gemacht werden. Von den 62 740 Personen, die sich im April 1970 an der öffentlichen Predigttätigkeit beteiligten, waren fast 6 Prozent Vollzeitprediger. Die insgesamt 829 Missionare und Sonderpioniere widmen sich diesem Werk monatlich 150 Stunden. Weitere 1 635 Zeugen verwendeten im April 75 bis 100 Stunden auf das biblische Belehrungswerk, und 1 200 allgemeine Pionierverkündiger standen mindestens 100 Stunden im Predigtdienst.

Durch die vereinten Bemühungen aller Zeugen Jehovas in Brasilien wurden in den erwähnten zehn Monaten 350 000 Bibeln und biblische Lehrbücher verbreitet und über 40 000 neue Abonnements auf die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! aufgenommen.

ALLE ARTEN VON MENSCHEN WERDEN ZU JÜNGERN GEMACHT

Alle möglichen Menschen werden zu Jüngern gemacht. In Campo Alegre (Santa Catarina) interessierte sich eine junge Frau, die zehn Jahre die „rechte Hand“ des Ortsgeistlichen war, für die Königreichsbotschaft. Auf seinem Sterbebett hatte der Pfarrer zu ihr gesagt: „Wir wissen, daß wir im Irrtum sind, aber es ist jetzt zu spät, alles zu ändern.“ Sie ist nun ein begeisterter Zeuge Jehovas.

Viele suchen nach der Organisation der wahren Nachfolger Christi. Ein Mann legte die weite Strecke von Indaiatuba (São Paulo) nach Rio de Janeiro zurück, wo er das Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft zu finden glaubte, erfuhr dann aber, daß es verlegt worden war. Danach hielt er Ausschau nach einer neueren Ausgabe der Zeitschrift Erwachet!, aus der er die neue Adresse zu erfahren hoffte. Als er schließlich das Zweigbüro besuchte, um sich einige Schriften zu beschaffen, vergaß er, nach der Adresse eines in der Nähe seiner Wohnung gelegenen Königreichssaales zu fragen. Er erkundigte sich vergeblich bei der Polizei, bei seinen Arbeitskollegen und anderen Leuten. Schließlich erhielt er die Adresse durch das Fernsprechamt. Als er zu dem Saal kam, war gerade das große Schild wegen Reparaturen vorübergehend entfernt worden. Aber er wartete einfach, bis einige Zeugen Jehovas erschienen. Seither ist er ein regelmäßiger Besucher, und nach drei Wochen begann er, sich am Jüngermachen zu beteiligen.

In Cabedelo (Paráiba) kam ein Zeuge Jehovas im Predigtdienst von Haus zu Haus zu einem Anhänger des Wodu-Kultes. An den Wänden des Hauses dieses Mannes hingen alle möglichen spiritistischen Götzenbilder, und auch auf einem großen Altar standen eine ganze Menge solcher Bilder. Ein Bibelstudium wurde begonnen, und das Thema „Gott ,mit Geist und Wahrheit‘ anbeten“ wurde behandelt. Nach dem Studium sagte der Mann, er werde die Lehren der Bibel befolgen. Er vernichtete zunächst ein Götzenbild, um, wie er sagte, „zu sehen, was geschieht“. In der darauffolgenden Woche wurde das Thema „Halte dich von jeder Art Spiritismus fern“ betrachtet. Danach sagte der Mann, beim nächsten Studium werde er mit der Hilfe des Zeugen alle seine Götzenbilder vernichten. Doch als der Zeuge in der darauffolgenden Woche kam, war bereits gründliche Arbeit geleistet worden. Nun besucht dieser Mann die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas.

Einer jungen Zeugin Jehovas, die im Vollzeitpredigtdienst tätig war, wurde nicht gestattet, die Bewohner eines Apartmenthauses zu besuchen. Der Pförtner war offensichtlich ärgerlich und wollte ihr nicht einmal erlauben, Zeitschriften für die Hausbewohner zurückzulassen. Als sie ihn fragte, was er gegen die Zeugen Jehovas habe, erwiderte er: „Sie haben mich falsch verstanden, Fräulein. Sie haben die Wahrheit. Alles, was in diesen Zeitschriften steht, ist richtig. Aber sie sind für diese Leute zu gut. Die Zeitschriften, die Sie das letztemal dagelassen hatten, las ich nachher alle aus den Abfalleimern heraus und behielt sie bei mir zu Hause.“ Er war einverstanden, daß mit ihm in seiner Wohnung ein Bibelstudium durchgeführt werde.

In Brasilien werden Menschen aus allen Ständen zu Jüngern gemacht. Die meisten sind einfache Menschen, aber sie waren bisher die Creme der Anhänger falscher Religionen. (1. Kor. 1:26-29) Auf dem Bezirkskongreß „Friede auf Erden“ in Fortaleza (Ceará) zum Beispiel befanden sich unter den Taufanwärtern viele Hausfrauen, ein Fischer, ein Weber, ein Mechaniker, ein Schuhmacher, ein Büroangestellter, ein Funker, ein ehemaliger Seemann, ein Lehrer und ein Chemiker.

WERTSCHÄTZUNG FÜR DIE ZUSAMMENKÜNFTE DER ZEUGEN JEHOVAS

Die Zeugen in Brasilien haben die Notwendigkeit zusammenzukommen, um Gottes Wort zu studieren, erkannt und scheuen keine Mühe, für passende Versammlungsstätten zu sorgen. In Salvador (Bahia) benutzten zwei Versammlungen denselben Saal, der aber ziemlich klein war. Die verantwortlichen Männer der beiden Versammlungen spornten die Zeugen an, alles, was sie nicht brauchten, zu verkaufen und den Erlös zusammenzulegen. Da kam aus Vorratskammern und Kisten alles mögliche zum Vorschein. Mit dem Erlös wurde ein schöner Königreichssaal gebaut.

Die Besucherzahl bei den Zusammenkünften in den Königreichssälen in Brasilien übersteigt die Zahl der einheimischen Zeugen oft um mehr als 100 Prozent. Bei den sechzehn Bezirkskongressen im Jahre 1969 waren insgesamt 114 927 Besucher anwesend. Auch die Feier des Abendmahls war außergewöhnlich gut besucht. In Fortaleza waren in einer Versammlung von 85 Zeugen 285 Personen zugegen. Ganz im Süden des Landes, in Rio Grande, wurden in einer Versammlung von 110 Zeugen 345 und in einer anderen von 45 Zeugen 195 Besucher gezählt. Die Gesamtbesucherzahl beim Abendmahl betrug 164 436 — fast zwei Fremde auf einen Zeugen Jehovas!

Die Zeitschrift Realidade veröffentlichte deshalb in ihrer Juni-Ausgabe über die Jünger machende Organisation der Zeugen Jehovas einen achtseitigen Bericht, in dem es unter anderem hieß: „Eine vollkommene Organisation ... ihre Angehörigen sind nicht selbstsüchtig; sie wissen, daß die Welt ihrem Ende zugeht, und sie möchten, daß jedermann gerettet wird“ — zumindest jedermann, der den wahren Gott liebt und seine Gerechtigkeit sucht. In der Tat, das Werk, durch das Jünger gemacht werden, geht in Brasilien mit Riesenschritten voran.

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