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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Indianer systematisch umgebracht
  • Film regt zur Schießerei an
  • Furcht vor Kirchenverfolgung
  • Aspirin ist gefährlich
  • Unfallflucht nimmt zu
  • Döpfner zur Lage der Kirche
  • Schwierigkeiten mit dem Blinddarm
  • Untersuchung gegen Mönche eingeleitet
  • Steht eine Hungersnot bevor?
  • Jeder siebte krank, ohne es zu wissen
  • 425 Giftstoffe ins Gesicht
  • Wissenschaftliche Themen nicht gefragt
  • Gestohlene Kunstgegenstände
  • Lebenshaltungskosten gestiegen
  • Heilungschancen für Drogensüchtige gering
Erwachet! 1973
g73 22. 5. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Indianer systematisch umgebracht

◆ Der deutsche Ethnologe Dr. Mark Münzel verbrachte zwölf Monate bei den Aché-Indianern in Paraguay, die als Nomaden in den Urwäldern im Osten des Landes leben. Er hat Beweismaterial zusammengetragen, aufgrund dessen er die Regierung Paraguays anklagt, „eine systematische Ausrottung des Indianerstammes“ zu betreiben. Die Achés würden von der Regierung „wie wilde Tiere“ eingefangen und in Reservate gebracht, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen krank und unterernährt dahinvegetierten. Zu Hunderten würden sie durch einfache Krankheiten wie Grippe oder Ernährungsmängel hingerafft. Die Großgrundbesitzer, darunter viele nach dem Krieg nach Paraguay geflüchtete Nationalsozialisten, veranstalteten mit Billigung der Regierung regelrechte Treibjagden auf die scheuen Achés, um sich an deren Landgebieten zu bereichern.

Die Achés werden „Guayaki“ genannt, was Ratten bedeutet, und man behandelt sie auch so. Es gilt nicht als ein Verbrechen, einen Aché zu töten, sondern es sei eine rühmenswerte Tat, etwa so, wie wenn man einen Jaguar erlege. Dr. Münzel schreibt in seinem Bericht: „Die paraguayische Regierung will die Achés ausrotten, weil dies der bequemste Weg ist, mit dem Problem der Urwaldnomaden fertig zu werden.“

Film regt zur Schießerei an

◆ Offensichtlich durch die Handlung eines Kriminalfilmes angeregt, begann ein Kinobesucher in Beirut während der Vorstellung im Dunkeln eine wilde Schießerei mit einer mitgebrachten Maschinenpistole. Drei Zuschauer wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Furcht vor Kirchenverfolgung

◆ Hinter den Angriffen gegen die Kirchen in der Bundesrepublik seitens politischer Gruppen und einzelner Medien verbirgt sich nach Ansicht des Pressereferenten im erzbischöflichen Ordinariat München, Prälat Anton Maiers, der Versuch, „die Kirchen als geistige Kraft auszuschalten“. Die Intoleranz antikirchlicher Propaganda habe streckenweise schon „inquisitorischen Charakter“. Es gebe Befürchtungen, daß die Entwicklung konsequent von antikirchlicher Propaganda in Kirchenverfolgung umschlage.

Aspirin ist gefährlich

◆ Aspirin führt möglicherweise zu Fehlgeburten. Diese Entdeckung machte der Wissenschaftler J. W. Aiken von der Pharmakologischen Abteilung der Lilly-Research Laboratories in Indianapolis bei Versuchen mit Ratten. Die Acetylsalizylsäure des Aspirins hemmt die für die Wehentätigkeit verantwortlichen Prostaglandine, so daß es zu einer gefährlichen Verlängerung der Geburt kommen kann. Da Prostaglandine auch bei gebärenden Frauen eine wichtige Rolle spielen, warnt der amerikanische Wissenschaftler vor der Verwendung entzündungshemmender und schmerzstillender Substanzen in der Spätschwangerschaft.

Unfallflucht nimmt zu

◆ Immer mehr Autofahrer in der Bundesrepublik flüchten nach einem von ihnen verursachten Unfall und lassen Tote oder Verletzte zurück. Bei einer Umfrage im gesamten Bundesgebiet wurde ermittelt, daß sich im vergangenen Jahr zehn bis fünfzehn Prozent mehr Autofahrer als 1971 den Folgen eines durch sie zustande gekommenen Unfalls zu entziehen suchten. An erster Stelle bei den Motiven der Fahrerflucht steht nach den Ermittlungen der Polizei Trunkenheit und Angst vor Führerscheinentzug, an zweiter Stelle die Furcht, den Versicherungsrabatt zu verlieren, und an dritter Stelle die „Angst vor der Ehefrau“: Oft wollten die Unglücksfahrer, die mit ihrer Freundin unterwegs waren, der Ehefrau diese Fahrt verheimlichen. Während Wissenschaftler den Unfallflüchtigen vor allem als labilen und rücksichtslosen Charakter darstellen, meint die Polizei daß es für die Unfallflucht keinen speziellen Tätertyp gebe. Jedermann komme für dieses Delikt in Frage.

Döpfner zur Lage der Kirche

◆ Zu nüchterner Betrachtung künftiger Entwicklungen in der Kirche der Bundesrepublik hat der Erzbischof von München-Freising, Kardinal Döpfner, in seinem Fastenhirtenbrief die Katholiken aufgefordert. Heute sei es selbstverständlich und gehöre es geradezu zum guten Ton, gegen die Kirche kritisch zu sein. Angriffe gegen bestimmte Mängel in der Kirche seien nicht selten nur der Vorwand, hinter dem sich grundsätzliche Ablehnung von Religion und Christentum verberge. Neben den Schwierigkeiten von außen gebe es aber auch solche, die aus dem Innern der Kirche kämen, sagte Kardinal Döpfner. Er erwähnte den laufenden Rückgang der Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst, die erschreckende Rückläufigkeit von Ordens- und Priesterberufen und die Abmeldung vom Religionsunterricht.

Schwierigkeiten mit dem Blinddarm

◆ Eine interessante Beobachtung wurde bei einer Untersuchung gemacht, die der Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Medizinischen Hochschule von Hannover, Professor Manfred Pflanz, mit der Doktorandin Sigrid Lichtner im Auftrag der Weltgesundheitsbehörde unternommen hatte. Es stellte sich heraus, daß in der Bundesrepublik zwei- bis dreimal soviel Blinddarmentzündungen diagnostiziert oder operiert werden wie in anderen Ländern der Welt. Auch starben in den deutschsprachigen Ländern — in der Bundesrepublik, in West-Berlin, in der DDR und in Österreich — drei- bis viermal so viele Menschen an Blinddarmentzündungen wie in anderen Staaten der Welt. Griechenland hatte zum Beispiel im Vergleichsjahr 1966 mit 0,4 je 100 000 Einwohner die niedrigste Todesrate bei Blinddarmentzündungen, Ungarn mit 1,9 die höchste unter den fremdsprachigen Ländern. Mit Abstand standen die DDR mit 3,1, die Bundesrepublik mit 3,3, Österreich mit 3,8 und West-Berlin mit 5,5 an der Spitze dieser Bilanz. Professor Pflanz kann nicht recht einsehen, warum die deutschen Blinddärme anders sein sollen als andere. Seiner Ansicht nach haben die Deutschen ein ausgeprägtes „Blinddarmbewußtsein“. Sie tippen bei Unterleibsbeschwerden sehr häufig selbst sofort auf „Blinddarm“ und versuchen, auch ihren Hausarzt darauf festzulegen. Dieser kann sich einer solchen Diagnose nur schwer entziehen, da er bei Komplikationen mit großen Schwierigkeiten zu rechnen hat, wenn er seinem Patienten die Blinddarmoperation vorenthält. Pflanz hält eine unnötige Entfernung des Blinddarms vor allem deswegen für bedenklich, weil deren Folgen noch längst nicht hinreichend erforscht sind.

Untersuchung gegen Mönche eingeleitet

◆ Gegen die Gemeinschaft der Klosterbrüder vom Berg Athos hat die Staatsanwaltschaft der griechischen Stadt Saloniki eine Untersuchung eingeleitet, weil ein wertvolles Manuskript aus dem Kloster verschwunden ist, weil Minderjährige in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, ferner wegen illegalen Grundstücksverkaufs und wegen mißbräuchlichen Gebrauchs von Jagdgewehren. Die griechischen Behörden wollen erfahren haben, daß in den vergangenen vier Jahren auf dem Berg Athos vier Morde begangen worden seien, daß fünf Personen bei Jagdunfällen ums Leben gekommen und die Hirsche der Gegend ausgerottet worden seien. Die Mönchsgemeinschaft von Athos liegt mit den griechischen Behörden in einem Streit wegen ihrer Privilegien, die der von der Regierung ernannte politische Gouverneur von Athos angetastet hat. Die Mönche haben von Ministerpräsident Georgios Papadopoulos deshalb Ablösung gefordert.

Steht eine Hungersnot bevor?

◆ Diese Frage stellte der Generaldirektor der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Addeke Boerma, in einer Pressekonferenz in Rom. Die Situation würde sehr kritisch werden, wenn wir in diesem Jahr eine ebenso schlechte Ernte wie im vergangenen Jahr hätten. Die ungewöhnlich schlechte Ernte in zahlreichen Ländern der Welt war die Folge ungünstiger Wetterbedingungen, wie zum Beispiel lang anhaltende Dürreperioden. Davon wurde hauptsächlich die Sowjetunion betroffen, die dadurch gezwungen wurde, Millionen Tonnen Weizen und anderes Getreide aufzukaufen. Die Weltweizenvorräte haben die Grenze von 30 Millionen Tonnen unterschritten und das niedrigste Niveau seit 1952 erreicht. Bitter stellte der Generaldirektor der FAO die Frage: „Kann diese Welt der siebziger Jahre mit all ihrer wissenschaftlichen Qualifikation und ihrem langsam zunehmenden Bewußtsein des gemeinsamen Wohles weiterhin eine Lage ertragen, in der die Chancen auf genug anständige Nahrung für Millionen menschlicher Wesen einfach von den Launen des Wetters eines Jahres abhängen?“

Jeder siebte krank, ohne es zu wissen

◆ Etwa jeder siebte der über 31 000 „gesunden“ Teilnehmer einer vom baden-württembergischen Sozialministerium initiierten Modell-Vorsorgeuntersuchung hatte ein Leiden, von dem er nichts ahnte. Dies geht aus einem von Sozialminister Annemarie Griesinger in Ulm veröffentlichten Schlußbericht der Untersuchung hervor. Das am häufigsten registrierte Leiden war zu hoher Blutdruck. Außerdem wurden unter anderem Leber-, Galle- und Herzerkrankungen festgestellt. Nach dem Bericht waren in der Altersklasse der über 45jährigen nur noch ein Prozent der Untersuchten vollständig gesund. Bei den jüngeren Jahrgängen lag der Prozentsatz zwischen 10 und 15 Prozent.

425 Giftstoffe ins Gesicht

◆ Die Neue Westfälische Zeitung berichtete von Untersuchungen der Mindener Hautklinik über die Verwendung von Kosmetika. Bei jedem 30. Gebrauch kommt es zu Allergien. In Ausnahmefällen wird sogar jeder vierte Kosmetikabenutzer davon betroffen. 425 Substanzen, die Giftstoffe enthalten, wurden von der Europäischen Gemeinschaft auf eine „schwarze Liste“ gesetzt. Sie sollen, wenn der Rat der Gemeinschaft zustimmt, nicht mehr wie bisher zur Herstellung von Puder, Nagellackentferner, Zahnpasten, Seifen, Lippenstiften, Rasiercremes, Parfüms und anderen Erzeugnissen verwendet werden dürfen. Weitere 22 Substanzen sollen nur noch für eine Übergangszeit zugelassen werden. Es stellte sich heraus, daß besonders die Verwendung grüner Farbtöne, wie sie etwa für Wimperntusche gebraucht werden, zu Allergien führen kann. In einigen Lippenstiften sind sogar Asbest und andere krebserzeugende Substanzen enthalten. In Schweden, wo ein „Gesetz über für Mensch und Tier umweltgefährliche Stoffe“ vorgeschlagen wurde, fand man heraus, daß ein besonders gefährliches Gift, PCB, oft als Weichmacher für Lippenstifte (temperaturbeständige Öle) verwendet wird.

Wissenschaftliche Themen nicht gefragt

◆ Eine im Auftrage des Bundespresse- und Informationsamtes durchgeführte Umfrage, die die Erkundung des Interesses an der Behandlung wissenschaftlicher Themen in den Massenmedien zum Ziel hatte, ließ erkennen, daß eine Berichterstattung über die Bereiche Wissenschaft, Forschung und Hochschulen nicht sehr gefragt ist. Die Berichte über Außenpolitik, lokale Ereignisse, Schule und Ausbildung interessieren mehr. Während bei den Männern Sport sowie Außen- und Innenpolitik vorn rangieren, stehen Schule und Ausbildung an erster Stelle bei den Frauen.

Bevorzugte Gebiete der Wissenschaft sind Ernährungsfragen, Erziehung, Umwelt, Medizin, Friedensforschung und Raumfahrt. Dagegen interessieren sich nur acht Prozent für Atomforschung und ganze vier Prozent für Philosophie und Theologie. Fast jeder dritte (30 Prozent) sagte, er interessiere sich nicht für Wissenschaft und Forschung.

Gestohlene Kunstgegenstände

◆ Im vergangenen Jahr sind in Italien bei rund 350 Diebstählen fast 6 000 Kunstgegenstände gestohlen worden. Nach einer vom Mailänder Corriere della Sera veröffentlichten Statistik waren in fast der Hälfte der Fälle Kirchen das Ziel der Einbrüche. An zweiter Stelle stehen private Besitzer. Museen wurden nur verhältnismäßig selten von Dieben heimgesucht.

Lebenshaltungskosten gestiegen

◆ Der Preisindex für die Lebenshaltung lag Mitte Februar um 7 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Damit ist eine neue Rekordteuerungsrate erzielt worden. Im Jahresdurchschnitt 1972 hatte die Steigerungsrate 5,8 Prozent betragen.

Heilungschancen für Drogensüchtige gering

◆ Weniger als zehn Prozent aller drogenabhängigen Jugendlichen, die ärztlich behandelt werden, können nach Ansicht von Ministerialrat Manfred Franke vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit mit einer Heilung rechnen. Bei Alkoholikern dagegen liege die Heilungschance bei 50 Prozent, sagte er. Der „harte Kern“ der Drogenkonsumenten in der Bundesrepublik umfasse derzeit 30 000 bis 40 000 Jugendliche. Die Rauschgiftsucht habe im vorigen Jahr hundert Menschenleben gefordert.

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