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  • Zeigst du Wertschätzung?
    Der Wachtturm 1975 | 1. April
    • Zeigst du Wertschätzung?

      „Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis. ... Schätze sie hoch ein, und sie wird dich erhöhen“ (Spr. 4:5, 8).

      1, 2. (a) Was alles sollten wir schätzen? (b) Was bedeutet Wertschätzung, und wie kann man sie zeigen?

      ES GIBT vieles im Leben, was wir wirklich schätzen oder wofür wir dankbar sein sollten. Wir sollten unsere Eltern lieben und schätzen. Sie haben uns das Leben geschenkt, und unsere Erziehung hat sie viel Zeit gekostet. Wir sollten für die Liebe, mit der sie uns umgeben haben, dankbar sein. Auch treue Freunde sollten wir schätzen. Und wie verhält es sich mit den Dingen, die wir lernen, mit der Arbeit, die wir tun, oder mit den Geschenken, die wir erhalten? Zeigen wir dafür Wertschätzung? Oft hört man, wie jemand, der ein Geschenk bekommt, sich bedankt und sagt, er schätze es sehr. Schätzt er es aber wirklich? Oder hätte er lieber etwas anderes oder am liebsten gar nichts gehabt? Was wird er damit tun? Was bedeutet „Wertschätzung“ überhaupt?

      2 Das Wort „wertschätzen“ bedeutet unter anderem „hochschätzen, für wertvoll halten, dankbar anerkennen“. Welche Menschen schätzt du persönlich? Was hältst du für wertvoll, und was erkennst du dankbar an? Wie zeigst du es? Echte Wertschätzung kommt in Worten und Taten zum Ausdruck.

      FAMILIENLEBEN

      3. Wie mag ein Kind zeigen, daß es, obwohl es sich zu den Eltern hingezogen fühlt, sie in Wirklichkeit doch nicht schätzt?

      3 Ein kleines Kind hat noch kein Gefühl für Wertschätzung und Dankbarkeit. Es fühlt sich aber instinktiv zu seinem Vater und seiner Mutter hingezogen. Wenn Gefahr droht, weiß es, wo es Schutz findet. Angenommen, ein kleiner Junge spielt fröhlich im Garten, und seine Mutter ist in der Nähe. Da taucht plötzlich ein Fremder auf. Der Kleine erschrickt. Er läuft eilends zur Mutter, verbirgt sein Köpfchen in ihrer Schürze und fühlt sich geborgen. Wenn die Mutter ihn in der Vergangenheit liebevoll behandelt hat, fühlt er sich bei ihr sicher. Sie ist in seinen Augen der beste Schutz vor jedem Eindringling. Das Kind handelt aber in diesem Augenblick nur instinktiv. Daß es für seine Mutter und ihre lenkende Hand in Wirklichkeit keine Wertschätzung haben mag, zeigt sich am besten darin, wie es reagiert, wenn es ungezogen war und deswegen zurechtgewiesen wird (Spr. 12:1).

      4. (a) Was mag dazu beitragen, daß man seine Eltern mit der Zeit schätzt? (b) Wie kann man diese Wertschätzung zum Ausdruck bringen?

      4 Ein Erwachsener sieht die Dinge jedoch ganz anders als ein Kind. Der Apostel Paulus schrieb: „Als ich ein Unmündiger war, pflegte ich wie ein Unmündiger zu reden, wie ein Unmündiger zu denken, wie ein Unmündiger zu überlegen; nun aber, da ich ein Mann geworden bin, habe ich die Merkmale eines Unmündigen abgelegt“ (1. Kor. 13:11). Um für etwas Wertschätzung zu haben, muß man etwas darüber wissen, und dieses Wissen muß ins Herz dringen. Der heranwachsende Mensch erwirbt Wissen, und seine Erfahrungen mögen dann bewirken, daß dieses Wissen sein Herz berührt. Nun beginnt er, das, was sein Vater und seine Mutter für ihn getan haben, als er noch klein war, dankbar anzuerkennen und zu schätzen. Vielleicht hat er nun selbst Kinder, muß sich mit dem Problem der Erziehung auseinandersetzen, wird um den Schlaf gebracht, weil er sich um die Kinder kümmern muß, wenn sie krank sind, und muß täglich viele Stunden arbeiten, um sie mit Nahrung, Kleidung und Obdach zu versorgen. Jetzt lernt er selbst, wieviel Geduld und Liebe nötig sind, um die Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen (Eph. 6:4). Diese Erfahrungen mögen ihn und seine Frau an ihre eigene Kindheit erinnern, und vielleicht werden sie sich zum erstenmal in ihrem Leben völlig bewußt, was ihre Eltern für sie getan haben. Sie beginnen jetzt, das, was ihre Eltern getan haben, richtig zu schätzen und dankbar anzuerkennen. Wenn sich eine solche Wertschätzung entwickelt, sollte man sie auch zum Ausdruck bringen, und dies kann man immer wieder und auf verschiedene Weise tun (1. Tim. 5:4).

      5. Was sagt die Bibel über die Einstellung, die selbst kleine Kinder ihren Eltern gegenüber haben sollten?

      5 Doch obwohl zu erwarten ist, daß Kinder das, was die Eltern für sie tun, erst richtig schätzen, wenn sie erwachsen sind, gebietet die Bibel selbst kleinen Kindern: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, so, wie Jehova, dein Gott, dir geboten hat, damit sich deine Tage als lang erweisen mögen und es dir gut ergehe“ (5. Mose 5:16). Wenn man Vater und Mutter ehrt, zeigt man, daß man sie hochachtet oder schätzt.

      6. (a) Was ist heute zu beobachten, das beweist, daß die Kinder ihre Eltern nicht schätzen? (b) Welche Faktoren mögen zu diesem Problem beitragen, und wie könnte es verhindert werden?

      6 Leider schätzen aber heute viele Kinder ihre Eltern nicht, sondern behandeln sie äußerst respektlos (2. Tim. 3:1, 2; 5. Mose 27:16). Dieses Problem mag vor allem darauf zurückzuführen sein, daß die Eltern ihre Kinder selbst nicht schätzen. Vielleicht wollten sie sie gar nicht haben und betrachten sie deshalb nicht so, wie dies in Psalm 127:3 zum Ausdruck gebracht wird, wo wir lesen: „Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova; die Leibesfrucht ist eine Belohnung.“ Wenn die Eltern diese gesunde Einstellung nicht haben, nehmen sie sich wahrscheinlich keine Zeit für die Kinder; sie befriedigen deren Bedürfnis nach elterlicher Kameradschaft nicht und beantworten ihnen ihre Fragen nicht. Andererseits gibt es Fälle, in denen sich die Kinder unter dem Einfluß schlechter Gesellschaft der liebevollen Aufsicht der Eltern widersetzen. Wenn aber Eltern und Kinder sich ernsthaft bemühen, den gesunden Rat des Wortes Gottes zu befolgen, können sie verhindern, daß es soweit kommt. Es ist jedoch ganz klar, daß es nicht damit getan ist, daß man von Wertschätzung redet. Man muß sich auch entsprechend verhalten. Geben wir durch unsere Einstellung und unser tägliches Handeln zu erkennen, daß wir Wertschätzung haben?

      7. (a) Welche Einstellung zu seinen Kindern verrät ein Vater, der bereit ist, sie in Zucht zu nehmen? (b) Wie sollten sie in Zucht genommen werden?

      7 Bei der Beantwortung dieser Frage gilt es, die Einstellung der Familie zur Zucht zu berücksichtigen. Ein Vater, der seine Kinder liebt, sorgt dafür, daß sie entsprechend in Zucht genommen werden (Spr. 13:24, Bruns). In Sprüche 4:1 wird uns eingeschärft, daß wir Zucht schätzen sollten, denn dort heißt es: „Höret, o Söhne, auf die Zucht eines Vaters, und merket auf, um Verständnis kennenzulernen.“ Mit Zucht ist nicht immer eine Züchtigung, eine empfindliche Bestrafung oder Zurechtweisung, gemeint. Mit dem Wort Zucht wurde ursprünglich das lateinische Wort disciplina wiedergegeben, dem unser deutscher Ausdruck „Disziplin“ entspricht. Es bedeutet unter anderem Entwicklung der physischen, geistigen und moralischen Fähigkeiten durch Erziehung, Unterweisung oder Unterricht. Wenn wir also von einem Vater hören, der seine Kinder in Zucht nimmt, sollten wir uns nicht einen Mann vorstellen, der seinen Kindern ständig in barschem Ton Befehle erteilt und sie dann körperlich züchtigt, wenn sie nicht tun, was ihnen gesagt wird. Wir sprechen hier von einem Vater, der sich um seine Kinder kümmert, der ihnen Zeit widmet und an ihrer physischen, geistigen und moralischen Entwicklung interessiert ist. Er ist darauf bedacht, seinen Kindern zu helfen, den wahren Gott und seine Wege ebenso kennenzulernen wie er sie kennengelernt hat. Er möchte, daß sie auf Gottes Fürsorge vertrauen und sich darauf verlassen, daß sich alles, was Gott verheißen hat, erfüllt (1. Mose 18:19; 5. Mose 11:18, 19). Ein solcher Vater hilft seinen Kindern geduldig, gottgefällige Eigenschaften zu entwickeln, wie Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung (Gal. 5:22, 23). Obwohl also eine Bestrafung manchmal nötig sein mag, sollten wir, wenn wir in der Bibel die Worte lesen: „Höret, o Söhne, auf die Zucht eines Vaters, und merket auf, um Verständnis kennenzulernen“, hauptsächlich an einen Vater denken, der durch seine geduldige Belehrung die geistige und moralische Entwicklung seiner Kinder fördert.

      8. Wie sollten die Kinder auf die elterliche Zucht reagieren, und warum?

      8 Söhne und Töchter, die ihre Eltern und dadurch auch Gott ehren, widersetzen sich einer solchen Zucht nicht und verachten sie auch nicht. Sie hören auf das, was ihnen die Bibel sagt: „Irgendein Törichter mißachtet die Zucht seines Vaters, wer irgend aber die Zurechtweisung beachtet, ist klug“ (Spr. 15:5). Sie denken ernsthaft über das nach, was in Sprüche 4:13 geschrieben steht: „Ergreife die Zucht; laß nicht ab. Behüte sie, denn sie ist dein Leben.“ Wie reagierst du?

      9. Was bedeutet es, ‘Weisheit zu erwerben’ und wie kann ein junger Mensch beweisen, daß er ihren Wert schätzt?

      9 Wir lesen in den inspirierten Sprüchen ferner: „Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis. Vergiß nicht, und wende dich nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlaß sie nicht, und sie wird dich bewahren. Liebe sie, und sie wird dich behüten. Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis. Schätze sie hoch ein, und sie wird dich erhöhen. Sie wird dich verherrlichen, weil du sie umarmst“ (Spr. 4:5-8). Ein junger Mensch, der auf die Unterweisung seines Vaters hört und dessen Zucht annimmt, erwirbt Weisheit. Er lernt, das, was ihm sein Vater sagt, in seinem Leben anzuwenden. Er läßt die Unterweisung nicht zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus. Wenn ein junger Mensch den Sinn dieser biblischen Ermahnung erfaßt, wenn er erkennt, daß ‘Weisheit das Erste ist’, hört er bereitwillig auf seine Eltern und ist begierig, aus ihrer Lebenserfahrung zu lernen. Er „schätzt“ die Weisheit, die sie ihm vermitteln, „hoch ein“, ganz besonders dann, wenn sie mit Gottes Wort, der Bibel, übereinstimmt.

      10. Wieso wirkt sich die göttliche Weisheit auch auf die Ehe günstig aus?

      10 Wenn die göttliche Weisheit das Denken der Eltern beherrscht, werden sie sowohl bei der Erziehung der Kinder Erfolg haben als auch eine glückliche, harmonische Ehe führen. Die Frau wird vor den Enttäuschungen bewahrt, die sie erleben würde, wenn ihr Mann sie nicht schätzte, und der Mann kann sich darauf verlassen, daß ihm seine Frau stets treu zur Seite steht. Das Buch der göttlichen Weisheit hilft ihnen, sich gegenseitig schätzenzulernen, denn wir lesen darin die Worte: „Hat jemand eine gute Ehefrau gefunden? Er hat Gutes gefunden, und er erlangt Wohlgefallen von Jehova“ (Spr. 18:22), ferner: „Die Frau [sollte] tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“ (Eph 5:33)

      11. Wie kann eine Frau eher erreichen, daß ihr Mann sie schätzt als dadurch, daß sie ihn auf seine Verpflichtung, dies zu tun, hinweist?

      11 Männer und Frauen sind demnach verpflichtet, ihren Ehegefährten zu achten und zu schätzen. Bringen sie aber diese Achtung oder Wertschätzung zum Ausdruck, weil das Verhalten ihres Gefährten ihr Herz dazu anregt, und nicht, weil es von ihnen verlangt wird, dann bedeutet sie weit mehr. Wie ist dies möglich? Daß eine Frau anziehend wirken möchte, ist ganz natürlich, aber es gibt wichtigere Dinge. In Sprüche 31:30 heißt es: „Anmut mag Trug sein, und Schönheit mag nichtig sein; doch die Frau, die Jehova fürchtet, ist es, die sich Lobpreis schafft.“ Eine christliche Frau mag durch ihren ‘keuschen Wandel, verbunden mit tiefem Respekt’, mit der Zeit sogar ihren ungläubigen Mann für den Glauben gewinnen (1. Petr. 3:1, 2). Eine Frau, die sich als eine fleißige, „tüchtige Ehefrau“ erweist, gewinnt die Achtung ihres Mannes. Denken wir daran, daß „wertschätzen“ unter anderem „für wertvoll halten“ bedeutet. „Ihr Wert geht weit über den von Korallen“, heißt es in den Sprüchen. „Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut, und es mangelt nicht an Gewinn. Sie hat ihn mit Gutem belohnt und nicht mit Bösem alle Tage ihres Lebens“ (Spr. 31:10-12). Wenn ein Mann eine „gute Ehefrau“ hat, so ist zu erwarten, daß er sie, wie es in Sprüche 31:28 heißt, „preist“.

      12. Was trägt dazu bei, daß Frau und Kinder das Familienhaupt schätzen?

      12 In ähnlicher Weise wird ein christlicher Ehemann von seiner Frau geliebt und geachtet, wenn er gute Eigenschaften an den Tag legt. Wenn er seinen Angehörigen gegenüber barsch und rücksichtslos ist, mögen sie zwar seine Stellung respektieren, aber es wird ihnen schwerfallen, ihn als Menschen hochzuschätzen. Wenn er aber seiner Verantwortung als Haupt in dem Bewußtsein nachkommt, daß er dem Rechenschaft ablegen muß, der sein Haupt ist, dem Herrn Jesus Christus, und wenn er ihn nachahmt, dann ist es für seine Familie selbstverständlich, daß sie ihn achtet und respektiert (1. Kor. 11:3; Matth. 11:28-30). Es genügt nicht, daß er seine Zeit in großzügiger Weise Außenstehenden widmet; seine Familie verdient ebenfalls seine Aufmerksamkeit. Ein Mann, der sich täglich Zeit nimmt, um mit seiner Familie auferbauende Gespräche zu führen, wird bestimmt weit mehr geachtet und geschätzt als einer, der lediglich Geld heimbringt und sich dann in die Zeitung vergräbt oder sich vor das Fernsehgerät setzt. Auch mag ihn seine Frau bewundern, weil er stets bereit ist, Außenstehenden zu helfen, aber seine Bereitschaft, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um mit ihr die Bibel zu studieren, wird ihre Liebe zu ihm vertiefen.

      DIE WERTSCHÄTZUNG, DIE JEHOVA ZEIGT

      13. (a) Wer achtet auf unser Bemühen, Gutes zu tun, selbst wenn wir von unseren Angehörigen nur Undank ernten? (b) Wie zeigte David, daß er sich dessen bewußt war?

      13 Manchmal strengen wir uns wirklich an, jemandem etwas Gutes zu tun, und ernten dann nur Undank. Wir sollten aber daran denken, daß einer da ist, der sieht und schätzt, was wir tun: Jehova. David, der Sohn Isais, war sich dessen bewußt. Er hatte unter Saul, dem König von Israel, viel zu leiden. Obwohl Saul der Schwiegervater Davids war, suchte er dessen Ehe zu zerstören und gab schließlich Michal, Davids Frau, einem anderen Mann. Er versuchte auch wiederholt, David zu töten. Bestimmt gibt es nicht viele Menschen, die soviel Schweres durchgemacht haben wie David. Er erwies dem König jedoch immer wieder liebende Güte, und obwohl er nicht erwartete, daß der König dies anerkannte oder schätzte, sagte er: „Jehova ist es, der einem jeden seine eigene Gerechtigkeit und seine eigene Treue vergelten wird“ (1. Sam. 26:23). Ja, Jehova sorgt dafür, daß die Güte seiner Diener nicht unbelohnt bleibt (Spr. 25:21, 22).

      14. Wie hat Jehova sein liebendes Interesse an der ganzen Menschheit bewiesen?

      14 Jehova ist an den Menschen aufrichtig interessiert. Ein Beweis dafür sind seine großzügigen Vorkehrungen, die er zu ihrer Freude getroffen hat. Die Apostel Paulus und Barnabas konnten deshalb sogar zu Personen, die den wahren Gott nicht anbeteten, mit Recht sagen: „Er [hat] sich ... nicht ohne Zeugnis gelassen ..., indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:17). Und König Salomo schrieb unter Inspiration: „Ich habe die Beschäftigung gesehen, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, mit der sie beschäftigt sein sollen. Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. ... Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres für sie gibt, als sich zu freuen und zeitlebens Gutes zu tun, und auch, daß jeder Mensch essen und in der Tat trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit. Es ist die Gabe Gottes“ (Pred. 3:10-13). Gott liebt also die Menschen offensichtlich, und er will, daß sie sich des Lebens auf der Erde erfreuen und daß sie sowohl einander als auch ihn, den Schöpfer, lieben und schätzen.

      15. Beschränkt sich Gottes liebendes Interesse an seinen irdischen Geschöpfen ausschließlich auf die Menschen?

      15 Gottes liebendes Interesse beschränkt sich aber nicht auf die Menschheit, denn als Jesus Christus mit seinen Aposteln über Gottes Liebe sprach, sagte er: „Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze von kleinem Wert verkauft? Doch kein einziger von ihnen wird ohne eures Vaters Wissen zur Erde fallen. Aber sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht: Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Matth. 10:29, 30). Stellen wir uns vor, Gott ist sogar an Vögeln interessiert, die in den Augen der Menschen von „kleinem Wert“ sein mögen. Und warum nicht? Auch sie sind das Werk Gottes. Jehova hat sie erschaffen und sie während der Flut der Tage Noahs am Leben erhalten.

      16. Wie hat Gott jedoch bewiesen, daß er seine menschlichen Geschöpfe besonders liebt?

      16 Doch die Menschen liebt Gott ganz besonders. Nicht bei der Erschaffung der Tiere, sondern als er sich auf die Erschaffung des Menschen vorbereitete, sagte er zu seinem Sohn: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde“ (1. Mose 1:26). Obwohl unsere Ureltern sündigten, erkaltete seine Liebe zur Menschheitsfamilie nicht. Er sorgte liebevoll dafür, daß alle, die an ihn glauben und ihn als Schöpfer dankbar anerkennen würden, einst ewig leben könnten. Es ist so, wie Jesus sagte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16).

      17. Warum ist die Aussicht auf ewiges Leben im Dienste Jehovas so etwas Wunderbares?

      17 Welche Freude, die Aussicht auf ewiges Leben im Dienste Jehovas zu haben! Jehova ist kein undankbarer Herr. Obwohl unser Dienst durch unsere Unvollkommenheit beeinträchtigt wird, sichert er uns die Belohnung zu. Zu unserer Ermunterung veranlaßte er den Apostel Paulus, treuen Christen folgendes zu schreiben: „Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebr. 6:10). Zu Abraham, der seinen echten Glauben an Jehova wiederholt bewiesen hatte, sagte Gott: „Deine Belohnung wird sehr groß sein“ (1. Mose 15:1). Und der Psalmist schrieb über die „richterlichen Entscheidungen“ Jehovas: „Sie zu halten bringt große Belohnung“ (Ps. 19:11). Ja, Jehova bekundet seine Wertschätzung dadurch, daß er alle, die seinen Willen tun, belohnt, ganz gleich, ob ihre Taten von großer oder von geringer Bedeutung waren. Wie berührt es uns, zu wissen, daß Gott eine solche Wertschätzung hat? Zeigen wir ebenfalls Wertschätzung?

      EIN GUTES VERHÄLTNIS ZU GOTT HOCH EINSCHÄTZEN

      18. In welcher Lage befinden wir uns alle, was ein gutes Verhältnis zu Jehova betrifft?

      18 Ein gutes Verhältnis zu Jehova zu haben ist für uns Menschen keine Selbstverständlichkeit. Wir werden nicht damit geboren. Im Gegenteil, wir befinden uns in der gleichen Lage wie König David, der schrieb: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Ps. 51:5). Niemand von uns bildet eine Ausnahme. Die Bibel sagt treffend: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm. 3:23; siehe ferner 1. Johannes 1:8, 10). Jehova hat jedoch dafür gesorgt, daß wir seine Anerkennung erlangen können.

      19, 20. Welches ist die einzige Möglichkeit, in ein gutes Verhältnis zu Jehova zu gelangen, und warum ist es ein wunderbares Vorrecht, ihm zu dienen?

      19 Wenn wir bedenken, was wir Menschen im Vergleich zu Gott sind, sollte uns diese Vorkehrung tief beeindrucken. Jeder, der schon einmal eine Flugreise gemacht hat, weiß, daß bereits aus einer Höhe von einigen hundert Metern die Menschen nicht mehr zu erkennen sind und ihre Häuser und Autos wie Spielzeug aussehen. Wie klein und unbedeutend müssen die Menschen daher Jehova vorkommen, der sich in einer viel höheren Stellung befindet! (Jes. 40:15). Kein Wunder, daß der Psalmist schrieb: „Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der sterbliche Mensch, daß du ihn im Sinn behältst, und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?“! (Ps. 8:3, 4).

      20 Doch dieser Hohe und Erhabene, der Schöpfer und der Souverän des ganzen Universums, gibt uns sterblichen Menschen Gelegenheit, in ein gutes Verhältnis zu ihm zu gelangen. Er sandte deshalb seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde, der sein Leben als ein sündensühnendes Opfer niederlegte. Dieser Sohn, Jesus Christus, sagte selbst: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Zu seinen Aposteln sagte er: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 3:16; 14:6). Nach seinem Tod und seiner Auferstehung gebot Jesus seinen Jüngern: „Ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8). Da sie das wunderbare Vorrecht, auf diese Weise zu dienen, erkannten, gehorchten sie seinem Gebot.

      21. Wie bewiesen im vergangenen Jahr viele Menschen in der ganzen Welt, daß sie ein gutes Verhältnis zu Gott hoch einzuschätzen?

      21 Dadurch haben Menschen in der ganzen Welt Jehova, den allein wahren Gott, und seinen Sohn Jesus Christus kennengelernt. In 207 Ländern haben Jehovas christliche Zeugen im vergangenen Jahr Menschen auf diese Weise geholfen. Einige nahmen sich das, was sie hörten, zu Herzen. Sie erkannten die Notwendigkeit, ihre frühere Handlungsweise zu bereuen, umzukehren und fortan den Willen Gottes zu tun. Nachdem sie die wunderbare Vorkehrung erkannt hatten, die Gott getroffen hat, um die Menschheit von der Knechtschaft der Sünde und des Todes zu erlösen, haben sie sich freudig verleugnet und sich taufen lassen, um ihre Hingabe an Jehova und ihren Entschluß, seinen Willen zu tun, zu symbolisieren (Matth. 16:24; 28:19, 20). Nicht nur einige wenige haben diesen wichtigen Schritt getan, denn im vergangenen Jahr ließen sich in 181 Ländern insgesamt 297 872 Personen von Jehovas Zeugen taufen. Sie alle haben die Bibel studiert; sie wissen, was sie lehrt, und zögern nicht, eine öffentliche Erklärung ihres Glaubens abzulegen (Röm. 10:9, 10). Sie bemühten sich ernstlich, die Voraussetzungen für die Taufe zu erfüllen, weil sie ein gutes Verhältnis zu Gott hoch einschätzen. Tust du dies auch? Wenn ja, dann wirst du schon heute, aber auch in der Zukunft wunderbare Segnungen genießen.

  • Gottes Dinge wertschätzen
    Der Wachtturm 1975 | 1. April
    • Gottes Dinge wertschätzen

      1, 2. Auf welches vortreffliche Beispiel der Wertschätzung machte Jesus seine Jünger im Tempel in Jerusalem aufmerksam?

      ALS Jesus eines Tages im Tempel in Jerusalem war, machte er seine Jünger auf ein vortreffliches Beispiel der Wertschätzung für Gottes Dinge aufmerksam. Er hatte in Anwesenheit des Volkes gerade warnend zu ihnen gesagt: „Nehmt euch in acht vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren Talaren und lassen sich auf dem Markt respektvoll grüßen. Im Gottesdienst sitzen sie in der ersten Reihe, und bei Feierlichkeiten nehmen sie die Ehrenplätze ein.“ Diese Leute respektierten Gottes Haus der Anbetung nicht richtig. Sie suchten es zu ihrem Vorteil auszunutzen, indem sie die Aufmerksamkeit auf sich selbst lenkten. Jesus hatte dort im Tempel beobachtet, wie die Reichen ihre Gaben in die Schatzkästen warfen. Er sah auch eine gewisse bedürftige Witwe, die zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert einwarf, und er machte seine Jünger darauf aufmerksam, indem er sagte: „Ich sage euch in Wahrheit: Diese Witwe hat, obwohl sie arm ist, mehr eingeworfen als sie alle. Denn alle diese warfen Gaben von ihrem Überfluß ein, diese Frau aber hat aus ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie für den Lebensunterhalt besaß“ (Luk. 20:45-47, NT 68; 21:1-4).

      2 Ist es nicht interessant, daß Jesus sagte, diese Frau, die nur zwei Münzen von ganz geringem Wert einwarf, habe „mehr eingeworfen als sie alle“? Jesus wußte, daß diese Frau den Tempel schätzte. Sie hatte erkannt, daß der Tempel instand gehalten werden mußte, und so steuerte sie ihren Teil dazu bei. ‘Was sie in ihrer Armut gegeben hatte, war alles, was sie zum Leben hatte’ (NT 68). Was veranlaßte denn diese bedürftige Witwe, eine solche Wertschätzung für den Tempel zu bekunden?

      3. Was veranlaßte diese Witwe, eine solche Wertschätzung für den Tempel zu bekunden?

      3 Der Tempel war der Ort, an dem sich die Juden aus dem ganzen Gebiet Israels mindestens dreimal im Jahr einfanden, um besondere Feste, die mit der wahren Anbetung in Verbindung standen, zu begehen. Hierher konnte diese Witwe ihre Opfergaben bringen, und hier konnte sie die Priester bitten, sie Jehova zur Vergebung ihrer Sünden und als Zeichen ihrer Dankbarkeit darzubringen. Hier im Tempel wurde das Wort Gottes vorgelesen und erklärt. Hier wurden ihr ihre Fragen beantwortet, die sie in bezug auf Jehova und die Befolgung seines Gesetzes haben mochte. Hier konnte sie mit den älteren Männern der Versammlung Gottes und mit ihren Freunden zusammen sein, die wie sie hierhergekommen waren, um anzubeten. Sie hatte wirklich große Wertschätzung für den Tempel. In dem Glauben, daß Gott für ihre Bedürfnisse sorgen könne, maß sie den Interessen der Anbetung Jehovas sogar größere Bedeutung zu als der Sorge um die Beschaffung des Lebensunterhalts. (Siehe Matthäus 6:31-33.)

      4. Was ist unter Gottes großem geistigem Tempel zu verstehen, und wie sollten wir dazu eingestellt sein?

      4 Der Tempel in Jerusalem, der einst das Zentrum der Anbetung Jehovas auf der Erde war, steht nicht mehr. Er war von dem Volk, das vorgab, Gott zu dienen, mißbraucht und entweiht worden, und so ließ Gott ihn von den Römern zerstören. Doch jener irdische Tempel veranschaulichte auf eine für Menschen verständliche Weise Gottes großen geistigen Tempel. Dieser Tempel ist Gottes geistiger Bau, durch den sich die Menschen dem heiligen, unsichtbaren Gott, der in den Himmeln wohnt, aufgrund des sündensühnenden Wertes des Opfers Jesu Christi nahen können, um ihn anzubeten. In den irdischen Vorhöfen dieses Tempels können wir Jehova Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen (Hebr. 13:15). Durch diesen geistigen Tempel werden wir über Gottes Wege belehrt. Schätzen wir diesen Tempel richtig? Sind wir so eingestellt wie der Psalmist David, der über das Haus Jehovas sagte: „Eines habe ich von Jehova erbeten — danach werde ich suchen: daß ich im Hause Jehovas wohnen möge alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas und mit Wertschätzung seinen Tempel zu betrachten.“? (Ps. 27:4).

      5. Wieso verrät unsere Anwesenheit bei den Zusammenkünften der Versammlung unsere Einstellung zu Jehovas geistigem Tempel?

      5 Wenn ja, dann versammeln wir uns regelmäßig mit denen, die, wenn sie an ihrer Versammlungsstätte zusammenkommen, Jehova anbeten. Der Königreichssaal, in dem sie zusammenkommen, ist nicht Jehovas Tempel. Doch hier im Königreichssaal wird wie einst im Tempel in Jerusalem Gottes Wort vorgelesen und besprochen. Hier erfahren sie, wie sie den Rat des Wortes Gottes auf ihr Leben anwenden können. Hier genießen sie die Gemeinschaft der in geistiger Hinsicht älteren Männer und anderer Anbeter Jehovas. Durch ihre Anwesenheit bei diesen Zusammenkünften, durch ihre Aufmerksamkeit und dadurch, daß sie das, was sie aus Gottes Wort lernen, anwenden, beweisen sie auf eindrucksvolle Art, daß sie Jehovas großen geistigen Tempel wirklich schätzen. Schätzt du diese Dinge Gottes? Jeder muß selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will: ob den Weg der Gerechtigkeit, den Gottes Volk geht, oder den Weg der Ungerechtigkeit, den die Welt geht. Was schätzt du mehr? Was hältst du für besonders wertvoll? (1. Joh. 2:15, 17).

      EINE „PERLE VON HOHEM WERT“

      6. Wie veranschaulichte Jesus die große Wertschätzung, die ein wahrer Christ für Gottes Königreich haben sollte?

      6 Um seinen Jüngern zu helfen, Wertschätzung für die wertvollsten Dinge, Gottes Dinge, zu entwickeln, gebrauchte Jesus häufig Gleichnisse. Als er in Galiläa war, sagte er einmal zu ihnen: „Das Königreich der Himmel [ist] einem reisenden Kaufmann gleich, der schöne Perlen suchte. Nachdem er eine einzige Perle von hohem Wert gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matth. 13:45, 46). Dieser Kaufmann wußte, wie wertvoll Perlen sind. Als er daher eine bestimmte „Perle von hohem Wert“ fand, schätzte er sie höher ein als seinen ganzen Besitz. Er verkaufte sogleich alles, was er hatte und was für ihn von Wert war, um diese einzigartige „Perle von hohem Wert“ zu kaufen. Eine solche Wertschätzung muß jemand für Gottes Königreich haben, wenn er hineingelangen möchte; so hoch muß er es einschätzen. (Vergleiche Lukas 13:24.)

      7. Wie bewies Jesus seine Wertschätzung für das Königreich?

      7 Jesus gab uns hierin das beste Beispiel. Er durchzog das Land Israel zu Fuß von einem Ende bis zum anderen Ende und predigte: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Matth. 4:17). Er schulte andere und sandte sie dann aus, damit sie diese Botschaft ebenfalls verkündigten (Matth. 10:7). Er sagte seinen Aposteln nicht nur, daß sie mit ihm Teilhaber des himmlischen Königreiches sein würden, sondern er legte auch sein Leben als Opfer nieder, um ihnen dies zu ermöglichen (Luk. 22:19, 20, 28-30). Die Bibel zeigt, daß 144 000 Miterben Christi mit ihm in seinem Königreich tausend Jahre regieren werden und daß sich auf der Erde eine zahllose Menge Menschen, eine „große Volksmenge“, als treue Untertanen dieses Königreiches erweisen werden (Offb. 7:4-10; 14:3-5; 20:6).

      8, 9. (a) Wieviel sollte Gottes Königreich denen bedeuten, die Miterben mit Christus sein werden? (b) Was sagte Paulus, um zu zeigen, wie er darüber dachte? (c) Müssen auch alle, die die Aussicht haben, als Untertanen des Königreiches auf der Erde zu leben, eine solche Ergebenheit bekunden?

      8 Wieviel muß ihnen Gottes Königreich bedeuten? Diejenigen, die schließlich mit Christus das himmlische Königreich erlangen werden, müssen bereit sein, ihren ganzen irdischen Besitz zurückzulassen; sie müssen sogar ihr Leben niederlegen, um in das himmlische Königreich zu gelangen. Sie müssen aber nicht nur bereit sein, dafür zu sterben; sie müssen auch dafür leben (Luk. 12:31). Sie müssen wie Christus die gute Botschaft von diesem Königreich predigen. Der Apostel Paulus brachte seine Wertschätzung für die Möglichkeit, mit Christus im himmlischen Königreich vereint zu sein, mit folgenden Worten zum Ausdruck: „Ich sehe sogar alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich das alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott kraft des Glaubens schenkt. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht daß ich es schon erreicht hätte oder daß ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich rede mir nicht ein, daß ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nacht dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt“ (Phil. 3:8-14, Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift). Ja, Paulus hatte wirklich Wertschätzung für Gottes Dinge. Und wie steht es mit dir?

      9 So wie alle, die einen Platz im himmlischen Königreich anstreben, beweisen müssen, daß ihnen dieses Königreich mehr bedeutet als alles, was sie besitzen, müssen auch diejenigen, die das Vorrecht erhalten werden, als irdische Untertanen dieses Königreiches ewig zu leben, große Wertschätzung für diese wunderbare Aussicht bekunden. Sie müssen beweisen, was es ihnen wirklich bedeutet. Wieso?

      STANDHAFT TROTZ ANFEINDUNG

      10. (a) Was wird uns von seiten der Welt widerfahren, wenn wir wirklich für Gottes Königreich eintreten? (b) Wie reagierten die Apostel auf Verfolgung, und warum?

      10 Wer an Gottes Königreich glaubt und es öffentlich predigt, wird von der Welt angefeindet werden. Als Jesus mit seinen Jüngern über den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge sprach, bereitete er sie auf diese Anfeindung vor, indem er sagte: „Man [wird] Hand an euch legen und euch verfolgen, indem man euch den Synagogen und Gefängnissen ausliefert und euch vor Könige und Statthalter schleppt um meines Namens willen. Es wird euch zu einem Zeugnis ausschlagen“ (Luk. 21:12, 13). Der Apostel Petrus war dabei, als Jesus dies sagte, und er wurde selbst verfolgt. Er und die anderen Apostel wurden vor den jüdischen Sanhedrin gebracht. Der Hohepriester befragte sie und sagte: „Wir haben euch ausdrücklich befohlen, nicht mehr weiter aufgrund dieses Namens zu lehren, und dennoch, seht! ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und ihr seid entschlossen, das Blut dieses Menschen über uns zu bringen.“ Ohne zu zögern und voll Wertschätzung für das Vorrecht, Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus vertreten zu dürfen, „sagten Petrus und die anderen Apostel: ,Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen‘“ (Apg. 5:27-29).

      11, 12. (a) Wie sollten wir gemäß den anspornenden Worten des Apostels Petrus die „Prüfungen“, die der Dienst Gottes für uns mit sich bringen mag, und deren Ausgang betrachten? (b) Inwiefern hilft uns das Beispiel, das uns Abraham und Moses gegeben haben, in der heutigen Zeit, kurz vor der „großen Drangsal“, die richtige Einstellung zu bewahren?

      11 Um diejenigen, die für das Vorrecht, Gott zu dienen, immer mehr Wertschätzung entwickelten, zu trösten und zu ermuntern, wies Petrus sie auf den Ausgang der feurigen Prüfungen hin, die sie durchmachen würden. Er schrieb: „Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müßt. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, daß er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde ... und doch vergänglich ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi“ (1. Petr. 1:6, 7, Einheitsübersetzung).

      12 Wer Gottes Dinge wirklich schätzt, schreckt nicht davor zurück, die Wahrheit zu sagen, weil dies für ihn „Prüfungen“ mit sich bringen könnte. Er weiß, daß Jesu Nachfolger genauso verfolgt werden, wie Jesus verfolgt wurde. Er ist sich dessen bewußt, daß die „Prüfungen“ nicht ewig dauern werden. Sie haben einen Anfang und werden auch ein Ende haben. Wie das Gold, das im Feuer geprüft wird, nicht für immer darin gelassen, sondern wieder herausgenommen wird, so gehen auch Christen wieder aus der Hitze der Verfolgung hervor. Auf diese Weise geprüft, ist ihr Glaube aber viel wertvoller als Gold, das vergänglich ist. Als Abraham erfuhr, daß heidnische Könige seinen Neffen Lot weggeführt hatten, schreckte er nicht davor zurück, sein Vertrauen zu Jehova zu beweisen. Er handelte voll Glauben und wurde deshalb gesegnet (1. Mose 14:13-20). Auch Moses, obwohl in einer begünstigten Stellung am ägyptischen Königshof aufgewachsen, bewies, daß er an Jehova, den Gott Abrahams, glaubte. „Durch Glauben weigerte sich Moses, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, indem er es sich erwählte, eher mit dem Volke Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben.“ Er achtete die Schmach, die mit der Stellung eines von Gott ernannten Dieners verbunden war, für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens (Hebr. 11:24-26). Wie steht es mit deinem Glauben? Glaubst du an das Wort Gottes? Schätzt du es hoch ein? Bedeutet es dir so viel, daß du trotz der „Prüfungen“, die für dich entstehen mögen, weil du es befolgst, am Glauben an Gott festhältst? Alle, die die „große Drangsal“ überleben werden und die Aussicht haben ewig in Gottes neuer Ordnung zu leben, müssen diese Wertschätzung bekunden (Offb. 7:14-17).

      13. An welcher Tätigkeit beteiligen sich Jehovas Zeugen, da sie Glauben haben?

      13 Einen solchen Glauben haben Jehovas Zeugen im vergangenen Jahr in der ganzen Welt bewiesen. Sie schätzen die Wahrheit. Sie studieren sie fleißig. Sie behalten sie aber nicht für sich, sondern geben sie eifrig an andere weiter, und das trotz der Verfolgungen, die sie deswegen vielleicht erleiden müssen. Sie lieben das Leben, und sie möchten, daß auch alle anderen Menschen ewiges Leben erlangen. Es ist interessant zu erfahren, was sie im vergangenen Dienstjahr getan haben, um ihre Wertschätzung für Gottes Dinge zu beweisen.

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