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Eine undankbare Welt überlebenDer Wachtturm 1958 | 1. Mai
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Eine undankbare Welt überleben
„Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, die schwer zu ertragen sind, denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar.“ 2. Tim. 3:1, 2, NW.
1. Wer sagte den in unserer Zeit herrschenden Mangel an Wertschätzung voraus?
JEHOVA Gott sah voraus, daß in diesen kritischen letzten Tagen vor Harmagedon Undankbarkeit gleich einer tödlichen Seuche über die Erde dahinfegen würde. Er inspirierte den Apostel Paulus vor 1900 Jahren, vor ihr zu warnen, damit Menschen mit Wertschätzung das Ende einer undankbaren Welt überleben. „Dieses aber erkenne“, schrieb Paulus, „daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, die schwer zu ertragen sind. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne liebende Güte, ohne natürliche Zuneigung, unverträglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, eigensinnig, aufgeblasen durch Einbildung, Vergnügungen mehr liebend als Gott, eine Form der Gottergebenheit habend, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisend; und von diesen wende dich weg.“ (2. Tim. 3:1-5, NW) Undankbarkeit ist das direkte Gegenteil von Wertschätzung. Die Prophezeiung weist auf Menschen hin, wie man sie heute finden kann. Sie haben für Gott keine Wertschätzung, schätzen auch nicht die reine Anbetung, die wahre Liebe und den Gehorsam Eltern gegenüber, ja im Gegenteil, sie überschätzen den Wert des eigenen Ichs, der Vergnügungen und des Geldes. Wie genau hat doch die Bibel, im voraus geschriebene Geschichte, die heutigen Tatsachen prophezeit! Aufrichtige Menschen müssen sich heute von einer undankbaren Welt abwenden, um deren nahendes Ende überleben zu können.
2. (a) Was ist Wertschätzung? (b) Was ist erforderlich, um Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen?
2 Um sich von einer Welt undankbarer Menschen abzuwenden, muß man Wertschätzung entwickeln für alles, was gut, aufrichtig und Gott wohlgefällig ist. Wahre Wertschätzung ist viel mehr als nur einfach Dankbarkeit. In dem Worte „wertschätzen“ ist das Stammwort „schätzen“ enthalten, das bedeutet, daß man einer Sache Wert beimißt. In ihm liegt die Grundbedeutung, „etwas mit Bezug auf seinen Wert, seine gute Qualität oder Quantität erkennen, seinen Wert veranschlagen“. Etwas wertzuschätzen bedeutet, es auf Grund seines vollen Wertes zu schätzen, ihm gegenüber das warme Gefühl der Befriedigung und Anerkennung zu haben. Zur Wertschätzung gehört, daß man einer Sache durch die Sinne gewahr wird. Oft bedingt Wertschätzung ein feines Wahrnehmungsvermögen. Der Ausdruck „Wertschätzung für Musik“ oder „Wertschätzung für die schönen Künste“ erhält so einen volleren Sinn. Wenn eine Bank einen „Abschätzer“ oder „Taxator“ sendet, um den Wert eines Grundstückes oder Besitztums richtig abzuschätzen, geschieht es, um festzustellen, auf welchen Betrag man das Besitztum schätzen sollte. Wenn Grundstückspreise im Wert steigen, so sagt man, sie steigen im „Schätzungswert“. Aus diesen Äußerungen geht hervor, daß wir, wenn wir für die höchsten Dinge, die mit Gott in Verbindung stehen, und für die wahre Anbetung Wertschätzung bekunden sollen, Geschicklichkeit darin erlangen müssen, Werte abzuschätzen. Wir benötigen Erkenntnis, Verständnis, Erfahrung, am allermeisten aber eine vernünftige biblische Wegleitung bezüglich der Dinge, die von wahrem Werte sind. Die Welt, die ohne Dankbarkeit ist, vergeht, weil es ihr an wahrer Wertschätzung fehlt; ihr Wahrnehmungsvermögen für alles, was gottgefällig und gut ist, ist am Absterben und wird bald ganz tot sein.
3. Welche Fragen erscheinen auf Grund des Gleichnisses Jesu von den Schafen und Böcken als zeitgemäß?
3 Christus Jesus sagte unsere Zeit im 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums voraus, indem er auf zwei Klassen von Menschen hinwies, die am Ende der Welt leben würden. Zu seiner Rechten stünden die dankbaren „Schafe“, die Gott und Christus, den regierenden König, lieben und den Überrest der Brüder des Königs schätzen, der überall die gute Botschaft des Königreiches Gottes predigt. Zur Linken des Königs stehen die undankbaren, verurteilten „Böcke“, die behaupten, Gott und Christus zu lieben, denen es aber gänzlich an dem warmen Gefühl der Befriedigung und Anerkennung der Tatsache fehlt, daß Jesu irdische Brüder das Königreichszeugniswerk durchführen. Die Böcke nehmen nicht wahr, daß der König in seiner Königreichsmacht anwesend ist und daß alle Nationen vor seinem Richterthron erscheinen müssen. Wo stehst du in diesem Kampf zwischen Wertschätzung und Undankbarkeit? Welchen Wert mißt du dem Worte Gottes und der Königreichsbotschaft bei, die gepredigt wird, ferner deiner Zeit und deinem Leben? Es kann zur Rettung deines Lebens gereichen, wenn du die biblische Geschichte dieses Kampfes einmal näher betrachtest und beschließt, dich auf die Seite der Minderheit zu stellen, die Seite derer nämlich, die jene Wertschätzung an den Tag gelegt haben, durch die ihre Rettung sichergestellt wurde.
4. Inwiefern war Wertschätzung für die richtigen Dinge in den Tagen Jesu etwas, das Leben oder Tod bedeuten konnte?
4 In den Tagen Jesu hatte eine Generation das hohe Vorrecht, sehen zu können, wie Gottes eigener Sohn Wunder wirkte und damit den Beweis für die erhobene Behauptung erbrachte, daß er der langerwartete Messias war. Ein abgestumpftes Wahrnehmungsvermögen verdarb ihren Sinn für die richtige Bewertung seiner messianischen Ausweise, auch wenn er alle Prophezeiungen erfüllte, die seine Echtheit verbürgten. Da jene verurteilte Generation ihre Vorrechte wertzuschätzen verfehlte, dachte sie von seiner Königreichsverkündigung gering und versäumte, sie als etwas einzuschätzen, das würdig ist, daß man ihm von ganzem Herzen Unterstützung und Untertanenpflicht leistet. Jesus weinte über ihren Mangel an Unterscheidungsvermögen. In weniger als vierzig Jahren, die ihre Vorfahren für die Wüstenwanderung brauchten, erntete jene undankbare Generation das, was sie durch den Samen der Undankbarkeit gesät hatte. Die Heere der Römer stürmten im Jahre 70 durch Jerusalem und Judäa und richteten im Lande ein Blutbad an, so wie Jesus es vorausgesagt hatte; Undankbarkeit gegenüber dem anwesenden König des Reiches Gottes und ihren Vorrechten, ihm zu dienen, führte sie zu einem gewaltsamen Tode. Wie Johannes der Täufer — der Christus so hoch schätzte, daß er sich unwürdig fühlte, seine Sandalen aufzulösen — jene Generation vor der feurigen Vernichtung gewarnt hatte, so wurde sie in ihr getauft. Über Männer und Frauen jedoch, die Wertschätzung für diese Dinge hatten und die Rolle, die Christus spielte, richtig einschätzten, wurde Gottes heiliger Geist ausgegossen, der für sie ein Geist der Kraft und des Lebens bedeutete. (Matth. 3:7-12, NW) Daß sie Wertschätzung für diese Dinge hatten, bedeutete, daß sie das Ende jenes Systems der Dinge überlebten.
5. Welche ähnliche Sachlage bestand in den Tagen Noahs?
5 Die Seuche der Undankbarkeit reicht natürlich in frühere Tage zurück als nur bis in die Zeit Jesu. In Hebräer 12:16 ermahnte Paulus die ersten Christen, sich zu hüten, damit niemand unter ihnen zu finden sei, der „heilige Dinge nicht wertschätzte wie Esau, der seine Rechte als Erstgeborener im Tausch gegen ein Mahl weggab“. Aber schon vor den Tagen des undankbaren Esau und des dankbaren Jakob gab es eine ganze Welt, die von der Seuche der Undankbarkeit befallen war. Das war die Welt der Tage Noahs. Noah und seine Familienangehörigen, Zeugen Jehovas, erkannten die Notwendigkeit, Gottes Geboten zu gehorchen. Sie predigten und bauten die Arche der Sicherheit direkt vor den Augen einer undankbaren Generation. Die Sorgen des Lebens und die Liebe zu fleischlichen Vergnügungen verschloß den Menschen vor der Flut den Sinn für den Ernst ihrer Zeit. Als die Wasser der Flut stiegen und die höchsten Berggipfel begruben, wurden wahrscheinlich viele Menschen plötzlich veranlaßt, den Wert der Warnung Noahs richtig einzuschätzen. Jetzt aber, da sie mit den Füßen schon im Wasser standen, war es zu spät. Die Undankbaren blieben nicht am Leben, so daß sie ihren Fehler hätten gutmachen können. Sie gingen samt ihrer falschen Einschätzung der Dinge unter. Archäologen, die Ausgrabungen inmitten von Ruinen machen, die aus der Zeit vor der Sintflut stammen, finden Beweise dafür, daß Gott eine religiöse Welt aus dem Dasein gefegt hatte. Jehovas Zeugen erkennen, wer daran schuld war: die falsche Religion. Ganz offenbar kann die falsche Religion veranlassen, daß jemandes Wertschätzung für die Dinge erstickt wird. Ja sie kann ein feines Wahrnehmungsvermögen für das, was in Gottes Augen rechte Anbetung ist, zerstören. — 1. Mose, Kapitel 6—8; Matth. 15:3.
6. Wer war das erste undankbare Geschöpf? Wohin hat ihn seine Undankbarkeit geführt?
6 Die Geschichte der Undankbarkeit reicht aber noch weiter zurück als nur bis in die Tage der Sintflut. Sie reicht sogar bis in den Garten Eden zurück, wo die ersten Menschen dadurch in Sünde und Tod gerieten, daß Adam und Eva für die reine Anbetung Gottes, Jehovas, und die Notwendigkeit, Gott gegenüber loyal zu bleiben, nicht die richtige Wertschätzung hatten. Das erste undankbare Geschöpf war kein anderer als Satan, der Teufel, der das erste Menschenpaar dahingehend beeinflußte, Gottes Wort und Gebote falsch einzuschätzen. Jesus offenbarte, wie verhängnisvoll es für Satan geworden war, die Dinge nicht richtig eingeschätzt zu haben. Er hatte verfehlt, der Wahrheit hohen Wert beizumessen. „Jener war ein Totschläger, als er begann“, so sagte Jesus, „und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Joh. 8:44, NW) Jehova hatte Satan nicht in diesem Zustande erschaffen, denn hätte er dies getan, so wäre ja Jehova in der Tat ein Lügner, ja der Vater der Lüge gewesen, und doch ist es unmöglich, daß Gott lügt. Der Fehler lag an Satans Mangel an Wertschätzung für Wahrheit und Gerechtigkeit. Er befand sich inmitten der Geistsöhne Gottes in einer hohen Gunststellung. Er hätte dem weisen Laufe folgen können, den Gottes einziggezeugter Sohn, das ‚Wort‘, einschlug. Aber Satan, der sich selbst zu einem undankbaren Geschöpf gemacht hatte, empfand keine warme Befriedigung und Anerkennung für Jehovas liebevollen Rat. Auch hatte Satan keine hohe Meinung von der Gemeinschaft mit loyalen Geistsöhnen Gottes, den Engeln. Der Pfad der Undankbarkeit führte zum Verrat im Himmel und auf der Erde, und gerade jetzt nähern wir uns dem Höhepunkt des Streites hinsichtlich Jehovas Universalherrschaft, der seit langem bestanden hat, und er soll zur Ehre Jehovas und zum Segen aller dankbaren Geschöpfe bald ausgetragen werden. Mittlerweile führte Mangel an Wertschätzung Satan zu Undankbarkeit in höchstem, nie erreichtem Grade, die in seiner Mordtat an Jesus auf Golgatha gipfelte. Jehova schätzte die Lauterkeit Jesu und auferweckte ihn, erhöhte ihn zu seiner Rechten, wo er nun an diesem Tage des Gerichts seinen glorreichen Königsthron endgültig eingenommen hat. An Satans Todesurteil zu denken und zu erkennen, daß es auf Mangel an Wertschätzung beruht, ist ernüchternd. In Harmagedon wird Jesus mit der richtigen Wertschätzung für Jehovas Souveränität handeln und den rebellischen Fürsten der undankbaren Geschöpfe eilends vernichten.
7. Welche Beispiele nachahmend, können wir die Hoffnung haben, das Ende der Welt zu überleben?
7 In der biblischen Geschichte finden wir aber nicht nur Aufzeichnungen von Undankbarkeit. Sie ist auch durchglüht vom Geist der Personen, die Wertschätzung für Gerechtigkeit hatten und sie liebten. Obwohl eine Welt von mehr als zwei Milliarden Seelen nun daran ist, zu vergehen, weil sie der Wertschätzung für die richtigen Dinge ermangelt, kannst du doch ihr Ende überleben, wenn du das Beispiel der vielen nachahmst, die sich in der Kunst auskannten, für göttliche Gunstbezeugungen Wertschätzung an den Tag zu legen. Abel war ein solcher Mensch. Er schätzte die Gunst Gottes, Jehovas, richtig ein und erkannte, daß er den wahren Gott nach göttlichen Maßstäben anbeten mußte und nicht nach menschlichen Riten, denen zufolge z. B. Kain die Früchte des Erdbodens darbrachte. (1. Mose 4:2-7) In der Zeit der Auferstehung wird an Abel gedacht werden, weil er das Vorrecht, Gott auf rechte Weise zu dienen, richtig bewertete. Ein anderer, der sich auskannte, was Wertschätzung für die richtigen Dinge betraf, war Noah. Er ist in bezug auf seine Wertschätzung für Gottes Anweisungen bereits erwähnt worden. Auch Abraham und Sara haben die Anweisung, ihre Heimat in Ur zu verlassen, um Jehova in fremden Ländern zu dienen, mit echtem Missionargeist richtig bewertet. Abraham achtete Jehovas Wege des Lebens stets hoch und gewann Gottes Gunst als der „Vater der Gläubigen“. In Jericho bekundete Rahab ihre Weisheit, indem sie ihre neugewonnenen Beziehungen zu Jehovas theokratischer Organisation höher einschätzte als irgendwelche Gemeinschaftsbande, die sie an die verurteilte Stadt knüpften. Mit Kennerblick schätzte sie die Notwendigkeit richtig ein, Stellung auf der Seite der siegreichen Heerscharen Jehovas zu beziehen und ihre Treue ihnen gegenüber aktiv zu bezeugen. Zufolge ihrer Wertschätzung und ihres feinen Wahrnehmungsvermögens konnten sie und ihre Hausgenossen den Sturz Jerichos überleben. — Jos. 6:22-25.
8. (a) Erwähne weitere Männer und Frauen, die große Wertschätzung für die richtigen Dinge hatten. (b) Wie schätzte Mose seine Vorrechte ein?
8 Das biblische Buch der Richter enthält einen hervorragenden Bericht über Männer und Frauen, die mit Wertschätzung und Eifer auf Jehovas Aufruf zur Tat eingingen, um das von ihm auserwählte Volk zu schützen, das oft in schwere Not geriet, weil es der Wertschätzung für seinen großen unsichtbaren König ermangelte. Zeugen Jehovas, wie Simson, Gideon, Jehu, Barak, Debora und andere, betrachten es als ein großes Vorrecht, für den Namen Jehovas, die wahre Gottesanbetung und Jehovas Volk zu kämpfen. Sie waren dermaßen von dem hohen Wert dieses Vorrechts überzeugt, daß sie selbst ihr Leben aufs Spiel setzten, um entsprechend zu handeln. Auch Jehovas Propheten waren nicht weniger dankbar für die Vorrechte des Dienstes für Gott, die sie besaßen. Könige, ja ganze Weltreiche tobten manchmal gegen Männer wie Mose, Samuel, Daniel, Jeremia, Hesekiel, Micha und viele andere. Für diese Männer, die Wertschätzung hatten, bedeutete das Vorrecht, als Wortführer für Jehova zu dienen, einen Schatz ohnegleichen. Sie maßen dem Aufruf, Jehovas Prophezeiungen, Wahrheiten und Richtersprüche zu verkündigen, den höchsten Wert bei, ob dies nun vor Freund oder Feind zu geschehen hatte. Diese gottesfürchtigen Propheten kannten sich in der Bewertung ihrer Vorrechte aus. Ein vorbildliches Beispiel ist dasjenige von Mose, von dem Paulus in Hebräer 11:24-26 schreibt: „Durch Glauben weigerte sich Mose, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter des Pharao zu heißen, und wollte lieber mit dem Volke Gottes übel behandelt werden als den zeitlichen Genuß an der Sünde haben, weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt [das heißt mehr schätzte] als die Schätze Ägyptens, denn er blickte unverwandt dem Lohn der Vergeltung entgegen.“ Mose kam in seinem Sinn und in seinem Herzen zu einem Entschluß. Er schätzte die Dinge so ein, daß er den von Jehova verheißenen Segnungen den höchsten Wert beimaß, und diese Hoffnung war ein gutes Gegengewicht gegen irgend etwas, das die ägyptische Welt an materialistischen Lockungen zu bieten vermochte. Zu seinen Lebzeiten trug ihm seine richtige Bewertung der Dinge viele Segnungen und Vorrechte ein, da er Mittler war zwischen Jehova und Israel und Christus Jesus durch seine Person darstellen durfte. Und was noch mehr ist: Mose ist in Hebräer, Kapitel elf, in die Liste der treuen, dankbaren Zeugen Jehovas aufgenommen worden, die nach Harmagedon durch eine Auferstehung zurückkommen werden. Hätte Mose seine Vorrechte nicht weislich geschätzt, so hätte ihn das zu einem Leben zeitweiligen Genusses und dann zu einem Tode ohne Hoffnung führen können.
9. Wer hat Jehovas Güte am allermeisten geschätzt? Stelle seinen Ausgang demjenigen Satans gegenüber.
9 Von all den treuen Männern und Frauen, die in Gottes Gunst gelangten und seine Souveränität hochhielten, steht Christus Jesus als derjenige da, der Jehovas Gaben und Vorrechte am meisten schätzte. Er ist das vollkommene Beispiel eines Menschen, der Wertschätzung für die richtigen Dinge hat. Die Dankbarkeit, die er in seinem Leben Jehova gegenüber für das ewige Leben und all dessen Segnungen bekundete, ist direkt das Gegenteil des undankbaren, unheilvollen Laufes, den Satan einschlug. Gottes Sohn hat von seiner Erschaffung an die Tatsache, daß alles, was er ist und hat, eine Gabe ist, die von seinem Vater Jehova kommt, erkannt und hoch geschätzt. Jesus sann nie darauf, in undankbarer Weise Gottes Platz an sich zu reißen. Er schätzte das Vorrecht, zur universellen Familie Gottes zu gehören, und wirkte stets voller Wertschätzung im Interesse der Rechtfertigung des Namens Jehovas, indem er gehorsam war „selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl“. (Phil. 2:5-8, NW) Man betrachte nun die entgegengesetzte Stellung bei den Engelsöhnen Gottes, die sich in Jehovas himmlische Familie einst der Gemeinschaft miteinander erfreuten. Satan, hochmütig und undankbar, wie er war, ist von Jehovas Organisation geschieden und nun in die Nähe der Erde hinabgeworfen worden, wo er gegen den Überrest der Königreichserben wutergrimmt Krieg führt, in der Erkenntnis, daß die ihm verbleibende Zeit nur noch kurz ist. Christus Jesus, der in Demut die richtige Wertschätzung an den Tag gelegt hat, ist zu einer noch höheren Stellung erhoben worden, als er sie zuerst einnahm. Ihm ist die Gabe der Unsterblichkeit verliehen worden. Er kann der ewigen Zeit entgegenblicken, die dem kommenden Krieg von Harmagedon folgt, in der er seinem Gott und Vater dankbaren Dienst darbringen wird. Wer hat nun nach deiner Ansicht Jehovas Güte in Weisheit richtig eingeschätzt? Welche Schritte unternimmst du, um dem Beispiel Jesu zu folgen?
10. Auf welche Weise predigte Jesus Wertschätzung und wie handelte er, seiner Wertschätzung entsprechend?
10 Daß wir seinem Beispiel folgen sollen, versichert uns Paulus, wenn er schreibt: „Laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens. Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete er einen Marterpfahl, ohne auf die Schande zu achten [man beachte seine Einschätzung der Dinge], und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. Ja, betrachtet aufmerksam den, der von den Sündern — gegen ihre eigenen Interessen — einen derartigen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und es in euren Seelen aufgebt.“ (Heb. 12:1-3, NW) Wenn wir mit Interesse Jesu wunderbare Wertschätzung für all das betrachten, was von Wert war, so lernen wir die Dinge richtig einschätzen. Auch werden wir dann der Schmach nicht achten, die uns von seiten der Verwandten, Freunde oder Nachbarn zuteil werden mag, die sich unserem christlichen Lauf widersetzen. Die Freude, Jehova immerdar zu dienen, wird unserem Leben Wert verleihen. Du wirst Jesu Beispiel nachahmen und froh dein Interesse „verkaufen“, das du für irgendwelche Dinge hegen magst, die dich hindern könnten, das Königreich zu gewinnen. Jesus gab uns eine wertvolle Lehre darüber, wie wir den Schatz des Königreichsdienstes wertschätzen könnten, als er uns folgende Gleichnisse gab: „Das Königreich der Himmel ist gleich einem im Felde verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft, was er hat, und kauft jenes Feld. Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem reisenden Kaufmann, der schöne Perlen such. Als er e i n e Perle von hohem Werte gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Matth. 13:44-46, NW) Jesus tat das. Er hatte Wertschätzung für die richtigen Dinge, nämlich die Fähigkeit, den eigentlichen Wert zu erkennen, der darin liegt, Jehova zu dienen und alle anderen Interessen zurückzustellen, das heißt zu „verkaufen“, indem er sogar das irdische Leben aufgab, um die Perle von hohem Werte zu gewinnen. Satan stellte Jesu Wertschätzung auf die Probe, indem er ihm politischen und materiellen Gewinn anbot. Aber nichts in Satans System der Dinge konnte Jesus locken und ihn dazu bewegen, den hohen Wert, den er dem Vorrecht beimaß, den Namen Jehovas zu rechtfertigen, anders einzuschätzen. Sein Schatz, der Königreichsdienst, nahm im Laufe der Zeit an Wert nicht ab. Er nahm an Wert noch zu und wird zweifellos noch weiter zunehmen. Dieses Beispiel nachzuahmen, lädt Paulus uns ein.
11. Wie verhielten sich die Apostel in bezug auf Wertschätzung?
11 Zufolge der vollkommenen Unterweisung, die die Apostel von Jesus erhielten, wurden alle, außer einem, ihrem Lehrer gleich. (Luk. 6:40) Der eine, der die Ausnahme bildete, schätzte den materiellen Gewinn falsch ein und bekannte später, daß seine törichte Bewertung der Dinge ein Fehler gewesen sei. Das tat er, indem er das Geld, das er durch seinen Verrat erhalten hatte, in den Tempel warf und sich zurückzog, um Selbstmord zu begehen. (Matth. 27:3; Sach. 11:12, 13) Die anderen elf Apostel und Paulus, der das freigewordene Amt des Judas bekleidete, erwiesen sich alle als Männer, die im wahrsten Sinne des Wortes Wertschätzung bekundeten. Um der Wahrheit und der guten Botschaft willen erlitten sie vieles. Ließen sie aber zu, daß durch ihre Drangsale ihre Dankbarkeit gegenüber Jehova kühler wurde? Dachten die Apostel, als sie auf Veranlassung des obersten Gerichts der Juden ausgepeitscht und danach unter dem Befehl, mit dem Predigen aufzuhören, wieder freigelassen wurden, ihr Dienstvorrecht hätte eigentlich keinen so hohen Wert? Der Bericht in Apostelgeschichte 5:41, 42 (NW) gibt uns die Antwort: „Diese nun gingen aus dem Sanhedrin hinweg, mit Freuden, weil sie würdig erachtet worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen. Und jeden Tag im Tempel und von Haus zu Haus fuhren sie ohne Unterlaß fort, zu lehren und die gute Botschaft in bezug auf den Christus, Jesus, zu verkündigen.“ Die Apostel bewahrten ohne Zweifel ihre Wertschätzung für die richtigen Dinge. Sie schätzten weder sich selbst noch Geld, noch Vergnügen zu hoch ein. Sie schätzten Gott und Christus und den Wert wirklicher Gottergebenheit und erwiesen sich hinsichtlich deren Kraft als wahr. Diese Beispiele zu betrachten gereicht uns zum Nutzen, besonders wenn die heutige undankbare Welt uns drängt, das Schlußzeugnis einzustellen, das für Gottes Königreich gegeben wird.
12. Welches großartige Vorrecht wurde für unsere Tage vorausgesagt, und wie wird es gewährt?
12 Um der guten Botschaft willen auf die Insel Patmos verbannt, wurde der Apostel Johannes dort zu der Prophezeiung inspiriert, daß Männer und Frauen am heutigen Gerichtstage das Vorrecht erhalten würden, in das Werk des Zeugnisgebens bezüglich des Königreiches einzutreten, von dem Jesus sagte, es werde ‚auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt, und dann werde das vollendete Ende kommen‘. (Matth. 24:14, NW) Johannes schrieb über seine inspirierte Vision folgendes: „Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie denen, die auf der Erde wohnen, zu verkündigen, sowie jeder Nation und jedem Stamm, jeder Sprache und jedem Volk, und der mit lauter Stimme sprach: ‚Fürchtet Gott und verherrlicht ihn, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; so betet den an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘“ (Off. 14:6, 7, NW) Wenn Jehovas Zeugen, die sich von der wirksamen Kraft Gottes, Jehovas, treiben lassen, an deine Türe klopfen, so wird dieses Vorrecht, Gott als einer seiner Königreichszeugen durch dein Tun zu verherrlichen, auch dir angeboten. Stündlich gehen Männer und Frauen in allen Nationen, die eine Wertschätzung für diese richtigen Dinge haben, auf das Angebot ein, und die Teilnahme am Schlußzeugnis bringt ihnen warme Befriedigung und Anerkennung.
13. (a) Was wird dadurch klar, daß wir einen Rückblick werfen auf die Personen, die an Wertschätzung arm oder reich waren? (b) Welche diesbezüglichen Fragen betreffen uns heute?
13 Fällt uns nicht auf, wenn wir den biblischen Bericht über die Menschen betrachten, die tiefe Wertschätzung bekundet haben, daß Wertschätzung mehr ist als gewöhnliche Dankbarkeit, obwohl es der gegenwärtigen Welt schon an Dankbarkeit jämmerlich fehlt? Doch! bestimmt geht es hierbei um Leben und Tod, und dein Herz, dein Wahrnehmungsvermögen, dein Verstand, deine Seele und Kraft sind mit im Spiel. Du hast gesehen, was andere getan haben; einige, indem sie weise, andere, indem sie töricht handelten. Welche Handlungsweise wirst du nun Jehovas Königreich gegenüber wählen? Wirst du dich durch Wertschätzung oder Undankbarkeit treiben lassen? Wird das Haus, das du baust, dem Sturmwind von Harmagedon standhalten? Wie kannst du eine größere Wertschätzung pflegen, die dich befähigen wird, das Ende der gegenwärtigen undankbaren Welt zu überleben? Der nachfolgende Artikel wird dir zur aufmerksamen Betrachtung empfohlen. Lies ihn mit Wertschätzung.
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Vorrechte wertschätzen in der Zeit des Endes der WeltDer Wachtturm 1958 | 1. Mai
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Vorrechte wertschätzen in der Zeit des Endes der Welt
„Mit ihm zusammenarbeitend, ermahnen wir euch auch, die unverdiente Güte Gottes nicht anzunehmen, wenn ihr gleichzeitig deren Zweck verfehlt. Denn er sagt: ‚Zur annehmbaren Zeit erhörte ich dich, und am Tage der Rettung kam ich dir zu Hilfe.‘ Siehe! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Siehe! Jetzt ist der Tag der Rettung.“ — 2. Kor. 6:1, 2, NW.
1. Was wertzuschätzen, ermahnt uns Paulus in 2. Kor. 6:1, 2?
SCHÄTZT du die unverdiente Güte Jehovas, die er dir durch Christus Jesus erweist? Erkennst du, daß heute, am Ende der Welt, für dich die annehmbare Zeit gekommen ist, deine Wertschätzung für die Errettung zu bekunden? Gleich den ersten Christen in Korinth werdet ihr aufgefordert, die Tatsachen mit Verständnis zu betrachten, in der Absicht, entsprechend zu handeln.
2. Zu welcher Schlußfolgerung gelangte Paulus bei der richtigen Einschätzung seiner Vorrechte?
2 Am Ende des jüdischen Systems der Dinge offenbarte Paulus tiefe Wertschätzung für das Vorrecht, Christus erkannt zu haben und die Königreichsinteressen aktiv wahrzunehmen zu können. Den Philippern gegenüber drückte er sich folgendermaßen aus: „... obwohl, wenn überhaupt jemand, auch ich Grund hätte, auf das Fleisch zu vertrauen. Beschnitten am achten Tage, aus dem Geschlecht Israels, vom Stamme Benjamin, ein Hebräer, geboren von Hebräern; hinsichtlich des Gesetzes: ein Pharisäer; hinsichtlich des Eifers: ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit betrifft, die durch das Gesetz kommt: einer, der sich als untadelig erwiesen hat. Doch, was immer mir ein Gewinn war, das habe ich um des Christus willen als Verlust betrachtet. Ja, was dies betrifft, sehe ich auch alle Dinge als Verlust an wegen des vorzüglichen Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge auf mich genommen; und ich sehe sie als eine Menge Unrat an, damit ich Christus gewinne und in Einheit mit ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit besitze, die sich aus dem Gesetz ergibt, sondern die durch Glauben an Christus entsteht, die Gerechtigkeit, die auf Grund des Glaubens von Gott her kommt, um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilnahme an seinen Leiden, indem ich mich seiner Art des Todes unterwerfe, damit ich auf irgendeine Weise zur früheren Auferstehung von den Toten gelangen kann.“ (Phil. 3:4-11, NW) Dieser einsichtsvolle Schreiber ermuntert alle: „Werdet meine Nachahmer, wie auch ich Christi.“ (1. Kor. 11:1, NW) Ist deine Wertschätzung für Gott und Christus groß genug, daß du alles andere als Verlust erachtest — auch deine Angehörigen, die Vergangenheit, deine Stellung, notfalls deine Freunde — um ewiges Leben zu gewinnen? Wenn nicht, was hindert dich? Es mag eines oder es mögen viele Dinge sein.
3. (a) Nenne einige Dinge, die jetzt die richtige Einschätzung der Dinge behindern. (b) Welche Hilfe hat Jehova vorgesehen, damit wir seine Dinge wertschätzen können?
3 Im Gleichnis vom Sämann wies Jesus auf einige verhängnisvolle Faktoren hin, die uns daran hindern können, die richtigen Dinge wertzuschätzen. (Mark. 4:15-19) Eines davon ist natürlich Satan, der einflußreiche Gott dieses Systems der Dinge. Drangsal oder Verfolgung ist ein weiteres Hindernis. Die Wertschätzung für das Vorrecht, dem Reiche Gottes zu dienen, wird ferner durch Sorgen erstickt, die zu diesem System der Dinge gehören, durch die verführerische Macht des Reichtums und die Begierden nach materiellen Dingen. Die Samenkörner, die auf den rechten Boden fallen, sind jene, die auf Gottes Wort hören, es in sich aufnehmen und Königreichsfrucht tragen. Auf Jehovas Wort zu hören und den Sinn davon zu erfassen ist eine große Hilfe, um die Wertschätzung zu erlangen, die Leben einträgt. Jesus bestätigte dies in Johannes 17:3 (NW): „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast.“ Den lebenswichtigen Wert dieser Erkenntnis hat Jesus auch in der Bergpredigt hervorgehoben: „Glücklich jene, die sich ihres geistigen Mangels bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.“ (Matth. 5:3, NW) Mangel an Wertschätzung ergibt sich, wenn man verfehlt, seinen geistigen Mangel zu erkennen, denn man kann Gott nicht im vollsten Sinne lieben und schätzen, wenn man nicht durch ein Studium der Bibel erkennt, wer er ist, wofür er eintritt, wie er denkt und was sein liebendes Vorhaben hinsichtlich seiner Geschöpfe ist. Wer dies verständnisvoll zu lernen beginnt, der fängt an, wahre Wertschätzung für Gott zu pflegen.
4. Wie wird dadurch, daß wir die Bibel noch mehr studieren, unsere Wertschätzung für die richtigen Dinge vertieft?
4 Bekämpfe die Seuche der Undankbarkeit, indem du die Unwissenheit gegenüber dem Worte Gottes bekämpfst. Verbringe mehr Zeit damit, Gottes Wort zu studieren. Suche zu erkennen, was Gott als wertvoll erachtet und was er als belanglos ansieht. Jehovas Zeugen führen viele Tausende kostenloser Bibelstudien in den Wohnungen von Personen durch, die sich ihres geistigen Mangels bewußt sind. Sei dir deines Mangels bewußt und heiße Gottes Zeugen zu einem Studium mit dir willkommen. Sie schätzen dieses Vorrecht. Während du mehr erfährst über Jehovas Güte und seine nun nahe gekommene neue Welt der Gerechtigkeit, wirst du an Wertschätzung für seinen Geist, sein Wort und seine Organisation zunehmen. Wie der einsichtige Hiob, der in der Hoffnung auf die Auferstehung im Grabe ruht, wirst du sagen können: „Ich habe die Worte seines Mundes mehr geschätzt als meine notwendige Speise.“ (Hiob 23:12, AS) Geschick im Abschätzen der Notwendigkeit, Gottes Gedanken in dich aufzunehmen, wird dich veranlassen, deinen Zeitplan für ein Heimbibelstudium aufrechtzuerhalten, und dies trotz irgendwelcher Hindernisse, die durch verhältnismäßig unbedeutende Dinge, wie es eine buchstäbliche Mahlzeit sein mag, entstehen können. So lernst du verstehen, daß der Mensch in Wirklichkeit nicht vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Jehovas ausgeht. (Matth. 4:4) Du wirst nun die Dinge so einschätzen, wie Jesus sie einschätzte.
5. Warum ist besonders die Gegenwart eine Zeit für Dankbarkeit?
5 Mehr als zu irgendeiner anderen Zeit besitzen wir so vieles, für das wir dankbar sein können. Die lang erwartete Königreichsherrschaft ist in ihr himmlisches Amt eingesetzt worden und hat bereits inmitten ihrer Feinde zu herrschen begonnen. Sie wird immer mehr zunehmen, bis sie die ganze Erde erfüllt. Schätze diese Tatsache. Das Königreich ist hier, um dazubleiben. Auch du kannst dableiben, wenn du die Notwendigkeit erkennst, es mit voller Hingabe und Untertanentreue zu unterstützen, indem du in deinem Leben zuerst nach dem Königreich trachtest. Wisse auch, daß durch die unsichtbare Gegenwart des Königs die heutige Zeit zu einem Tage des Gerichts geworden ist. So wie in den Tagen Noahs und in den Tagen Jesu müssen es sich die Menschen erwählen, Gott gehorsam zu sein, oder sie andernfalls die Folgen tragen. Die tiefstgreifende Loyalitätsprüfung in der Geschichte ist jetzt im Gange. Die Frage dreht sich nicht darum, ob du einer Demokratie gegenüber loyal bist, sondern ob du der Theokratie, der Regierung Gottes, Loyalität entgegenbringst. Sie geht daran, die Welt ebenso leicht zu besiegen, wie seinerzeit Josua und sein Heer Jericho besiegten. Schätzt du die Notwendigkeit, so weise wie Rahab zu handeln, richtig ein, und stellst du dich auf die Seite derer, die bestimmt siegen werden? Das höchste Gericht des Himmels tagt jetzt. Warum die Macht, die es hat, alle rebellischen Nationen und Menschen zur Hinrichtung durch das Schwert Harmagedon zu verurteilen, außer acht lassen?
6. (a) Weshalb sollte unser Verhalten dem Verhalten jemandes gleichen, der vor Gericht steht? (b) Woraus ist der Wert ersichtlich den Jehovas Zeugen dem Leben beimessen?
6 Wenn jemand vor Gericht im Verhör steht und es dabei um sein Leben geht, wird er alles daransetzen, das Gericht davon zu überzeugen, daß er des Lebens würdig ist. Während seiner Verteidigung blickt er nicht sehnsüchtig nach den glänzenden neuen Wagen aus, die draußen geparkt sind, noch nach modernen Kleidern, die jenseits der Straße ausgestellt sein mögen. Seine Verteidigung beansprucht ihn völlig, weil er durch sie vom Tode verschont werden könnte. Weshalb solltest du weniger Wertschätzung für das Zeugnis haben, das du vor dem Gerichtshof des Himmels an diesem Tage des Gerichts machst? Jehovas Zeugen sind emsig damit beschäftigt, sich vor allen zu verteidigen, die Gründe verlangen für die Hoffnung auf eine neue Welt, die sie hegen. (1. Pet. 3:15) Sie sind nicht um die Dinge dieses Lebens besorgt. Sie sind eifrig bemüht, Jehova Gott davon zu überzeugen, daß sie an dem universellen Verbrechen der Undankbarkeit, auf dem die Todesstrafe steht, unschuldig sind. Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas haben nicht die Theorie auf den Lippen, das Leben sei spottbillig, ja so billig wie Staub. Das Leben in Jehovas neuer Welt wird von unschätzbarem Wert sein, und Jehovas Zeugen zeigen, daß sie es schätzen, indem sie jetzt treu Zeugnis geben. Der Mensch, der nach der Theorie der alten Welt handelt, wird schließlich finden, daß Jehova ihm genau den Preis zurückzahlen wird, den er (der Mensch) selbst seinem Leben beimißt. Betrachte dein Leben als spottbillig, so billig wie Staub, und zum Staub wirst du in Harmagedon zurückkehren! Doch schätze das Leben als etwas dir Geschenktes richtig ein, und sein Geber wird es dir niemals nehmen.
7. Welches positive Gebot hilft uns, die materiellen Dinge richtig einzuschätzen?
7 Wenn der Materialismus dich so ablenken sollte, daß er dich zum Tode führt, so wisse, daß du nicht aus Mangel an kostspieligen Dingen sterben wirst, sondern aus Mangel an Wertschätzung. Schätzt du den materiellen Reichtum dieses Systems der Dinge mehr als die kostbaren Wahrheiten des Wortes Gottes, so bist du kein guter Taxator dessen, was von wirklich unschätzbarem Werte ist. (Spr. 3:13-18) Pflege deine Wertschätzung für Gottes Dinge, indem du Jesu bestimmtem Befehle nachkommst: „Hört auf, euch Schätze auf Erden zu sammeln, wo Motte und Rost sie vertilgen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost verzehren und wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Matth. 6:19-21, NW) Das, worauf du dein Herz richtest, schätzt du hoch ein. Richte dein Herz auf die „Schätze“ der verurteilten Welt, so wird dein Herz mit ihnen in Harmagedon untergehen. Doch widme Herz, Seele und Kraft dem Königreiche Jehovas, so wird dein Herz so lange leben, wie das Königreich dauern wird, nämlich immerdar. (Dan. 2:44) Suche die zwei Arten von Schätzen nach Jesu Beispiel zu taxieren und bemühe dich um die Art, die von Dauer ist. Solltest du zu beweisen suchen, daß Jesus nicht die richtige Auffassung vom Materialismus hatte, so sei bereit, dies auch vor Jehova Gott zu beweisen, denn Jesus sagte, daß seine Lehre nicht von ihm stamme, sondern von dem Vater, der ihn gesandt hatte.
8. Wie trübt Furcht unsere Wertschätzung? Welches Mittel gibt es dagegen?
8 „Aber“, so sagst du, „mich lockt nicht die Geldliebe; ich bin schon im Königreichssaal des Ortes gewesen, bin zu euren öffentlichen Vorträgen, euren Kongressen gegangen. Ich habe eure Zeitschrift Erwachet! gelesen, so wie ich auch jetzt diese Ausgabe des Wachtturms lese. Jehovas Zeugen besitzen die Wahrheit. Ich weiß es, aber ich fürchte mich. Ich erkenne, daß wir Gottes neue Welt brauchen. Aber eure Religion ist einfach nicht populär. Jedermann spricht gegen euch. Ja, wenn ich mit euch ginge, dann ...“ Wie viele Menschen haben ihre Wertschätzung durch ähnliche Befürchtungen unterdrückt. Doch warum? Weil Wertschätzung aus dem Herzen kommt; die Frage, was wir wirklich lieben, berührt das Herz, und es erfordert vollkommene Liebe, die Furcht auszutreiben. In diesem Falle hemmt Furcht die Liebe zu Gott, zu seinem Königreich und zu unseren Nächsten, denen wir emsig von diesem Königreich erzählen sollten. Der Apostel Johannes erklärt uns dies in 1. Johannes 4:17, 18 (NW): „Auf diese Weise ist die Liebe bei uns vollkommen gemacht worden, damit wir Freimut der Rede besitzen am Tage des Gerichts; denn wie jener ist, so sind wir selbst in dieser Welt.“ Suche Gott durch sein Wort, die Bibel, noch besser kennenzulernen, so wird deine Liebe zunehmen. Damit wird auch die Wertschätzung für ihn wachsen, und du wirst Jesus gleich werden, der dir in bezug auf Wertschätzung das rechte Beispiel gegeben hat. Während du diese Ausgabe des Wachtturms gerade in dieser Minute in der Hand hältst, mag es sein, daß ein verfolgter Christ in einem russischen Sklavenlager oder hinter Gefängnismauern in der Dominikanischen Republik oder sonstwo dasselbe tut. Nur mag es sein, daß das Exemplar, das er hat, eingeschmuggelt werden mußte. Doch während du dich vor der Schmach, die über dich kommen mag, fürchtest, fürchtet er sich nicht vor der Verfolgung, in der er sich bereits befindet. Die Erklärung ist einfach: Er hat Liebe und Wertschätzung und dazu Gottes heiligen Geist und seinen Segen. Wertschätzung für die richtigen Dinge läßt etwas ganz anders erscheinen.
9. Welchen Rat werden wir befolgen, um mit Wertschätzung ausharren zu können?
9 Jehova inspirierte die Bibelschreiber, folgenden Rat, der zur Wertschätzung anspornt, schwarz auf weiß aufzuschreiben: „Als Soldat Christi Jesu von rechter Art nimm teil am Erleiden von Ungemach.“ (2. Tim. 2:3, NW) „Nur benehmt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft von dem Christus würdig ist, damit ich, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, über die euch betreffenden Dinge höre, daß ihr in e i n e m Geiste feststeht, wie e i n e Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben an die gute Botschaft, und daß ihr euch in keiner Hinsicht von euren Gegnern erschrecken laßt. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen kommt von Gott; denn euch wurde um Christi willen das Vorrecht gegeben, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden.“ (Phil. 1:27-29 NW) Unsere Brüder in den Gefängnissen und Sklavenlagern schätzen die Worte des Apostels Paulus. Sie wissen, daß ihr Ausharren unter diesen Umständen ein Anzeichen davon ist, daß Jehova Gott mit ihnen ist und ihnen als Lohn Rettung zukommen lassen wird. Sie können in die Worte des Apostels Paulus einstimmen, daß sie das Vorrecht besitzen, um Jesu willen zu leiden. Der Herr selbst gab den Jüngern diese Zusicherung, als er sprach: „Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze von geringem Wert verkauft? Doch nicht e i n e r von ihnen fällt auf die Erde, ohne daß euer Vater es weiß. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht: Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.“ — Matth. 10:29-31, NW.
10. Welches Vorrecht gewährte Jesus allen?
10 Da Jehova fähig und willens ist, euch zu schätzen, solltet auch ihr willens sein, die Dienstvorrechte zu schätzen, die er euch jetzt, am Ende der Welt, gewährt. Jesu nächste Worte rufen zur Tat auf: „Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater bekennen, der in den Himmeln ist. Aber wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist.“ (Matth. 10:32, 33, NW) Seid bereit, dem Widerstand zu trotzen, und entschlossen, für Gottes Königreich einzutreten. Dann wird der König für euch eintreten und eure Sache so verfechten, daß es euch zum ewigen Segen gereicht.
11. Welches Dienstvorrecht hat die Neue-Welt-Gesellschaft am Ende der Welt erhalten?
11 Allen aufrichtigen Erforschern des Wortes Gottes werden heute das Vorrecht und die Pflicht zuteil, ihr Leben Jehova hinzugeben und irgendwelche Arbeit zu tun, die er zu einer bestimmten Zeit getan zu haben wünscht. Gleichwie Jesus symbolisiert der Christ seine Hingabe durch die Wassertaufe. (Heb. 10:5-9) Die Neue-Welt-Gesellschaft besteht in dem Lande, wo du wohnst, und in mindestens 163 weiteren Ländern aus dankbaren Männern, Frauen und jugendlichen Personen, die zur Zeit des Endes dieser Welt wahre Jünger Jesu geworden sind. Bist du zu der Erkenntnis gekommen, daß es notwendig ist, in Einklang mit diesem Vorrecht zu handeln? Ein Jünger ist „jemand, der die Lehren seines Unterweisers annimmt und sie ausbreiten hilft“. Jesu Gebot an seine Mitzeugen lautet: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen, indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) In welcher Sprache du auch immer diesen Text in dieser Zeitschrift lesen magst, ist sein Sinn doch derselbe. Erfasse, daß du ein Täter des Wortes werden mußt und nicht bloß ein Hörer oder ein Leser bleiben darfst. — Jak. 1:22.
12. (a) Was tun Christen heute, wie dies in Offenbarung 7 gezeigt wird? (b) Welches Beispiel einer Hingabe an Gott ist bemerkenswert?
12 Das Vorrecht, Gottes aufgerichtetes Königreich und dessen König öffentlich willkommen zu heißen, steht allen offen, die Harmagedon zu überleben und unter dieser gerechten Königreichsherrschaft zu leben erwarten. Aber der Schutz dieser gerechten Herrschaft wird in Harmagedon nur solchen Gott hingegebenen Männern, Frauen und Jugendlichen gewährt, die die Verantwortung auf sich genommen haben, jetzt öffentlich den König willkommen zu heißen, indem sie mit den Worten von Offenbarung 7:10 (NW) sagen: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.“ Wer Palmzweige schwenkt, besagt damit, daß er ein lebendiger Zeuge für das regierende Königreich ist. Verlaß das böse, alte System der Dinge, solange die Schlacht von Harmagedon mit ihren Schwierigkeiten noch zurückgehalten wird! Als ein Gott hingegebener Christ, der vor Gott und dem Lamme rein und annehmbar dasteht, lege dein weißes Gewand der Kennzeichnung an! In diesem Zustand, in dem du dich Gott hingegeben hast, wirst du Jehova Gott in seinem heiligen Tempel Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen können. Jehovas Lamm wird das schätzen, wird dein Hirte sein und dich zu Quellen des Wassers des Lebens führen. Frohen Sinnes wirst du mit der Neue-Welt-Gesellschaft wandeln, indem du dich bereits der Verheißung erfreust, die sich erfüllt: „Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ (Off. 7:14-17) Wenn dieses Glück und diese unschätzbare Hoffnung in deinen Augen wirklich von Wert sind, dann bekunde dies durch eine rechtzeitige Hingabe an Gott. Jehova liebt einen fröhlichen Geber. Schätze das wunderbare Vorrecht, fröhlich und bereitwillig dich selbst zu geben. Ahme den Lauf des dankbaren Äthiopiers nach, der in der Apostelgeschichte, Kapitel 8, beschrieben wird. Als Schatzmeister der Königin Kandace kannte er den Wert materieller Dinge. Doch als er hörte, wie die gute Botschaft von Christus gepredigt wurde, schätzte er diese als etwas von noch größerem Werte ein. Sogleich bekundete er seine Wertschätzung, indem er sich Gott hingab und sich taufen ließ. — Apg. 8:36-38.
13. (a) Welcher Vorrechte kannst du dich jetzt in Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft erfreuen? (b) Wie kann eine schwach gewordene Wertschätzung wieder gestärkt werden?
13 In der Neuen-Welt-Gesellschaft warten deiner viele verschiedene Vorrechte, von denen in Gottes Augen jedes von großem Werte ist. Du wirst öffentliche biblische Vorträge besuchen können, Wachtturm-Studien, den Lehrkurs über öffentliches Reden in der theokratischen Predigtdienstschule, ferner eine wöchentliche Dienstversammlung, die dir Hilfe bietet, auch deinen Predigtdienstvorrechten nachzukommen. Du wirst dich mit wahren Christen aus allen Lebensschichten verbinden können, die als Jünger Jesu klar erkennbar sind, weil sie Liebe untereinander haben. (Joh. 13:35) Wenn du diese Segnungen bereits gekostet hast, aber zuließest, daß die Sorgen dieses Systems der Dinge deine Wertschätzung erstickten, so nimm schnell das Schwert des Geistes und schlage dich heraus aus diesen Schlingen. Laß dir durch Jehovas inspirierten Rat genau zeigen, was er von dir erwartet. Dann bitte im Gebet um seine Hilfe, damit sein heiliger Geist und die Wahrheit der Bibel dich frei machen. Reife Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft werden alles tun, was in ihrer Macht steht, dir behilflich zu sein, damit du Wertschätzung für Jehova bekunden kannst. Ihre Haltung wird dasselbe sein wie jene, die Paulus zum Ausdruck brachte: „Aber wir wünschen, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.“ — Heb. 6:11, 12, NW.
14. Was sollte getan werden, um Gleichgültigkeit und Selbstgefälligkeit zu überwinden?
14 Sollte Selbstgefälligkeit oder Gleichgültigkeit dich für die Seuche der Undankbarkeit empfänglich gemacht haben, die dir den Sinn und die Hände lähmt, die arbeiten sollten, und die Füße schwächt, die in die Versammlungen und in den Königreichsdienst von Haus zu Haus gehen sollten, dann beeile dich, Besserungsmaßnahmen zu ergreifen. „Darum erhebt die erschlafften Hände und stärkt die ermatteten Knie und macht gerade Bahn für eure Füße, damit nicht das Lahme vom Wege abkomme, sondern vielmehr geheilt werde.“ (Heb. 12:12, 13, NW) Vermeide es, den gleichen Fehler zu machen wie Demas, der den Wert der Dinge, die diese Welt zu bieten hat, hoch einschätzte. Obwohl er sich einst des Vorrechtes erfreute, mit einem Apostel zusammenzuarbeiten, verlor er seine Wertschätzung. Sein Herz war bei etwas anderem, so daß Paulus an Timotheus schrieb: „Demas hat mich verlassen, weil er das gegenwärtige System der Dinge liebte.“ Wo ist jenes System der Dinge jetzt? Wo wird das gegenwärtige System der Dinge nach Harmagedon sein?
15. Welche kraftvolle Lehre ziehen wir aus dem Fall Gehasi?
15 Der Materialismus erstickte die Wertschätzung eines Gehasi, der sich einst des Vorrechtes erfreute, mit Jehovas Propheten Elisa zusammenzuarbeiten. Er schätzte den Wert der materiellen Dinge falsch ein, und dabei ging er so weit, daß er Naaman, den syrischen Heerobersten belog, um solche Dinge zu erlangen. „Ist es an der Zeit, Silber anzunehmen oder Kleider oder Olivenhaine oder Weinberge oder Schafe oder Rindvieh oder Knechte oder Mägde?“ so fragte Elisa. Unverzüglich kam Naamans Aussatz über Gehasi, und er ging als ein Aussätziger, der weiß war wie Schnee, von Elisa hinweg. Bestimmt konnte sich dieser Aussätzige nicht mehr des Vorrechts erfreuen, Jehova im Verein mit Elisa zu dienen. Hüte dich davor, daß der Materialismus dich jetzt, am Ende der Welt, in einen Zustand hineinbringt, in dem du nicht mehr fähig bist, Gott annehmbar zu dienen! Dies ist die besonders annehmbare Zeit, zuerst nach dem Königreich und nach Jehovas Gerechtigkeit zu trachten. Wenn du das tust, wird der König Jehovas für dich und dein Wohlergehen in Harmagedon sorgen.
16. Wie schätzt Jehova diese Welt trotz ihrer wissenschaftlichen Leistungen ein?
16 Die Religion, die Politik, das Geschäftswesen und die Zerstreuungen dieser Welt werden als etwas Wertvolles taxiert. Gottes Wort aber betrachtet sie, was ihre Hilfe zum Erlangen des ewigen Lebens betrifft, richtigerweise als wertlos. Wenn irgend etwas in dieser Welt wirklich so wertvoll wäre, wenn es jenes warme Gefühl der Befriedigung und Anerkennung eintrüge, die so viele darin zu finden scheinen, würde Jehova dann im Begriffe stehen, solche Dinge zu vernichten? Und doch versichert uns Johannes, daß dies der Fall ist: „Die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ (1. Joh. 2:17, NW) Das Kommen des Atomzeitalters und die Geburt von „Monden“, die Menschen gemacht haben, bedeuten nicht, daß eine undankbare Welt auf der Schwelle einer neuen Ära des Friedens und der Wohlfahrt stehe. Die Aktien der alten Welt sind im Werte nicht gestiegen, weil die Wissenschaft meint, sie könne bis in den Himmel reichen. Die Weltbauleute dachten dasselbe beim Turm zu Babel und haben sich nie von dem Schlage erholt, den Jehova ihnen versetzte. Diese Welt wird sich von ihrer niederschmetternden Niederlage in Harmagedon niemals erholen.
17. Wo ist wahres Glück zu finden?
17 Du möchtest jetzt glücklich und in Sicherheit sein. Du schätzt solche Dinge und wünscht Trost und Hoffnung zu empfangen. Dann wisse, daß du dies nur erhalten kannst, wenn du in Jehovas Wort, die Bibel, hineinblickst und daraus seinen Willen, so wie er für dich am Ende dieser Welt in Betracht kommt, kennenlernst. Gottes Wort verheißt, daß du das findest, wonach du Ausschau hältst. „Wer in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinspäht und darin bleibt, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist, der wird, indem er es tut, glücklich sein.“ — Jak. 1:25, NW.
18. Was sollten wir in Aussicht nehmen, wenn wir unsere Vorrechte jetzt zu bewerten suchen?
18 Deine Freude wird mit der zunehmenden Freude der Neuen-Welt-Gesellschaft zunehmen, während sich deine Vision von der neuen Welt, die nach Harmagedon folgt, erweitert. Wäge den Trübsinn und die Furcht, die im gegenwärtigen System herrschen, gegen die Freude und die friedevollen Aussichten ab, die vor dir liegen. Während du den Wert, den Gottes Königreich für dich hat, richtig einschätzt, denke an das beglückende Leben, dessen du dich erfreuen magst, wenn du mithelfen darfst, die Erde zu einem paradiesischen Ruheort umzugestalten. Es mag sein, daß du mithelfen kannst, der Landschaft ihr Gepräge zu geben, um sie zum Ruhme Jehovas zu gestalten. Deine Kinder werden in eine Welt gelangen, in der nichts Schaden oder Verderben verursacht. Du wirst da sein, um Männer und Frauen, die die Dinge richtig einschätzten, zu begrüßen, wenn die ihnen verheißene Auferstehung Tatsache wird. Welch ein beglückender Augenblick, zum Beispiel mit Johannes dem Täufer zu sprechen und zu hören, wie er Jesus beschreibt. Denke an Abel, Noah und seine Familie, an Abraham und Sara, an David und Debora, an Jephtha und seine Tochter und viele weitere Diener Jehovas, die Wertschätzung bekundeten und wieder da sein werden, um sich mit dir der neuen Welt Gottes zu erfreuen.
19. Wieso kommen unsere Dienstvorrechte Wegweisern gleich?
19 Wenn du an die Freuden denkst, die vor dir liegen, wirst du Jesu Beispiel nachahmen und alles „verkaufen“, was du hast, um in diese neue Welt einzugehen. (Matth. 13:44, 45) Jedes Dienstvorrecht, das dir in der Christenversammlung gewährt wird, ist gleich einem Wegweiser an einer Autobahn, auf der rascher Verkehr herrscht. Es gibt dir die Zusicherung, daß du auf dem rechten Wege bist und die rechte Richtung einhältst. (Matth. 7:14) Dieser Weg ist nicht der breite, geräumige Weg der Undankbarkeit, der in die sichere Vernichtung führt. Der Weg, der zum Leben führt, ist der Weg der Wertschätzung. Suche zu den verhältnismäßig wenigen Menschen zu gehören, die ihn finden! Das kannst du, wenn du deine Vorrechte in der Zeit des Endes der Welt wertschätzt!
20. (a) Wie sollten wir alle unsere Vorrechte gemäß der Ermahnung des Paulus betrachten? (b) Für wen wird Jehovas König am vollständigen Ende der Welt seine Wertschätzung offenbaren?
20 Was für Gaben und Vorrechte dir Jehova auch immer schenken mag, schätze sie hoch ein und benutze sie treulich zu seiner Ehre. „Was ihr auch tun mögt: arbeitet an allem mit ganzer Seele, als gelte es Jehova und nicht Menschen, da ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet.“ (Kol. 3:23, 24, NW) „Da wir nun Gaben haben, die je nach der uns widerfahrenen unverdienten Güte verschieden sind: sei es Prophezeiung, laßt uns nach dem uns verliehenen Maße des Glaubens prophezeien; sei es ein Dienstamt, so mögen wir uns diesem Dienste widmen; oder sei es, daß jemand lehrt, so widme er sich der Lehre; oder sei es, daß er ermahnt, so betätige er sich im Ermahnen; oder sei es, daß er mitteilt, so tue er es mit Freigebigkeit; wer vorsteht (präsidiert), tue es mit wirklichen Ernst; wer Barmherzigkeit erweist, tue es mit Freudigkeit. Eure Liebe sei ungeheuchelt. Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest. In brüderlicher Liebe habt eine zarte Zuneigung zueinander. In der Ehrerbietung gehe einer dem anderen voran. Seid nicht saumselig in euren Geschäften, seid glühend durch den Geist. Seid Sklaven Jehovas. Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus. Verharrt im Gebet.“ (Röm. 12:6-12, NW) Zu allen Menschen guten Willens, die jetzt ihre Vorrechte wertschätzen, wird der König am Ende der Welt sagen: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, ererbt das Königreich, das von Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist.“ (Matth. 25:34) Würdest du ein solches Erbe nicht wertschätzen? Dann habe jetzt, in der Zeit des Endes der alten Welt, Wertschätzung für deine Vorrechte!
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1958 | 1. Mai
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Fragen von Lesern
● Könnte es — statt daß es um die sittlichen Grundsätze auf politischen und religiösen Gebiet heute schlimmer bestellt ist als früher — nicht eher so sein, daß unsere Generation, weil sie mehr Neigung hat, von Kriminalität und Korruption zu sprechen, solche Zustände öffentlich viel mehr bekanntmacht, als frühere Generationen das taten? — D. G., Vereinigte Staaten.
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit wurden Wahrheit, Lauterkeit und Ehrlichkeit in allen Schichten der Gesellschaft in solchem Maße mißachtet wie in der Gegenwart. Berufsverbrecher sind heute gründlich organisiert. Sie haben sich zu einem riesigen internationalen Kartell zusammengeschlossen, das seine Fühler nach allen Ländern, sogar nach jenen hinter dem Eisernen Vorhang, ausstreckt.
The Reader’s Digest berichtete, daß das organisierte Gangstertum [in Amerika] „so mächtig geworden ist, daß es die Regierungen verschiedener wichtiger Städte des Landes an sich zu reißen droht“. In der Zeitschrift U.S. News & World Report hieß es in einem Leitartikel: „Moralische Grundsätze scheinen in der Politik nicht mehr viel zu gelten. Man kümmerte sich schon in der Vergangenheit nicht viel darum. Aber in unserem Zeitalter ist es noch schlimmer geworden, weil man sich Einfluß und besondere Gunst mit Geld zu kaufen sucht.“ Der amerikanische Senator Kefauver, der sich in der politischen Moral unserer Zeit bestimmt auskennt, sagte: „Als Realist kann ich mich einem beängstigenden Gefühl nicht ganz verschließen, wenn ich daran denke, daß das Verbrechertum und die politische Korruption in Amerika den Sättigungspunkt erreicht haben, was uns vollständig in den Abgrund zu reißen droht … Ich möchte sagen, daß wir diesem Punkt, an dem uns der Ruin droht, gefährlich nahegekommen sind.“
In bezug auf die moralischen Grundsätze auf religiösem Gebiet führte die New York Times folgende Worte des Geistlichen Timothy J. Flynn an: „Die Welt steht im Begriff, im Abgrund des Heidentums zu versinken … Wir leben … in einer Atmosphäre des Heidentums, in der die Wahrheiten über ein moralisch einwandfreies Leben mit Achselzucken als inkonsequent abgetan und über Sittenreinheit gespottet wird.“ In einem Leitartikel der Zeitschrift U.S. News & World Report vom 2. April 1954 stand folgendes zu lesen: „Die moralische Verwilderung in der Gegenwart und die Verschlechterung der sittlichen Grundsätze, von denen sich die Regierungen in der ganzen Welt leiten lassen, sind vielleicht der Tatsache zuzuschreiben, daß viele Geistliche ihre geistlichen Pflichten schwer vernachlässigt haben. Sie haben sich von ihrer eigentlichen Aufgabe ablenken lassen. Sie haben ihre wahre Mission nicht erfüllt.“
Wir sind also nicht bloß Zeugen einer offeneren Aussprache über die Moral in der Welt, sondern auch Zeugen eines moralischen Zusammenbruchs, wodurch sich das erfüllt, was in der Bibel prophezeit wurde. Was die alte Stadt Jerusalem ereilte, das erlebt heute auch ihr neuzeitliches Gegenstück, die Christenheit. Zu den Regenten, Priestern und Propheten sagte Micha, der Prophet, tadelnd: „Die ihr das Recht verabscheuet und alles Gerade krümmet; die ihr Zion mit Blut bauet und Jerusalem mit Unrecht. Seine Häupter richten um Geschenke, und seine Priester lehren um Lohn, und seine Propheten wahrsagen um Geld; und sie stützen sich auf Jehova und sagen: Ist nicht Jehova in unserer Mitte? kein Unglück wird über uns kommen!“ — Micha 3:9-12.
Das Unglück wird in Harmagedon über alle Nationen kommen, die der Sittenverderbnis Raum gaben, und die Christenheit wird nicht davon verschont bleiben. Daß die Korruption derart ins Kraut schießt, ist ein Zeichen für die Nähe dieses Weltzusammenbruchs.
● Kann wirklich von einem moralischen Zusammenbruch auf dem Gebiet der Ehe die Rede sein? Oder ist das, was man hört, nicht eher das Geschrei von Journalisten,
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