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Nuklearer Holocaust — Wie ernst ist die Gefahr?Erwachet! 1984 | 22. März
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Nuklearer Holocaust — Wie ernst ist die Gefahr?
I WANT TO GROW UP, NOT BLOW UP
Der obige Spruch bedeutet sinngemäß: „Ich will nicht in die Luft gesprengt werden, sondern in Frieden aufwachsen.“
DIESE treffenden und nachdenklich stimmenden Worte kritzelte ein Unbekannter in Frankfurt am Main an eine Wand. Nimmst du es diesem jungen Menschen übel, daß er so empfindet?
Wahrscheinlich nicht, vor allem dann nicht, wenn du zu den Millionen von Menschen in der ganzen Welt gehörst, die vor mehr als nur einem begrenzten Atomkrieg Angst haben — obwohl ein solcher schon schrecklich genug wäre. Sie sehen die Gefahr eines totalen Nuklearkrieges, der die gesamte Menschheit auslöschen würde. Die Erde wäre dann unbewohnbar.
Ein Wort, das häufig — vor allem in englischsprachigen Ländern — zur Beschreibung eines solchen nuklearen Holocaust gebraucht wird, ist der Bibel entlehnt: „Harmagedon“ oder „Armageddon“. Zum Beispiel sagte im Jahre 1961 der frühere US-Präsident Eisenhower, durch die wachsende nukleare Gefahr sei Chicago „nur noch dreißig Minuten von Harmagedon“ entfernt. Anfang der 70er Jahre schrieb der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger: „Noch nie mußte eine Generation von Staatsmännern in einem derart ungewissen Grenzgebiet von Harmagedon Politik betreiben.“
Inzwischen haben wir die 80er Jahre erreicht. Nach all den Jahren politischer Diskussionen und Verhandlungen ist es nicht gelungen, die Atombombe zu entschärfen, auf der die Welt seit fast vier Jahrzehnten „sitzt“. Obwohl die Supermächte von den Bürgern in der Frage des Einfrierens der Nuklearwaffen immer mehr unter Druck gesetzt werden, häufen sie diese Waffen fortwährend auf.
Die Gefahr wächst weiter
Einen zusätzlichen Grund für die zunehmende Gefahr eines nuklearen Holocaust gab der Wissenschaftler Joseph Weizenbaum vom Massachusetts Institute of Technology an: „Die Gefahr ist größer geworden, weil viel mehr Länder Kernwaffen besitzen.“ Da ihre Zahl zweifellos weiter zunehmen wird, sind die Zukunftsaussichten nicht gerade rosig. „Wir werden mit höchster Wahrscheinlichkeit die nächsten 20 Jahre nicht überleben“, warnte Weizenbaum. „Wir bewegen uns mit zunehmender Geschwindigkeit dem Abgrund entgegen. Und ich fürchte, niemand hält uns auf. Vielleicht sind wir schon jetzt rettungslos verloren.“
Unterdessen werden die Waffenlenksysteme durch die moderne Technik immer mehr vervollkommnet. Langstreckenraketen können bereits Tausende von Kilometern fliegen und mit einer Abweichung von weniger als 180 m ihr Ziel treffen. Das ist etwa so, als würdest du einen Ball auf eine 1 km entfernte Zielscheibe werfen — vorausgesetzt, man könnte so weit werfen — und um nicht mehr als 1,5 cm das Schwarze verfehlen.
Wie verhältst du dich?
Es mag sein, daß du einen nuklearen Holocaust zu verhindern suchst. Nun, du bist wahrscheinlich kein Politiker oder Abrüstungsunterhändler. Aber vielleicht denkst du, daß du durch eine Beteiligung an der Friedensbewegung oder an Atomgegner-Demonstrationen in der einen oder anderen Form deinen Beitrag leistest. Diese Ansicht vertreten Hunderttausende von Durchschnittsbürgern.
Vielleicht verspürst du aber kaum einen Antrieb, dich zu engagieren. Das könnte dadurch zum Ausdruck kommen, daß du die Gefahr zu ignorieren suchst, indem du sie aus dem Sinn verbannst und die Zeit mit anderen Interessen ausfüllst. Im Unterbewußtsein hoffst du das Beste.
Oder hältst du einen Nuklearkrieg für unabwendbar? Wenn ja, dann suchst du vielleicht nach Möglichkeiten, selbst zu überleben. Es mag sein, daß du dir schon genau überlegt hast, wie du überleben kannst. Womöglich hast du dich einer der zahlreichen „Überlebensgruppen“ angeschlossen, die in letzter Zeit in allen Teilen der Welt entstanden sind.
Keiner von uns kann, ob er nun einer dieser drei Kategorien angehört oder nicht, die Tatsache umgehen, daß die Gefahr eines Atomkrieges ernst ist. Wir müssen uns wohl oder übel mit Fragen von großer Tragweite auseinandersetzen. Werden die schlimmsten Befürchtungen der Menschheit Wirklichkeit werden? Ist ein nukleares Harmagedon unabwendbar? Sind unsere jungen Leute dazu verurteilt, in die Luft gesprengt zu werden, bevor sie erwachsen werden?
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Kein nukleares Harmagedon!Erwachet! 1984 | 22. März
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Kein nukleares Harmagedon!
DA SICH die Gefahr eines Nuklearkrieges nicht von der Hand weisen läßt, ist es nur logisch, daß die Menschheit darum betet, daß diese Gefahr niemals Wirklichkeit werden möge. Interessanterweise rief Francis Kardinal Spellman Anfang der 60er Jahre die Bevölkerung auf, „darum zu beten, daß die Welt vor einem ‚thermonuklearen Harmagedon‘ verschont bleibe“.
Das Wort „Harmagedon“ oder „Har-Magedon“ erscheint nur ein einziges Mal in der Bibel, obwohl der Begriff an vielen anderen Bibelstellen unter anderen Bezeichnungen vorkommt. Zeigen diese Bibelstellen, daß Harmagedon möglicherweise ein nuklearer Holocaust ist, der, wie man hofft, vermieden werden kann? Ist Harmagedon ein Krieg, den der Mensch auslösen kann?
HARMAGEDON IST GOTTES KRIEG
Die Bibel sagt: „Von Dämonen inspirierte Äußerungen ... ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. ... an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon [oder Harmagedon] genannt wird“ (Offenbarung 16:14, 16).
Aber: Wie könnte ein nuklearer Holocaust, der von menschlichen Regierungen zur Erreichung politischer Ziele herbeigeführt würde, rechtmäßigerweise als Krieg Gottes bezeichnet werden? Wäre ein solcher Holocaust nicht vielmehr ein Krieg der Menschen?
HARMAGEDON WIRD EIN GERECHTER KRIEG SEIN
Die Bibel sagt: „Ich sah den Himmel geöffnet, und siehe! ein weißes Pferd. Und der, der darauf sitzt, wird Treu und Wahrhaftig genannt, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit“ (Offenbarung 19:11).
„Mit Gerechtigkeit wird er die Geringen richten, und mit Geradheit wird er Zurechtweisung erteilen müssen zugunsten der Sanftmütigen der Erde. ... mit dem Geist seiner Lippen wird er den Bösen zu Tode bringen. Und Gerechtigkeit wird sich als der Gurt seiner Hüften erweisen und Treue als der Gurt seiner Lenden“ (Jesaja 11:4, 5).
Aber: Was wäre gerecht oder moralisch an einem Nuklearkrieg, in dem unterschiedslos sowohl Gute als auch Böse umkämen? Unlängst sagte ein Komitee der Nationalen Konferenz katholischer Bischöfe in den Vereinigten Staaten, daß es „allein schon die Drohung, solche [nuklearen] Waffen einzusetzen, als unmoralisch verurteilt“. Wenn sogar die Drohung, Nuklearwaffen einzusetzen, als unmoralisch betrachtet wird, mit welcher Logik könnten wir dann die Verwirklichung der Drohung als gerecht betrachten?
IN HARMAGEDON WERDEN ALLE NATIONEN VERBÜNDETE SEIN
Die Bibel sagt: „Ich sah das wilde Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heere“ (Offenbarung 19:19).
Aber: Ein nuklearer Holocaust wäre doch die Folge eines Konfliktes zwischen feindlichen Nationen, nicht eines Zusammenschlusses von Nationen, oder?
IN HARMAGEDON WERDEN NUR DIE BÖSEN VERNICHTET WERDEN
Die Bibel sagt: „Einen Rechtsstreit hat Jehova mit den Nationen. Er wird bestimmt persönlich mit allem Fleisch ins Gericht gehen. Was die Bösen betrifft, er muß sie dem Schwert hingeben“ (Jeremia 25:31).
„Die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden ... Was die Bösen betrifft, sie werden selbst von der Erde weggetilgt werden; und was die Treulosen betrifft, sie werden davon weggerissen werden“ (Sprüche 2:21, 22).
Aber: Würden in einem nuklearen Holocaust nur die Schuldigen, „die Bösen“, umkommen? Was geschah 1945 bei dem nuklearen Holocaust in Hiroschima und Nagasaki (Japan)? Unter den Zehntausenden von Männern, Frauen und Kindern, die umkamen, befanden sich eine große Zahl katholischer Nonnen, viele Ausländer, die nach Japan gegangen waren, um zu studieren, und dort vom Krieg überrascht wurden, Tausende von Koreanern, die nach Japan verschleppt worden waren und dort als Zwangsarbeiter dienten, und sogar eine Handvoll amerikanische Kriegsgefangene. Waren sie alle die Schuldigen, „die Bösen“?
EINIGE WERDEN HARMAGEDON ÜBERLEBEN
Die Bibel sagt: ‘An dem großen und furchteinflößenden Tag Jehovas soll es geschehen, daß ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem werden die Entronnenen sein, so, wie Jehova gesprochen hat, und unter den Überlebenden, die Jehova beruft’ (Joel 2:31, 32).
Aber: Würde, vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, irgend jemand einen menschlichen Nuklearkrieg überleben? Wahrscheinlich nicht. Nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung hätte Zugang zu strahlensicheren Bunkern. Selbst die Überlebenschancen dieser Menschen wären gering. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften legte 13 Experten in aller Welt die Frage vor, was geschehen würde, wenn auf der Nordhalbkugel innerhalb weniger Tage 15 000 Atombomben explodieren würden. Sie erwiderten, daß es keinen Menschen gäbe, der das Inferno überlebte.
HARMAGEDON WIRD NICHT DIE ERDE ZUGRUNDE RICHTEN
Die Bibel sagt: „Die Nationen wurden zornig, und dein [Gottes] eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit, ... die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18).
Aber: Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, gibt es kaum einen Zweifel, daß ein nuklearer Holocaust allem menschlichen Leben ein Ende bereiten würde. Jonathan Schell warnt in seinem Bestseller The Fate of the Earth (Das Schicksal der Erde): „Das wäre nicht nur der Untergang des Menschen, sondern auch der des Planeten — der Tod der Erde.“
Was lernen wir aus obigen Bibelstellen? Wir lernen, daß Gottes Krieg von Harmagedon etwas ganz anderes sein wird als ein von Menschen herbeigeführter nuklearer Holocaust. Harmagedon ist nicht dazu bestimmt, die Erde zu vernichten. Es ist dazu bestimmt, diejenigen zu vernichten, die die Erde zu verderben drohen. Von einem möglichen nuklearen Holocaust als Harmagedon zu sprechen ist daher eine falsche Anwendung des Ausdrucks. Doch wie wir es auch nennen, beschäftigt uns immer noch die Frage: Wird es einen nuklearen Holocaust geben oder nicht? Wieder können wir uns der Bibel zuwenden in der Gewißheit, daß sie uns eine zuverlässige Antwort geben wird.
Wir lesen in Jesaja 45:18: „Denn dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Schöpfer der Himmel, Er, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, Er, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde.“ Da der „Bildner der Erde“ sie „nicht einfach umsonst erschuf“, wird er niemals zulassen, daß sie durch einen nuklearen Holocaust in eine radioaktiv verseuchte, für Mensch und Tier unbewohnbare Öde verwandelt wird. Das würde seinem Vorsatz widersprechen, der in Psalm 37:29 zum Ausdruck kommt: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen.“
„Aber ist denn nicht 2. Petrus 3:7, 10 zumindest eine Anspielung auf einen nuklearen Holocaust?“ mag jemand fragen. Dort lesen wir gemäß der Jerusalemer Bibel: „Der jetzige Himmel aber und die Erde sind durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer; sie werden aufbewahrt für den Tag des Gerichtes und des Verderbens der gottlosen Menschen. Kommen aber wird der Tag des Herrn wie ein Dieb. Dann werden die Himmel mit reißender Geschwindigkeit vergehen, die Elemente aber in Feuersglut sich auflösen und die Erde mitsamt den Werken, die darauf sind, verbrennen.“
Offensichtlich handelt es sich dabei um eine symbolische Ausdrucksweise, die sich nicht auf einen buchstäblichen nuklearen Holocaust bezieht, in dem zwar die Erde und die Menschen darauf vernichtet würden, der aber nicht bewirken könnte, daß die buchstäblichen Himmel „mit reißender Geschwindigkeit vergehen“. Vernichtet wird vielmehr das gegenwärtige böse System der Dinge, die „gottlose“ menschliche Gesellschaft und ihre „Himmel“ in Form von Regierungen, und zwar völlig — wie durch Feuer. In der Hitze des Zornes Gottes werden sich die weltlichen Faktoren, all ihre elementaren Bestandteile eingeschlossen, auflösen samt den materialistischen „Werken“ der menschlichen Gesellschaft, der symbolischen „Erde“. Das wird den Weg für „neue Himmel und eine neue Erde“ ebnen, von denen Petrus als nächstes sprach — eine neue Gesellschaft erlöster Menschen auf der Erde unter den neuen „Himmeln“ in Form des messianischen Königreiches Christi, und „in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13). Der satanische Einfluß, der die Menschen Gott entfremdet hat, wird der Vergangenheit angehören. Ein nuklearer Holocaust würde die Menschheit nicht vom Teufel und von seinen Dämonen befreien. Harmagedon dagegen wird Jesus Christus — unter der Leitung seines Vaters — den Weg dazu bahnen, das zu tun. (Siehe Offenbarung 20:1-3.)
Die Weltverhältnisse zeigen, daß Gottes Urteilsvollstreckung jederzeit kommen kann. Binnen kurzem muß sich auch folgende Prophezeiung erfüllen: „Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen“ (1. Thessalonicher 5:3). Obschon diese Schriftstelle nicht ausschließt, daß es noch konventionelle Kriege oder gar einen begrenzten Atomkrieg geben kann, schließt sie auf jeden Fall einen nuklearen Holocaust aus. Wieso? Frage dich selbst: Wer würde nach einem nuklearen Holocaust übrigbleiben, um „Friede!“ auszurufen? Und wenn es Überlebende gäbe, wieviel Grund hätten sie, hier auf einer radioaktiv verseuchten Erde „Sicherheit!“ auszurufen?
Nun magst du dich fragen: Welchen Wert hat es, von der Furcht vor einem nuklearen Holocaust befreit zu sein und statt dessen mit der Furcht vor einer „plötzlichen Vernichtung“ in Harmagedon leben zu müssen? Lies doch die Erklärung im nächsten Artikel.
[Kasten auf Seite 7]
WAS HARMAGEDON SEIN WIRD
— Gottes Krieg
— ein gerechter Krieg
— ein Krieg, in dem nur die Bösen vernichtet werden
[Kasten auf Seite 7]
WAS EIN NUKLEARER HOLOCAUST WÄRE
— ein menschlicher Krieg
— ein ungerechter Krieg
— ein Krieg, in dem sowohl Gute als auch Böse vernichtet würden
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Harmagedon ebnet den Weg für einen neuen AnfangErwachet! 1984 | 22. März
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Harmagedon ebnet den Weg für einen neuen Anfang
EIN nuklearer Holocaust wäre eindeutig ein Grund zur Furcht. Harmagedon hingegen braucht das nicht zu sein. Wenn du auf die biblische Botschaft über diesen Krieg richtig reagierst, kann das für dich einen völlig neuen Anfang im Leben bedeuten.
So unterschiedlich wie auf die Gefahr eines nuklearen Holocaust reagieren die Menschen auch auf Harmagedon. Manche suchen es zu verhindern, andere suchen es zu ignorieren, und einige wenige, die glauben, daß es unabwendbar ist, suchen Möglichkeiten, selbst zu überleben. Wie wirst du reagieren?
Harmagedon kann nicht verhindert werden
Da Harmagedon der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, ist, kann niemand es verhindern (Offenbarung 16:14). Aber manche versuchen das törichterweise. Inwiefern? In dem Sinne, daß sie leugnen, es werde je kommen, und indem sie denjenigen widerstehen, die eine Warnung verkünden. Dadurch schließen sie sich den Verfolgern der Christen im ersten Jahrhundert an, die über die Voraussage der Zerstörung Jerusalems spotteten. Als jedoch die Stadt im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde, mögen sich einige dieser Spötter an die Warnung erinnert haben, die vorher der weise Gamaliel geäußert hatte: „Laßt sie [die Christen] gehen; ... andernfalls mögt ihr vielleicht als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen“ (Apostelgeschichte 5:34-39).
Zu denjenigen, „die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen“, zählen heute die Geistlichen, die die wahre biblische Botschaft von Harmagedon leugnen. Sie wollen die Bevölkerung glauben machen, Harmagedon sei ein von Menschen ausgelöster nuklearer Holocaust, der durch politische Verhandlungen und durch die Friedensbewegung verhindert werden könne.
Darauf wies Jonathan Schell in seinem Buch The Fate of the Earth hin mit den Worten: „Eine eng damit verbundene und noch schwerwiegendere religiöse Verirrung ist die Annahme einiger christlicher Fundamentalisten, daß der nukleare Holocaust, den wir zu entfesseln drohen, das von Gott in der Bibel angedrohte Harmagedon ist.“ Dann führte er richtigerweise aus, daß „eine Vernichtung durch Atomwaffen nicht der Gerichtstag wäre, an dem Gott die Welt vernichtet ..., [sondern] die äußerst sinnlose und völlig ungerechte Vernichtung der Menschheit durch den Menschen“.
Die Geistlichen, die in dieser Weise beides miteinander verwechseln, übersehen die weitaus größere Gefahr von Harmagedon. Dadurch, daß sie sich an Bewegungen zur Verhinderung eines „thermonuklearen Harmagedon“, wie sie es fälschlicherweise nennen, beteiligen, kämpfen sie eigentlich um die Erhaltung eines bösen Systems der Dinge, das Gott mit gutem Grund zur Vernichtung bestimmt hat. Ihr Bemühen, Harmagedon zu verhindern, ist unbesonnen und zwecklos.
Genauso ist das einzustufen, was unlängst der Erzbischof von York sagte. Als er sich über den Standpunkt äußerte, den die Kirche von England gegenüber Atomwaffen einnehmen sollte, sagte er: „Bei dieser Debatte geht es um das Ende der Welt und darum, wie wir es am besten hinauszögern könnten.“ Doch warum sollten Christen das „Ende der Welt“, von dem die Bibel spricht, hinauszögern wollen? Warum sollten sie darum beten wollen, daß die Welt von Harmagedon verschont bleibe, das Gott als notwendig erachtet?
Ignoriere Harmagedon nicht
Ebenso gefährlich ist jeglicher Versuch, die biblische Botschaft von Harmagedon zu ignorieren. So reagierten viele Menschen in den Tagen Noahs auf die Botschaft von der Flut. Jesus bezog sich darauf während seines Dienstes auf der Erde, als er sagte: „Geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn so, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein“ (Matthäus 24:37-39).
Jene Erdbewohner vor der Flut nahmen keine Kenntnis davon, sie ignorierten Noahs Botschaft von der Flut. Als jedoch die Flut kam, konnten sie deren katastrophale Folgen nicht ignorieren. Genauso wird es denen ergehen, die heute die biblische Warnung in bezug auf Harmagedon ignorieren. Wenn „plötzliche Vernichtung sie überfallen“ wird, werden sie „keinesfalls entrinnen“ (1. Thessalonicher 5:3; vergleiche 2. Petrus 3:3-10).
Die vergleichsweise wenigen Menschen, die sich bemühen, Gottes Anweisungen zum Überleben Harmagedons zu befolgen, betrachten diesen Krieg nicht als einen Grund zur Furcht. Im Vertrauen auf den göttlichen Schutz betrachten sie ihn als die Gelegenheit für einen neuen Anfang. Würdest du das auch gern so sehen? Dann lies bitte weiter.
[Bilder auf Seite 9]
Die Spötter im ersten Jahrhundert konnten ihre eigene Vernichtung nicht verhindern
Die Spötter in den Tagen Noahs konnten nicht der Flut entkommen
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Bereite dich jetzt darauf vor, Harmagedon zu überlebenErwachet! 1984 | 22. März
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Bereite dich jetzt darauf vor, Harmagedon zu überleben
IN Anbetracht der Weltverhältnisse und der Erfüllung biblischer Prophezeiungen ist es unerläßlich, Pläne für das Überleben zu machen, ohne Zeit zu verlieren. Aber was gilt es denn zu überleben?
Es geht nicht um Pläne, einen nuklearen Holocaust zu überleben,
— der niemals kommen wird,
— der dir keine Gelegenheit zum Überleben ließe, falls er käme, und
— den du womöglich gar nicht überleben wolltest, da er nicht die Aussicht auf ein besseres Leben danach bieten würde.
Statt dessen geht es um Vorbereitungen, Harmagedon zu überleben, das heißt einen Krieg,
— der mit Gewißheit kommen wird,
— der dir die Gelegenheit bietet zu überleben, falls du rasch handelst, und
— den du bestimmt überleben willst, da er die Aussicht auf ein besseres Leben danach bietet.
Wie man sich darauf vorbereitet
Da Harmagedon die Zeit und der Ort für Gottes Einschreiten gegen seine Widersacher ist, ist Gott auch derjenige, der die Bedingungen für das Überleben festlegt. Ziehe zum Beispiel folgendes in Betracht:
„Ehe der Tag des Zornes Jehovas über euch kommt, suchet Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr Seine eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt. Suchet Gerechtigkeit, suchet Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden“ (Zephanja 2:2, 3).
Ja, „suche Jehova“, indem du sein Wort, die Bibel, persönlich und mit anderen studierst. Mache dich mit Gott vertraut. Schließe mit ihm Freundschaft, indem du die Bedingungen erfüllst, die er für diejenigen festgelegt hat, die seine Freunde sein werden, und indem du das zu tun meidest, was sein Mißfallen erregt. (Vergleiche Psalm 15 mit Galater 5:19-21.) „Suche Gerechtigkeit“, indem du die unvollkommenen menschlichen Maßstäbe für annehmbares Verhalten durch die vollkommenen Maßstäbe des Schöpfers ersetzt. „Suche Sanftmut“, indem du demütig genug bist, die göttliche Führung zu akzeptieren.
‘An dem großen und furchteinflößenden Tag Jehovas soll es geschehen, daß ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen wird’ (Joel 2:31, 32).
Um den Namen Jehovas anrufen zu können, müssen wir ihn kennen; wir müssen ihn achten und uns völlig auf den Gott verlassen, der ihn trägt. Sechstausend Jahre Menschheitsgeschichte sollten uns gelehrt haben, daß Menschen oder menschliche Organisationen niemals Schutz oder Rettung gewährleisten können. Psalm 146:3 sagt warnend: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“
„Geh, mein Volk, tritt ein in deine inneren Gemächer, und schließe deine Türen hinter dir zu. Verbirg dich für nur einen Augenblick, bis die Strafankündigung vorübergeht“ (Jesaja 26:20).
Die Aufforderungen „geh“, „tritt ein“, „schließe“ und „verbirg dich“ zeigen, daß Taten erforderlich sind. Alle Anweisungen Gottes — die er uns schrittweise offenbart — müssen genau befolgt werden, damit wir ihm die Möglichkeit geben, uns an den Ort der Sicherheit zu führen, den er selbst bereitet hat. „Denn er wird mich in seiner Hütte bergen am Tage des Unglücks“, sagte König David. „Er wird mich am geheimen Ort seines Zeltes verbergen“ (Psalm 27:5).
Das bedeutet gewiß nicht, daß wir uns von der menschlichen Gesellschaft zurückziehen und aus eigener Initiative Überlebensvorkehrungen treffen sollten, wie es vor mehreren Jahren eine amerikanische „Überlebensgruppe“ tat. Zweifellos werden solche Überlebensmaßnahmen in Harmagedon keinen Schutz gewährleisten. Zum Beispiel erwarben sich die Mitglieder der Überlebensgruppe ein Anrecht auf ein geheimes Versteck im Gebirge zum Preis von 12 500 Dollar zuzüglich 300 Dollar jährliche Gebühren. Jehova dagegen fordert für das Überleben Harmagedons kein Geld, noch verlangt er Miete für den Unterschlupf „am geheimen Ort seines Zeltes“.
Segnungen für Harmagedon-Überlebende
Die Schlacht von Harmagedon wird den Weg ebnen für die Wiederherstellung gerechter Verhältnisse auf der Erde. Sowohl der Mensch als auch seine Umwelt werden unter der Leitung des messianischen Königreiches Gottes durch Jesus Christus schrittweise in den vollkommenen, sündenlosen Zustand zurückversetzt werden, den Gott am Anfang gemäß seinem Vorsatz bestimmt hatte (Offenbarung 21:1-5; 1. Mose 1:28). Millionen Tote werden auferweckt werden und die Gelegenheit erhalten, ihr Leben mit Gottes Anforderungen in Einklang zu bringen. Glücklicherweise werden sogar viele Atombombenopfer von Hiroschima und Nagasaki dabeisein (Apostelgeschichte 24:15). Würdest du dich nicht freuen, sie in einer Welt willkommen zu heißen, in der ein Atomkrieg — überhaupt jede Art Krieg — unbekannt sein wird? (Psalm 46:9).
Wenn du gern in einer solchen Welt leben möchtest, ermuntern wir dich, mehr über die Bedingungen für das Überleben Harmagedons in Erfahrung zu bringen. Du kannst sie deiner eigenen Bibel entnehmen. Jehovas Zeugen sind bereit, dir dabei zu helfen. Bereite dich jetzt vor, damit auch du für immer im Paradies auf Erden leben kannst.
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