-
Der Geist, die Organisation und das WortDer Wachtturm 1951 | 15. August
-
-
muss ich auch Rom sehen.‘ “ Paulus war so entschlossen, von dort, von Ephesus aus, nach Jerusalem hinaufzugehen, dass er, als der heilige Geist durch verschiedene Mittel anzeigte, dass er in Jerusalem in Schwierigkeiten kommen werde, in seiner Entschlossenheit dennoch vorwärtsdrängte. In Cäsarea, nur 88 Kilometer von Jerusalem entfernt, empfing er eine letzte Warnung durch den Propheten Agabus. Daher suchten ihm die Jünger sein Vorhaben abzuraten. Aber Lukas sagt uns: „Als er sich nicht überreden liess, schickten wir uns darein mit den Worten: ‚Der Wille Jehovas geschehe.‘ “ Und Jehovas Wille geschah tatsächlich. Paulus gelangte schliesslich nach Rom, wenn auch als Gefangener. — Apg. 19:21; 20:22-24; 21:4, 10-14, NW.
20, 21. (a) Wonach sollten wir ausblicken, nachdem wir persönliche Pläne gemacht haben? (b) Welcher Rat wider ein Prahlen mit unseren Plänen wird uns gegeben?
20 So verhält es sich mit uns heute. Während wir mit der theokratischen Versammlung des Volkes Jehovas zusammenarbeiten, bleibt uns eine beträchtliche Bewegungsfreiheit. Die Verantwortung wird uns überlassen, unser persönliches Vorgehen in unserm Gebiet zu planen. Nachdem wir uns hinsichtlich unseres persönlichen Laufes entschlossen haben, können wir danach Ausschau halten, dass Jehova uns segnet, leitet und uns in seinem Dienste gebraucht. Wenn wir viel säen und uns gut dazu vorbereiten, können wir auch erwarten, viel zu ernten; aber auch das Umgekehrte ist der Fall.
21 Wir sollten nicht prahlen mit unsern Plänen oder uns auf die eigene Kraft und Weisheit, sie auszuführen, verlassen. Jakobus warnt uns vor diesem mit den offenen Worten: „Kommet nun, die ihr saget: ‚Heute oder morgen wollen wir in diese Stadt reisen und dort ein Jahr verbringen, und wir wollen Geschäfte treiben und Gewinne machen‘, während ihr doch nicht wisst, was euer Leben morgen sein wird. Denn ihr seid ein Hauch, der eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet. Statt dessen solltet ihr sagen: ‚Wenn Jehova will, werden wir leben und auch dieses oder jenes tun.‘ Nun aber brüstet ihr euch in anmassendem Prahlen. All solches Brüsten ist böse. Daher, wenn jemand weiss, recht zu tun und es doch nicht tut, dem ist es Sünde.“ — Jak. 4:13-17, NW.
22. Von wessen Willen sollten wir unsere gemachten Pläne abhängig machen, und wie sollten wir unsere Erfahrungen aufnehmen, während wir im Werke vorantreiben?
22 In Übereinstimmung damit sollten wir, nachdem wir persönlich Pläne darüber gemacht haben, wohin, wann und wie wir gehen wollen, um als öffentliche Zeugen Gottes, des Höchsten, im Felde tätig zu sein, sagen: „Wenn Jehova will, werde ich dort und dann sein Werk tun.“ Wenn er dich leben und dich dorthin gehen und dort dienen lässt, kannst du ihm für dieses Vorrecht danken. Wenn du erfreuliche Erfahrungen machst und ermutigende Ergebnisse aus deinen Anstrengungen erzielst, kannst du ihm für diese Bezeugung seiner Gunst danken, weil jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk von ihm, dem Vater der himmlischen Lichter, kommt. Wenn sich Widerstand erhebt oder Prüfungen kommen, wenn sich nicht so schnell günstige Ergebnisse zeigen, kannst du die Sache studieren und feststellen, wie weit Satan dafür verantwortlich ist, wie im Falle des Paulus, oder wie weit der Fehler an dir liegt, an deinem Mangel an Vorbereitung auf den Dienst, deinem Mangel an Takt und weil du durch deinen persönlichen Wandel oder andere Ursachen Schmach auf die Botschaft gebracht hast. Lass dich nicht entmutigen durch Schwierigkeiten, Widerstand oder Verfolgung; ebensowenig als sich Jesus oder Paulus entmutigen liess. Im Bewusstsein aber, dass du Gottes Willen tust, führe den Dienst für ihn treulich aus und überwinde durch deine Beharrlichkeit die Absicht des Feindes.
SCHUTZRÜSTUNG
23. Warum und wie wirkt die Organisation mit dir im Werke zusammen?
23 Deine Autorität, Gottes Werk als einer seiner Verkündiger der guten Botschaft von seinem Königreich zu tun, hast du direkt aus seinem Wort erhalten. Seine theokratische Organisation anerkennt deine Autorität aus seinem Wort, der Bibel. Somit bedient sie sich deiner als einer ihrer Vertreter im Felde und arbeitet mit dir zusammen, versieht dich mit dem, was du brauchst, und leistet dir Beistand. Sie lässt dir an Rechtshilfe und Schutz zukommen, was sie dir geben kann. Sie hilft dir in Einheit mit deinen Brüdern auf der ganzen Erde für die Wahrheit kämpfen.
24. Wie zu kämpfen werden wir also angewiesen, doch nicht gegen wen?
24 Du kannst nicht allein stehen. Du musst mit deinen Mitzeugen Schulter an Schulter stehen, wie Paulus es beschreibt: „Dass ihr feststehet in e i n e m Geiste, mit e i n e r Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben der guten Botschaft und euch in keiner Hinsicht erschrecken lasset von euern Gegnern. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen ist von Gott, denn euch wurde das Vorrecht Christi halber gegeben, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinethalben zu leiden. Denn ihr habt denselben Kampf, den ihr in meinem Fall gesehen und wie ihr jetzt in meinem Fall darüber höret.“ (Phil. 1:27-30, NW) Ihr müsst keine buchstäblichen Kämpfe mit Männern und Frauen ausserhalb der theokratischen Organisation ausfechten; und bestimmt sollt ihr das auch nicht innerhalb der Organisation tun. Ihr müsst gegen den gemeinsamen Feind kämpfen, und nicht gegen eure Brüder. ‚Bemüht euch allezeit ernstlich, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens [zwischen den Brüdern] zu wahren. Da ist e i n Leib und e i n Geist . . . e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.‘ Dies verbürgt den Sieg — diese Einheit! — Eph. 4:3-6, NW.
25. Ist all unsere Verteidigung der Organisation und Engeln überlassen? Welches Mittel spielt eine Rolle?
25 Die theokratische Organisation gewährt uns viel Hilfe und Schutz, nicht zu reden zudem von den unsichtbaren heiligen Engeln, die unter Christus stehen. Doch gibt es auch persönliche Verteidigungsmassnahmen, die wir als einzelne ergreifen müssen. In diesen Massnahmen spielt das geschriebene Wort Gottes eine notwendige und lebenswichtige Rolle; es gereicht machtvoll zu unserem Schutz. Deutlich zeigt Paulus dies in seinen weitern Worten an die Versammlung von Ephesus, an die er im Interesse der christlichen Einheit appellierte.
26. Wer sind unsere wirklichen Feinde? Wovon also müssen wir persönlich Gebrauch machen?
26 Wir stehen in einem wirklichen Kampf, und Paulus weist darauf hin, wer unsere eigentlichen Feinde sind, gegen die wir kämpfen müssen, wenn er sagt: „Ziehet an die vollständige Waffenrüstung Gottes [von Gott], damit ihr wider die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermöget; denn wir haben einen Kampf, nicht wider Blut und Fleisch, sondern wider die Herrschaften, wider die Autoritäten, wider die Weltherrscher dieser Finsternis, wider die bösen Geist-Mächte in den himmlischen Regionen.“ An dieses denkend, stelle man sich vor, was wir zu überwinden haben — all dieses grosse unsichtbare Heer ist wider uns! Es wirkt auf organisierte Weise mittels der sichtbaren Organisation des Teufels mit all ihrer Propaganda und all ihrer Macht, die uns unter Druck setzt, um unsern Glauben zu zerstören und uns aus dem Dienste Gottes hinauszulocken und hinauszutreiben. Wir würden bebend zurückweichen, wenn wir uns nicht selbst vergewisserten, dass Gott zu unserem Schutz Vorkehrungen getroffen hat. Doch dürfen wir nicht die ganze Verantwortung für unsern Schutz Gott überlassen. Er hat gewisse Dinge vorgesehen, die wir zu unserem Schutz und zum Schutze unserer Brüder gebrauchen können, und wir müssen diese gebrauchen. Was denn? Die einzelnen Teile, welche die vollständige geistige Rüstung ausmachen. Wenn wir sie nicht benutzen, bleiben wir unbeschützt.
27. Was ist unser Gürtel, unser Brustharnisch, unsere Fussbekleidung in dieser Rüstung?
27 „Darum“, so fährt Paulus fort, „nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes [von Gott], damit ihr an dem bösen Tage zu widerstehen [all den oben erwähnten feindlichen Geistmächten] und, nachdem ihr alles gründlich getan habt, standzuhalten vermöget. Daher, stehet fest [wie?], eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, und eure Füsse beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ Gerechtigkeit ist ein Brustharnisch zum Schutz für unser Herz, und die friedsame Evangeliumsbotschaft ist eine Ausrüstung für unsere Füsse, damit sie auf friedsame Weise in den Felddienst marschieren können. Frieden zu fördern, statt taktlos Streit zu erregen, bringt uns viel weiter. Gerechtigkeit und die gute Botschaft des Friedens lernt ihr aus der Bibel und mit Hilfe der theokratischen Organisation.
28. Was ist unser Schild, und auf welche Weise wird er grösser?
28 „Über alles nehmt den grossen Schild des Glaubens, mit welchem ihr imstande sein werdet, alle brennenden Geschosse des Bösen auszulöschen.“ Unser Glaube, der auf unserer Erkenntnis des Wortes Gottes und unserem Bekanntsein mit Gott und seinen Werken beruht, verhindert, dass die brennenden Geschosse bitterer Worte der Schmähung und Falschanklagen in uns steckenbleiben und unserem Geistlichgesinntsein eine tödliche Wunde versetzen. Je besser wir Gottes Wort kennen und je grössere Erfahrungen wir mit Gottes Handlungsweise haben, umso grösser wird unser Schild des Glaubens werden. — Ps. 64:3; Jer. 9:8.
29, 30. Was sind unser Helm und unser Schwert? Wie werden diese beschafft?
29 Doch brauchst du noch etwas weiteres: „Auch nehmt den Helm der Rettung an und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist, wobei ihr mit jeglicher Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit anhaltend betet im Geiste.“ Zum Schutz für deinen Kopf oder Sinn hat Gott den Helm der Rettung oder die „Hoffnung auf Rettung“ beschafft. Indem der himmlische Vater die „kleine Herde“ der Nachfolger Christi mit seinem Geist gezeugt hat, hat er in ihnen eine Hoffnung auf himmlische Rettung geweckt. Heute aber macht Gott mittels seines Wortes und seiner Organisation die „grosse Menge“ anderer Schafe mit einer Hoffnung auf Rettung zu Leben in menschlicher Vollkommenheit auf einer paradiesischen Erde bekannt. Indem wir als Christen treu ausharren und so Gottes Anerkennung gewinnen, mehren wir unsere Hoffnung oder unsere Erwartung, die Dinge zu empfangen, die wir gemäss seiner Verheissung begehren. In dieser verständnisvollen Hoffnung auf Rettung kämpfen wir mit dem „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“, weiter.
30 Es ist ein geistiges Schwert zum Nahkampf mit dem Feinde. Der Geist Gottes hat dieses Schwert geschmiedet, gehärtet, geformt und geschärft, weil die Schreiber dieses Wortes nur Menschen waren, und so bedurften sie des Geistes oder der wirksamen Kraft Gottes, die sie antrieb, Gottes Botschaft zu schreiben. Folglich spricht Gottes Geist zu uns durch dieses Wort, und dieses Wort ist ein Ausdruck des Geistes Gottes. Sein Geist ist unbezwinglich, und das ist es, was dieses Schwert des Wortes Gottes wider Mensch und Teufel unbezwinglich macht. — Eph. 6:11-18, NW; 1. Thess. 5:8, 9.
31. In welcher Weise gab Jesus uns ein Beispiel als Schwertfechter? Wie betete er?
31 Jesus hat uns im Gebrauch dieses geistigen Schwertes, des Wortes Gottes, das Beispiel gegeben. Als der Teufel ihn in der Wüste auf die Probe stellte, parierte Jesus jeden Streich der Anregungen des Teufels mit dem Schwert des Wortes Gottes, indem er sprach: „Es steht geschrieben.“ Und als der Teufel und all seine organisierten Dämonen Jesus durch ihre böse sichtbare Organisation angriffen und seine Botschaft und Handlungsweise bekämpften, erwiderte er ihre Angriffe mit einem geistigen Schwertstoss, indem er das geschriebene Wort Gottes anführte. Die Worte: „Es steht geschrieben“ töteten oder zerhieben die traditionellen Argumente und weltlichen Philosophien oder unschriftgemässen Folgerungen der religiösen Handlanger der Dämonen. Doch während Jesus dieses von Gott erhaltene Schwert gewandt führte, betete er. Er betete regelmässig und aufrichtig und in vollem Einklang mit Gottes Vorhaben, wie es in seinem aufgezeichneten Wort dargelegt ist. So wurden denn seine Gebete erhört.
32. Warum ist dies der „böse Tag“? Was wird deshalb an diesem Tage so dringlich?
32 Da Satan und seine Dämonen nun vom Himmel hinabgeworfen sind und auf Erden Weh und Leid verursachen und gegen die kämpfen, welche zu Gottes Weib oder Organisation gehören, leben wir an dem bösen Tage. Wir müssen entschlossen gegen die mächtigen geistigen Feinde kämpfen. Es ist daher nötig, dass wir die von Gott gegebene ganze Waffenrüstung anziehen und anbehalten. Die Rüstung ist dieselbe für jeden einzelnen von uns; in ihr können wir vereint feststehen, den Feind in Schach halten und seine Angriffe zurückschlagen. So behalte denn jeden Teil der Rüstung an. Halte dein Herz zu deinem Schutz unverwandt auf Gerechtigkeit gerichtet, auf Gottes Gerechtigkeit. Halte durch, und vergrössere deinen Glauben wie einen Schild. Fahre fort, in der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens zu wandeln, damit du vor den Härten des Weges geschützt seiest. Schnalle den Gürtel der Wahrheit um, damit du Kraft habest, die Last zu tragen und durchzuhalten. Behalte deinen Kopf bedeckt mit dem Helm der rechten Hoffnung, die zu keiner Enttäuschung führt. Fasse das Schwert des Geistes, Gottes Wort, noch fester. Jetzt, da wir zum Handgemenge mit dem Feind gekommen sind, lerne dieses Schwert schwingen. Wehre damit jeden feindseligen Stoss ab, und treibe diese zweischneidige Waffe in die Lebensteile der Propaganda des Feindes, in seine Überlieferungen, Philosophien und trügerischen Argumente.
33. Können wir so kämpfen und beten, während wir uns in Haft befinden? Wie denn?
33 Wenn wir so gewappnet sind, brauchen wir vor unsern Angreifern nie die Waffen zu strecken, und der Teufel und all seine Dämonen-Heerscharen können uns gar keinen geistigen Schaden antun. Wir mögen als Ergebnis ihres unsichtbaren Einflusses, den sie auf ihre irdischen Handlanger ausüben, getötet werden, aber Gott wird uns behüten und wird unser Erbteil des Lebens in der neuen Welt bewahren, indem er uns zu seiner bestimmten Zeit eine Auferstehung gewährt. Wir mögen wegen dämonisierter Menschen und Regierungen in einem Gefängnis oder einem Konzentrationslager sein, doch unsere Feinde können uns unsere geistige Rüstung nicht wegnehmen. Wir können trotzdem diese Rüstung anbehalten und darin dort, in der Haft, kämpfen, denn auch Paulus trug diese Rüstung im Gefängnis zu Rom, als er uns schrieb, dass wir sie tragen sollten. Und während wir darin kämpfen, können wir in Verbindung bleiben mit Gott und seiner unsichtbaren Organisation, und zwar mittels des Gebets, jeder Art des Gebets: der Lobpreisung, Danksagung, Wertschätzung, Bittstellung und des ernsten Flehens für uns selbst und für unsere Brüder, unsere Mitkämpfer. Durch das Gebet erhalten wir das Gefühl, dass göttliche Hilfe nahe ist.
34. Welchen Platz also müssen wir dem Worte Gottes geben, und was hat dies zur Folge?
34 Wenn wir all dies betrachten, können wir den Wert, die Wichtigkeit und Kraft des Wortes Gottes nicht unterschätzen. Wir müssen ihm einen bleibenden Platz in unserm Leben einräumen, einen Platz, der trotz Verfolgung den Worten und Geboten irgendwelcher Menschen, die Gottes Wort null und nichtig machen, vorangeht. Zu unserer Wegleitung heisst es in Psalm 119:161: „Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet.“ Folglich klammern wir uns an Gottes geschriebenes Wort und gehorchen ihm. Indem wir sein Wort beherzigen, können wir unsern Pfad reinigen und ihn durch diese schmutzige Welt hindurch in Reinheit bewahren. Sein Wort, wenn in Herz und Kopf aufgenommen, kann unsern Sinn erneuern, und auf diese Weise können wir unser Leben umformen, können uns wegwenden von jeglichem Nachahmen dieses verderbten Systems der Dinge und hinüberwechseln zu einem Lauf, der vor Gott annehmbar und in voller Harmonie mit ihm ist und uns dem ewigen Leben in seiner neuen Welt entgegenführt. — Röm. 12:1, 2, NW.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 15. August
-
-
Fragen von Lesern
● Als ich in einer orthodoxen Kirche war, verbot der Prediger dort den Besuch von Kinos, und ich gelobte, niemals ein solches zu besuchen. Bin ich nun, da ich in die Wahrheit gekommen bin, noch an dieses Gelübde gebunden, und wäre es verkehrt, mir gelegentlich einen Film anzusehen? — H. M., Kanada.
Hinsichtlich Ihres Gelübdes in einem konfessionellen Religionssystem: Wenn Sie nun erkennen, dass Sie durch den Einfluss von Geistlichen irregeführt waren, und wenn Sie zufolge eines Missverständnisses handelten und ohne Gott geweiht zu sein, so mag Ihnen Ihr Gewissen die Ansicht gestatten, dass jenes Gelübde etwas ist, das Sie aufgaben, als Sie sich von der politischen, kommerziellen, falschreligiösen Welt abwandten und sich dem lebendigen und wahren Gott weihten. Gelübde jedoch, die getan worden sind, nachdem jemand in die Wahrheit gekommen ist, und die in Aufrichtigkeit vor Gott gemacht wurden, dürfen nicht leicht genommen werden. — Pred. 5:2, 4-6.
Was die Angelegenheiten von Filmvorführungen betrifft, stellt die Gesellschaft keine Regeln und Vorschriften auf, um ihre Evangeliumsdiener in der Sache des Besuches von Kinos, Sportsereignissen usw. zu leiten. Wir überlassen dies den Gewissen jedes einzelnen, ob er sich solche Dinge erlauben sollte oder nicht, und wenn jemand es tut, sollte er sein gesundes Urteil bewahren. Jeder muss für sich selbst entscheiden, weshalb er an solche Stätten gehen will und wie es ihn geistig berührt, ob es ihn unter Umständen in eine gefährliche Lage versetze, wo er nicht sein sollte; und dann muss er die persönliche Verantwortung für seine Handlungsweise übernehmen und auch für das, was sich als Folgen daraus ergibt. Es gehört aber nicht zu unserem Aufgabenkreis, die Handlungsweise eines andern zu kritisieren, der denkt, er handle vernünftig und mit Unterscheidungsvermögen und habe seine Wahl sorgfältig getroffen. So müssen wir denn die Entscheidung Ihnen überlassen, indem wir Sie weder ermutigen noch entmutigen, hinzugehen. Was Sie tun, tun Sie vor Gott auf Ihre eigene Verantwortung hin, und Sie sollten wachsam zu erkennen suchen, was aus dem eingeschlagenen Wege resultiert, und ob es ratsam sei, darauf zu verharren oder nicht.
● In der neuen Rechtsbroschüre Verteidigung und gesetzliche Befestigung der Guten Botschaft (engl.) wird dargelegt, dass es keinen schriftgemässen Einwand gebe gegen ein Bezeugen der Wahrheit unter Eid. Wie steht es denn mit Jesu Worten in Matthäus 5:33-37 und mit den Worten des Jüngers Jakobus in Jakobus 5:12, wo Christen gesagt wird, ‚vor allem nicht zu schwören‘? — E. H., England.
Die Schrifttexte in Matthäus 5:33-37 und Jakobus 5:12 beziehen sich nicht auf das Ablegen eines Eides vor einem legalen Gericht. Jene Ermahnungen, nicht zu schwören, richteten sich gegen den Brauch in jener Zeit, sich bei unpassenden Gelegenheiten eines Eides zu bedienen, um gesprochene Worte zu bekräftigen, damit der Hörende sie eher glaube und auch, um mit der eigenen Zuverlässigkeit zu prahlen. So schwur man bei dem eigenen Bart oder beim Himmel oder bei der Erde und andern Dingen, was das Gesagte in Wirklichkeit weder bekräftigte noch bestätigte.
Von treuen Dienern Gottes jedoch steht geschrieben, dass sie bei feierlichen Anlässen schworen. Abraham erhob seine Hand, um hinsichtlich einer gewissen Handlungsweise zu schwören. (1. Mose 14:2-24) War das, was er bei diesem Anlass über ein Ja und Nein hinaus sagte, denn „vom Übel“? Als der Hohepriester zu Jesus vor dem Sanhedrin sprach: „Beim lebendigen Gott stelle ich dich unter Eid, uns zu sagen, ob du der Christus, der Sohn Gottes, bist!“ antwortete Jesus darauf. (Matth. 26:63, 64, NW) Auch der Apostel Paulus spricht nicht nachteilig über Eide, die bei passenden Gelegenheiten, wie z. B. vor Gericht, abgenommen werden, sondern sagt: „Denn Menschen schwören bei dem Grösseren, und ihr Eid ist das Ende jeder Widerrede, da er ihnen eine Rechtsgarantie ist. Auf diese Weise trat Gott, als er beschloss, den Erben der Verheissung das Unwandelbare seines Rates noch völliger zu zeigen, mit einem Eide ins Mittel, damit durch zwei unwandelbare Dinge, bei denen es unmöglich ist, dass Gott lüge, wir, die wir dazu Zuflucht nahmen, eine starke Ermunterung hätten, die Hoffnung
-