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  • Würde ein Kleinbetrieb deine Probleme lösen?
    Erwachet! 1973 | 22. November
    • ein ruana vor Kälte und Regen, und Kolumbianer tragen ihn lieber als einen Mantel oder eine Jacke. Eine Familie in Bogotá webt den Stoff auf einem Handwebstuhl mit verschiedenen farbenprächtigen Mustern. Ruanas können aus irgendwelchen Wollstoffen angefertigt werden, zum Beispiel aus einfarbigem Flanell oder aus Strickwolle mit weißen Fransen oder aus hübschem Schottenstoff mit gleichfarbigen Fransen.

      Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten für Geschäftsleute: Möbel wiederaufarbeiten, abgegriffene Bücher neu einbinden, Schals oder Pullover häkeln oder stricken, Tücher oder Tischdecken besticken, die Herstellung von Perücken oder Haarteilen, Kleiderschmuck, Handtaschen aus Makramee, kleinen Teppichen, Tischlampen, Matratzen, Kissen, Korbmöbeln oder Stoffspielzeug.

      Welches Gebiet du dir auch als Mittel zum Erwerb deines Lebensunterhaltes aussuchst, wirst du die Genugtuung erleben, daß du für deine täglichen Bedürfnisse sorgst, indem du deine Talente für eine produktive Arbeit verwendest. Wenn du also Arbeit suchst oder ein zusätzliches Einkommen benötigst, dann erwäge doch einmal die Möglichkeit, einen eigenen Kleinbetrieb zu eröffnen!

  • Chinas einzigartiges Museum
    Erwachet! 1973 | 22. November
    • Chinas einzigartiges Museum

      VIELE finden Geschichte, die in Büchern aufgezeichnet worden ist, langweilig; aber ich bin kein Geschichtsbuch. Ich biete anschauliche Geschichte. Ich bin Taiwans Nationales Palast-Museum.

      Dreitausend Holzkisten waren erforderlich, um meine Schätze an ihren gegenwärtigen Standort im Vorort Shih Lin, der am Stadtrand von Taipeh liegt, zu bringen. Weil meine Ausstellungen in regelmäßigen Abständen wechseln, kann ich dich nicht von Raum zu Raum führen; doch man sagt, daß jemand, der jede Ausstellung besuchen würde, zehn Jahre benötigen würde, um alle Funde zu sehen, die ich beherberge.

      Laß uns das Rad der Geschichte zurückdrehen, soweit man sich im Fernen Osten zurückerinnern kann. Siehst du diese alten, ausgetrockneten, lederfarbenen Knochen? Es sind Orakelknochen, die zur Wahrsagerei benutzt wurden. Sie haben Sprünge, denn man hoffte, mit Hilfe dieser Sprünge die Antworten zu erhalten. Man bohrte kleine Löcher in den Knochen, erhitzte ihn und wartete, bis sich Sprünge bildeten. Dann schrieb man auf jeden Knochen die Ereignisse, über die man das Orakel befragen wollte. Das war während der Schang-Dynastie.

      Meine Geschichte in Bronze

      Die Schang-Dynastie dauerte vielleicht 650 Jahre, ungefähr bis zu der Zeit, in der Saul, der König von Israel, lebte. Die Geschichte dieser Dynastie ist uns in Form eines sehr dauerhaften Materials erhalten geblieben: in Bronze. Die Gegenstände, die ich zeige, sind Kultgegenstände und keine Haushaltsgeräte. Die Chinesen sind sehr praktisch. Ein Gefäß kann auch auf drei Beinen stehen; daher wurden unsere ältesten Behälter auf drei und nicht auf vier Beinen im Gleichgewicht gehalten. Diese Gefäße sind sehr schön und haben einen reichen Dekor.

      Wie alle Menschen lieben die Chinesen Musik. Unsere ältesten Musikinstrumente sind hier durch diese Bronzeglocken vertreten. Du bist vielleicht überrascht, wie groß sie sind. Du wärest noch mehr überrascht, wenn du sie umkippen würdest und sehen könntest, daß sie keinen Klöppel haben. Es sind echte Musikinstrumente, denn jede Glocke läßt verschiedene Töne erklingen, wenn sie von außen mit einem Holzhammer geschlagen wird. Die Tonhöhe hängt davon ab, in welcher Höhe die Glocke angeschlagen wird.

      Unsere Geschichte in Bronze geht nun zu einer der längsten Dynastien in der chinesischen Geschichte, zur Chou-Dynastie, über. Während dieser Zeit erscheint der chinesische Drache, und die Bronzegegenstände aus dieser Zeit tragen lesbare Inschriften, einige über vierhundert Schriftzeichen lang. Meine Geschichte ist durch konkrete Gegenstände überliefert worden, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, und oft ist auf diesen Gegenständen die Geschichte nicht von Historikern, sondern von Menschen aufgezeichnet worden, die in ihrer Zeit über sich selbst geschrieben haben.

      Die Chin-Dynastie war sehr kurz. Sie erstreckte sich nur über fünfzehn Jahre im dritten Jahrhundert v. u. Z., aber was sie zurückließ, war sehr lang: die 2 500 Kilometer lange Chinesische Mauer. Hier befindet sich kein Teil dieser Mauer, aber an meiner eigenen Fassade und an der Anlage, in der ich stehe, kann man erkennen, welche Talente die Chinesen zum Bau von Mauern haben. Ich befinde mich auf dem obersten zweier von Menschen angelegter Plateaus, hinter denen dichtbewaldete Berge liegen. Tief in diese Berge sind Tunnel gegraben worden, in denen die kostbaren Kunstgegenstände aufbewahrt werden, bis sie ausgestellt werden.

      Zu der Zeit, in der Jesus Christus auf Erden wandelte, war die Han-Dynastie schon fast 200 Jahre alt, und sie sollte sich noch über weitere 200 Jahre erstrecken. Auch diese Periode ist in Bronze vertreten. Ich möchte deine Aufmerksamkeit auf ein Gefäß oder eine Blumenschale aus Bronze lenken. Sie scheint von einem Netz aus Schnüren gehalten zu werden. Wenn du sie einmal näher untersuchst, wirst du feststellen, daß die „Schnur“ selbst ein Teil der Bronzearbeit ist.

      „Noch mehr Musikinstrumente!“ sagst du, während du die Schaukästen betrachtest, in denen runde, flache Gegenstände aus Bronze liegen, die einen Griff in der Mitte haben. Nein, es sind keine Becken. Rate noch einmal. „Topfdeckel?“ Nein. Wenn man diese „Topfdeckel“ umdrehen würde, könnte man eine glänzende Fläche sehen, die vor langer Zeit als Spiegel benutzt wurde.

      Schätze aus Keramik und Porzellan

      Der Han-Dynastie folgte eine sehr unruhige Zeit; drei Reiche und sechs Dynastien lösten in den nächsten zweihundert Jahren einander ab. Ich werde dich daran und an denen, die den nördlichen und südlichen Dynastien folgten, sowie an der Sui-Dynastie vorbeiführen und dich zur Tang-Dynastie, die im elften Jahrhundert herrschte, bringen. Sieh dir doch einmal dieses Pferd an, das aus der Tangzeit stammt. Es ist eine Keramikarbeit. Als es hergestellt wurde, war es farbig bemalt. Jetzt läßt nur noch das Rot in der Mähne ahnen, wie schön seine Farben einmal waren. Doch seine schöne Form, ja die ganze künstlerische Gestaltung macht den Verlust der Farbe wieder gut. Das Tier hat eine stolze Haltung, ein Huf ist angehoben. Es ist ein großes Schmuckstück: Vom Huf bis zur Mähne mißt es 75 Zentimeter und von den Nüstern bis zum Schwanz etwas mehr als 60 Zentimeter.

      In den darauffolgenden 218 Jahren herrschten sechs Dynastien, aber ich möchte dich daran vorbeiführen zu der Pracht der Sung-Dynastie. Europa lag im finsteren Mittelalter, als die chinesische Kunst während der Sung-Dynastie vier Jahrhunderte lang ihre Glanzzeit erlebte. Literatur, Kunst, Architektur und Möbel erreichten eine Ausdruckskraft, die seither wahrscheinlich nicht wieder erreicht worden ist. Ich kann dir viel zeigen, was die Vielseitigkeit dieser Epoche veranschaulicht. Laß mich diese Zeitspanne mit Hilfe der Porzellanwaren erklären. Unser Sung-Porzellan ist monochrom — die eine Farbe sollte die Reinheit der Glasur hervorheben. Ich habe einen Freund aus der westlichen Welt, der mich oft besucht und der meine Ju-Ware (Seladonporzellan) als meinen größten Schatz betrachtet. Möchtest du wissen, warum?

      Ich will es dir sagen. Erstens kann man diese besondere Farbe nirgendwo kaufen. Sie war ein Geschenk des Ju-Brennofens, eine Umwandlung der Farbe, die im Brennofen vor sich ging. Zweitens hatte man es sich während der Sungzeit zum Ziel gesetzt, bei der Herstellung von Porzellan den eigentümlichen weichen, schimmernden Glanz und auch die Farbe von Jade nachzuahmen und zu erreichen, daß es sich ebenso kühl und glatt anfühlte. Die Chinesen schätzten Jade in all seinen Farben. Aber sie wollten den weißen Jade und die Farbschattierungen des zartgrünen nachahmen. Mit dem Ju-Porzellan (Seladonporzellan) wurde dieses Ziel erreicht. Wenn du in den Schaukasten fassen könntest, würdest du den dritten Grund fühlen. Das Porzellan fühlt sich so glatt an wie Jade. In der ganzen Welt gibt es nur etwa dreißig Stücke aus Ju-Porzellan, und dreiundzwanzig davon befinden sich hier.

      Im dreizehnten Jahrhundert stürmten die Horden des Dschingis-Khan aus der Mongolei nach China. Sie kamen mit Schwertern und auf Tatarenponys und versuchten, der friedlichen Stille der Sungzeit ein Ende zu bereiten. Doch das Erbe, das die Sung-Dynastie der gewaltigen Bevölkerung Chinas hinterlassen hatte, konnte von diesem barbarischen Ausländer nicht ausgelöscht werden. Die Dynastien wurden ausgelöscht, aber China absorbierte seine Eroberer. Schließlich regierte Kublai Khan, der Enkel Dschingis-Khans, inmitten des Glanzes von Seide und Elfenbein in Kathei und begründete die Jüen-Dynastie.

      Die Jüen-Dynastie wich der Ming-Dynastie. Das war zu der Zeit, in der Kolumbus nach Amerika segelte. Laß uns einmal in die Ausstellungsräume gehen, in denen das Ming-Porzellan zu finden ist. Dir stockt der Atem? Das war eine Mischung von Überraschung und Begeisterung, nicht wahr? Die brillanten Farben des Ming-Porzellans sind atemberaubend. In der Ausstellung über diese Dynastie wird dir eine Schale mit einem langen Stiel auffallen. Ihre Grundfarbe ist ein brillantes Gelb, und sie ist mit grünen Drachen bemalt. Man verwandte dabei folgende Technik: Das Muster wurde auf die noch nicht glasierte Grundlage eingraviert und später mit Farbe gefüllt. Die Künstler der Mingzeit lernten schließlich, die Farbe so zu beherrschen, daß sie weder „blutete“ noch beim Brennen verdarb.

      Der Ming-Dynastie folgte die Tsing-Dynastie, und damit schloß sich im Jahre 1911 die Tür hinter den chinesischen Dynastien. China verzichtete auf seine Königsgeschlechter. Doch die Tsing-Dynastie hinterließ China ein Vermächtnis, und das bestand nicht nur in der produktiven Arbeit der Künstler dieser Zeit, sondern auch in der Sammlung von Gegenständen aus früheren Dynastien. Diese bilden den Kern meiner Sammlung.

      Elfenbeinschnitzereien, Lackarbeiten und Jade

      Wir wollen nun das Porzellan verlassen, das in dieser Zeit immer noch wunderschön hergestellt wurde, und wollen uns über Elfenbeinschnitzereien unterhalten, die für diese Zeit charakteristisch sind. Eine Fähigkeit, die Besucher immer wieder begeistert, ist das Schnitzen von Elfenbeinbällen. Das Schnitzwerk ist so fein, daß es wie feine Spitze aussieht. Doch es ist nicht nur das durchbrochene Muster, das einen in Staunen versetzt. Aus einem Stück Elfenbein sind Kugeln innerhalb von Kugeln geschnitzt. Eine von ihnen hat dreizehn bewegliche Schichten, eine innerhalb der anderen. Jeder Ball kann innerhalb der anderen gedreht werden.

      Ein anderes Ausstellungsstück ist vielleicht der eleganteste Brotkorb der Welt. Er besteht aus einer Anzahl aufeinanderliegender ovaler Körbe, die aus Elfenbein geschnitzt worden sind, und zwar so zart, daß jeder dünner ist als ein flacher Zahnstocher. Mit Hilfe dieser durchbrochen geschnitzten Körbchen konnten Lebensmittel kühl aufbewahrt und frei von Insekten gehalten werden. Es gibt Besucher, die erst überzeugt werden müssen, daß dieser Brotkorb nicht aus verstärkter Spitze besteht.

      Miniaturisierung ist ein weiteres Talent, das die Chinesen entwickelt haben. Zu der Elfenbeinsammlung gehört ein kleines Ausflugsboot, das nur fünf Zentimeter lang ist. Jedes Detail ist deutlich und klar. In diesem Boot kann man Passagiere erkennen, und die Kajütenfenster lassen sich auf- und zuschieben.

      Hier sind wir nun bei der Gegenwart angelangt, und ich habe noch nicht meine geschnittenen Lackarbeiten erwähnt. Auf eine Oberfläche wurden bis zu sechsunddreißig Schichten Lack sorgfältig aufgetragen, die einzeln getrocknet und geschliffen wurden, bevor die nächste Schicht aufgetragen wurde. Das Weitere war die Aufgabe des Schnitzers. Seine Arbeit bestand darin, den Lack zu schneiden, nicht das Holz, auf das er aufgetragen war. In einigen Fällen wurden mehrere Schichten verschiedener Farben aufgetragen, und der Schnitzer schnitt dann bis zu der gewünschten Farbschicht und nicht tiefer. Einige meiner Kunstgegenstände sind tief geschnitten und haben drei Farben in ihrem Muster.

      Eine meiner reichsten Sammlungen sind Kunstgegenstände aus Jade. Ich habe sie bis jetzt aufgehoben, weil sie zu keiner bestimmten Dynastie gehört. Die Achtung der Chinesen vor Jade ist der Kettfaden in dem großen Wandteppich unserer Kulturgeschichte. Ich besitze die ältesten und die größten Kunstgegenstände aus Jade in der Welt. Unter den neueren Gegenständen aus Jade kann ich dir einen chinesischen Kohlkopf mit weißem Stiel und grünen Blättern zeigen, auf dem zwei grüne Grashüpfer sitzen. Es wurde dabei keine Farbe verwandt, sondern der Schnitzer erkannte mit seinem geschulten Auge die Möglichkeiten des Verlaufs der Farbe im Rohmaterial.

      Meine Gemälde

      Und wie steht es mit der Malerei? An chinesischen Gemälden kann man meine Geschichte am deutlichsten verfolgen. Falls du mich jemals besuchen solltest, hoffe ich, daß mindestens eines der beiden berühmten Gemälde ausgestellt sein wird. „Die Stadt Kathei“ gibt einen bemerkenswerten Einblick in das Leben vergangener Dynastien. Es handelt sich dabei um eine Handrolle, die 11,52 Meter lang ist. Der Betrachter beginnt an der Mündung eines Flusses, und das Auge reist an seinen Ufern entlang durch ländliches Gebiet, dann zu den Außenbezirken und schließlich zur Stadt. Tausende von Menschen, alle detailliert gezeichnet, bevölkern die Szene. Dieses Bild gibt einen Einblick in das Leben, in die Kleidung und in die Wirtschaft — es ist ein Blick in die Vergangenheit, der mehr aussagt als Worte.

      Die andere große Handrolle wird „Die einhundert Pferde“ genannt. Sie ist 7,76 Meter lang und zeigt eine Landschaft, in der alle Arten von Pferden jeden Alters zu sehen sind. Auch ein oder zwei tote Pferde sind dabei. Bevor ich das Gemälde jedoch weiter erkläre, möchte ich dich fragen, ob du festgestellt hast, daß die chinesische Malerei einen typischen Stil hat, den du erkennen kannst. Kannst du erklären, weshalb dir das Bild als typisch chinesisch erscheint? Zwei wesentliche Faktoren spielen dabei eine Rolle. Der erste ist die Perspektive. Es ist so, als würdest du an einem Haken in der Luft hängen und die Szene von oben überschauen. Der andere Faktor ist das Fehlen von Schatten. Der Eindruck der Entfernung wird dadurch vermittelt, daß Dinge in der Nähe dunkler und Dinge in der Entfernung heller gemalt sind.

      Wenn du das Bild „Die einhundert Pferde“ betrachtest, magst du jedoch feststellen, daß Schatten vorhanden sind. Außerdem sind in den Augen der Pferde helle Farbtupfen, ein Stilmittel, das unter chinesischen Malern nicht üblich ist. Und doch fühlst du, daß dieses Gemälde chinesisch ist. Du hast recht. Der Künstler hat alle Techniken des chinesischen Stils angewandt, aber diese beiden Techniken, die aus dem Westen stammen, hinzugefügt. Der Künstler ist in China als Lang Schining bekannt. Anfang des achtzehnten Jahrhunderts lebte er als Maler am Hof der Tsing-Dynastie. Sein eigentlicher Name war jedoch Guiseppe Castiglione, und er war als Jesuitenpriester nach China gekommen. Er ist der einzige Ausländer, den die Chinesen als einen chinesischen Maler ansehen.

      Kultgegenstände der Buddhisten

      Ein weiterer Einfluß, der aus dem Ausland nach China kam, wurde aber nicht absorbiert und verlor sich in der gewaltigen Bevölkerung Chinas. Das war der Buddhismus, der seine indischen Formen und Bezeichnungen beibehalten hat und einen mächtigen Einfluß auf das Denken und Leben der Chinesen ausübt. Warum erwähne ich, ein Museum, dies? Weil auch das zu meinen Schätzen aus der Vergangenheit gehört. Vom Tibet kam der esoterische Buddhismus (dessen Mysterien nur den Eingeweihten bekannt sind) und wurde im Kaiserpalast in Peiping (Peking) und in der Sommerresidenz in Jehol angenommen und ausgeübt. Meine Sammlung enthält Gegenstände, die bei diesen Riten verwendet wurden. Sie vermitteln den Eindruck, daß man dem Tod den Hof machte. Ich kann dir einen Rosenkranz zeigen, der statt Perlen geformte Schädel aus Eisen hat, oder eine aus Elfenbein geschnitzte „Schürze“, die vom Priester getragen wurde, die reichlich mit Totenköpfen verziert ist. Die aus Menschenschädeln hergestellten Becher, die ich ausstelle, wurden benutzt, um den Göttern Opfer darzubringen. Gewöhnlich wurden nur die Schädel von Adeligen und Hohenpriestern verwendet. Ein weiterer Gegenstand, der aus Schädeln angefertigt wurde, ist die Schädeltrommel, die von Tempelorchestern benutzt wurde. Sie wurde aus zwei Kinderschädeldecken hergestellt, die aneinandergefügt wurden, und die offenen Stellen wurden mit Lamm- oder Affenfell überzogen. Ein weiteres Musikinstrument ist eine aus menschlichen Beinknochen hergestellte Trompete, die ein metallenes Mundstück hat. Diese Musikinstrumente sind vom künstlerischen Standpunkt aus nicht geschmacklos, sondern sind vielmehr schön bemalt und verziert.

      Bei der Betrachtung fallen einem gewisse religiöse Ähnlichkeiten auf, nicht allein in dem Gebrauch von Rosenkränzen, die ich ausstelle, sondern auch in der Kleidung von Priestern. Die Mitren in meiner Ausstellung sehen genauso aus wie ihre Gegenstücke in den Religionen des Westens. Vielen Besuchern fällt dies auf. Würdest du gern noch mehr sehen? Dann komm und besuch mich doch einmal!

      Dies war nur ein winziger Einblick in das, was ich auf den Seiten meines Geschichtsbuches zu bieten habe und was ich dir über die Geschichte meines Landes und meines Volkes — des größten auf der Erdoberfläche — erzählen kann. Meine Erinnerung reicht weit in die Vergangenheit zurück. — Eingesandt.

  • Fortschritte im Miniaturisieren
    Erwachet! 1973 | 22. November
    • Fortschritte im Miniaturisieren

      ● Als im Jahre 1946 der erste vollelektronische Computer gebaut wurde, nahm er ungefähr 140 Quadratmeter Platz ein. Er hatte 18 000 Vakuumröhren und verbrauchte soviel Strom wie sechs Häuser. Im Laufe der Jahre sind jedoch viele Fortschritte auf dem Gebiet des Miniaturisierens gemacht worden. Heute kann die gleiche elektronische Anlage in einem Gerät untergebracht werden, das nicht viel größer ist als eine Herrenarmbanduhr und das etwa ebensoviel Watt benötigt wie die Birne einer Taschenlampe.

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