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Auf der Suche nach Leben im WeltallErwachet! 1981 | 22. Mai
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Teil 1
Auf der Suche nach Leben im Weltall
LEBEN im Weltall. Woran denkst du bei diesen Worten? An Science-fiction-Bücher und an Filme über Raketenausflüge zu entfernten Planeten, an eine Erforschung neuer Welten oder eine Kommunikation mit Zivilisationen am Ende des Universums?
Oder denkst du ernsthaft an die Möglichkeit, daß es Leben außerhalb der Erde, sogenanntes extraterrestrisches Leben, gibt? Wenn ja, dann ist dir vielleicht bekannt, daß einige Wissenschaftler glauben, die Erforschung von Leben außerhalb der Erde („Exobiologie“ genannt) biete die Aussicht auf ein längeres Leben, eine bessere Gesundheit, einen größeren Frieden und vermehrtes Wissen.
Heute bemühen sich zahllose Wissenschaftler und ernst zu nehmende Denker, im Weltall — zum Beispiel auf anderen Planeten — Lebewesen ausfindig zu machen oder mit ihnen Verbindung aufzunehmen. In einem Bericht an das für Wissenschaft und Technologie zuständige Komitee des amerikanischen Kongresses heißt es:
„Die althergebrachte Vorstellung, der Mensch sei allein im Universum, verschwindet allmählich. ... Gemäß neueren Schätzungen, die von Leuten von Format stammen, ist es wahrscheinlich, daß allein in der Milchstraße mindestens eine Million fortgeschrittener Zivilisationen existiert. Man hat damit begonnen, nach Methoden zu suchen, um mit diesen anderen Zivilisationen Verbindung aufzunehmen.“
Warum meinen sie, daß es andere fortgeschrittene Zivilisationen geben könnte? Bestimmte Wissenschaftler stellen die Überlegung an: „Es gibt Millionen und aber Millionen von Galaxien wie unsere Milchstraße, die allein schon 200 000 000 000 Sterne wie unsere Sonne hat. Somit muß es viele dieser Sonnen geben, die von Planeten umkreist werden, und auf einigen dieser Planeten muß es fortgeschrittene Zivilisationen geben.“ Erscheint dir das logisch? Einige sind so fest davon überzeugt, daß sie weltweit massive Anstrengungen unternehmen, um extraterrestrische Lebewesen zu entdecken und mit ihnen Verbindung aufzunehmen.
Was wird getan?
Wenn du nach Arecibo in den Bergen von Puerto Rico reisen würdest, könntest du ein gigantisches Teleskop sehen. Nein, es ist kein Teleskop mit Glasobjektiven oder Spiegeln. Im wesentlichen ist es eine riesige Aluminiumschale, die 305 Meter Durchmesser und eine Sammelfläche von acht Hektar hat. Es handelt sich um kein optisches Teleskop, sondern um ein Radioteleskop. Es ist eine spezielle Art von Antenne, die natürliche Radiowellen aus dem All auffängt. Aber sie könnte auch Funkübertragungen von fortgeschrittenen Zivilisationen irgendwo im Universum empfangen.
Dieses 560 Tonnen schwere Teleskop der Vereinigten Staaten ist außergewöhnlich groß. Aber es gibt noch andere solche Einrichtungen. Die Sowjetunion, Großbritannien und andere Länder „lauschen“ ebenfalls mit Anlagen dieser Art den Weltraum nach Signalen ab. Sie werden auf Radiowellen des Universums abgestimmt und suchen nach intelligenten Botschaften, ähnlich wie du dein Kofferradio abstimmst und die Antenne verstellst, bis du deinen Lieblingssender gefunden hast. Man hofft nicht nur, daß es intelligente Wesen auf anderen Planeten gibt, sondern auch, daß sie Botschaften aussenden, die wir empfangen können.
Der Bau des Radioteleskops bei Arecibo kostete die USA 17 000 000 Dollar, und die jährlichen Betriebskosten betragen über 4 000 000 Dollar. Angesichts der Summen, die weltweit für solche Projekte ausgegeben werden, kannst du dir vorstellen, daß die Suche nach Leben im Weltall als bedeutungsvoll angesehen wird.
Doch diese Beträge machen sich gering aus im Vergleich zu dem, was CYCLOPEN kosten würden. Gemäß den Vorschlägen amerikanischer Wissenschaftler wären CYCLOPEN Anordnungen von etwa 1 500 Antennen mit je 100 Meter Durchmesser, die einheitlich von einem Computer gedreht werden könnten. Man schätzt, daß dieses Projekt, das eine Fläche von 65 km2 einnehmen würde, im Bau 20 000 000 000 Dollar und jährlich im Unterhalt 100 000 000 Dollar kosten würde.
Das Bestreben, mit Lebewesen im Weltall Verbindung aufzunehmen, ist nicht auf den Empfang von Botschaften beschränkt. Wissenschaftler senden Signale wie „Hallo, ihr dort draußen. Könnt ihr uns hören?“ mit hoher Sendeleistung in den Weltraum.
Seit es Rundfunk und Fernsehen gibt, dringen einige elektromagnetische Wellen ins All. Doch diese Signale sind dazu gedacht, andere Punkte auf der Erdoberfläche zu erreichen, nicht das Weltall. Selbst wenn es also auf anderen Planeten oder in entfernten Galaxien intelligente Wesen gäbe, so folgert man, könnten sie unsere verhältnismäßig schwachen Rundfunk- und Fernsehsendungen nicht empfangen und entziffern. In Anbetracht des Inhalts vieler Programme wäre das wohl kaum ein großer Verlust.
Die Rundfunk- und Fernsehverbindungen zu Raumschiffen auf dem Mond und zu Raumsonden, die zur Venus und zum Mars geschickt wurden, beweisen, daß man leistungsstarke Botschaften ins All senden kann. Eine außergewöhnliche Anstrengung, Kommunikation aufzunehmen, wurde am 16. November 1974 unternommen. Das Radioteleskop bei Arecibo wurde in einen kolossalen Radarsender umgewandelt, der eine Botschaft zu Messier 13, einem Sternenhaufen am Rand der Milchstraße in etwa 24 000 Lichtjahren Entfernung von der Erde, aussandte. Die Botschaft war so verschlüsselt, daß sie nach Meinung der Wissenschaftler von jeder Zivilisation entziffert werden könnte, die imstande ist, sie zu empfangen.
Das Raumschiff Pioneer 10, das zum Jupiter und dann außerhalb unseres Sonnensystems geschickt wurde, trug eine Tafel, die Informationen für außerirdische Wesen enthielt. Auf der Tafel waren ein Mann und eine Frau, eine Skizze unseres Sonnensystems und die Erde als Ausgangsstation des Raumschiffs dargestellt.
An einem Raumschiff der Serie Voyager, das durch das Sonnensystem reiste, befestigte man eine Kupferschallplatte mit zwei Stunden Laufzeit, auf der „irdische Klänge“ aufgezeichnet waren. Die Platte enthielt Grüße in 50 Sprachen, die „Sprache“ von Walen und Geräusche wie die des Regens, die von Autos und Vulkanen. Sogar klassische Musik, Jazz und Rock ’n’ Roll waren vertreten.
Andere Wissenschaftler haben sich, statt eine Kommunikation mit intelligenten Lebewesen außerhalb der Erde abzuwarten, auf den grundlegenden Versuch konzentriert, zu beweisen, daß solches Leben überhaupt existiert.
Vielleicht erinnerst du dich daran, welch gespannte Erwartung herrschte, als Gesteinsproben vom Mond untersucht wurden. Es tauchte die Frage auf: Würden sie irgendeinen Beweis für lebende Materie oder früheres Leben liefern? Nun, das war nicht der Fall. Dann richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Planeten, vor allem auf den Mars.
Obwohl ernst zu nehmende Wissenschaftler die Möglichkeit verworfen haben, „Marsmenschen“ zu finden, wollten sie wenigstens nach mikroskopischen Lebensformen forschen. Die Raumfahrzeuge Viking I und Viking II, die 1976 den Mars erreichten, waren mit Speziallabors ausgerüstet, die den Marsboden untersuchten. Greifarme nahmen etwas Material auf und führten es dem Labor zu. Dort wurde es von Spezialinstrumenten in langen und komplizierten Tests auf Leben untersucht. Das war ein wesentlicher Schritt auf der Suche nach Leben im Weltall.
Warum? Welche Bedeutung für dich?
Warum all das Geld und all die Anstrengungen? Aus bloßer Neugier? „Weit davon entfernt“, mögen Astronomen, Biologen und selbst viele Durchschnittsbürger antworten. „Das Spannendste, was uns in der Wissenschaft widerfahren kann, ist die Entdeckung von Leben auf einem anderen Planeten“, sagte Astronom Frank Drake, der am Projekt von Arecibo mitarbeitet. Der Astronom und Biologe Carl Sagan — wahrscheinlich der bekannteste und eifrigste Exobiologe — äußerte sich ähnlich: „Die Erkenntnisse in Wissenschaft, Logik, Kultur und Ethik, die wir durch eine Beteiligung an galaktischen Nachrichtenübertragungen gewinnen könnten, wären auf lange Sicht das tiefgreifendste Ereignis der Geschichte unserer Zivilisation.“
Aber was könnte nun im einzelnen gewonnen werden? Carl Sagan führt in seinem Bestseller Broca’s Brain an, daß fortgeschrittene technologische Gesellschaften auf anderen Planeten uns die Lösung der irdischen Probleme vermitteln könnten: Nahrungsmittelknappheit, Bevölkerungswachstum, Energieversorgung, schwindende Bodenschätze, Krieg und Umweltverschmutzung. Noch optimistischer mutet die Zukunftsvision der Zeitschrift Omni an: „Eine fortgeschrittene Zivilisation könnte uns darin anleiten, wie wir das Leben bewahren, Katastrophen oder einen selbstmörderischen Atomkrieg und/oder die fahrlässige Zerstörung der Umwelt unseres Raumschiffes Erde vermeiden könnten. Vielleicht würde sie uns sogar zeigen, wie wir unsterblich werden könnten.“
Es ist leicht einzusehen, daß solche Erwartungen Enthusiasmus hervorrufen könnten. Handelt es sich dabei jedoch um ausgesprochene Möglichkeiten, die wir berechtigterweise mit der Suche nach Leben im Weltall in Verbindung bringen können?
Du wirst dir wohl deine eigene Meinung über die Suche nach extraterrestrischem Leben bilden. Doch du brauchst nicht zu raten. Es gibt Beweise, die du erwägen kannst und die für deine Zukunft entscheidend sein können.
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Gibt es dort draußen intelligentes Leben?Erwachet! 1981 | 22. Mai
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Teil 2
Gibt es dort draußen intelligentes Leben?
DIE Suche des Menschen nach intelligentem Leben im Weltraum ist sozusagen volljährig geworden. Konzentrierte Forschungen sind bereits seit 21 Jahren im Gange.
Zum Beispiel richtete im April 1960 das National Radio Astronomy Observatory in West Virginia (USA) zum erstenmal sein kegelförmiges Ohr auf die Sterne Tau Ceti und Epsilon Eridani, um festzustellen, ob man Radiowellen von dort empfangen kann. Im Jahre 1968 „lauschten“ sowjetische Astronomen 12 nahe gelegene Sterne ab, die unserer Sonne gleichen. Bisher sind 1 000 einzelne Sterne untersucht worden. Und die Suche geht weiter — mit Hilfe des riesigen Radioteleskops in Arecibo (Puerto Rico) und vieler anderer dieser Art.
Einbezogen in die Suche nach Leben im All wurden zahlreiche Raketenflüge zum Mond und zu den Planeten unseres Sonnensystems — Jupiter, Venus, Saturn und Mars.
Welche Ergebnisse hat man bereits erreicht, und welche Zeichen werden für die Zukunft gesetzt? Kannst du mit gutem Grund erwarten, eines Morgens aufzuwachen und in den Nachrichten die Bekanntmachung zu hören, daß man mit intelligenten Wesen auf einem anderen Planeten Verbindung aufgenommen hat? Oder vermittelt uns die Suche nach Leben im All gute Gründe, zu glauben, daß wir hier auf der Erde einzigartig sind und daß es dort draußen kein intelligentes Leben gibt?
Die Wissenschaftler, die mit Radioteleskopen arbeiten, haben schon viele spannende Momente erlebt.
Sowjetische Wissenschaftler beispielsweise fingen ein Signal aus dem Weltraum auf, das nicht aus einer zufälligen Strahlung oder aus herkömmlichen Radiowellen bestand. Es mußte von einer Quelle stammen, die von intelligenten Wesen gesteuert wurde. Und sie hatten recht. Es stellte sich heraus, daß es ein Signal von einem amerikanischen Spionagesatelliten war, der kurz zuvor auf seine Umlaufbahn gebracht worden war.
Im Jahre 1968 waren britische Astronomen ganz aufgeregt wegen eines sonderbaren Signals. Es schien zu pulsieren und aus einem entfernten Teil des Universums zu stammen. Könnte es ein verschlüsseltes Signal sein, das eine intelligente Botschaft enthielt? In Wirklichkeit hatten sie einen Pulsar entdeckt. Das ist ein riesiger Stern, der schnell rotiert und dadurch wie ein Leuchtturm stoßweise Signale zu senden scheint. Die Entdeckung von Pulsaren war eine bedeutende astronomische Errungenschaft, und jetzt sind Hunderte von Pulsaren bekannt.
Trotz der Vielzahl von Signalen und Geräuschen, die von Radioteleskopen empfangen werden, hat man keine Botschaften von intelligenten Lebensformen im Weltall entdeckt. In der New York Times vom 26. Juni 1979 stand die Bemerkung: „Da man keine Signale entdecken und keine Beweise für eine weitreichende Kolonialisierung durch überlegene Zivilisationen beschaffen konnte, sind einige Wissenschaftler zu der Schlußfolgerung gelangt, daß die Existenz solcher Zivilisationen in der Milchstraße, zu der die Erde gehört, unwahrscheinlich ist.“
Eine fundamentale Vermutung der Exobiologen — Forscher, die nach Leben im Weltraum suchen — lautet: Es muß Millionen über Millionen von Planeten geben, die um andere Sonnen kreisen; daher muß sich auf einigen davon intelligentes Leben entwickelt haben.
Gibt es jedoch andere Planeten? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. In Wirklichkeit sind andere Sterne oder Sonnen so weit entfernt, daß Wissenschaftler noch nicht ermitteln konnten, ob sie von kleinen Planeten umkreist werden.
David Black vom Ames Research Center der NASA sagte, daß „es immer noch keinen eindeutigen Beweis dafür gibt, daß außerhalb unseres Sonnensystems, zu dem die Erde gehört, ein Planet existiert“. Und Dr. Iosif Shklovsky, ein sowjetischer Astronom und korrespondierendes Mitglied der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, gelangte zu einer ähnlichen Schlußfolgerung, obwohl er vorher von der Möglichkeit extraterrestrischen Lebens begeistert war. Im Jahre 1978 erklärte er: „Wie es scheint, ist unsere Sonne, dieser eigenartige Stern, den eine ganze Familie von Planeten umgibt, eine seltene Ausnahme in der Welt der Sterne.“
Man kann somit erkennen, daß es sicher ungerechtfertigt ist, wenn einige mit dem Brustton der Überzeugung über fortgeschrittene Zivilisationen auf entfernten Planeten sprechen. Sie haben nicht einmal bewiesen, daß solche Planeten existieren, geschweige denn, daß es darauf fortgeschrittene Zivilisationen gibt.
Mikroskopische Lebensformen
Da man keine höheren Lebewesen entdeckt hat, wäre es für Wissenschaftler ein Trost, wenn sie wenigstens mikroskopische Lebensformen auf den Planeten unseres Sonnensystems entdecken könnten. Würde auf diesen Planeten Leben in irgendeiner Form existieren, so gäbe das Grund zu der Überlegung, es bestehe immer noch die Möglichkeit für die Existenz höherer Lebensformen außerhalb unserer Galaxie. Deshalb hat man den Speziallabors zur Entdeckung von Leben, die mit den amerikanischen Sonden der Viking-Serie zum Mars geschickt wurden, viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Die beiden Marssonden, Viking I und II, nahmen an Bodenproben 26 komplizierte Tests vor. Bei einem Experiment beispielsweise wurde eine Bodenprobe einer Atmosphäre ausgesetzt, die radioaktives Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd enthielt. Man dachte, lebende Organismen würden, sofern vorhanden, einen Teil des radioaktiven Kohlenstoffes in organische Stoffe verwandeln, die entdeckt werden könnten. Bei einem anderen Experiment wurde eine Probe mit einer Nährlösung getränkt und dahingehend untersucht, ob ein Stoffwechselvorgang ablaufen würde — wie bei einem Lebewesen, das Nahrung in sich aufnimmt.
The World Book Science Annual 1978 sagte zusammenfassend über die Ergebnisse: „Trotz der vielen Monate an Forschung und versuchter Interpretation waren die Ergebnisse der Experimente nicht überzeugend.“ Warum vertritt man diese Auffassung? Nun, einige Tests riefen unerwartete Reaktionen hervor. In Wirklichkeit förderten sie weder Leben noch organische Materie zutage. Doch manche Wissenschaftler klammern sich an die schwache Hoffnung, daß die Ergebnisse biologische Anzeichen tragen könnten und nicht lediglich der Nachweis einer ungewöhnlichen Chemie des unbelebten Marsbodens seien.
Gemäß dem britischen Journal New Scientist wurde bei dem Experiment ein Gasspektrometer eingesetzt, das so empfindlich ist, daß es organische Moleküle selbst dann entdecken könnte, wenn nur einige wenige unter einer Million oder gar unter einer Milliarde anderer Moleküle vorhanden wären. Aber bei dem Test gelang es nicht, „organische Moleküle im Boden [des Mars] zu entdecken“. Klaus Biemann, der Sprecher des Teams, das die Ergebnisse auswertete, sagte, daß „das Fehlen organischer Verbindungen ... die Existenz lebender Systeme, die sich ähnlich verhalten wie terrestrisches Leben, unwahrscheinlich macht“. Die Zeitschrift Newsweek sagte mit einfachen Worten, daß der Test „keinen Nachweis für organische Moleküle erbringen konnte, die ja unerläßlich sind für die Lebensvorgänge auf der Erde und wahrscheinlich überall sonst“.
Folglich konnten die 26 unterschiedlichen und ausgeklügelten Tests nicht beweisen, daß es auf dem Mars wenigstens mikroskopisches Leben gibt.
Manche schlußfolgern ...
Im Jahre 1976, bevor die Sonden der Viking-Serie auf dem Mars landeten, sagte der Astronom Clay Sherrod: „Wenn es auf dem Mars — der unserem Planeten so ähnlich ist — kein Leben gibt, dann kann es durchaus möglich sein, daß wir allein sind. Vielleicht sind wir einzigartig im Universum.“
Seit Viking I und II der Geschichte angehören, sind immer mehr Wissenschaftler zu dieser Schlußfolgerung gelangt. Dr. Iosif Shklovsky schrieb in der sowjetischen Zeitschrift Sputnik: „Die Vermutung, wir seien die einzige Zivilisation in unserer Galaxie oder in unserem System von Galaxien, wenn nicht gar im ganzen Universum, wird jetzt [durch die Beweise] immer aktueller im Gegensatz zu der herkömmlichen Vorstellung von der Vielzahl bewohnter Welten.“
Der Astronom Dr. Michael H. Hart beschrieb eine Computeranalyse, die er von „hypothetischen Planeten“ anfertigte, indem er „skizzenhaft die Merkmale eingab, die sie anscheinend benötigten, um so fortgeschrittene Zivilisationen wie die unsrige hervorzubringen“. Er folgerte, daß „zivilisiertes Leben bei weitem keine verbreitete Erscheinung ist, sondern äußerst selten sein muß, und daß das auf unserer Erde sogar einzigartig sein mag“.
Müssen wir daher schlußfolgern, die wissenschaftlichen Beweise würden eindeutig die Möglichkeit verneinen, anderswo im Universum existiere intelligentes Leben?
[Herausgestellter Text auf Seite 9]
„Wie es scheint, ist unsere Sonne ... eine seltene Ausnahme in der Welt der Sterne.“
[Herausgestellter Text auf Seite 10]
Mit sechsundzwanzig unterschiedlichen und ausgeklügelten Tests konnte man nicht einmal beweisen, daß es auf dem Mars mikroskopisches Leben gibt.
[Herausgestellter Text auf Seite 10]
„Dann kann es durchaus möglich sein, daß wir allein sind.“
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Wir haben den BeweisErwachet! 1981 | 22. Mai
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Teil 3
Wir haben den Beweis
WISSENSCHAFTLER haben beim Empfang natürlicher Radiowellen aus dem Weltraum etwas entdeckt, was ihnen sehr zu denken gab.
Diese Entdeckung kann man bis zum Jahr 1965 zurückverfolgen, als Arno Penzias und Robert Wilson bei den Bell Laboratories in New Jersey (USA) mit einer hornförmigen 6-Meter-Antenne arbeiteten. Während sie Strahlungen erforschten, die die Nachrichtenübertragung der Satelliten beeinflussen könnten, entdeckten sie schwache Mikrowellensignale, die aus allen Himmelsrichtungen kamen. Nach einiger Zeit wurde erkannt, daß sie offensichtlich übriggebliebene Strahlung empfingen. Wovon übriggeblieben? Es wird allgemein angenommen, daß das Universum mit einer großen Explosion — einem „Urknall“ — seinen Anfang nahm und daß die Strahlung ein von der Explosion übriggebliebenes schwaches Glimmen ist.
„Doch was hat das mit der Frage zu tun, ob es dort draußen intelligentes Leben gibt?“ magst du einwenden.
Diese Entdeckung, für die Penzias und Wilson den Nobelpreis erhielten, überzeugte viele Wissenschaftler davon, daß es einen Augenblick der Schöpfung gab. Der bekannte Astronom Dr. Robert Jastrow erklärte: „Bedenken wir das Ausmaß des Problems. Die Wissenschaft hat bewiesen, daß das Universum in einem bestimmten Augenblick durch Explosion entstanden ist. Sie fragt: Welche Ursache rief diese Wirkung hervor? Wer oder was brachte die Materie und die Energie ins Universum?“
Viele geben heute zu, daß die Wissenschaft allein niemals die vollständige Antwort geben kann. Doch Dr. Jastrow und viele andere Wissenschaftler gelangten zu dem Standpunkt: „Jetzt sehen wir, daß der astronomische Beweis zu einer biblischen Ansicht über den Ursprung der Welt führt. Die Details weichen voneinander ab, aber die wesentlichen Elemente im astronomischen und biblischen Bericht der Genesis sind gleich: Die Kette von Ereignissen, die zum Menschen führt, begann plötzlich und unvermittelt zu einem bestimmten Zeitpunkt, in einem Aufblitzen von Licht und Energie.“
Doch die Bibel stellt nicht nur die Frage: „Wer hat die Materie und die Energie ins Universum gebracht?“ Sie zeigt auch, wie die richtige Antwort lautet — der Schöpfer, Gott. In Übereinstimmung mit Einsteins Entdeckung, daß Energie und Materie ineinander übergeführt werden können, bestätigt die Bibel, daß der Schöpfer ein Quell gewaltiger „dynamischer Kraft“ ist (1. Mose 1:1; Ps. 90:2; Jes. 40:26-29).
Dr. Jastrow folgerte: „Für den Wissenschaftler, der immer in seinem Glauben an die Verstandeskraft gelebt hat, endet die Geschichte wie ein schlechter Traum. Er hat Berge der Unkenntnis bestiegen; nun geht er daran, den höchsten Gipfel zu erobern; während er den letzten Felsen erklimmt, wird er von einer Schar von Theologen begrüßt, die dort bereits seit Jahrhunderten sitzen.“
Es ist wirklich nicht abwegig, den Beweis für die Existenz eines Schöpfers zu akzeptieren. Wer aufgeschlossen genug ist, um die Möglichkeit einzuräumen, daß es außerhalb der Erde intelligentes Leben gibt, dürfte es nicht schwierig finden, dem zuzustimmen, was die Bibel über den lebenden Schöpfer sagt. Sie zeigt uns beispielsweise, daß der Urheber aller Dinge nicht wie wir einen materiellen Körper aus Fleisch und Blut hat, sondern ein Geist ist (Joh. 4:24). Wir können ihn nicht sehen, können aber erkennen, was er geschaffen hat, so wie die Wissenschaftler die natürlichen Radiowellen aus dem Weltraum nicht mit den Augen sehen, aber empfangen und messen können.
Zudem wird die Existenz eines intelligenten Schöpfers durch die Weisheit und Konstruktion bestätigt, die im Universum zum Ausdruck kommt — von den ehrfurchteinflößenden Sternen und Galaxien bis zur unfaßbaren Kompliziertheit des Atoms.
Das Leben auf der Erde — ein Beweis für Intelligenz
Wenn es „dort draußen“ intelligentes Leben in Form eines lebenden, weisen Schöpfers gibt, läßt sich über das Leben auf unserer Erde so manches Bedeutsame erklären.
Je mehr die Wissenschaftler über andere Planeten unseres Sonnensystems und über das Universum als Ganzes lernen, um so mehr wird ihnen bewußt, wie ideal unsere Erde für das Leben geschaffen ist. In der New York Times hieß es in einem langen Artikel darüber: „Bei einer Entfernung von 150 Millionen Kilometern von der Sonne herrschen auf der Erde Temperaturen, die das Leben begünstigen. Wäre die Entfernung aber um 5 Prozent geringer, dann entstünde ein Treibhauseffekt, der die Erde zu einem Planeten gemacht hätte, der der Venus ähneln würde — ein in Wolken gehüllter Planet mit Temperaturen von nahezu 500 °C.
Wäre die Erde bei ihrer Entstehung nur ein Prozent weiter von der Sonne entfernt gewesen, dann hätte sie sich mit einer Eisschicht überzogen und wäre vor 1,7 Milliarden Jahren eine unfruchtbare Einöde wie der Mars geworden“ (24. April 1979).
Die richtige Temperatur genügt jedoch nicht. Es gibt viele andere notwendige Voraussetzungen für das Leben, einschließlich des Wassers und der richtigen Atmosphäre. Eine Gruppe von 30 Wissenschaftlern, die an der Universität von Maryland (USA) einer Tagung über fortgeschrittene Zivilisationen beiwohnten, richteten ihr Augenmerk auf die Bedingungen, die Leben begünstigen. Sie stimmten in der Feststellung überein: „Noch ist kein Planet außerhalb des Sonnensystems entdeckt worden.“ Anschließend sagten sie: „Selbst wenn sich ein neues Planetensystem bilden würde, wäre es nicht gewiß, ob es einen festen Planeten wie unsere Erde hätte, der nahezu 100 Elemente enthält, einschließlich derjenigen, die für das Leben unerläßlich sind.“
Auch wenn die richtigen Bedingungen, die auf der Erde, aber auf keinem anderen bekannten Planeten herrschen, vorhanden sind, kommt das Leben nicht von selbst. In Wirklichkeit können Wissenschaftler nicht erklären, wie das Leben auf der Erde entstand, es sei denn, sie gelangen zu der Schlußfolgerung, daß es von einem intelligenten Schöpfer ins Dasein gebracht worden ist.
In der Zeitschrift Technology Review (August/September 1979) wurde auf diesen Umstand hingewiesen. Es wurde zugegeben, daß zwischen den Chemikalien, die zur Erhaltung des Lebens nötig sind, und den einfachsten „lebenden Systemen, die man als Protozellen bezeichnen könnte, eine große Kluft“ besteht. Einige Wissenschaftler sind mit Hilfe ihrer Intelligenz und Geschicklichkeit und dank moderner Labors imstande, diejenigen organischen Stoffe herzustellen, die ihrer Meinung nach auf der Erde in einem frühen Stadium vorhanden waren. „Doch“, so hieß es in dem Artikel, „wie man dann zu einem lebenden System gelangt, das sich mitteilen und auf Informationen reagieren kann, ... wird von Alexander Rich als ,der große intellektuelle Stein des Anstoßes in der Synthese des Lebens‘ bezeichnet.“
Woher kam das Leben?
Je mehr man das Leben erforscht, um so mehr drängt sich einem die Frage auf: „Wie ist das Leben auf der Erde überhaupt entstanden?“
Manche Wissenschaftler, die sich mit diesem Problem beschäftigen, verweisen auf eine Theorie, die im Jahre 1908 von dem schwedischen Chemiker Svante Arrhenius aufgestellt wurde. Man bezeichnet sie als die „Panspermielehre“. Sie besagt im wesentlichen, daß sich auf der Erde lebende Zellen niedergelassen hätten, die durch das Universum wandern würden. Leslie Orgel vom Salk Institute und Nobelpreisträger Francis H. C. Crick haben diese Theorie etwas modernisiert durch die Vorstellung einer „gelenkten Panspermie“. Ihre Überlegung besteht darin, daß eine fortgeschrittene Zivilisation im Universum bei einem Experiment die Erde mit Leben „infiziert“ haben könnte. Was hältst du von dieser Möglichkeit?
Es ist doch offensichtlich, daß solche Theorien die Frage nach dem Ursprung des Lebens eigentlich nicht beantworten. Sie umgehen lediglich die Frage, indem sie das Problem weit in das Universum verschieben, obwohl Wissenschaftler folgendes nicht bewiesen haben: 1. daß es anderswo Planeten gibt, geschweige denn Planeten mit den richtigen Lebensbedingungen, 2. daß es Zivilisationen außerhalb unseres Sonnensystems gibt und 3. daß auf anderen Planeten unseres Sonnensystems mikroskopisches Leben existiert.
Außerdem zeigt die heutige Version dieser Theorie, daß viele ernst zu nehmende Wissenschaftler bewußt oder unbewußt erkennen, daß die Existenz des Lebens auf die Tat eines intelligenten Wesens zurückgeht, das die Bibel als Gott bezeichnet.
Der Wissenschaftler und Autor Albert Rosenfeld sagt dazu: „Ich unterhielt mich darüber mit einem Freund, der kein Wissenschaftler ist. Er sagte abschließend: ,Da ich schon seit langem das Buch der Genesis kenne, bin ich irgendwie nicht überrascht von dem Gedanken, daß uns jemand, der da draußen ist, hierhergestellt hat. Wenn eine solch magische, mysteriöse und mächtige Intelligenz existiert, die unsere menschliche Vorstellungskraft völlig übersteigt, kannst du mir dann einen guten Grund nennen, warum ich sie nicht als Gott bezeichnen sollte?‘ Ich konnte ihm keinen guten Grund nennen.“
Was diese Intelligenz für uns tut
Wir nannten eingangs ein grundlegendes Motiv für die Suche nach intelligentem Leben im Weltall: Viele, die sich an dieser Suche beteiligen, meinen, sie könnten dadurch eine Verbindung schaffen, die für uns auf der Erde von Nutzen wäre. Wie bereits erwähnt, sagte der Astronom Carl Sagan, extraterrestrische intelligente Wesen könnten uns helfen, der Nahrungsmittelknappheit, dem Krieg und der Umweltverschmutzung ein Ende zu bereiten. Man hofft, daß letztlich sogar der Tod besiegt werden könnte. Das ist recht interessant, denn diese Intelligenz, der Schöpfer, auf den die Beweise hindeuten, hat uns mitgeteilt, daß es sein Vorsatz ist, diese Zustände zu beseitigen.
Astronauten haben vom Mond aus Botschaften, ja sogar Fernsehbilder zur Erde gesandt. Daher überrascht es nicht, daß der Schöpfer dem Menschen Informationen übermitteln kann und das auch in der Vergangenheit getan hat. Diese Mitteilungen sind aufgezeichnet worden, um erhalten zu bleiben und weite Verbreitung zu finden; wir finden sie in der Bibel.
Wie wir bereits erwähnten, schlußfolgerte Dr. Robert Jastrow, daß die Informationen der Bibel mit den neusten Entdeckungen der Astronomen übereinstimmen. Diese Übereinstimmung zwischen der Bibel und der Wissenschaft ist jedoch nicht auf die Erschaffung des Universums beschränkt. (Vergleiche Hiob 26:7; Jesaja 40:22.) Wir haben also guten Grund, in der Bibel danach zu forschen, wann und wie der Schöpfer Umweltverschmutzung, Kriege und sogar den Tod beseitigen wird. Wir empfehlen dir dringend, bei deiner Untersuchung der biblischen Informationen, die vom Schöpfer stammen, ebenso ernsthaft vorzugehen wie die Wissenschaftler bei ihrer Suche nach Leben im Weltall.
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