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Warum sie nicht glaubenErwachet! 1980 | 8. Februar
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Warum sie nicht glauben
„Kein Gott“
Kein Schöpfer
Evolution
Menschliches Leid
WIR leben „in einer verweltlichten Gesellschaft, in der Gott im Leben, Denken oder Handeln der Menschen keine bedeutsame Rolle spielt; die Menschen wissen heutzutage, daß sie praktisch, emotional und intellektuell ohne Beziehung zu Gott zurechtkommen können“.
Dieses Zitat aus dem Buch Religion ohne Zukunft? ist die Äußerung eines Philosophen, der das Problem des Unglaubens erforscht hat. Stimmst du mit ihm überein?
Wenn ja, dann betrachtest du dich zweifellos als Atheist, da du davon überzeugt bist, daß Gott nicht existiert. Oder vielleicht gehörst du zu den Agnostikern, die ja der Meinung sind, Gott existiere eventuell oder auch nicht; doch es sei egal, da wir keine Möglichkeit hätten, das festzustellen. Es könnte aber auch sein, daß du zwar an Gott glaubst, aber dein Glaube im Leben praktisch ohne Bedeutung ist.
Ganz gleich, wie du deine Einstellung beschreiben würdest, halte doch einmal inne, und überlege folgendes: Wenn es einen Gott gibt und er wirklich einen Zweck für dein Leben vorgesehen hat, wäre es dann nicht leichtfertig, seine Existenz zu leugnen? Wäre das nicht so, als würdest du die Existenz der Regierung des Landes, in dem du lebst, leugnen? Sehr bald würdest du mit der Regierung in Schwierigkeiten geraten. Du kämst nicht in den Genuß ihrer Dienstleistungen und Schutzmaßnahmen.
Du solltest dir also Gewißheit verschaffen. Wir raten dir — falls du nicht an Gott glaubst —, deinen Standpunkt ernsthaft zu überdenken. Warum glaubst du nicht an Gott? Ist es eine Entscheidung, die du selbst getroffen hast? Hat es etwa mit deiner Erziehung zu tun? Oder ist es auf den Einfluß deiner Umgebung zurückzuführen? Was sind einige der häufigsten Gründe, warum Menschen nicht an Gott glauben?
Im Osten
Ein Bürger der Sowjetunion glaubt höchstwahrscheinlich deshalb nicht an Gott, weil er eben so erzogen wurde. Die Regierung mißbilligt Religiosität, und in den Schulen wird der Atheismus gelehrt.
Bei Einwohnern anderer östlicher Länder kann die religiöse Umgebung die Ursache sein. Wieso das? Viele Orientalen sind zwar äußerst religiös, aber häufig lehrt ihre Religion nicht den Glauben an einen allmächtigen Gott, der unser Schöpfer ist.
Eine der am weitesten verbreiteten Religionen des Ostens ist der Buddhismus. Über den Gründer dieser Religion wird gesagt: „Vielleicht mehr als ein Viertel aller Menschen, die in den 2 500 Jahren seit dem Tod Buddhas gelebt haben, sind durch seine Lehren stark beeinflußt worden.“ Es heißt weiter über ihn: „Er predigte eine praktische Religion ohne Ritus und er schied philosophische Spekulation aus; selbst die Frage nach der Existenz Gottes blieb offen“ (Kursivschrift von uns). In einigen Ländern bringen Buddhisten zwar vor den Schreinen ihrer Ahnen Anbetung dar, aber oft haben sie keine Vorstellung von einem allmächtigen Gott, der alles erschaffen hat.
Mit einigen anderen Religionen des Orients verhält es sich ähnlich. Selbst der Hinduismus mit seinen Millionen Göttern und Göttinnen wird in dem bereits zitierten Buch folgendermaßen beschrieben: „Jemand könnte nicht an Gott glauben und sich doch Hindu nennen.“
Im Westen
Als Einwohner eines westlichen Landes wirst du wahrscheinlich verstehen, was mit dem Ausdruck „Gott, der Allmächtige“ gemeint ist. In den meisten Religionen des Westens bekennt man sich zur Anbetung Gottes, und es wird gelehrt, daß er alles erschaffen hat. Doch gerade der Westen ist auch führend im Modernismus und im wissenschaftlichen Fortschritt. Aufgrund dieser Einflüsse sehen sich immer mehr Leute veranlaßt, Religion als etwas Altmodisches zu betrachten und die Lösung ihrer Probleme vom Menschen zu erwarten. Folglich stellen viele Kirchgänger Unterschiede fest zwischen dem, was sie in der Kirche hören, und dem, was sie von anderer Seite hören. Das kann zu überraschenden Ergebnissen führen.
Eine kürzlich in Australien durchgeführte Umfrage ergab, daß etwa ein Drittel der Mitglieder der dortigen protestantischen Religionsgemeinschaften — und jeder fünfte Geistliche — die Existenz Gottes bezweifelt. Eine solche Situation findet man nicht nur in Australien. Und wenn das schon auf Kirchgänger zutrifft, dann um so mehr auf andere.
Vielleicht hast du einen persönlichen Grund
Die meisten der oben erwähnten Personengruppen glauben deshalb nicht an Gott, weil sie von der Gesellschaft, in der sie leben, so beeinflußt worden sind. Es könnte aber auch sein, daß du einen ganz persönlichen Grund hast. Vielleicht ist dir ein Unglück zugestoßen, oder du bist erschüttert wegen des allgemeinen menschlichen Leids in der Welt. Möglicherweise hast du gefolgert, Gott könne gar nicht existieren, denn wenn er existieren würde, hätte er gegen dieses Leid bereits etwas unternommen.
Oder ist deine Entscheidung von intellektueller Art? Bist du der Meinung, daß angesichts der beträchtlich erweiterten Kenntnisse über das Universum und vor allem angesichts der Evolutionslehre kein Raum mehr für den Glauben an einen allmächtigen Schöpfer bleibt?
Solltest du in einer dieser Beschreibungen deine eigene Denkweise wiedererkennen, dann ermuntern wir dich dazu, die folgenden Artikel zu lesen.
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Sind ihre Argumente stichhaltig?Erwachet! 1980 | 8. Februar
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Sind ihre Argumente stichhaltig?
GLAUBST du, daß der Mensch ohne Beziehung zu Gott zurechtkommt? Es stimmt wohl, daß er es versucht. Hat er aber dabei Erfolg?
Was du heute in der Welt vor sich gehen siehst, ist ein Ergebnis des Versuchs, ohne Gott zurechtzukommen. Zwar bekennen sich viele führende Persönlichkeiten zum Glauben an Gott; doch der französische Philosoph Voltaire sagte treffend: „Die meisten Großen dieser Welt leben, als wären sie Atheisten. ... das Wissen von einem Gott, seiner Gegenwart und seiner Gerechtigkeit [hat] nicht den geringsten Einfluß ... auf Kriege und Verträge, auf die Ziele des Ehrgeizes, des Eigennutzes und der Begierden, die immer obsiegen.“
Was hat es zur Folge, daß sie „leben, als wären sie Atheisten“? Hunger, Unterdrückung, Kriminalität, Krankheit und Elend. Die Umweltverschmutzung und die Probleme in übervölkerten Gebieten tun ein übriges. In einem Zeitungsartikel vom 6. März 1979 wurde eine Anzahl Länder aufgeführt, deren Bevölkerung — insgesamt ein Viertel der Weltbevölkerung — an jenem besagten Tag unter Terroristenaktionen, Bürgerkriegen oder anderen kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden hatte.
Die Bibel sagt unmißverständlich, der Mensch könne sich ohne fremde Hilfe nicht erfolgreich regieren. In Jeremia 10:23 heißt es, daß „des Menschen Weg nicht in seiner Gewalt steht und daß es dem Menschen nicht gegeben ist, ... seine Schritte zu lenken (Jerusalemer Bibel). Das heutige Weltgeschehen bestätigt diese Wahrheit. Durch die Bibel erfahren wir jedoch, daß Gott seine Führung allen anbietet, die daran interessiert sind.
Brauchen wir Gott in emotionaler Hinsicht?
Atheisten meinen, der Mensch könne „emotional ... ohne Beziehung zu Gott zurechtkommen“. Stimmt das?
Die Tatsachen zeigen, daß der Mensch von Natur aus religiös ist. In jeder Zivilisation der Geschichte hat es irgendeine Form der Anbetung gegeben.
Was geschieht, wenn der Mensch dem widersteht, was als sein „Bedürfnis, an etwas zu glauben, bezeichnet wird? Dann wendet er sich der Anbetung des Geldes, der Macht, der Wissenschaft, eines politischen Dogmas oder seines eigenen Ichs zu. Sogar Atheismus kann zur Religion werden. Der Psychiater Stafford-Clark sagt über Verfechter des Atheismus: „Die Leidenschaft, mit der sie ihn verteidigen, ... ist nur ein weiterer Beweis für die emotionale Notwendigkeit, an etwas zu glauben.
Und in intellektueller Hinsicht?
Können die Menschen denn nicht die Existenz der Materie erklären, ohne auf Gott zu verweisen? Sie versuchen es. Man bemüht sich immer mehr, Gott in den Hintergrund zu drängen.
Bist du mit dieser Feststellung einverstanden? Wenn ja, dann halte einen Augenblick inne. Inwieweit ist dein Standpunkt das Ergebnis eigener Überlegungen? Und wieviel ist auf den Einfluß des „intellektuellen Klimas“ der heutigen Welt zurückzuführen?
Wie in dem Buch Religion ohne Zukunft? ausgeführt wird, sagte der Philosoph Leslie Dewart, daß „die heutigen Menschen von der wissenschaftlichen Kultur unserer Zeit geprägt werden, wie die mittelalterlichen Menschen von der theologischen Kultur ihrer Zeit geprägt wurden“. Im Mittelalter glaubten die meisten Leute an Gott. Das gehörte eben zur damaligen Gesellschaft. Oft war es sogar „gefährlich“, nicht an Gott zu glauben. Doch damals wurde der Glaube häufig nicht vom Verstand, sondern vom Aberglauben geprägt. Manchmal fiel dieser „theologischen Kultur“ der wissenschaftliche Fortschritt zum Opfer. Als Galilei seine revolutionären Entdeckungen verkündete, versuchte die Geistlichkeit, ihn zum Widerruf zu bewegen (obwohl seine Entdeckungen in keiner Weise dem widersprechen, was in der Bibel steht).
Heutzutage ist es genau umgekehrt. Jemand, der an Gott glaubt, ist fast dem gleichen Druck ausgesetzt wie damals jemand, der nicht glaubte. Selbst Geistliche distanzieren sich von gewissen Teilen der Bibel und wenden sich modernen Theorien wie der Evolutionslehre zu. Einige verwerfen die biblischen Moralgesetze und billigen beispielsweise Homosexualität und außerehelichen Geschlechtsverkehr.
Welcher Standpunkt ist nun richtig — der mittelalterliche oder der moderne? Durch die Tatsache, daß die abergläubischen Vorstellungen des Mittelalters unausgeglichen waren, wird die moderne, materialistische Ansicht nicht zum richtigen Standpunkt. Der Raketenkonstrukteur Wernher von Braun sagte beispielsweise: „Einen Wissenschaftler, der nicht die Gegenwart eines überlegenen Geistes hinter der Existenz des Universums anerkennt, kann ich ebensowenig verstehen wie einen Theologen, der den wissenschaftlichen Fortschritt leugnet.“
Kann die Evolutionslehre den Glauben an Gott ersetzen?
Bevor Darwin die Evolutionstheorie populär machte, waren die meisten Leute der Auffassung, es müsse einen Gott geben, da keine andere Möglichkeit bestand, die Existenz der Welt zu erklären. Doch dann entschieden sich viele für die Evolutionstheorie und meinten offensichtlich, es sei nicht mehr nötig, an Gott zu glauben.
Falls du an die Evolution glaubst, wird dich interessieren, was vor kurzem in der Zeitschrift Harper’s über den Einfluß gesagt wurde, dem Darwin ausgesetzt war. Beruhten seine Überlegungen wirklich auf einer objektiven Untersuchung der Lebewesen und der Fossilfunde? Die Zeitschrift zitierte die Worte von Stephen J. Gould, Professor für Biologie an der Harvarduniversität: „Die allmähliche Stammesentwicklung war von Anfang an eine apriorische Annahme — niemals das Zeugnis des Gesteins; sie war Ausdruck der kulturellen und politischen Vorurteile des Liberalismus im 19. Jahrhundert.“ Mit anderen Worten: Darwins Denkweise war geprägt worden durch die Gesellschaft, in der er lebte. Karl Marx soll einmal gesagt haben: „Es ist bemerkenswert, daß Darwin in der Tier- und Pflanzenwelt seine englische Gesellschaftsordnung mit ihren Merkmalen, wie z. B. Klassenunterschiede und Konkurrenzkampf, wiedererkennt.“
Heute stellen viele Wissenschaftler ernst zu nehmende Fragen über die Gültigkeit von Theorien, die die Evolutionslehre stützen sollen. Warum tritt man dann immer noch für Darwins Lehre ein? In dem Artikel hieß es weiter: „Einige argumentieren, die Mechanismen der Evolution zu verwerfen würde unweigerlich dazu führen, daß die Evolution überhaupt in Frage gestellt wird. Das ist zweifellos der Grund, warum Darwin noch so hartnäckig verteidigt wird ..., denn seine Befürworter sind Materialisten.“
Bedeutet ihre Weigerung, eine andere Erklärung zu erwägen, daß die Evolutionslehre richtig sein muß?a Nein, genausowenig wie die Hartnäckigkeit der religiösen Führer zu Galileis Zeit bedeutete, daß er im Unrecht sein mußte. Wissenschaftler können durch Gefühle und Vorurteile ebenso leicht geblendet werden wie religiöse Führer.
Trotz des Drucks durch den „Modernismus, den Glauben an Gott aufzugeben oder ihn zumindest in den Hintergrund zu drängen, sind heute viele Personen von der Existenz Gottes fest überzeugt. Und durch die fortschreitenden wissenschaftlichen Kenntnisse wird ihre Überzeugung nur noch gefestigter.
[Fußnote]
a Weitere Informationen zu diesem Thema bietet das Buch Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?
[Kasten auf Seite 5]
„Im Mittelalter glaubten die meisten Leute an Gott. Das gehörte eben zur damaligen Gesellschaft. ... Heutzutage ist es genau umgekehrt.“
[Kasten auf Seite 6]
Wissenschaftler äußern Zweifel
Sind die Wissenschaftler ausnahmslos mit der Evolutionslehre einverstanden? Man hat vielen Leuten eingeredet, daß dem so sei. Doch allein in den Vereinigten Staaten lehnen buchstäblich Tausende von namhaften Wissenschaftlern die Evolutionslehre ab oder stellen sie aus wissenschaftlichen Gründen in Frage, und selbst Evolutionisten geben häufig zu, daß die Theorie große Mängel hat. Beachte, wie sich einige von ihnen dazu äußern:
„In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Interpretationen über den Ursprung des Menschen so beträchtlich geändert, daß man mit Äußerungen darüber, woher der Mensch stammt und wie alt er ist, vorsichtig sein sollte. Es gibt angemessene Gründe, die Evolution in Frage zu stellen, ohne daß man religiös vorbelastet ist“ (Wayne F. Friar, Biologe am King’s College).
„Sie ist ein Dogma, keine Wissenschaft. Sie entspricht nicht dem heutigen Wissensstand“ (John N. Moore, Naturwissenschaftler an der Michigan State University).
„Ich sollte den Leser daran erinnern, daß einige der ältesten und mühseligsten Fragen über die Evolution des Menschen unbeantwortet bleiben. ... Wie in der Vergangenheit, so können auch heute die Verfechter verschiedenster Hypothesen gerade in den Punkten unrecht haben, in denen sie sich am sichersten fühlen. ... alle Ansichten über die Evolution des Menschen sind auf scheinbare Tatsachen gegründet, die beträchtlich unterschiedliche Zuverlässigkeitsgrade haben“ (Sherwood L. Washburn, Professor für physische Anthropologie an der Universität von Kalifornien, Berkeley).
Könnte sich denn irgendeine winzige Lebensform, die sich aus unbelebter Materie entwickeln würde, auch fortpflanzen?
„Es erscheint besonders zweckdienlich, darauf hinzuweisen, daß Eugene P. Wigner, ein hervorragender Wissenschaftler der theoretischen Physik, in einer kaum bekannten Veröffentlichung einen erstklassigen und exakten Beweis aus der Gruppentheorie anführt, der zeigt, daß die Wahrscheinlichkeit einer plötzlich entstehenden, sich selbst fortpflanzenden Einheit irgendeiner Art gleich Null ist“ (Edward A. Boudreaux, Professor für Chemie an der Universität von New Orleans).
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Was ihnen zu denken geben sollteErwachet! 1980 | 8. Februar
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Was ihnen zu denken geben sollte
DURCH welche Überlegungen gelangt man zum Glauben an die Existenz Gottes? Die Bibel gibt uns da einen Hinweis. Sie sagt über Gott: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden“ (Röm. 1:20).
Durch eine Betrachtung der „gemachten Dinge“ — der Schöpfung selbst — gelangte so mancher zu der Überzeugung, daß es hinter alldem etwas oder jemand geben muß. Albert Einstein, dessen Theorien die moderne wissenschaftliche Denkweise so nachhaltig beeinflußt haben, sagte: „Jeder, der sich ernsthaft mit der Wissenschaft beschäftigt, gewinnt die Überzeugung, daß sich in den Gesetzen des Universums ein Geist offenbart — ein Geist, der dem des Menschen bei weitem überlegen ist und gegenüber dem wir uns angesichts unserer bescheidenen Kräfte ärmlich vorkommen müssen.“
Betrachte dich selbst
Die Bibel sagt: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund“ (Ps. 19:1). Wie wahr das doch ist!
Dennoch müssen wir nicht erst den weiten Sternenhimmel betrachten, um einen Beweis für Gottes Eigenschaften und seine Macht zu haben. Betrachte nur einmal dich selbst.
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