Leserbriefe
Kindesmißbrauch
Ich denke, Ihre Artikel über „Kindesmißbrauch“ [8. August 1985] richten eher Schaden an, als daß sie Gutes bewirken. Sie sagen, daß Eltern mit ihren Kindern über „falsche Stellen“ ihres Körpers sprechen sollten, wo Fremde sie nicht anfassen dürfen. Ich glaube, daß Kinder dadurch ein völlig unnatürliches Empfinden für ihren eigenen Körper entwickeln. Werden sie als Erwachsene nicht Komplexe haben, wenn es um Sexualität geht, und keine Freude daran haben? Kinder wissen instinktiv, was falsch ist, und man muß es ihnen nicht extra erklären.
S. Aa. N., Dänemark
Wenn man Kinder auf anständige Weise über ihre Geschlechtsteile aufklärt und ihnen sagt, daß andere Leute sie dort nicht anfassen dürfen, so werden sie deswegen kein unnatürliches Empfinden für ihren Körper entwickeln. Eine gesunde Ansicht über Sexualität wird dadurch nicht beeinträchtigt, aber das Kind kann so vor Belästigungen geschützt werden. Es sind Belästigungen, nicht die richtige Anleitung, die sexuelle Komplexe hervorrufen. Fast alle Autoritäten auf dem Gebiet des Kindesmißbrauchs empfehlen, Kinder auf diese Weise anzuleiten (Red.).
Vielen Dank für die Artikel über Kindesmißbrauch. Es war wirklich eine sehr gute, offene und ehrliche Abhandlung. Als Opfer dieses gemeinen Verbrechens quälten mich viele widersprüchliche Gefühle. Diese Artikel haben mir geholfen, damit fertig zu werden. Es hat mich sehr gefreut, daß Sie betont haben, wie wichtig es ist, Kindern zu zeigen, daß niemand das Recht hat, sie an einer falschen Stelle anzufassen. Das hätte mich vor der schrecklichen Qual bewahren können, die ich durchmachte. Ihre Artikel haben meinem Mann und mir geholfen, eingehend mit unseren Kindern über dieses Thema zu sprechen.
T. C., Ohio, USA
Ich bin ein 13jähriges Mädchen. Viele Jahre lang wurde ich belästigt. Ich möchte mich für Ihre Ausgabe über Kindesmißbrauch bedanken. Sie hat mir geholfen, mit meinen Eltern darüber zu sprechen. Nun werde ich nicht mehr belästigt. Ihre Artikel haben mir das Leben gerettet, denn ich hätte fast Selbstmord begangen. Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Ich hatte schreckliche Angst.
H. H., Tennessee, USA
Einfach nur Freunde sein
Ich kann Ihren Standpunkt, den Sie in dem Artikel „Junge Leute fragen sich: Können ein Junge und ein Mädchen ‚einfach nur Freunde‘ sein?“ [8. Juni 1985] dargelegt haben, absolut nicht teilen. Ich habe viele Freunde, für die ich sexuell überhaupt nichts empfinde. Die Bibel sagt, man solle einen Jungen wie seinen Bruder behandeln. Sie scheinen dies umzustoßen, indem Sie behaupten, es sei falsch, eine enge Freundschaft mit Jungen zu haben. Ich bin fest davon überzeugt, daß Jungen und Mädchen „einfach nur Freunde“ sein können.
D. B., Alabama, USA
Ja, es kann zu einer gesunden Entwicklung beitragen, eine Anzahl Freunde beiderlei Geschlechts zu haben. Der besagte Artikel befaßte sich im besonderen damit, daß Jungen und Mädchen oft denken, sie könnten eine enge, vertraute „feste“ Freundschaft mit jemandem vom anderen Geschlecht haben und diese auf einer streng platonischen Grundlage pflegen. Es ist unrealistisch, zu glauben, man könne solch eine enge Freundschaft mit jemandem vom anderen Geschlecht haben, ohne sich zu verlieben (Red.).
Vielen Dank für den Artikel „Junge Leute fragen sich: Können ein Junge und ein Mädchen ‚einfach nur Freunde‘ sein?“ Er kam zur rechten Zeit. Ich versuche gerade über die Folgen einer einseitigen Verliebtheit hinwegzukommen. Ich habe mich „verbrannt“, weil ich dachte, man könne mit jemandem vom anderen Geschlecht „einfach nur befreundet“ sein. Ich erlebte wirklich einen Aufruhr der Gefühle.
D. G., Arkansas, USA