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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1985
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  • Lernen vor der Geburt
  • Auch in Rom
  • Schüler vor Rockmusik gewarnt
  • Widerstand
  • Konservativer Judaismus: Frauen im Amt
  • Studie ohne Beweiskraft
  • Militärastronauten?
  • Suche nach fremden Planeten
  • Wenn Reden zum Streß wird
  • Tief durchatmen
  • Droge erzeugt Parkinson-Krankheit
  • Lärmschutz im Ohr
  • Tierbestattungen
Erwachet! 1985
g85 8. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Lernen vor der Geburt

● „Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, an welchem Zeitpunkt in der Entwicklung des Menschen das Lernen beginnt“, berichtet Bild der Wissenschaft (9/84). Schon vor Jahren hat ein Psychologe an der Universität von Nordkarolina (USA) entdeckt, daß Babys die Stimme ihrer Mutter wiedererkennen und sie sogar der Stimme des Vaters vorziehen. (Vergleiche Erwachet! vom 22. Nov. 1980, S. 29.) Bei dem Versuch war ein Tonbandgerät (die Stimme der Mutter und die einer fremden Frau waren aufgenommen worden) mit einem Saughütchen verbunden und dabei so eingestellt, daß die Babys, wenn sie in einer bestimmten Weise saugten, vorzugsweise die Stimme ihrer Mutter vom Band hören konnten. Die Babys, so wurde geschlußfolgert, mußten „ihre Vorliebe bereits in der Gebärmutter entwickelt“ haben.

In einer systematischen Studie ging man dieser Annahme nach. Schwangere Frauen lasen ihrem ungeborenen Kind in den letzten sechseinhalb Wochen der Schwangerschaft das Kinderbuch „The Cat in the Hat“ vor, und zwar zweimal am Tag. Nach der Geburt konnten die Babys der Mutter beim Vorlesen aus demselben Kinderbuch zuhören oder ihr beim Vorlesen aus einem anderen Kinderbuch lauschen. Was geschah? „Die Babys, die das erstgenannte Buch bereits in der Gebärmutter gehört hatten, zeigten durch ihren Saugreflex an, daß sie sich daran erinnerten und es noch einmal hören wollten, während diejenigen Babys, die dieses Buch nicht gehört hatten, durch ihr Saugverhalten keine Vorliebe zum Ausdruck brachten.“

Auch in Rom

● Wie in anderen westlichen Großstädten, so ist auch in Rom die Zahl der Taufen und der Eheschließungen ständig zurückgegangen. Gemäß einer Statistik in dem italienischen Handbuch Roma Dati sank die Zahl der Taufen von 43 728 im Jahre 1970 auf 24 951 im Jahre 1981. Während vor rund zehn Jahren noch 90,9 Prozent der Paare von einem Priester getraut wurden und nur jedes zehnte Paar die Ziviltrauung vorzog, gab sich 1981 bereits jedes dritte nur vor dem Standesbeamten das Jawort. Auch die Zahl der Abtreibungen stieg seit der Einführung der liberalen italienischen Abtreibungsgesetzgebung von 9 595 im Jahre 1979 (bei 30 500 Lebendgeburten) auf 11 765 im Jahre 1981 (bei 26 023 Lebendgeburten).

Schüler vor Rockmusik gewarnt

● Einer Meldung der Associated Press ist zu entnehmen, daß rund 6 500 niederländische Schüler in ihrer Schule angewiesen wurden, Platten verschiedener Rockgruppen zu vernichten, weil diese „Botschaften des Teufels“ übermitteln. Betroffen sind Schulen, die unter der Aufsicht der Reformierten Kirche der Niederlande stehen. Die Stücke vieler Rockgruppen, so wurde als Begründung angeführt, seien, wenn man sie rückwärts abspiele, „gespickt“ mit Botschaften wie „Satan, wir lieben dich“ und „Satan ist mein König“. Die Initiatoren hatten 15 Rockplatten gekauft, auf Tonband aufgenommen und dann rückwärts abspielen lassen.

Widerstand

● Die Rheinische Post berichtete vor einiger Zeit über ein Podiumsgespräch in Düsseldorf, bei dem Vertreter der katholischen Kirche über den Widerstand gegen die Nationalsozialisten sprachen. Der 83jährige Prälat Dr. Carl Klinkhammer (Düsseldorf-Heerdt) „wußte noch ganz genau, wer in der Kirche damals nicht im Widerstand war. Er nannte mit aller Härte die Spitze des damaligen deutschen Episkopats, die Kardinäle Faulhaber (München), Bertram (Breslau) sowie Schulte und Frings (Köln), ‚alles andere als Widerstandskämpfer‘.“

Weiter heißt es in der Zeitung: „Klinkhammer wies mit zahlreichen Zitaten aus Predigten, Hirtenbriefen, Grußtelegrammen an den ‚Führer‘ und anderen Verlautbarungen der deutschen Bischöfe nach, daß sie entgegen dem ursprünglichen Willen vieler einfacher Priester und mancher katholischer Laien nicht nur keinen Widerstand gegen die braunen Machthaber wollten, sondern daß sie in ihnen ‚die einzige Rettung vor Sozialismus und Kommunismus‘ (Faulhaber) sahen.“ Selbst der Vatikan habe den Nationalsozialismus als Bollwerk gegen den Bolschewismus begrüßt. Nicht nur die Kirchenführer hätten versagt, „sondern auch ein Teil der weltberühmten deutschen Theologie-Professoren“. Karl Adam etwa habe „geschrieben, Nationalsozialismus und Kirche gehörten zusammen wie Natur und Gnade“; er habe die „gluthafte Einheit“ beider beschworen. Kommentar der Zeitung: „Angesichts solchen Stumpfsinns sträubten sich Klinkhammers Zuhörer die Haare, und sie glätteten sich nicht, als der streitbare Prälat mit einem Buch ins Gericht ging, dessen Veröffentlichung der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Höffner, kurz vor Weihnachten vor der Presse hoch gerühmt hatte: Ulrich von Hehls ,Priester unter Hitlers Terror‘. Der Prälat wies von Hehl leichtfertige Recherche und üble Verharmlosung nach und nannte das Buch ein ,Keuschheitsmäntelchen für die Bischöfe‘.“

Konservativer Judaismus: Frauen im Amt

● Frauen dürfen künftig Rabbiner werden. Das hat gemäß einem Bericht der New York Times nach jahrelangen Diskussionen die „Rabbinische Versammlung“ (Leitungsgremium des konservativen Judaismus) entschieden. Eine Frau, die dreißigjährige Amy Eilberg, werde schon bald als konservative Rabbinerin mit vollen Rechten tätig sein, achtzehn andere Frauen bereiteten sich auf das Amt vor. Die Entscheidung dürfte nach Ansicht der Zeitung die Spannung zwischen der orthodoxen und der konservativen Richtung des Judaismus verstärken. (Die Reformbewegung des Judaismus läßt schon seit über einem Jahrzehnt Frauen als Rabbiner zu.)

Studie ohne Beweiskraft

● Etwa drei Millionen Nordamerikaner leiden an der unheilbaren Alzheimer-Krankheit — an der lebensgefährlichen Vergeßlichkeit. In der Bundesrepublik Deutschland sind es etwa 500 000 Menschen. Nach dem Verlust der Erinnerung kommt es bei den Opfern nach und nach zu schweren Ausfällen wie Desorientierung, Geh- und Sprechverlust. Nach 7 bis 15 Jahren tritt der Tod ein. Die Krankheit geht vom Hippokampus aus, einer kleinen Region im Stammhirn, die für die Erinnerung zuständig ist, und sie wird möglicherweise von Viren ausgelöst.

Ein Artikel in der Fachzeitschrift Neurosurgery weckte kürzlich Hoffnungen auf eine erfolgversprechende Therapie. Er enthielt die vorläufigen Ergebnisse einer Studie, bei der vier Opfer der Alzheimer-Krankheit Injektionen mit Bethanecholchlorid ins Gehirn erhalten hatten. Die Angehörigen aller vier Patienten hatten wiederholt „von einem Rückgang der Verwirrung, einer Zunahme der Initiative und der täglichen Aktivitäten“ berichtet. Kurz darauf wurden die für diese Krankheit zuständigen Spezialkliniken in den USA mit Anfragen überschüttet. Doch die Mediziner geben zu, daß die Ergebnisse ihrer Studie ohne Beweiskraft, vielleicht nur dem Zufall zuzuschreiben sind. David Roberts, einer der Ärzte, die die Studie durchführten, erklärte: „Die Medien haben die Sache begierig aufgegriffen und damit eine Menge falscher Hoffnungen geweckt.“

Militärastronauten?

● Nach Darstellung einer neuen Publikation des britischen Militärhandbuchverlages Janes’ bilden die Vereinigten Staaten eine neue Generation militärischer Astronauten für den Kampf im Weltraum aus. Wie der Autor des Buches Janes Spaceflight Directory, R. Turnill, schreibt, beruhe die Heranbildung eines Stabs militärischer Astronauten „auf dem Glauben der führenden Militärs der USA, daß ein Krieg im Weltraum innerhalb der nächsten 25 Jahre nicht nur möglich, sondern nahezu unvermeidlich“ sei (Süddeutsche Zeitung).

Der Grund für diese immens kostspieligen Anstrengungen? Die USA sollen der Überzeugung sein, daß ihnen die Sowjetunion bei der Entwicklung bemannter Raumstationen und anderer für den Kampf im Weltraum notwendiger Technologien weit voraus sei. Die Entwicklung der im Weltraum stationierten Waffen werde nach Ansicht von amerikanischen Militärexperten jedoch „das strategische Verhältnis zwischen den Supermächten und die Doktrin der atomaren Abschreckung radikal verändern“. Bis jetzt hätten sich die Supermächte auf die Entwicklung offensiver Atomwaffen konzentriert. Die Militarisierung des Weltraums würde nun, so ihre Ansicht, „beide Seiten zur Entwicklung von Defensivsystemen zwingen“.

Suche nach fremden Planeten

● Die Suche nach fremden Planetensystemen soll intensiviert werden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung meldet, haben sich die NASA (amerikanische Raumfahrtbehörde) und die Universität von Arizona darauf geeinigt, für die 1992 startbereite bemannte Weltraumstation ein großes astrometrisches Teleskop zu entwerfen. Mit diesem Instrument ließe sich überprüfen, ob die Bahnen von Fixsternen von kleinen, von der Erde aus unsichtbaren Begleitern gestört werden. Die Zeitung schreibt: „Bislang gibt es nur wenige Anzeichen für solche Störungen, die im übrigen aber auch anders gedeutet werden können. Infrarotbeobachtungen haben Hinweise auf Planetensysteme im Geburtsstadium und auf Systeme geliefert, in denen Sterne von einer geordneten Wolke aus kleinen Materieteilchen umkreist werden. Das einzige gesicherte Planetensystem im Universum ist aber nach wie vor unser eigenes.“

Wenn Reden zum Streß wird

● Bundesdeutsche Streßforscher kamen zu einem überraschenden Ergebnis: Die Angst, vor einem unbekannten Publikum frei reden zu müssen, ist größer als die Angst vor Schmerz und Lärm. Wie dem Weser-Kurier zu entnehmen ist, stieg vor der freien Rede der Blutdruck der Versuchspersonen um 30 Punkte, das Herz legte oft 20 Schläge in der Minute zu, und über die Haut liefen dreimal so häufig wie normalerweise kräftige Feuchtigkeitswellen; gleichzeitig ging die Atmung um 25 Prozent schneller. Wie die Betroffenen selbst berichteten, geriet auch ihr Innenleben dabei ziemlich in Aufruhr.

Tief durchatmen

● Fernöstliche Meditationsübungen werden — auch als Heilverfahren von Ärzten und Psychologen empfohlen — immer beliebter. Es wurde behauptet, diese Art der Meditation (TM) fördere die körperliche Entspannung. Unabhängige Untersuchungen, so ist in einem Artikel von D. S. Holmes in der Zeitschrift American Psychologist (Bd. 39, S. 1) zu lesen, stellen jetzt die entspannungsfördernde Wirkung der Meditation in Frage. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete: „Die über zwanzig von Holmes berücksichtigten Experimente, bei denen — methodisch zulänglich — der Einfluß der Meditation auf physiologische Vorgänge wie Blutdruck, Muskelspannung, Herz- und Atemfrequenz untersucht wurde, können die Wirksamkeit des Meditierens nicht bestätigen. ... Die Veröffentlichung von Holmes beschränkt sich zwar auf körperliche Reaktionen, doch wirft sie allgemeine Zweifel an der herrschenden Meditationspraxis auf.“

Eine ähnlich kritische Bestandsaufnahme über die psychologische Wirkung von Meditationsübungen stehe noch aus. „Vielleicht würde sich auch dabei herausstellen“, so die Zeitung, „daß es mit der angstlösenden und der die Persönlichkeit stärkenden Wirkung des Meditierens gar nicht so gut bestellt ist, wie man annimmt, oder daß sich etwa die erwünschten psychologischen Wirkungen erst nach mehrjähriger Übung einstellen. Jedenfalls sollte mancher Streßgeplagte, bevor er sich zur Teilnahme an einem Meditationskurs entschließt, erst einmal in einem bequemen Sessel Platz nehmen und tief durchatmen. Möglicherweise hilft ihm dieses so unprofessionelle wie billige Verfahren genausoviel oder -wenig wie ein Meditationskurs.“

Droge erzeugt Parkinson-Krankheit

● Vor einiger Zeit erkrankten sechs Heroinsüchtige im nördlichen Kalifornien unheilbar an einer schweren Schüttellähmung (Parkinson-Krankheit; Paralysis agitans). Sie hatten ein „künstliches Heroin“ (MPTP), das im Straßenhandel aufgetaucht war, zu sich genommen. Wie zerstörerisch sich diese suchterzeugende Droge auf den menschlichen Körper auswirkt, wurde durch eine Untersuchung von MPTP deutlich. Die Naturwissenschaftliche Rundschau meldete: „Obgleich schon eine einmalige Zufuhr von MPTP den irreversiblen Schaden setzt, treten die Symptome doch erst mit Verspätung allmählich auf. Das bedeutet, daß auch Menschen, die solche Drogen nur einmal benutzt haben, noch nach zwanzig Jahren eine Parkinson-Erkrankung entwickeln können.“

Lärmschutz im Ohr

● Wiener Wissenschaftler fanden folgendes heraus: Das menschliche Ohr kann sich selbst gegen Lärm schützen — aber nur rund eine halbe Stunde lang. Dann läßt dieser „Mechanismus“ nach, und das Gehirn ist schmerzendem Lärm wieder voll ausgesetzt. Der Schmerzmechanismus des Ohrs besteht aus einem akustischen Reflex des Mittelohrmuskels. „Die Laboruntersuchungen haben praktisch alle bisherigen Ergebnisse auf den Kopf gestellt“, bemerken die Salzburger Nachrichten. Die Experimente zeigten auch, daß sich eine Kombination aus Dauer- und Impulslärm auf den Menschen schädlicher auswirkt als eine Lärmquelle allein. Bisher hatten diesbezügliche Messungen stets das Gegenteil gezeigt.

Tierbestattungen

● Die Bestattung von Heimtieren ist in Japan ein einträgliches Geschäft. Nach Angaben der japanischen Zeitung Asahi Evening News verdient allein eine Firma 30 Millionen Yen (umgerechnet rund 400 000 DM) im Jahr an Tierbestattungen. Der Tod eines großen Hundes kann den trauernden Besitzer mehr als 2 500 DM kosten, einschließlich der Kosten von einigen hundert Mark für „das Abspielen der Tierstimme von einem Tonband während der Beisetzung“. Auch Katzen und Vögel werden feierlich beigesetzt. Doch die Bestattung von Hunden macht 70 Prozent der Geschäfte aus.

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