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Erwachet! 1980
g80 8. 7. S. 9-11

Der Mensch — Warum er so ist

Liegt es an den Genen? An der Umgebung? Am freien Willen? Weiß man es mit Bestimmtheit?

„ES LIEGT an meinen Genen!“ mag jemand, der etwas Verkehrtes gemacht hat, entschuldigend sagen. Er hat recht, die Vererbung, beziehungsweise die Gene, beeinflussen tatsächlich das Verhalten des Menschen. Das wird in der Bibel wie folgt bestätigt: „Die Sünde kam durch einen einzigen Menschen in die Welt, und sie brachte den Tod mit sich. Alle Menschen gerieten unter seine Herrschaft; denn sie haben ohne Ausnahme selbst gesündigt“ (Röm. 5:12, Die Gute Nachricht).

„Es liegt an meiner Umgebung!“ bringt ein anderer zur Verteidigung seiner unrechten Tat vor. Das ist wahr, auch die Umgebung spielt eine Rolle. „Wer mit Weisen wandelt“, heißt es in der Bibel, „wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen.“ Und: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (Spr. 13:20; 1. Kor. 15:33).

Sowohl ererbte Eigenschaften als auch die Umwelteinflüsse spielen bei der Entwicklung des Individuums eine wichtige Rolle. Dennoch darf der Mensch weder die Gene noch die Umgebung für seine Handlungsweise verantwortlich machen. Warum nicht? Weil er einen freien Willen hat. Deshalb wird „jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“ müssen. Der Mensch wurde nicht als Roboter erschaffen, sondern er hat einen eigenen Willen und trägt die Verantwortung für sein Handeln (Röm. 14:12).

Wir Menschen können uns Wissen und Weisheit aneignen. Wir besitzen einen Gerechtigkeitssinn. Wir verfügen über die Kraft und die Macht, zweckvolle Arbeit zu leisten, die unserem Leben Sinn verleiht. Beim gefallenen Menschen sind diese Fähigkeiten allerdings nicht voll entwickelt und stehen auch nicht mehr im richtigen Verhältnis zueinander. Das hat zur Folge, daß unsere Bedürfnisse nur teilweise gestillt werden. Es ergeht uns deshalb wie einem Auto, das nicht den Kraftstoff bekommt, für den es gebaut worden ist: Wir „funktionieren“ nicht richtig.

Ein Steinchen im Schuh oder ein Staubkörnchen im Auge erregt sofort unsere Aufmerksamkeit. Ähnlich verhält es sich mit dem Bösen, das die Menschen tun: Es macht Schlagzeilen. Sonst mögen die Menschen kerngesund sein und viel Gutes tun, aber das Störende erregt Aufmerksamkeit. So ist es auch mit Verfehlungen; ihrethalben wird gefragt: Warum ist der Mensch so? Was treibt ihn an?

Es können geringe Verfehlungen sein. Ein unbefriedigtes Bedürfnis, ein unerfüllter Wunsch, ein durchkreuzter Plan — und in einem Anfall von schlechter Laune fährt der Betroffene andere an. Häufig ist die Sache jedoch ernster. Jemand gehört zu einer diskriminierten Gruppe und wird deswegen nicht geachtet, nicht anerkannt und erhält keine Arbeit. Er fühlt sich frustriert. Feindselige Gefühle steigern sich bis zum Zorn, der sich dann in Gewalttaten entlädt. Die Sucht nach Geld und Besitz veranlaßt viele, andere rücksichtslos zu behandeln. Die „Zuerst-ich“-Leute — besessen von ihren Begierden — rauben, vergewaltigen oder töten, um ihre Lust zu befriedigen. Machthungrige Einzelpersonen, Organisationen und ganze Nationen setzen Glaubensverfolgungen und Kriege in Gang, begehen Greueltaten, verseuchen die Erde mit giftigen Chemikalien und bringen Hunger, Krankheit und Tod über Millionen.

Warum? Die Beteiligten entsprechen nicht mehr dem Gleichnis Gottes und lassen sich nicht mehr von seinen Merkmalen leiten. Der Abstand zwischen Mensch und Tier verringert sich, und im Extremfall werden die Menschen ‘unvernünftigen Tieren gleich, die zum Gefangenwerden und Umkommen geboren sind’ (2. Petr. 2:12, Zürcher Bibel). Sie pervertieren die göttlichen Merkmale. Kenntnisse und Wissen werden auf übelste Weise dazu benutzt, die Kraft bzw. die Macht zu vergrößern, die dann angewandt wird, um zu verderben und zu vernichten. Die Weisheit entartet zu weltlicher Torheit. Die Gerechtigkeit wird hart und grausam. Der Mensch beginnt, nur noch sich selbst zu lieben. Eigenschaften, durch deren Anwendung viel Gutes erreicht werden könnte, werden mißbraucht, um weit größeres Unheil anzurichten, als es „unvernünftigen Tieren“ je möglich wäre.

Der Mensch hat ständig Gewalttätigkeit vor Augen: in der Stadt, in Büchern, in Bühnenstücken und in Filmen, auf den Straßen und in seinem Wohnzimmer. Von klein auf sieht er auf dem Bildschirm unzählige Male, wie Menschen totgeschlagen oder ermordet werden. In einer Studie hieß es, daß jedes amerikanische Kind, wenn es das 14. Lebensjahr erreicht hat, Augenzeuge von ungefähr 11 000 „Fernseh-Morden“ gewesen ist. Ein parlamentarischer Unterausschuß untersuchte die Gewalttätigkeit in den Schulen und kam zu folgendem Ergebnis von historischer Bedeutung: „In den Schulen wurden in den Jahren 1970 bis 1973 mehr Schüler — häufig durch eine Feuerwaffe — getötet als Soldaten im Vietnamkrieg.“

Evolutionistisch denkende Wissenschaftler behaupten, das alles sei natürlich. Der Mensch besitze einen angeborenen Aggressionstrieb, den er von seinen tierischen Vorfahren ererbt habe. Andere Wissenschaftler widersprechen dieser Auffassung. Der Anthropologe Ashley Montagu schreibt:

„Es gibt viele menschliche Gesellschaften, die absolut nicht aggressiv sind, sondern erstaunlich friedlich und hilfsbereit. Beispiele dafür sind die Tasaday auf Mindanao, die Toda Südindiens, die Bevölkerung Tahitis, die Hadzapi Tansanias, die Ifaluk und Jami (Volksgruppen im Pazifischen Ozean), die Lappen, die Arapesch und die Fore Neuguineas.

Wenn wir Anthropologen uns mit solchen friedlichen Gesellschaften beschäftigen, stellen wir fest, daß das hilfsbereite, friedliche Wesen dieser Leute hauptsächlich auf ihre Erziehungsmethoden zurückzuführen ist. Die Kinder werden mit viel Liebe überschüttet. Das Kleinkind ist von Anfang an fast immer in körperlicher Berührung mit jemand, der es entweder an sich drückt oder es trägt.

Aggressivität und Friedfertigkeit sind erlernte Verhaltensweisen. Jede Gesellschaft liefert Vorbilder für die von ihr bevorzugte Verhaltensform — Vorbilder, die dem einzelnen ständig einprägen, wie er sich zu verhalten hat. Amerika gibt seinen Kindern Vorbilder für Aggressivität, und dann wundern wir uns, daß die Zahl der Gewaltverbrechen so hoch ist.“

Dr. John Lind empfiehlt, den Säugling wieder zu schaukeln und in den Schlaf zu singen, denn dadurch werde „die Entwicklung des Gehirns beschleunigt“. In der Zeitschrift Psychology Today (Ausgabe vom Dezember 1979) konnte man folgendes lesen: „Wenn das Kind in der Zeit, in der sich das Gehirn entwickelt, gewisse Arten von Sinnesempfindungen entbehren muß — wenn die Mutter es nicht herzt und schaukelt —, bilden sich die neuronalen Systeme, die die Gemütsbewegungen steuern, nur unvollständig aus, oder es entstehen Schäden.“ „Da die gleichen Systeme die Gehirnzentren beeinflussen, die gewalttätiges Verhalten auslösen, mag das Kind, dem diese Zuwendung vorenthalten wird, später Schwierigkeiten haben, seine Impulse zur Aggressivität zu beherrschen.“

Dr. Richard Restak schreibt in seinem Buch The Brain: the Last Frontier (1979): „Versuche lassen eindeutig erkennen, daß das limbische System der Teil des Gehirns ist, der am meisten mit der Steuerung der Emotionen zu tun hat.“ Wenn man diese Zone ausschaltet oder reizt, tritt eine Verhaltensänderung ein. Elektrische Reizung kann Freude oder Zorn auslösen. „Das unentwickelte Gehirn muß, damit es sich normal entwickeln kann, sensorisch stimuliert werden.“ „Wenn ein Säugling geschaukelt oder geherzt wird, empfängt das Kleinhirn Impulse, die seine Entwicklung anregen.“ Das ist wichtig, denn wenn es diese angenehmen Impulse nicht empfängt, bilden sich nicht genügend Synapsen zwischen den Nervenendigungen, und das hat dann eine anomale Entwicklung zur Folge. Das Ergebnis mag eine impulsive, unbeherrschte und gewalttätige Wesensart sein.

Die obigen zwei Abschnitte zeigen, daß nicht nur die Gene, die Umgebung und die Vorbilder, die die Gesellschaft uns liefert, unser Verhalten beeinflussen. Auch die Art und Weise, wie wir als hilfloses Kleinkind behandelt worden sind, beeinflußt die Entwicklung unseres Gehirns, unseres Gemüts und der sich daraus ergebenden Handlungen.

Aber unser Verhalten wird noch durch jemand beeinflußt, dessen Existenz viele leugnen mögen. Die Zeitschrift Wall Street Journal tut das allerdings nicht. In einem Leitartikel ihrer Ausgabe vom 28. Oktober 1977 über das Thema „Der terroristische Impuls“ wird nach dem „Warum“ der sinnlosen Wut und Gewalttätigkeit gefragt. Es besteht die Tendenz, die Schuld der Gesellschaft aufzuladen, aber in dem Leitartikel wird von den „tiefen und irrationalen Impulsen“ in dem Menschen gesprochen, bei dem „das Böse Anklang findet“. Der letzte Satz lautet: „Man ist der Wahrheit nicht so nahe, wenn man die Schuld der Gesellschaft aufbürdet, als wenn man sie Satan anlastet.“

In der Bibel wird Satan als „der Gott dieses Systems der Dinge“ bezeichnet, und die „bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ werden als die eigentlichen Feinde identifiziert; ferner wird darin ein „Wehe“ über die Erde ausgesprochen, „weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (2. Kor. 4:4; Eph. 6:12; Offb. 12:12). Satan ist der Urheber des Übels, denn er war es, der in Eden Eva dazu verführte, so zu handeln, daß sie dem ‘Bild und Gleichnis’ Gottes nicht mehr entsprach. Auch heute übt er noch einen starken Einfluß aus, indem er die Menschen veranlaßt, blindwütig Gewalttätigkeiten zu verüben.

Es gibt viele bekannte Faktoren, die das Verhalten des Menschen erklären. Vererbung, Umgebung, Willensfreiheit, unbefriedigte Bedürfnisse — alles das beeinflußt sein Verhalten. Die Entwicklung des Gehirns im Säuglingsalter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine weitere Rolle spielt der Einfluß Satans.

Wissen wir also, warum der Mensch so ist? Zum Teil ja, vieles wissen wir allerdings noch nicht. Doch die Hauptursache kennen wir: Heute entspricht niemand mehr ‘dem Bild und Gleichnis Gottes’.

[Herausgestellter Text auf Seite 10]

In den amerikanischen Schulen wurden in den Jahren 1970 bis 1973 mehr Schüler durch ihre Mitschüler getötet als Soldaten im Vietnamkrieg.

[Bild auf Seite 10]

Auf dem Bildschirm werden dem Kind ständig Krieg und Verbrechen vorexerziert.

[Bild auf Seite 10]

Herzen und Wiegenlieder singen fördert die Entwicklung des Gehirns.

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